Streitpunkt Ernährung - ja wie denn nun?

  • Hi,
    Ich denke, wie alle lieben unsere Hunde. Sie bekommen Zuwendung und Aufmerksamkeit und es soll ihnen an nichts fehlen. Das gilt natürlich auch in Bezug auf die Ernährung. Wir informieren uns, schauen mal hier und da, probieren mal dies und das, aber egal , für welche Art der Fütterung wir uns entscheiden, etwas oder Jemand spricht immer dagegen :roll:
    Ich habe mich mal durch die einschlägige Fachliteratur, Hundezeitschriften und Internetseiten zu diesem Thema "durchgewühlt" und herausgefunden (...sicher nicht neu! ), daß es überhaupt keine einheitlichen Ernährungsgrundlagen gibt und die Meinungen so kontrovers auseinanderdriften, daß man als ernährungsbewußter HH nur genervt mit dem Kopf schütteln kann!
    Hier ein paar Beispiele:
    ......aus hygienischen Gründen müssen Knochen vor dem Verfüttern abgekocht werden
    ......Knochen dürfen niemals gekocht werden! Sie könnten splittern und den Hund verletzen

    .....mit einem kommerziellen Allein/Fertigfutter ist eine ausreichende Versorgung mit allen lebensnotwendigen Vitaminen und
    Mineralstoffen/Spurenelementen gegeben
    ......Industrielles Fertigfutter führt zu schweren Erkrankungen, wie Herz/Kreislauf-Erkrankungen,Allergien, Erkrankungen des Skelett-und Bewegungsapparates, Karzinomen usw.

    .....das Bekochen des Hundes des Hundes ist aufwendig und zeitintensiv und fordert die tägliche Auseinandersetzung mit dem Thema Hund
    ....Selbstkochen berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse des Hundes und fördert ein langes und gesundes Leben

    .....rohes Fleisch- da ist der Wurm drin
    .....Fertig-Futter- einfach zum :zensur:
    .....den eigenen Kochkünsten ist die Futtermittelindustrie immer um
    Längen voraus

    Fast überall wird mit Mangelerscheinungen gedroht, bei der Über-und Untervitaminisierung, bei der Über-und Unterversorgung von Mineralien, bei der Rohfütterung, beim Kochen....beim Fertigfutter :roll:

    Diversen Formeln und Tabellen, welche uns sagen wollen, wie unsere Hunde exakt ernährt werden müssen, schenke ich persönlich keine Beachtung, denn auch hier gibts erhebliche Unterschiede und die Forschung über Haustierernährung und ernährungsbedingten Krankheiten werden ja bekanntlich von der Tierfutterindustrie finanziert.
    Tierärzte fordern zwar eine ausgewogene Ernährung, aber überlassen es dann der Industrie, die Hund zu ernähren, mit der Begründung, daß Fertigfutter heute inhaltlich so gut auf den Bedarf des Hundes abgestimmt ist, daß selbstgemachtes Futter nur mit akribischen Aufwand mithalten kann.

    Ja...WIE DENN NUN???

    Ich persönlich habe für mich und meinen Hund eine Lösung gefunden. Ich verbinde Neues mit Altbewährtem und achte darauf, daß es damit meinem Hund gut geht.
    Meine Frage: Für welche Art der Fütterung habt ihr euch entschieden und warum, was lehnt ihr total ab und wo geht ihr Kompromisse ein??
    Ich hoffe auf eine faire Diskussion ;)

    Quellen:
    Hundewelt 4/2008
    Der Hund 2/2009
    Der Hund 4/2009
    Rohfütterung für Hunde v.Silke Böhm
    Katzen würden Mäuse kaufen v. Hans-Ulrich Grimm
    Das koche ich für meinen Hund v. G.Haag

  • Mir gehts ähnlich - bin auch ganz verunsichert worden - vorallem je man liest :schiefguck:

    Hab sogar nachts von Hundefutter geträumt. Mein Freund hält mich schon für total bekloppt.
    Und ich glaube, vor 10/20 Jahren hat sich keiner so genau Gedanken ums Futter gemacht.

    Barfen/Selbst Kochen ist mir zu aufwendig - ich schaff es ja noch nicht mal selber für uns regelmäßig zu kochen :ops:

    Zur Zeit bekommt unsere kleine Trockenfutter - wobei sie immer einen vollen Napf stehen hat und fressen kann, wann sie will.
    Haben das immer so gehandhabt und unsere Hunde hatte noch nie Probleme mit Übergewicht (worauf wir schon achten).

    Bin bei Real Nature gelandet, da man das problemlos bei Fressnapf kaufen kann. Und ich denke, dass ist ganz okay.
    Schauen mal wie sie es verträgt. Ansonsten find ich Josera und Bestes Futter noch ansprechend (Platinum gibt es als Leckerlies).
    Wobei es auch zur Abwechslung mal was nebenbei gibt (gefüllter Kong etc.)

    Aber oftmals find ich die ganzen Diskussion auch übertrieben und kann diese nicht ganz nachvollziehen :???:

    Man wird manchmal ja regelrecht gesteinigt, wenn man sagt, man füttert seinen Hund mit Aldi-futter o.ä.

    Ich denke, jeder muss das für sich selber entscheiden. Und so lange es dem Hund nicht massiv schadet und Herrchen nicht überfordert (Aufwand, Kosten), führen glaub ich viele Wege nach Rom.

  • Hi,
    jetzt gehts also in nem neuen Thread weiter, schön. Ich leg mal los:

    Ich habe mich bei meinem jetzigen Hund für die Rohfütterung entschieden.
    Seine Vorgänger haben alle Trofu bekommen, je nachdem was gerade als besonders hochwertig galt :ops: .

    Die Idee roh zu füttern, kam mir dann mit meiner Katze. Diese übernahm ich mit 12 wochen, angeblich vertrug sie Dosennahrung für Katzen. Naja, nachdem ich 2 wochen lang, die Regale des Fefus rauf und runter gekauft hatte und Kätzchen immer noch jämmerlichen Durchfall litt, hatte ich die Faxen dicke.
    Ich kaufte Rindergulasch und fütterte ihr das- siehe da, kein Durchfall mehr. Dann durchsuchte ich das Internet und stellte fest, dass sich das roh füttern schon etabliert hatte und jede Menge Info zur Verfügung stand.
    Katzenbarf wird jedoch noch viel komplizierter dargestellt als Hundebarf :roll: .
    Nach vielerlei Lektüre bekommt meine Katze heutzutage nur Taurin beigefügt, ab und an Salz, Bierhefe und Algenzeugs, ansonsten viel versch. Fleisch und Knochen. Die Katze ist jetzt 2, supergesund, schönes Fell, gute Figur etc.

    Naja und nach dieser Erfahrung war auch klar, dass ich das mit dem Hund genauso handhaben werde.
    Grundsätzlich finde ich folgendes Wichtig:
    - Calcium, das muss passen
    - Abwechslung beim Fleisch
    - Vitaminversorgung (passende Menge Leber, Öle mit Omega 3 und 6 Fettsäuren und Vit.E usw.)
    - passendes Fleisch- pflanz. Zutaten Verhältnis (also 50/50 find ich wirklich das allermindeste, es sei denn die gesundheit spricht dagegen)
    - evtl. Krankheiten und Besonderheiten berücksichtigen sowie das alter und die Leistung

    Die Aussagevielfalt ist bekannt... schlußendlich muss man einfach selber rausfinden, was man glaubt, welche Argumente einem sinnig erscheinen. Ich würde z.B. definitiv keine gekochten Knochen geben, aber wenn andere das machen, kann man sie allenfalls warnen.

    Um mir über gewisse Werte ein Bild zu verschaffen, nutze ich aber durchaus Tabellen, versch. Tabellen ergeben dann einfach einen neuen Mittelwert :D .

    Wichtig ist vor allem, dass man sich mit der Materie immer wieder auseinandersetzt und sich weiterbildet. Man muss nicht 3 Lexika lesen bevor man seinem Hund was zu futtern gibt, aber man sollte im Laufe der Zeit in all diese Lexica immer mal nen Blick reinwerfen und versuchen zu optimieren und zu verbessern.

    Achja, als Trofu hat mich Platinum überzeugt, das ist Leckerchen. Aber auch Lupovet und einige andere finde ich empfehlenswert wenn jemand Trofu füttern möchte- ebenso bei Nafu.

    lg susanne

  • Ach je :roll:

    Ich bin Anfang 2000 zum Rohfutter gekommen. Nicht etwa, weil ich das biologisch artgerechte so klasse gefunden hätte, sondern als letzte Maßnahme (damit kann ich auch nichts mehr schlimmer machen) für einen Hund, der weder handelsübliches noch gekochtes Futter vertrug.
    Ich favorisiere die Rohfütterung seither, weil es für meine Hunde (4) viele Vorteile hat, sie es gern fressen und ich es durchaus Tütenfutter inzwischen vorziehe.

    Trotzdem gibt es hier auch Trockenfutter als Unterwegsleckerchen, früher auch mal zwischendurch eine ganze Mahlzeit.

    Von radikalen Ansichten in beide Richtungen halte ich nichts.

    Deine Sammlung kann ich noch erweitern, um zwei Meinungen von Tierärzten:

    a) ...kein Wunder, dass ihr Hund Diabetiker geworden ist, wenn sie ihn so unverantwortlich
    füttern....

    b) Trockenfutter ist der Tod eines jeden Hundes

    Grins. Ich such mir einfach was aus :D

  • Ich weiß auch nicht, was die absolut richtige Ernährung für den Hund ist.
    Gibt es die überhaupt?

    Ich praktiziere eine Gemischtfütterung.
    Hauptsächlich wird Bruno roh und frisch ernährt.
    Die Mahlzeiten bestehen aus Fleisch, Knochen, Fisch, Gemüse, Obst und Nudeln/Reis/Hirse/Dinkel/Kartoffeln.
    Mein Hund bekommt aber auch mal gekochte Reste von den Familienmahlzeiten.
    Das sind dann Snacks und kein Hauptgericht für ihn.

    An Fleisch gibt es Rind, Huhn, Pute, Kaninchen und selten Schaf.
    An Fisch füttere ich Reste einer Fischzucht - Forelle, Wels, Stör, Bachsaiblinge.
    Hin und wieder Seefisch.
    Gemüse, Wild -und Gartenkräuter sowie Obst frisst Bruno sehr gerne und bekommt eine abwechslungsreiche Auswahl.
    Mit Milchprodukten halte ich mich zurück, da ich sie nur selten zur Verfügung habe.- Bekommt er aber auch hin und wieder.
    Eier gibts selten, Eierschalenpulver schon öfter.

    Das ists so im Groben, glaube ich.

    Im Urlaub gibts schon mal gutes Dosenfutter oder auch gutes Trockenfutter.
    Das mag er dann auch sehr gerne zwischendurch.

    Ich füttere frisch, weil ich es generell nicht so habe mit industriell vorgefertigten Produkten.
    Ich habe nichts dagegen, wenn der Hund "Abfälle" bekommt.
    Ich will sie aber vorher sehen und wissen was es für Abfälle sind.
    Aus diesem Grund möchte ich weder durchgängig Dosenfutter oder Trockenfutter geben.
    Die ganz hochpreisigen Trockenfutter (z. B. Hermanns) würden in der Tat meinen Etat übersteigen als Dauerfutter.

    Ich mache sicher nicht alles richtig und einiges wird verbesserungswürdig sein. Ich lerne noch. :)

    LG, Friederike

  • .....was haltet ihr von der Theorie, daß HD oder andere Krankheiten des Bewegungsapparates nicht erblich sind, wie immer behauptet, sondern durch jahrzehntelange Fehlernährung enstanden sein soll :???:
    Wie sehen das eigentlich die (Hobby) Züchter hier? Wie werden eure Welpen ernährt....immer noch vorwiegend mit Trofu oder barf oder ganz anders?
    Ist die Ernährung von Welpen und heranwachsenden Hunden eine "Kunst" oder sind Mangelerscheinungen eine Erfindung der Industrie :???:

  • Zitat

    .Ist die Ernährung von Welpen und heranwachsenden Hunden eine "Kunst" oder sind Mangelerscheinungen eine Erfindung der Industrie :???:


    Ich besitze ein Buch "Der Hundekoktor" von 1895.
    Die Welpensterblichkeit bei Hunden muss demnach recht hoch gewesen sein und zwar ab dem Zeitpunkt des Abstillens. Es standen wohl nicht ausreichend gute Futterkomponenten zur Verfügung.
    Die Welpen starben an den unterschiedlichsten Krankheiten, häufig frassen sie nicht, waren untergewichtig und nicht stabil gegen Krankheitserreger.

    Ich würde mal behaupten die bessere medizinische Versorgung, die Antibiotka, Durchfall - und Fiebermittel... der neueren Zeit tun ein wesentliches, um Welpen groß zu kriegen.
    Wie groß der Anteil der Futtermittelindustrie daran ist, vermag ich nicht zu sagen.

    Der Autor besagten Buches hat die ersten Hundekuchen, gerade für Welpen, sehr begrüßt und gelobt.

    Die Theorie mit der HD kenne ich, bin aber genetisch und medizinisch nicht annähernd ausreichend informiert, um mir ein Urteil erlauben zu können.

    LG, Friederike

  • Zitat

    .....was haltet ihr von der Theorie, daß HD oder andere Krankheiten des Bewegungsapparates nicht erblich sind, wie immer behauptet, sondern durch jahrzehntelange Fehlernährung enstanden sein soll :???: :

    Und wie erklärt man dann die Hunde, die schon in jungen Jahren schwere HD haben?

    Die wurden ja nicht jahrelang falsch ernährt. Und "überträgt" sich die Fehlernährung von den Eltern auf die Welpen, ist es eben doch erblich.

    Oder etwa nicht?

  • Ach wie schön, genau das richtige für Unentschlossene. Momentan fütter ich noch viel industriell hergestelltes Futter, weil ich einfach Angst habe mit meinem Selbstgekochtem meinem Welpen zu wenig, oder die falschen Nährtsoffe zu füttern. Davon möchte ich aber ganz klar weg.
    Für mich stellt sich nur die Frage(hochwertiges) Getreide oder nicht!

  • Hier mal ein Link zur Tierärztlichen Hochschule Hannover, wo es Prof. Distl und seinem Team gelungen ist, beim Deutschen Schäferhund einige Gene nachzuweisen, die für die Enstehung der HD verantwortlich sind.

    Gerade wird übrigens für die Spaniel eine Blutbank aufgebaut, auch zum Zweck, die für HD verantwortlichen Gene zu entschlüsseln.

    Damit dürfte dann auch dem Letzten klar sein, daß die Enstehung der HD nichts mit Haltung und Fütterung zu tun hat.


    http://www.tierzucht-hannover.de/hd.html

    Nun zum eigentlichen Thema.

    Ich füttere seit 27 Jahren Mischfutter. Allerdings nicht roh, da ich immer einen oder sogar zwei Hunde hatte, die kein rohes Fleisch mochten.

    Ich koche also für meine Hunde. Da gibt es Rind, Pute, Huhn, Kaninchen. Dazu fast alle Gemüsesorten (tiefgefrorenes, mit kochendem Wasser überbrüht), Kartoffeln, Reis, Nudeln, kernige Flocken. Etwas Calciumcarbonat, 2-3 mal die Woche einen Eßlöffel gutes Öl, Zwischenmahlzeiten sind Naturjoghurt, Hüttenkäse mit frischem Obst.

    Im Urlaub gibt es Reinfleischdosen mit den oben genannten Zutaten.

    Trockenfutter lehne ich kategorisch ab. Ich will sehen, was in meine Hunde wandert und nicht irgendwelche Fleischmehle usw.

    Meine Hunde haben glänzendes Fell, sind für Neufundländer sehr bewegungsfreudig und haben für diese Rasse auch immer ein schönes Alter erreicht.

    Zu meiner Sicherheit lasse ich allerdings halbjährlich ihr Blut untersuchen. Bis heute waren die Werte immer in Ordnung.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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