Ehrlich, habt Ihr in Junghundphase an abgeben gedacht?

  • Bei uns wars eher das andere Extrem - ich hatte einen Angsthasen pur. Aber SO extrem, dass selbst Gassigänge zu einem Riesenhürdenlauf wurden..... :ops:

    Dann kamen die Krankheiten - hin bis heute...... Alle Folgen der Fehlaufzucht. Aber nun wars so.

    Abgeben - NEIN, wenn, dann nur, wenn er fit ist und wenns für ihn zum Besten wäre!!!

    Sonst niemals - und ehrlich gesagt: Ich möchte dir zurufen bei allem Verständnis: FREU dich über deinen sowas von normalen, agilen, gesunden und fitten Junghund!!!!! BITTE freu dich bei aller Anstrengung, die ich nicht wegreden will.

    Doch das lässt von allein nach - aber ein gesunder Hund ist einfach toll! Bitte freu dich einfach...... :/

  • Zitat

    Warum soll sie überhaupt mit den Kindern im Garten toben, wenn sie dabei zu wild ist? Macht doch lieber ruhige Übungen wie Sitz oder Leckerchen verstecken.

    Und warum muss sie den Besuch dann doch noch begrüßen? Damit verschiebst Du das Problem ja weiter nach hinten. Das Begrüßen macht sie, weil sie überfordert ist. Nicht, weil sie den Besuch toll findet. Du vermittelst ihr also derzeit: Halt schön still, dann lass ich Dich mit dem Problem wieder allein da stehen.
    Bring ihr doch bei, dass sie den Besuch in Ruhe lässt und der Besuch sie im Gegenzug dann auch ;)

    Ich zitier's noch mal, damit es nicht untergeht. Für mich ist mein Hund auch ein Familienmitglied, aber das heisst nicht, dass sie wirklcih bei allem dabei sein muss. Wenn sie zu hochdreht und dann durchknallt beim Toben und bei Besuch, dann wrd erst mal nicht getobt und während Besuch da ist, gibt es ne Pause mit ner schönen BEschäftigung (z.B. ein Kong) in einem anderen Zimmer.

    Aber, ja, ich erinnere mich an einen Moment, wo es mir innerlich sehr ernst war bei dem Gedanke 'so möchte ich nicht leben' - was eine Abgabe bedeutet hätte. Warum der kam, weiss ich nicht mehr genau, aber es war mir schon ernst. Aber der Gedanke kam und ging. Die Phasen wo man seinen Hund an die Wand nageln will werden weniger, die glücklichen Momente nicht.

    Es gibt Hunde, die bleiben schwierig/anspruchsvoll weil es einfach in ihrer Natur liegt. Schutztrieb, Jagdtrieb, niedrige Reizschwelle etc gehen nicht weg, aber die meisten Hundehalter lernen damit umzugehen (und wollen ihren Hund oft auch genau so)
    Aber überdrehtes Rumgehopse klingt schon nach überfordertem Teenager. Da üwrde ich erst noch ein paar andere Strategien ausprobieren, ehe ich den Hund abgebe.

    Ich hab mich mit 'meiner' Hundetrainerin vorgestern über ihre 'drei goldenen Regeln' unterhalten. Nr 3 war, dass man einen längeren Atem haben muss als der Hund. (Regel1 ist Jeder Hund braucht ein Hobby und Nr2 dass ein gesunder Egoismus in Bezug auf den Hund was gutes ist. In eurem Fall würde letzteres bedeuten, dass ihr Ruhe haben wollt und der Hund eben auch mal nicht teilnimmt)

    Eine Freundin von mir hat einen Hund der wegen dauernder Krankheiten/Unfälle im Welpenalter mit über einem Jahr immer noch nicht richtig stubenrein ist. Eine andere hat einen Bordercollie Mix, der bei dem geringsten excitement die Sicherungen durchbrennen weshalb Kopfspiele nur begrenzt möglich sind und physisch kann man sie aus gesundheitlichen Gründen nicht auslasten. Wieder eine andre hat einen Husky, der auch nie Zugsport machen darf und daher immer seinem anderem Hobby folgt: Jagen. Letztens war sie vier Tage im Wald verschollen. Man lernt dann nicht nur diese Probleme irgendwie zu händeln, sondern auch seine Erwartungen an einen Hund anzupassen. Bestimmte Sachen sind dann eben nicht möglich.

    Ihr müsst da einfach dran bleiben und einen laaaaangen Atem haben. Alles Gute!

  • Fahr dich mal etwas runter. Ein Hund muss nicht mit Kindern spielen, das können die Kinder doch auch ohne Hund. Lass sie einfach im Haus wenn deine Kinder toben und gut ist. Bei Besuch lass sie angeleint und gut ist. Da hast du sie unter Kontrolle und sie lernt dann auch irgendwann dass Besuch ja total langweilig ist.

  • Hallo TanteJu

    Wir haben hier auch einen Junghund von 7 Monaten und auch zwei Kinder, 5 und 10 Jahre alt.
    Da es nicht mein erster Hund ist den ich durch diese Zeit begleite, wusste ich was in etwa auf mich zu kommen könnte :roll:
    Bei meinem ersten war ich auch manchmal der Verzweiflung nahe, ich dachte chaotischer geht nimmer, er belehrte mich eines besseren :lachtot: Und irgendwann war der Spuk vorbei. Da hatte ich allerdings noch keine Kinder...

    Junghund (je nach Rasse sogar noch mehr) und Kinder finde ich nochmals ne ganz andere Hausnummer!

    Meine Kids und auch die Besucherkinder dürfen nicht mit unserem Hund spielen, also nicht so wie oft suggeriert wird dass Kind und Hund miteinander spielen können ;) sie dürfen ihm mal was verstecken, oder ein Sitz einfordern und dafür was leckeres geben. Hier wird absolut nicht rumgetobt, kein Ballspiel (naja, beim BC auch logisch;-)), kein fangen, einfach nichts was hochpusht. Und alles nur unter meiner Aufsicht und nach Absprache mit mir! Ich bin vielleicht ein wenig extrem, aber ich will kein Risiko eingehen!

    Besuch ist/wird ganz klar instruiert. Herr Hund wird erstmal nicht beachtet. Nicht alle unsere Besucher finden das toll, ist mir aber egal, mein Hund, meine Regeln! Manchmal geht Herr Hund mittlerweile sogar von sich aus auf seinen Platz, das wird dann von mir belohnt. Ich fordere das auf den Platz gehen noch nicht verbal ein, aber wenn er das anbietet wird er in seinem Verhalten bestärkt und dafür belohnt.
    Setzt er sich einfach hin und lässt den Besuch reinkommen, belohne ich das auch.
    Tut er das alles nicht, wird er von mir auch schon mal körperlich zurückgehalten (ich halte ihn dann am Halsband oder stelle mich zwischen Hund und Besuch) und korrigiere den Besuch und den Hund...weil dies geschieht meist bei dem Besuch der den Hund am liebsten durchknuddeln würde und es freudestrahlend zulassen würde, dass Herr Hund hochspringt :rollsmile:

    Es gibt Tage da finde ich dieses omnipräsent sein anstrengend...aber ich hab es mir selber ausgesucht. Weder Herr Hund noch meine Kinder(die wollten natürlich auch einen Hund, aber konnten ja überhaupt nicht wissen was das bedeutet :p ) nein, ich.

    Ich schicke dir ne Portion Energie, Gelassenheit und eine grosse Prise Humor!

  • Abgeben, Aussetzen, Verschenken..... Das volle Programm :D
    Hunde in dem Alter sind echt anstrengend und müssen viel lernen. Das geht nur über viel Geduld und Literweise Bachblüten (für den Halter).
    Spaß beiseite. Euer Hund muss sehr viel lernen und da braucht es Konsequenz und Ruhe von eurer Seite. Je mehr ihr Nerven lasst, desto nervöser wird sie auch werden. Wenn Besuch kommt, würde ich sie völlig ignorieren und gar nicht zum Besuch lassen, notfalls könnt ihr sie auch in ein anderes Zimmer bringen. Mit den Kinder rumtoben würde ich auch lassen, lieber ruhige Übungen machen, die ihre Konzentation fordern. Meine Kinder haben sehr viel mit dem Hund Tricks geclickert. Das war für alle recht leicht zu lernen und man kann nicht so viel falsch machen.
    Hab Geduld und denk dran:“In der Ruhe liegt die Kraft in diesem Sinne:“Ohmmmmmmmmmm :student:

  • Ja! Ihr habt an der Autobahnraststätte anbinden vergessen :lol:

    Ich hab geflucht, geschimpft, die Öffnungszeiten vom Tierheim gegoogelt etc. :roll: Aber wirklich abgegeben hätte ich das Vieh nie. Was mir wirklich gut geholfen hat: Sag Dir einfach - wenn das in einem Jahr nicht wirklich besser ist, gebe ich sie/ihn weg - ich muss das Tier nicht behalten :ops: Es hilft allein die Vorstellung, dass man sich selbst erlaubt das Tier abzugeben. Nach einer Weile ist das sowieso kein Thema mehr. Meine Hündin ist jetzt 13 Monate und man merkt extreme Fortschritte. So langsam mag ich das Tier sogar :D

  • Als ich damals unseren Gonzo hatte, dachte ich schon, ich hätte das schlimmste pubertierende Monster erwischt, dass es unter all den Hunden auf der Welt gibt - und DANN kam Balu... :ugly:

    Ja, auch ich war sehr nahe am Rande der Verzweiflung, hatte Heulkrämpfe wegen den Hunden, war völlig hilflos, unsicher und total überfordert. Oft habe ich mir gedacht "Was hast du dir da bloß eingebrockt.. hätte nicht ein Hund gereicht? Ich werde dem zweiten Hund gar nicht gerecht... der erste Hund leidet wegen mir... ich bin der ganzen Sache gar nicht gewachsen." - rückblickend kann ich aber sagen, auch wenn wir die "schlimme" Zeit mit 11 Monaten noch nicht überstanden haben, es mir doch sehr viel gebracht hat.

    Denn: Man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den, den man braucht. Und Balu hat mit wirklich eines gelehrt: Geduld.

    Ich war früher ein furchtbar ungeduldiger Mensch, alles musste von jetzt auf gleich funktionieren und wenn es nicht geklappt hat, war ich unendlich sauer und voller Selbstzweifel. Durch unsere Knallerbse habe ich gelernt, auch kleine Erfolge zu feiern (auch bei mir selbst) und über viele Dinge einfach auch zu lachen, Schultern zu zucken und mal 5 gerade sein zu lassen. Balu hat mir schon ein ganzes Stück von meinem Perfektionismus ausgetrieben, der mich früher fast zerfressen hat und mir gezeigt, wie einfach das Leben sein kann.

    Auch wenn ich ihn an manchen Tagen lieber als Bettvorleger oder als Deko an der Wand gesehen hätte, durch ihn bin ich um einiges ruhiger, ausgeglichener und verständnisvoller geworden - im Umgang mit meinen Hunden sowie auch mit anderen Menschen.

    Und deswegen möchte ich die Knallerbse auch nie mehr missen... :fondof:

  • Mira war meine erste Hündin - ich hab sie mit 4 Monaten, als ich 17 Jahre alt war, gekauft.

    In der Pubertät gab es wirklich eine Situation wo ich sie sofort Abgegen hätte.
    Ich war damals mit einem Bekannten unterwegs und dessen Hunde. Es kam uns ein Auto entgegen und ich versuchte Mira zu rufen... nun ja sie hört damals noch nicht 100%ig und sie machte sich dann ein spaß drauß nicht zu kommen. Der Autofahrer war sehr nett und blieb stehen.

    Ich regte mich natürlich über sie auf und das merkte sie. Daher lief sie mehrmals ums Auto... auch als es wieder los fahren wollten lief sie direkt vors auto.

    Da wäre ich fast explodiert und ging einfach ein stück weg nach dem ich sie meinem bekannten in die Hand gedrückt hatte... um mich abzureagieren.

    Heute kann ich mit ihrem verhalten besser umgehen. Ich bin auch nicht mehr so schnell reizbar wie früher :D aber das muss man erst mal lernen in dem Alter.
    Ich würde sagen wir sind nun super zusammen gewachsen auch wenn sie immer noch ein sensibelchen ist und sofort kommt wenn ich mich über irgend etwas aufrege :D

  • Ja, vom Welpenblues an.
    Sie war mit einem Jahr immer noch nicht zuverlässig stubenrein, hat welpentypisch geschnappt und hat eine sehr niedrige Reizschwelle und Frustrationstoleranz.

    Ich hab auch die Öffnungszeiten vom Tierheim gegooglet, überlegt in wer sie nehmen könnte und wo man Anzeigen schalten kann. - Zur Umsetzung des Gedankens ist es nie gekommen.

    Wenn viel unbekannter Besuch kommt, sperr ich sie weg. Das ist für ihre und für meine Nerven besser. Nach einer Zeit wenn sich alles beruhigt hat, lass ich sie runter mit der Anweisung, sie nicht zu beachten.

    Mir hat es sehr geholfen und es hilft mir immer noch (wg. niedriger Reizschwelle), mich auf die Sachen, die schon sehr gut klappen. Meine Einstellung ihr gegenüber ist entspannter geworden, ich war nicht mehr so gestresst und sie hat sich dadurch auch sehr verändert.

  • Dazu braucht es keinen Junghund... Yoshi ist mein erster Hund und sie war um die 1 1/2 als ich sie bekommen habe.

    Nach drei Monaten war die erste Euphorie verflogen und ich habe mich nur gefragt, wie ich denn auf Dauer mit diesem Hund zurechtkommen soll, der ständig beim Fressen mäkelt aber alles vom Boden frisst, Angst vor Fremden hat, alle zwei Wochen verlernt an der Leine zu gehen, sich fünfmal bitten lässt etwas zu machen, bei jedem zu lautem Nein guckt wie ein geprügelter Hund und so weiter und so weiter... Und kaum war eine Baustelle weg...

    Ich habe mich gefragt ob es wirklich eine gute Idee war und ob sie es nicht bei jemand anderem besser hätte.
    Hätte sie am liebsten zeitweise ins Schlafzimmer gesperrt um im Wohnzimmer meine Ruhe zu haben.
    Ich hätte auch große Lust gehabt die Leine auf den Boden zu werfen und zu gehen.

    Wir habens beide überlebt und inzwischen ist schon einiges besser geworden.
    Ohne sie könnte ich mir es eh nicht vorstellen.

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