Energiezufuhr steigern - ich dreh noch durch

  • Moin,

    > Wer hat denn jemals nachgeprüft wie gesund ein Wolf ist? Wie lange er lebt? Wie lange er GESUND lebt? Welche gesundheitlichen Probleme er bekommt? Welche er von der Ernährung bekommt?

    Das wird seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, untersucht. Man hat ja inzwischen sogar erkannt (brilliante Menschen, ich bin ja soooo beeindruckt), dass die Gehegewölfe, die für 95% der "Wolf-Literatur" die Grundlage bilden, nur sehr bedingt mit tatsächlich freilebenden Wölfen vergleichbar sind, sich in Verhalten, Fressen, Lebenserwartung etc. zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. (vgl. Bloch, Radinger et al.)

    > Alle Welt orientiert sich an der natürlichen Ernährung des Wolfes

    Es wäre für viele Hunde besser, wenn es so wäre. Leider orientiert sich aber nur ein sehr kleiner Teil der Hundehalter an der natürlichen Ernährung des Wolfs (insbesondere die religiösen Barfer sind da keinesfalls die "Guten").
    "Orientieren" heißt ja, dass man beobachtet, schaut - nicht, dass man sklavisch nachmacht. "Orientieren" heißt, man erkennt an, dass man das Fressverhalten von Wölfen (s.o. frei versus Gehege versus Gefangenschaft) eben NICHT 1:1 auf Hunde umsetzen kann.

    > aber wie gesund ist natürlich (und dann auch noch vom Wolf) für unsere Hunde?

    Das sollte immer in Relation zu Alternativen stehen. Wenn die Alternativen lautet: "wölfische angehauchte Ernährung" versus "vegane Ernährung" oder versus "Ernährung mit Getreideabfall und Geschmacksstoffen", dann plädiere ich doch lautstark für die "am Wolf orientierte Ernährung".
    Wenn die Alternativen lauten "nur die wölfische Ernährung ist richtig" versus "wölfische Ernährung ist Quatsch", dann erübrigt sich eine Diskussion, weil beide Standpunkte unhaltbar sind und nicht auf Bereitschaft zum Austausch von Argumenten schließen lassen.

  • Zitat

    Die Natur weiss was sie tut. Allerdings stellt Mutter Natur nur bedingt optimale Ernaehrung bereit, da sie den Enzug dieser zur natuerlichen Bestandverkleinerung benuetzt.


    Sorry, aber da stellen sich mir die Haare hoch. Mutter Natur weiss gar nichts, denn sie ist kein denkendes oder handelndes Lebewesen. Sie hat daher auch keine Ziele und Pläne und benutzt auch keine Ressourcen.

    Ein Wildtier muss sich nicht optimal ernähren können, um eine Weile zu überleben und sich fortzupflanzen. Die natürliche Selektion kann nicht eine Ernährung begünstigen, die die Tiere bis ins hohe Alter gesund bleiben lässt, denn sie greift nur auf der Ebene der erfolgreichen Fortpflanzung, und die findet viel früher statt. Der Canide frisst, was er kriegen kann. Und wenn er es auch noch verwerten kann, wird es ihm beim Überleben helfen.

  • Ich kann Lachs sehr empfehlen. Das Zeug ist sehr fett, und die Hunde stehen total drauf. Seitdem ich unser Trofu mit Lachs aufpeppe, sind die drei ziehenden Huskies deutlich weniger mager. Vorher waren sie echt nur Haut, Muskel und Knochen, man konnte durchs dichte Huskyfell die Rippen sehen :???: . Jetzt haben sie zumindest eine minimale Reserve.

    Voraussetzung ist natürlich eine gute Quelle. Obwohl bei uns ganzer Lachs tiefgefroren im Supermarkt auch nur 3.5 Euro pro Kilo kostet.

  • ui hoppla, da ist man zwei Tag offline und schon passiert hier ganz viel :) sehr interessante Diskussionen, macht ruhig weiter!

    Ich hab die (momentane) Futtermenge im September als "Barf-Beginn" berechnet. Für die warme Jahreszeit und relativ geringem "Trainingsaufwand" hat die Futtermenge und Zusammensetzung gereicht. Der Hund war schlank und fit.

    Da er jetzt im Winter aber mehr Energie braucht und auch mehr beansprucht wird (fitnessmässig) braucht er eben mehr - daher ja auch mein herumprobieren mit Energiequellen.

    Übrigens: mein Hund ist nicht unterernährt. Nur mal so nebenbei erwähnt. Weder steht die Wirbelsäule raus, noch spürt man zu deutlich die Hüftknochen.

    Iris: Lachs wäre auch mein Favorit, ist leider sehr teuer hier. Daher bekommt er nur 1x pro Woche Lachsschwänze.

    Najira: das SN Fresh füttere ich jeden Tag als Leckerchen, da bekommt er eine gute Hand voll. Ich bin auch überhaupt nicht gegen das TF, möchte aber dass der Rest, den ich füttere ausgewogen ist - geht eigentlich nur darum ;) Sollte das nicht klappen mit Fett/Getreide, füttere ich mehr Trockenfutter - lange mache ich da nicht herum.

    Was du geschrieben hast bezüglich Truttenhälse mit Haut hab ich mir tatsächlich gestern Abend auch überlegt... Caron schmatzte gerade genüsslich auf einem Hals mit viel Haut herum, als ich dachte; das wäre doch auch noch eine Möglichkeit. (die Dinger sind so glibbrig, wäh :) )

    Den Futterplan hab ich jetzt mal angepasst mit 3%, ich werde schauen wie er darauf reagiert und gegebenenfalls wieder anpassen.

    Das ergibt folgende Mengen pro Woche:

    Total 5'700g Futter, plus die Zusätze wie frisches Blut, Öl, Quark, Hagebuttenpulver, etc.

    1150g - 20% Gemüse
    1870g - 33% Fleisch
    1500g - 26.5% rfk
    je 110g - 2% Herz, Niere
    150g - 2.6% Leber
    310g - 5.5% Pansen
    440g - 7.8% Fisch
    60g - 1% Knorpel

    zusätzlich bekommt er weiterhin Hirseflocken.

    Nach dem Pferdefett werde ich weiterhin Ausschau halten, da das Fleisch welches ich bekomme sehr mager ist.


    So, und jetzt noch eine Frage, welche mir keine Literatur beantworten konnte und wahrscheinlich Glaubenssache ist:

    Was ist besser - jeden Tag von allem ein wenig (phu wie aufwändig) oder (so wie ich es mache) ein Tag Leber, ein Tag Herz, ein Tag Niere, ein Tag Pansen (natürlich täglich Gemüse,Fleisch und rfk).

    da würden mich die Antworten doch sehr interessieren. Viele sagen ja, dass die Ausgewogenheit über längere Zeit gegeben sein muss, andere wiederum meinen dass nix deponiert wird, also täglich ausgewogen sein sollte.

    haut in die Tasten :D aber seid friedlich =)

    edit: und mokiert euch ja nicht über die Mengenangaben-Genauigkeit, das sind die Rechner-Werte *grins*

  • > und mokiert euch ja nicht über die Mengenangaben-Genauigkeit

    Kein Problem. Ich mag's nur nicht, wenn jemand Gramm-Angaben als zwingend und einzig richtig für einen ihm völlig unbekannten Hund hinstellt. Andersrum ("das sind meine Werte") ist's für mich immer ok.

    Zur Mischung: Ich versuche, den Wolfsvergleich draußen zu halten ... denn sonst würde ich sagen "der kriegt auch nicht jeden Tag alles, sondern frisst halt, wenn 'was da ist". Aber lassen wir den Wolf und vergleichen den Hund einfach mit einem Goldfisch :-)

    Außer bei Magen, den sie immer fressen wollen, bevorzugen meine eindeutig Abwechslung, den einen Tag mal Niere oder Herz oder sonstige Organe, den anderen Knochen mit "Gulasch", den dritten sonstwas. Für meine Hunde kann ich daher eindeutig sagen: Jeden Tag eine "volle Mischung" würde dazu führen, dass sie irgendwann nur noch aus Hunger fressen ("der Hunger treibt's rein"), aber sich nicht mehr aufs Fressen freuen ("was gibt's denn heute Leckeres?").
    Als Beispiel: Zweimal in der Woche Vitaminschock (aka "Obstpampe") ist die Grenze, da wird's gerne gefressen, beim dritten Mal in der Woche bleibt die Hälfte stehen.
    Die Frage, ob die Nährstoffe "gespeichert" werden, beantworte ich aus meinem fragwürdigen Verständnis heraus so: Ja, sicher werden die für ein, zwei, drei Tage gespeichert (im Blut, im Fett, durchaus auch im Darm, der ja mehr als 5 Minuten zum Abarbeiten des Futters braucht). Ich würde den Ausgleich nicht über Wochen hinweg ziehen (eine Woche Obst, eine Woche Knochen, eine Woche Leber - bäh!), sondern eben tageweise etwas variieren.
    Wäre es so, dass ein Hund jeden Tag alles braucht, müssten theoretisch sehr viele Hunde sehr, sehr krank sein. Das sehe ich aber nicht mal bei Hunden, die mit miesestem TroFu gefüttert werden.

  • Ja, der Hund stammt vom Wolf ab, ist aber nunmal schon tausende von Jahren KEIN Wolf mehr. Und nur weil alle Pferde und Zebras miteinander verwandt sind, fressen sie noch lange nicht das gleiche. Und nur weil der Mensch vom Affen abstammt, ißt er noch lange nicht das Gleiche...

    Klar, schaut man mal, was der Wolf so frißt. Aber wenn er denn könnte, würde auch der Wolf viele andere Dinge ebenso vertilgen, wenn nicht sogar noch lieber. Ist das dann gesund? ist das dann natürlich??? Nein, ist es eben nicht...

    Ich persönlich bin einfach der Meinung, daß man sich natürlich informiert, sich was anliest.... Aber ebenso natürlich sollte jeder seinen eigenen Hund im Auge behalten: Wenn er Getreide verträgt und es ihm gut tut.. Warum also nciht? Wenn er Joghurt und Quark gut verträgt und es ihm gut tut, warum nicht???
    Klar, man soll keinen Mist füttern, keinen Abfall, keine verseuchten vergammelten Dinge... Aber eine Religion sollte man auch nicht daraus machen. Es gibt Länder, da werden die Hunde von Hirseflocken und Dickmilch ernährt, die werden steinalt, machen damit Leistungssport und sind damit total fit.
    Wieviele Hunde werden sogar mit Frolic uralt und sind sogar gesund???
    Klar, das muß man nicht empfehlen, aber mein Hund und ein gewisses Wissen über Ernährung sorgen schon dafür, daß alles glatt läuft.

    KEINE Ernährung muß perfekt sein, ist unsere auch nicht. Und natürlich ist sicherlich was ganz anderes, als perfekt. Ich will mich nicht an natürlich oder naturnah oder sonst was orientieren. Ich will mich daran orientieren, was meinem Hund gut tut. Was an HUNDEN getestet und herausgefunden wurde, nicht bei Wölfen. Denn mein Hund ist ein Hund. Und kein Wolf.

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