Ein Milchbauer muss weinen.....:-(

  • Guten Morgen,

    habe gerade auf NDR-Info ein Interview mit einem Milchbauern aus Schleswig-Holstein gehört, das mich sehr berührt hat.

    Er hat erzählt, wie er seine 53 schwarzbunten Milchkühe zum letzten Mal von der Wiese ist den Offenstall getrieben hat, zum letzten Mal
    die Hand an die Melkanlage gelegt..... :sad2:

    Zum letzten Mal nach 17 Jahren.

    Sein Traumberuf ist damit zu Ende.

    Er hat mit zitternder und weinender Stimme gesagt "Wir- meine Frau und ich- haben diese Entscheidung selbst getroffen."

    Nicht die Bank hat entschieden, niemand anderes, er selbst mit seiner
    Frau.
    Das war ihm ganz wichtig.

    Von 18 Cent po Liter Milch kann niemand leben!

    Er hat auch gesagt, dass viele andere Milchbauern nach ihm gewungen sein werden, diesen Schritt zu gehen.

    Viele halten noch fest an ihrem Beruf, wollen durchhalten und hoffen mal wieder dass es irgendwann besser wird.

    Leider werden einige von ihnen, wenn das so weitergeht , von der Bank den Hahn zugedreht bekommen und traurig und resigniert ihren Job aufgeben müssen.

    Und warum?

    Weil in D nur noch Dumpingpreise für wertvolle Nahrungsmittel
    gezahlt werden.

    Ob wohl nur noch die Massenproduzenten eine Chance haben werden?

    Sterben die Bauernhöfe aus?


    Ich finde das sehr traurig.

  • :ops: Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache muß ich dazu schreiben.

    Keine Frage mir tut der Berufszweig unendlich Leid das mal Vorweg.
    Aaaber es sind nicht die Dumpingpreise sondern die Steuern an sich .
    Oder hat einer von euch zu DM Zeiten mal 1.14 DM fürn Liter Milch bezahlt? Nee ich glaube nicht (rede jetzt nicht von Bio und so).

  • Ich kann Dir nur beipflichten ich finde es sehr traurig!

    Deswegen kaufe ich keine billigst Milch (denn ich liebe Milch und trinke mind. 1/2l am Tag).

    Etwa ein Jahr lang bin ich jede Woche zum Bauern gefahren und habe mir frische Milch vor Ort geholt. Bis dieser Bauer - aber schon vor JAHREN (ich schätze, es ist schon 5-6 Jahre her) auch aufgrund von zu niedrigen Milchpreisen aufgegeben hat.

    Ich glaube ich suche mir nach meinem Umzug wieder einen Bauern bei dem ich Milch hole und die Milchindustrie nicht unterstütze!

    LG
    Kerstin

  • Bei der letzten Krise habe ich mit einen Bauern bei meiner Oma gesprochen, er hat mir mal alles so vorgerechnet was Zeit, Arbeit und Geld da reingesteckt wird. Und das sich die Familie es bald nicht mehr leisten kann, weil es nur noch Verlustgeschäft ist. Sehr schade

    Vor einigen Wochen lief auch wieder ein Bericht im Fernsehen, die erzählten fast das Gleiche. Ist sehr, sehr traurig. Vor allem, weil niemand etwas dagegen tut. Das macht einen sehr wütend

    Sicher ist bei den Bauern auch nicht alles rosarot und man könnte vieles besser machen, aber wenn man sich die Umstände ansieht, dann kann ich einiges nachvollziehen.

  • Hallo ,

    ich muss sagen , dass ich , auch wenn mir die Bauern leid tun , nicht bereit bin , mehr für meine Milch zu zahlen. Meiner Meinung nach sind hier der Handel und die Molkerein gefragt. Die verdienen doch genug an der Milch,also sollen sie doch etwas mehr von ihrem Gewinn an die Bauern zurückgeben !
    Den Milchpreis für den Kunden zu erhöhen ,fände ich nicht gut.Man sollte dabei auch an Familien mit Kindern denken , die sich dann die Milch vielleicht nicht mehr leisten können.

  • Zitat

    Hallo ,

    ich muss sagen , dass ich , auch wenn mir die Bauern leid tun , nicht bereit bin , mehr für meine Milch zu zahlen. Meiner Meinung nach sind hier der Handel und die Molkerein gefragt. Die verdienen doch genug an der Milch,also sollen sie doch etwas mehr von ihrem Gewinn an die Bauern zurückgeben !
    Den Milchpreis für den Kunden zu erhöhen ,fände ich nicht gut.Man sollte dabei auch an Familien mit Kindern denken , die sich dann die Milch vielleicht nicht mehr leisten können.


    Ich könnte mir eher vorstellen, dass, wenn der Milchpreis steigt, von dem Plus auch nur ein Bruchteil bei den bauern ankommen würde und der Rest auch dem Handel / den Molkereien in die Taschen fließt.

  • Zitat

    Hallo ,

    ich muss sagen , dass ich , auch wenn mir die Bauern leid tun , nicht bereit bin , mehr für meine Milch zu zahlen. Meiner Meinung nach sind hier der Handel und die Molkerein gefragt. Die verdienen doch genug an der Milch,also sollen sie doch etwas mehr von ihrem Gewinn an die Bauern zurückgeben !
    Den Milchpreis für den Kunden zu erhöhen ,fände ich nicht gut.Man sollte dabei auch an Familien mit Kindern denken , die sich dann die Milch vielleicht nicht mehr leisten können.

    Also ich habe beobachtet das der Milchpreis und der Butterpreis in den letzten 6 Monaten gefallen ist !
    Ich währe bereit wieder mehr aus zu geben, aber bitte alles im Rahmen und auch nur wenn dies den Bauern zugute kommt

  • Auch ich werde mich vielleicht unbeliebt machen mit meiner Meinung:

    Warum sollte sich der Markt hier nicht selbst regulieren? Keine Subventionen mehr, dabei bleiben einige Bauern sicher auf der Strecke, aber in der freien Wirtschaft ist das ja nicht anders. Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt. Weniger Bauern, weniger Milch, Milch wird automatisch teurer. Die verbliebenen Bauern können davon wieder leben.

    Andrea, die ausschließlich Bio-Milch kauft und Milch für ein sehr wertvolles Lebensmittel hält. Meine Milch kostet 1.09€/l. Ich würde auch das doppelte dafür bezahlen.

    Interessant finde ich immer: ein Schokoriegel kostet um 1 EUR. Da beschwert sich auch keiner.

  • Ich kann die Milchbauern verstehen, aber... Als im letzten Jahr die Milch gleich um teilweise 20Cent teuerer wurde, ist der Handel auf der Milch sitzen geblieben.
    Das hat den Bauern auch nicht geholfen.
    Das Übel sind eher die Molkereien, die einen höheren Preis nicht an die Bauern weitergeben, sondern in mdie eigenen Kassen fliessen lassen.
    Im TV war vor einiger Zeit auch ein Interview mit den Verantwortlichen von Aldi, Lidl und Co.
    Die hatten sich im letzten Jahr auf eine Preiserhöhung eingelassen, um den Bauern mehr zukommen zu lassen.
    Was ist dann passiert?
    Die Milch wurde 20 Cent teurer und die Bauern bekamen nur einen Bruchteil des Mehrpreises.
    Ausserdem sind die Umsätze von Milchprodukten eingebrochen und es entstanden massive Überbestände an Milch.
    Was soll man davon halten?
    Alles was die Bauern unternehmen nützt nur den Molkereien.
    Der Preis, der jetzt bezahlt wird ist wirklich überzogen niedrig.
    Ich finde auch der Preis sollte wieder auf das Niveu von 2007 gefahren werden, und die Bauern müssen dann aber auch den Mehrpreis für sich behalten dürfen...
    Aber Das ist wohl Wunschdenken.
    Das Preisniveu von 2008 ist aber nicht haltbar, da dann viel weniger Milch gekauft wird.
    Ich wundere mich auch darüber, das andere Milchprodukte (ausser Butter) nicht billiger geworden sind.
    Das bestätigt wieder meine Theorie, das die Industrie auf Kosten der Bauern immer höhere Rekordgewinne einfährt.
    Und Das wird sogar noch immer dreister durchgezogen, wenn man sieht, wieviele Milchprodukte noch dazu andere (geringere) Verpackungsgrößen bei gleichen Preisen angeboten werden.
    Z.B. Ein Frischkäse aus der Werbung Ph... jetzt 170g statt 200g bei gleichem Preis.

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