Streitpunkt Ernährung - ja wie denn nun?

  • Hallo Gabi,

    darf ich fragen in welchem Verhältnis du kochst, also ungefähr in % wie viel Fleisch, Kohlenhydrate ect.
    Und gibst du, bis auf das gefrorene, das Gemüse roh dazu? Fragen über Fragen :ops:

  • Zitat


    Ich besitze ein Buch "Der Hundekoktor" von 1895.
    Die Welpensterblichkeit bei Hunden muss demnach recht hoch gewesen sein und zwar ab dem Zeitpunkt des Abstillens. Es standen wohl nicht ausreichend gute Futterkomponenten zur Verfügung.
    Die Welpen starben an den unterschiedlichsten Krankheiten, häufig frassen sie nicht, waren untergewichtig und nicht stabil gegen Krankheitserreger.

    Was wurde den Welpen denn dann gegeben?

  • Zitat

    .....was haltet ihr von der Theorie, daß HD oder andere Krankheiten des Bewegungsapparates nicht erblich sind, wie immer behauptet, sondern durch jahrzehntelange Fehlernährung enstanden sein soll :???:


    Wenig, denn die Theorie erklärt nicht, warum es bei einigen Rassen durch rein züchterische Massnahmen gelungen ist, HD deutlich zu reduzieren. In Grenzfällen mag es sein, dass Ernährung/Haltung den Ausschlag geben, aber sie machen aus einer miesen Hüfte keine gute.

    Ausserdem gab es früher wie hier schon erwähnt viel öfters krasse Fälle von Fehl- und Mangelernährung, deformierte Welpen wurden nicht aufgezogen - man kann dies nur schwer vergleichen.

    Zur Ausgangsfrage: Ich bin sicher, der Hund war als Spezies unter anderm deshalb so erfolgreich, weil es viele Wege gibt, in halbwegs adäquat zu ernähren. Er mag nicht ganz so flexibel wie der Mensch sein, aber er kommt dem recht nahe und kann von fast vegetarisch bis komplett tierisch gesund ernährt und mit allem Notwendigen versorgt werden. Von daher halte ich es für müssig, nach dem EINEN ultimativen Rezept zur Ernährung sämtlicher Hunde zu suchen. Es gibt viele Varianten, und bei einem einigermassen robusten Hund werden auch mehrere passen.

  • Zitat

    ...was haltet ihr von der Theorie, daß HD oder andere Krankheiten des Bewegungsapparates nicht erblich sind, wie immer behauptet, sondern durch jahrzehntelange Fehlernährung enstanden sein soll :???:

    Das HD und ED vererblich sind, ist aus meiner Sicht unbestritten. Allerdings muss man davon ausgehen, dass alles immer mehr als einen Faktor hat.
    Vererblich heißt ja zunächst erstmal, dass die Veranlagung da ist, über Ausbruch und Schwere der Erkrankung hat man noch keine Aussage.
    Ich denke, das man über Fütterung und Haltung den Schweregrad von HD erheblich beeinflußen kann. Sicher nicht immer, Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Bei anderen "Zivilisationskrankheiten" finde ich den vermutbaren Einfluß der Ernährung wesentlich interessanter. Beispielsweise Allergien oder Krebs und auch Adipositas. Diese Erkrankungen verbreiteten sich erst unter den Menschen und dann unter ihren Haustieren. Und diese Entwicklung nimmt stetig zu, seit stets alles verfügbar ist, immer mehr davon bereits fast oder ganz fertig. Das fängt bei der Babymilch an und geht Tiefkühl- und Tütengerichte weiter bis hin "Wellnessgerichten für Frauen" :headbash:
    Irgendwann werden wir auch "fürs Baby", "Heranwachsende" "Adults" und "Seniors" und "Sensitivs" udgl. im Supermarkt vorfinden- für UNS.
    Das ging beim Tierfutter schneller- da gibts sogar schon Futter nach Fellfarbe (wie Haarwaschmittel :zensur: ).
    Und ja, dieses Zeug macht uns krank und es macht unsere Hunde krank- es würde fast jedes Lebewesen krank machen, so zu essen.
    Ich bin überzeugt davon, dass man den üblichen Zivilisationserkrankungen mit frischer, selber zubereiteter Ernährung entgegenwirken kann. Und ich denke, dass muss auch nicht immer 100% genau das sein, was der Hund laut Bedarf genau braucht, es sollte halt einfach insgesamt stimmen. Nicht zuletzt gilt auch hier: Die Mischung machts.


    Zitat

    Wie sehen das eigentlich die (Hobby) Züchter hier? Wie werden eure Welpen ernährt....immer noch vorwiegend mit Trofu oder barf oder ganz anders?

    Also ich plane nicht zu züchten... wenn ich jemals die richtige Hündin für sowas hätte (Rüden stehen einem ja meistens schon einige zur Verfügung- auch wenn man evtl. ein Stück fährt), dann viellt. 1 Wurf. Ich würde die Welpen die ich behalten will, ausschließlich roh füttern, bei den anderen wollte ich es mit den zukünftigen Haltern absprechen. Auf jeden Fall würde ich darauf achten, dass den Interessenten die Ernährung wichtig ist. Ich würde auch aufklären und den Unterlagen der Welpen eine Erklärung bezgl. Futter, Liste mit guten Futtern, einen Starterfutterplan für die, die es gern mit roh füttern oder kochen versuchen möchten sowie die Welpenbarfbroschüre von Swanie, beilegen.
    Also kurz gesagt: Ich finde es wichtig, dass ein Hund, insbesondere ein Welpe, angemessen und gesund ernährt wird. Dies kann man auf unterschiedliche Art lösen, auch mit hochwertigen Fertigfuttern!


    Zitat

    Ist die Ernährung von Welpen und heranwachsenden Hunden eine "Kunst" oder sind Mangelerscheinungen eine Erfindung der Industrie :???:

    Es ist sicher keine Kunst! Aber man sollte sich einfach gut und vielseitig informieren und sich rantasten.
    Man kann sich ja ruhig trauen, aber man sollte sich halt auch immer weiterbilden. Wenn der Hund die erste Woche nur rohes Rinderhack und 2x ein rohes Ei erhält, bis man ausgeknobelt hat, wieviel Calcium der Hund nu braucht, dann stirbt der Hund nicht. Und wenn man nochmal ne Woche später draufkommt, dass Gemüse auch nicht schlecht wäre, dann wird das langsam. Kein Hund bekommt Probleme, wenn der Besitzer sich rantastet und viellt. erst nach 3 oder 4 Wochen ne halbwegs ausgewogene Ernährung hinkriegt. Aber man muss halt dranbleiben, immer mal gucken, gibts was neues, macht das Sinn usw.
    In Wahrheit ist es einfach nur etwas trockene Theorie überm Napf - von Kunst kann nicht die Rede sein :D

    lg susanne (...die olle Labertasche)

    Ach Greta: guck mal in den anderen Thread, da hab ich nen Futterplan für 2 Wochen eingestellt. Die kochen auch und zwar mit Getreide. Deine Hunde sind zwar viel Kleiner, aber ich denke, dass kannst du runterrechnen, also das Verhältnis ist klar. Die Getreideration beträgt dort knapp 10% der Gesamtration.

  • Ha! Jetzt habe ich auch entdeckt, wo es weitergeht! :smile:

    Also, ich füttere mittlerweile aufgrund von Allergien nur noch roh, ab und an gekocht, selten getreidefreie Dose. Hauptsächlich roh habe ich aber jetzt schon einige Zeit gefüttert (knapp 3 Jahre glaube ich). Ich habe früher durchaus minderwertiges Fertigfutter gefüttert und habe eine enorme Veränderung gesehen, als ich auf zunächst hochwertiges und schließlich frisches Futter umgestiegen bin.

    Ich glaube nicht, dass es nur einen einzigen seeligmachenden Weg für Hundeernährung gibt. Ich finde, dass sowohl hochwertiges Fertigfutter ein Möglichkeit ist (da wäre "Dose" noch vor "Trockenfutter" im "Ranking", weil ich es näher am ursprünglichen Lebensmittel finde), als auch Rohfutter und Selbstkochen mit Sinn und Verstand (also zumindest immer die Grundbedürfnisse berücksichtigend).

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass HD und ED durch Fehlernährung kommen. Ich glaube allerdings, dass man den Krankheitsverlauf je nachdem wann man es entdeckt mal besser und mal schlechter aber immerhin etwas beeinflussen kann mit entsprechender Ernährung.

    Ich finde auch nicht, dass Welpen- und Junghundfütterung ein Zauberwerk ist. Man sollte sich nur ein bißchen mit den entsprechende Grundbedürfnissen vertraut machen (weil ein wachsender Organismus proportional zur Körpergröße zT andere Bedürfnisse hat).

  • Zitat

    Hallo Gabi,

    darf ich fragen in welchem Verhältnis du kochst, also ungefähr in % wie viel Fleisch, Kohlenhydrate ect.
    Und gibst du, bis auf das gefrorene, das Gemüse roh dazu? Fragen über Fragen :ops:


    Hallo Greta,

    Neufundländer vertragen keine sehr proteinreiche (Tierische Eiweiße) Fütterung. Sie wachsen dann zu schnell und das geht zu Lasten der Knochen und Gelenke.

    Ich füttere im Verhältnis 30 zu 70.

    D. h. 30% Fleisch (hochwertiges Muskelfleisch), 40% Kohlehydrate, 30% Gemüse. Arthos neigt zum moppelig werden, also wird sein Kohlehydratanteil zu Gunsten von Gemüse gekürzt.

    Habe ich frisches Gemüse da, lasse ich es kurz aufkochen und ziehen. Gebe es dann mit dem Sud zum Futter.

    Rohes Gemüse muß man pürieren, sonst hat es für den Hund keinen Nährwert, da er das Meiste nicht aufschlüsseln kann.

    Die meisten Hunderassen werden allerdings "Fleischlastiger" gefüttert.
    Da wäre dann das Verhältnis 60 - 70 zu 40 -30% - Fleisch-Kohlehydrate-Gemüse.

    Frag nur, frag :D Wenn ich kann, antworte ich gerne.

    Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • ...also ich glaube auch, daß schnelles Wachstum, bei dem die Gelenke kaum nachkommen, ausgesprochen HD-fördernd ist :roll:
    Beim Kauf eines Welpen bekommt man ja meistens eine Futterempfehlung des Züchters mit auf den Weg und in der Regel handelt es sich um ein gehaltvolles Welpen-Trockenfutter eines mehr oder weniger bekannten Futtermittelkonzerns. So war es viele Jahre (....hab`schon lange keinen Welpen mehr aufgezogen), aber ich glaube, so ist es heute noch üblich. Laut Herstellerangaben wurde dann bis zum 12. Monat viel zu proteinreich gefüttert und Skeletterkrankungen waren vorprogrammiert. Also haben HD und andere Erkrankungen des Bewegungsapparates schon mit der Ernährung zu tun......Wie lange füttert man heute Welpenfutter? Doch nur 3 -4 Monate ??
    Also ich habe meine letzten 2 Tierschutz-Hunde immer so im Alter von ca. 10 Monaten bekommen und ganz normal gefüttert (....bekocht :smile: )

  • Naja, aber das hängt doch von den Werten des jeweiligen Futters ab, ob es zu energiereich ist oder nicht. Es gibt da sehr unterschiedliche.

    Und - dann noch so etwas, was mir da jedes Mal durch den Kopf geht: Hunde wachsen nicht nur von Eiweiss, sondern von der gesamten Energie. Und die Hauptenergielieferanten sind mWn Fett und Kohlenhydrate.
    Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

  • Ich bin mit schwerer HD auf die Welt gekommen und könnte mich einerseits ärgern und andererseits totlachen über so manche Theorie!!!!
    Habe ich also über die Nabelschnur falsches Welpenfutter bekommen??

    Ich habe das über die Gene mitbekommen, natürlich kann ich den Fortschritt und den Schmerz der HD mit Ernährung beeinflussen, aber da ist sie! Und ich muss auch lediglich auf mein Gewicht achten (oh weia), dann ist eigentlich alles OK! :roll:

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