Hund abgeben oder was tun????

  • Kannst du bei deinem Vater da nicht auf die einfühlsame-emotionale Schiene kommen?
    Er hängt an dem Hund, natürlich! Es will ihm ihn auch niemand wegnehmen, es ist ja schön, dass sie sich noch gegenseitig haben! Aber der Hund hat auch Bedürfnisse und ist viel viel glücklicher, wenn er auch mal rauskommt! Mit dem "Glück" der eigenen Hunde kann man bei vielen Leuten ja mehr erreichen als mit "Auslastung" etc.

  • Ganz schon schlimme Situation für deinen Vater, dich und den Hund.
    Mh... eigentlich hast du ja selbst schon alle Möglichkeiten aufgezählt, am Sinnvollsten fände ich einen oder 2 Gassigänger so dass der Hund 2x am Tag groß rauskommt und dann kann dein Vater die kleineste Abendrunde vielleicht selbst übernehmen? Vielleicht findet sich hier auch ein Schüler mit Hundeerfahrung so dass es günstiger wird?
    Vielleicht wird der Hund so auch wieder ausgeglichener so dass er vielleicht doch die Wochenenden öfter bei euch verbringen kann?
    Tagesbetreuung stelle ich mir für deinen Vater schwer vor, wenn er an dem Hund hängt und dieser wirklich den ganzen Tag dann nicht da ist.
    Normalerweise würde ich zu einer Abgabe raten, aber dein Vater hat schon deine Mutter & die andere Hündin verloren, vermutlich hängt er sehr an dem Hund. Ansonsten musst du das klare Gespräch mit ihm suchen und ihm erklären dass das ja für den Hund so kein Leben ist und dass es dem Hund schlecht geht, das will dein Vater ja bestimmt nicht.
    Kannst du deinem Vater nicht ein paar Beschäftigungsmöglichkeiten für den Hund zeigen die er trotz seiner Körperlichen Eingeschränktheit mit dem Hund machen kann? Bällchen spielen im Garten? Apportieren? Leckerlie Spuren im Garten legen und den Hund suchen lassen usw. Das erfordert ja keine große Körperliche Anstrengung.
    Der Hund tut mir leid, muss ja schrecklich sein wenn er wirklich 24 Stunden NICHTS machen kann/will :( Toll dass du dich so bemühst und versuchst eine Lösung zu finden. Viel Glück!

  • Ich würde es auch so versuchen wie Laura allerdings würde ich ihm auch deutlich sagen dass es drei Varianten gibt das Problem zu lösen.
    1. Ebike oder Emobil
    2. Gassigänger der regelmäßig kommt
    3. Hund abgeben


    Hunde kosten Geld und das ganz besonders in Notlagen, er hat sich darauf eingelassen und nun muss er egel wie auch dafür gerade stehen. Vielleicht kannst du ihn ja motivieren mit dem Ebike dass er vielleicht auch mal alleine zum Grab seiner Frau kommt.


    Was manchmal hilft ist sowas auch aufzuschreiben und auf den Küchentisch zu legen. Einfach damit man es nicht verdrängen kann. Oder Prospekte von Emobilen, Ebikes, Gassigänger, Hutas, und Tierheimen oder Vermittliungsorganisationen hinlegen. Solche Tatsachen kann man schlecht verdrängen vorallem wenn man sich einen Gesprächstermin über die Lösung gesetzt hat. Also 2 Gespräche einplanen. Einmal Möglichkeiten aufzeigen und beim Zweiten dann konkret werden.


    Fühl dich mal ganz dolle gedrückt. Ist echt ne beschissene Situation.

  • Ohhh wie traurig. Meine Mum ist auch an Krebs gestorben, haette ich damals nen Hund gehabt, waer's wohl leichter gewesen...


    Ich hab Behinderten-Begleithunde trainiert und weiss was Hunde einem Menschen geben.


    Ausserdem hab ich in Deutschland an Unis, in den USA unterwegs immer die Hunde der Rollstuhlfahrer bewundert.


    Die Menschen, die nen elektrischen Rollstuhl hatten, waren mit ihren Hunden sowas von flott unterwegs - einfach nur toll, und die Hunde wirkten allesamt sehr gluecklich.


    Besteht die Moeglichkeit fuer Deinen Dad? Dann koennte er doch weiterhin ne Runde mit Hunden drehen und braucht nicht laufen?

  • Ein paar gute Ideen, wie Dein Vater mit Rocky im Garten arbeiten und spielen kann, ohne sich groß anzustrengen, waren ja schon dabei... Fehlt nur noch ausreichend Bewegung... Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal vorschlagen würde, aber ich glaube, hier könnte ein Laufband für die Tage an denen kein Gassigänger kommt, tatsächlich hilfreich sein.


    Wäre doch toll, wenn Dein Papa und Du das zusammen mit Rocky erarbeiten würdet.

  • Hallo,
    Erstmal natürlich mein Beileid zu deinem Verlust.
    Was mir auffällt ist die lethargie und das Abschmettern jeglicher Vorschläge von Seiten deines Vaters. Klingt für mich sehr nach einer Depression, was nur narürlich ist, wenn man bedenkt was dein Vater alles verloren hat, nicht nur die Frau und zwei Hunde in kurzer Zeit, was schon schlimm genug ist sondern wurde auch noch vom eigenen Körper im Stich gelassen.
    Hast du mal mit ihm über Trauerberatung gesprochen oder eine Therapie? Wenn er nicht auf dich hört könntest du auch mal mit seinem Arzt sprechen, ob er deinem Vater so etwas nicht nahelegen könnte, der ist immerhin ein Fachmann.
    Das dein Bruder sich raus hält ist in dem Fall auch nicht verwunderlich, gerade wenn er im gleichen Haus wohnt, depressive Menschen schließen andere aus und wirken oft "nervig", da wäre dein Bruder nicht der Erste der keinen Bock mehr hat sich drum zu kümmern, so blöd das für andere klingt, aber für ihn ist die ganze Situation auch sehr schmerzhaft und er versucht für sich eine Lösung zu finden damit klar zu kommen.
    Wäre dein Vater bereit eine Therapie oder ähnlichess zu machen, könnten sich manche Probleme mit Rocky schon alleine lösen. Zeigt dein Vater mehr Lebensfreude wäre der Hund wahrscheinlich auch wieder eher bereit mit ihm zu spielen. Er spiegelt wahrscheinlich nur die Trauer und Lethargie wider, die deinen Vater gefangen halten.


    Ich kann mit der Theorie natürlich auch vollkommen daneben liegen, aber es ist vielleicht nochmal ein anderer Ansatzpunkt.


    Liebe Grüße und hoffenrlich baldige Besserung der Situation!

  • Zitat

    Ja das "zuhören" ist halt so eine Sache. Ich bin ja "nur das Kind", das ich 30 bin und mittlerweile selbst viel Erfahrung habe interessiert erst mal nicht.


    Nicht ärgern. Das bleibt auch mit 45 noch so.... für unsere Eltern bleiben wir halt in irgendeiner Weise Kinder, auch wenn sie "mit dem Kopf" natürlich wissen, dass wir erwachsen sind, und meist sind sie ja auch stolz auf uns.


    Leider ist es in vielen Familien so dass eine/r der Prinzling ist und der/die andere die Verantwortungsbewusste. Auch da stehst Du gar nicht so allein da.


    Mit dem Geld, das kann ich von Deinem Vater schon verstehen, dass er da Ängste hat. Deinem Alter nach zu urteilen ist er wohl noch nicht so alt, und er hat keine Rente (?), weil er selbständig war.... und er weiß, dass er eventuell noch für Omas Pflege und im Zweifel für seine eigene aufkommen muss. Das ist bestimmt belastend, wenn man nicht weiß, ob man völlig abgesichert ist - und sicherlich will er Dir und Deinem Bruder keine finanziellen Lasten auflegen.


    Trotz allem würde ich es positiv sehen, dass er mit Euch in den Urlaub wollte. Da regt sich doch Aktivität.... mal abwarten wie es weitergeht.


    PS. Der Vorschlag kam hier ja: ich würde nun nicht mit der Orga drohen. "Drohen" und "erpressen" sind sicherlich kein konstruktiver Umgang innerhalb einer Familie. Im Zweifel hat man dann richtige Probleme im Umgang miteinander, das kann für ein Zusammenleben mit alternden Eltern wohl nicht das Ziel sein.

  • Ich weiß ja nicht, wie Ihr wohnt, aber hier im Ort gab es eine ältere Frau mit einem kleinen Terrier. Sie musst leider für eine längere Zeit in's Krankenhaus und hier sind fast alle Hundehalter am Anfang der Gassirunde dort vorbei gegangen und haben gefragt ob sie Timmi mitnehmen dürfen. Er musste dann zwar an der langen Leine bleiben, aber so ist er jeden Tag mehrfach mitgenommen worden - von wechselnden Menschen und mit unterschiedlichen Hunden. Das hat das Kerle ganz gut ausgelastet und gekostet hat es gar nichts.
    Oder eine andere Nachbarin geht jeden Tag mit einem Hund von anderen spazieren, einfach, damit sie rauskommt. Vielleicht findet Ihr ja auch jemanden in der Nachbarschaft ? Je mehr mitmachen, desto besser und es gibt fast immer Menschen, die so helfen - es muss halt gefragt werden.


    Was ist denn mit ZOS ? Wenn Du es mit ihm korrekt aufbaust, dann könnte Dein Vater doch das Feuerzeug, die Münze oder was auch immer zwei, dreimal am Tag im Haus verstecken und suchen lassen ? Würde das mit den beiden klappen ?

  • Ich sehe es wie Schnaudel. :gut:


    Dein Vater ist momentan in einer Ausnahmesituation. Du musst versuchen, ihn aus seiner Lethargie heraus zu holen, damit er wieder rege am Leben teilnimmt.


    Du schreibst, er hat einen großen Garten. Damit lässt sich soviel anfangen.
    Er brauch sich nicht groß anstrengen und kann sich doch mit seinem Hund beschäftigen.


    Ich glaube, die schwierigste Hürde ist wirklich, ihn erstmal wieder "ins Leben zurück zu holen". =)
    Vielleicht kennst du jemanden, der kompetent dafür ist, der weiß, wie er bei deinem Vater durchdringen kann?


    Hat er Kumpels, Freunde?
    Manchmal bewirken die mehr, als die eigene Familie.


    Ich glaube, wenn er den Sprung geschafft hat, wird es für dich leichter werden, ihn für seinen Hund zu begeistern, sprich, dass er sich mit ihm beschäftigt oder aber auch nach Alternativen sucht, damit er Beschäftigung hat.

  • Es wurde weiter oben schon geschrieben. Das Verhalten ist typisch für eine Depression. Das ist ein häufiges Leiden, das sehr gut und einfach behandelbar ist. Sprich mit dem Hausarzt!


    für den Hund: Ich habe als Schülerin immer einen Nachbarshund ausgeführt, ohne Geld natürlich. gibts sowas heute nicht mehr? Wenn der Hund brav ist?


    Ansonsten - in diesem Fall wäre mir der Vater wichtiger, der gerade eine schwere Zeit durchmacht. Ich könnte den Hund da nicht wegnehmen (anders wäre es, wenn er aggressiv wäre o.ä.)
    Vor allem wird der Hund eine Hilfe sein, wenn er beginnt, aus dem Loch wieder rauszukrabbeln.

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