
Ehrlich, habt Ihr in Junghundphase an abgeben gedacht?
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TanteJu -
28. April 2014 um 08:44
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Hallo
unsere Lea ist jetzt 7 Monate alt. Im Alltag, nur so für uns ist alles bestens. Sie ist recht ruhig, wenn sie gerade nicht dran ist, liebt es zu kuscheln und spielen, im Haus/Garten hört sie, wenn auch mit Leckerchen, schon in akzeptabler Verlässlichkeit. Die Kinder lieben sie und kuscheln gerne, aber dann wird es schon schwierig. Lea ist nämlich seeehr ungestüm. Im Garten mit ihr spielen könne sie kaum, da sie dann gleich extrem wild und ungestüm wird. 2. Problem ist nach wie vor Besuch, wir haben sogar schon unsere Hundetrainerin ins Haus geholt um ihr Leas Verhalten zu demonstrieren. Sie begrüßt JEDEN umgestüm wild und da sie mitlerweile Kniehoch und 19kg-schwer ist, wird es langsam kriminell. Wir üben jedesmal mit ihr, auf die Decke, belohnen und nochmal und nochmal und nochmal... Wenn wir die Türe öffnen, müßen wir sie anleinen (etwa 3 m von der Haustür entfernt), da sie sonst Passanten auf der Straße "begrüßt". Das machen wir schon von Anfang an so, klappt auch ganz gut. Wenn dann der Besuch rein kommt werden erst wir vom Besuch begrüßt. Lea soll dann unten bleiben (also nicht springen oder "hopsen"), das schafft sie nur mit gaaanz großer Not, der Impuls scheint noch zu groß zu sein. Klappt dass dann machen wir sie los und meistens geht es dann erst richtig los, winselnd, jankend, wild rennt sie um die Beine des Besuches. Ich kann sie meistens dann auf ihre Decke holen oder sitzen lassen, sobald das Komando dann quasi zuende ist, geht das Spiel von vorne los... Bei Kindern das gleiche, nur dass die natürlich auch noch Angst bekommen. Ich bekomme mitlerweile Angst, wenn sich Besuch ankündigt und habe schon das Gefühl, dass Leute wegen Lea nicht mehr kommen, definitiv weiß ich, dass Freunde der Jungs (11 und 8 ) wegen ihr nicht mehr zu uns kommen...
Als ich dann letzte Woche mit dem Schokoladefresse/Ü-Ei erlebnis mit ihr zu Tierarzt mußte, war ich schon sehr besorgt, ich liebe sie wirklich. Merke aber auch, dass ich mich emotional irgendwie distanziere. Ich sage mir immer, dass das am Alter liegt, dass kommt, lass sie mal älter werden... Heute morgen wollte sie dann hinter einem Vogel her und ich habe sie total angeblögt und zurückgezogen und habe jetzt Angst, ihr nicht gerecht zu werden.Hattet ihr solche Gefühle auch mal? Heute Morgen habe ich mir echt vorgestellt, wie einfach es doch jetzt ohne Lea wäre...
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Ja, bei beiden Hunden. Die Überforderung, die Hilflosigkeit und die Angst, das gerade zusätzlich noch aufgetretene Problem nicht mehr händeln oder in den Griff bekommen zu können, hat mich mache Nacht nicht schlafen lassen und Gedanken - wie einfach wäre es ohne Hund - hatte ich in dieser Zeit öfter mal. Ich finde das ganz normal und wer das nicht hatte hat entweder das Glück einen super einfachen Hund erwischt zu haben, oder er ist nicht ehrlich zu sich selbst.
Halte durch, wenn nötig hol Dir Hilfe, wenn Dein Hundetrainer OK ist, hast Du ja schon mal jemanden an Deiner Seite. Wenn Du an den Problemen arbeitest, wirst Du in einem Jahr all die Probleme mit einem Zwinkern im Augenwinkel erzählen. Und bitte nicht so daran festbeißen daß man alles komplett in den Griff bekommen "muß", manche Sachen kann man auch einfach nur händeln.Ich habe bei beiden Hunden fast 2 Jahre benötigt um alle ihre Facetten frühzeitig erkennen zu können und das Gefühl zu haben: jetzt sind wir ein gut aufeinander eingespieltes Team und ich kann mich zu 90 % auf meinen Hund verlassen. Die restlichen 10 % werden gehändelt, denn ich will meinen Hund nicht brechen.
Das wird, es braucht Geduld und Zeit und viel Arbeit... :solace: Wobei - das Wichtigste war immer die Konsequenz und daß man genau weiß was man nicht will.
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Ans Abgeben habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Aber auch ich habe einen etwas holprigen Weg hinter mir und mehr als einmal mitleidige Blicke für das Verhalten meines Hundes geerntet. Und irgendwann merkt man dann, wie die ganze Arbeit, die ganzen Diskussionen und die Beharrlichkeit Früchte tragen. Erst sind es kleine Details, die man vielleicht auch übersieht und plötzlich feststellt "Huch, da hat sich ja was getan" und nach und nach merkt man dann auch im größeren Stil, wie aus dem kleinen Tyrannen, den man am liebsten viertelstündlich zum Mond schießen würde, der Hund wird, den man sich immer gewünscht hat.
Bleib dran, wachse an den Aufgaben, die sie dir stellt und denke immer dran: so mit 10 oder 11 Jahren werden sie ruhiger
Viele Grüße
Frank -
Zitat
Ja, bei beiden Hunden. Die Überforderung, die Hilflosigkeit und die Angst, das gerade zusätzlich noch aufgetretene Problem nicht mehr händeln oder in den Griff bekommen zu können, hat mich mache Nacht nicht schlafen lassen und Gedanken - wie einfach wäre es ohne Hund - hatte ich in dieser Zeit öfter mal. Ich finde das ganz normal und wer das nicht hatte hat entweder das Glück einen super einfachen Hund erwischt zu haben, oder er ist nicht ehrlich zu sich selbst.
Halte durch, wenn nötig hol Dir Hilfe, wenn Dein Hundetrainer OK ist, hast Du ja schon mal jemanden an Deiner Seite. Wenn Du an den Problemen arbeitest, wirst Du in einem Jahr all die Probleme mit einem Zwinkern im Augenwinkel erzählen. Und bitte nicht so daran festbeißen daß man alles komplett in den Griff bekommen "muß", manche Sachen kann man auch einfach nur händeln.Das wird, es braucht Geduld und Zeit und viel Arbeit... :solace: Wobei - das Wichtigste war immer die Konsequenz und daß man genau weiß was man nicht will.
Dem kann ich nur zustimmen! (Wobei ich nur einen Hund habe und keine zwei :) ) -
Warum soll sie überhaupt mit den Kindern im Garten toben, wenn sie dabei zu wild ist? Macht doch lieber ruhige Übungen wie Sitz oder Leckerchen verstecken.
Und warum muss sie den Besuch dann doch noch begrüßen? Damit verschiebst Du das Problem ja weiter nach hinten. Das Begrüßen macht sie, weil sie überfordert ist. Nicht, weil sie den Besuch toll findet. Du vermittelst ihr also derzeit: Halt schön still, dann lass ich Dich mit dem Problem wieder allein da stehen.
Bring ihr doch bei, dass sie den Besuch in Ruhe lässt und der Besuch sie im Gegenzug dann auch -
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Ja, das kenne ich auch gut
Unsere wilde Hilde hat mich auch oft an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht. Ich fühlte mich blamiert, unfähig, eingeschränkt, usw...
Tatsächlich werden aber auch diese Springbälle ruhiger und nicht erst mit 10! Unsere hatte mit 3 das Schlimmste hinter sich und war viel besser kontrollierbar. Das lag aber auch an meinem dann endlich funktionierenden Management.
Es gibt einfach Verhaltensweisen, die sind nicht abtrainierbar und mit denen kann man sich arrangieren. Wir haben nach wie vor das Besuchstheater. Dein Appenzeller wird da wohl auch noch ne Schippe drauflegen, wie Flying Paws schon schrieb, Freude ist das wohl eher nicht... Unsere wurde und wird dann aus dem Verkehr gezogen, fertig. Wer sich nicht benehmen kann, hat am Besuch nichts verloren. Auch und vor allem wenn Kinderbesuch da war. Dieser muss sich ohne Angst im Haus bewegen dürfen!
Bei den Kindern wurde ICH dann richtig massiv, wenn sie sich nicht zurücknehmen wollte. Auch das hatte sich dann mit dem Älterwerden der Jungs ziemlich bald erledigt. Wie alt sind denn Deine Kinder?
Geholfen hat mir oft, mir alles, was mein Hund toll macht, vor Augen zu halten. Und das war und ist ziemlich viel. Und dann konnte ich mich mit den 5% des Tages, wo es nicht so klappte, auch wieder anfreunden.
Mit den Kindern ist es ja auch nicht viel anders, oder?
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Im Spaß oder mal weil ich sauer war..Ja. Aber niemals ernsthaft.
Klar der normale Welpenblues (mache ich alles richtig, kann ich ihr gerecht werden, vielleicht hätte sie es voanders besser etc)., klar den gab es.
Aber ich hätte sie niemals wieder hergegen...mehr oder weniger vom ersten Besuch an
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Zitat
Bleib dran, wachse an den Aufgaben, die sie dir stellt und denke immer dran: so mit 10 oder 11 Jahren werden sie ruhigerViele Grüße
FrankJuhu, nurnoch 6 Jahre....!!
ERNSTHAFT ans Abgeben gedacht habe ich eigentlich nie. Ich habe in Junghundzeiten mit der Hyäne, die wirklich völlig Gaga war (und mit 3 1/2 teilweise immernoch ist) und mit mir, die ich zum ersten Mal einen jungen Hund selbst erziehen sollte, oft Wut- oder Heul-Anfälle bekommen und hätte sie in DIESEN Momenten am liebsten postwendend über den Tierheim-Zaun geworfen - gut, dass sie zu schwer dafür war
Aber wirklich gemacht hätte ichs wohl nicht...sonst wäre sie heute nicht mehr hier. Das waren immer nur so Momente und Minuten, in denen einfach alles kacke lief.Meine Erfahrung ist, vor allem mit nem Spinner-Hund:
a) Man wir selbst mit der Zeit entspannter und das hilft enorm!
b) Ja, irgendwie werden die Kröten mit der Zeit alle zumindest ein BISSCHEN erwachsen
c) Die kleinen Erfolge sollte man beachten! Auch die Klitzeklitzekleinen - das baut enorm auf
d) Man darf die Kröte auch mal hassen. Nur weil man sie LIEBT, heißt das nicht, dass man sie immer MÖGEN muss. -
Jules war als Junghund nie wirklich anstrengend. Trotz ihrer großen Unsicherheit und den Einschränkungen die wir dadurch hatten und haben, hergegeben hätten wir sie nicht mehr. Jetzt, wo sie mit ihren drei Jahren langsam erwachsen wird ist es ab und an etwas anstrengend, aber dass wir den Hund weggeben kommt nicht in Frage. Wir bringen hier alles durch, egal wie anstrengend es für uns ist. Wir haben ja auch Probleme mit den Katzen, die verstehen sich leider nicht so, also leben sie getrennt. Wir organisieren das so, dass die sich gut aus dem Weg gehen können, auch wenn es manchmal für uns umständlich und unpraktisch ist. Abgeben käme mir nur in den Sinn, wenn ich den Tieren nicht das geben kann, was sie brauchen.
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Hätte ich meine Hunde in schwierigen Zeiten abgegeben - ich hätte heute keinen einzigen Hund
Vom Junghund der bewusst im Wald Jogger jagd über dominant und aggressiv mir gegenüber bis völlig und ich meine VÖLLIG hysterisch, hyperaktiv und panisch habe ich schon alles gehabt - nur die letzten Jahre keinen "normalen" Junghund. Ernsthaft ich hätte so manches mal was drum gegeben wenn es "nur" Besuch begrüßen oder wild spielen gewesen wäre
In die Griff habe es es trotzdem bei allen im Rahmen der Möglichkeiten. Und man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben
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