ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Achso. Klar geht es im Aufbau auch "schief". Nian ist zum Beispiel in der Trainingsphase zwei Mal mit Anlauf in die 30 Meter Schleppe gerannt und hat sich hochgepuscht. Ich versuche dann ihn zum Anhalten zu bewegen (wir haben auf ein "Warte" das Verhalten nicht weiter von mir wegzulaufen trainiert - das benutze ich auch im Aufbau beim Jagen oder später auch, wenn sie mal "vergessen" haben, dass sie nicht loslaufen sollen) und mache dann etwas, was eh schon mit runterkommen verknüpft ist aus dem Alltag.

    Das ist zum Beispiel bei uns rumstehen. Wenn ich rumstehe, versammeln sich meine Hunde von sich aus um mich und stehen auch rum (sieht man auf dem Video bzw. sieht man nicht, weil die alle um mich rumstehen bis ich weitergehe). Das belohne ich im Alltag von Anfang an.

    Wenn der Hund dadurch nicht ausreichend runterkommt, dann kommt er an die kurze Leine. Leinenführigkeit ist bei mir DIE Hauptübung zur Erregungskontrolle bzw. zum Runterkommen, weil ich die auch gezielt so aufbaue, dass es immer mit Ruhe einhergeht...

  • Nein, so arbeite ich ja gar nicht mehr. Meine Hunde kennen auch kein "ins Platz über Kommando gedonnert werden". Die würden da vermutlich aus Stress erst Recht ins Übersprungsjagen gehen...

    Ich kenne eine mit nem Husky die hat das Platz aversiv aufgebaut und dann wird der Hund mit diesem Signal wirklich ins Platz gedonnert wenn man das so sagen möchte. Das hat erst den Erfolg gebracht und der Hund ist nach der Wildbegegnung viel entspannter anstatt wenn er imme IK zeigen muss. Sicher kein Ansatz für jeden Hund.
    Früher ist meine auch mehrmals in die Leine gedonnert ohne Wild. Zumindest habe ich das gleich genutzt um vorher noch eine Warnung abzugeben und wenn der Hund stehen blieb gabs Leckerchen (mit Marker vorher) - zumindest das Kommando sitzt (auch bei Wild). Das mag allerdings auch daran liegen, dass meine am Wild einfach ist.

    @flying-paws legst du Jagdsequenzen auf Kommando wie z.B. das berühmte Scannen?

  • Oh also wenn das jetzt so rüber kommt als würde ich Mojito dauernd ins atz donnern, dann habe ich mich sehr undeutlich ausgedrückt.
    In DER Situation war es (für mich) gerade die einzige Möglichkeit,
    Den überdrehten Kerl ruhig werden zu lassen.
    Für mich ist es kein Weg, ihn über aversiv aufgebaute Kommandos zu führen. Dieser Hund würde innert wenigen Tagen daran zerbrechen.
    Nein, mir geht es mehr darum, dass er sich nicht mehr bewegt in Sinne von runterfahren.
    Corinnas Weg, dies über rumstehen zu verinnerlichen gefällt mir gerade für Mojito sehr.
    Er ist sowieso immer auf 180, von daher tut ihm das auch im Alltag gut.
    Notiz an mich: mehr rumstehen ;-)

  • Ich mache es ähnlich, im Zweifelsfall kommt er an die Leine und das bedeutet Ruhe.
    Wir müssen zwangsläufig " rumstehen"
    Weil wir oft auf den Trödelbandit warten. Von daher fordere ich keine Kommandos ab sondern belohne das bei mir sein.

  • Bei Rosie kann ich bei den meisten Wildbegegnungen noch gar nicht daran denken ihr einen Befehl zu geben. Sei es Platz/Sitz oder Komm. Ihr Hirn knallt einfach raus und es dauert bis sie wieder klar denken kann. Daher möchte ich, dass sie von selbst auf die Idee kommt, zu mir zu kommen. Das bedeutete auch mal ne halbe Stunde nur rumzustehen und darauf zu warten, bis das Hirn wieder online geht.

    Wie lange es dauert hängt von der Häufigkeit der Übungen ab und von ihrem Mageninhalt. :D Zeitweise geht es in 2 Minuten wieder, oder wie letztens wurden gleich 2 Mal Jagdobjekte komplett ignoriert, bzw sofort zu mir gekommen. Da gab es dann Keksregen.

    Poco hingegen interessiert sich nicht für Wild. Aber wenn Rosie losstürmt, würde er auch mit rennen. Könnte ja ein anderer Hund sein. Sobald er merkt, das es sich nicht um einen Hund handelt, ist es ihm egal.

  • Wir haben heute zum 1. Mal ein Reh mit 2 Kitzen gesehen :herzen1: Rehe sehen wir ja täglich aber mit Kitzen haben wir leider noch nie gesehen. Aber heute bogen wir im Wald um die Kurve und 20m vor uns stand mitten auf dem Weg das Reh mit den Zwei Kleinen! Die müssen noch ganz frisch gewesen sein, sind da auf dem Weg rumgestolpert mit den langen Beinchen . . . :cuinlove: ! Leider haben wir es nur 20 Sekunden geschafft die 3 zu bewundern, dann sind den Hunden die Sicherungen durchgeknallt und das Gekreische ging los. Um die 3 nicht weiter zu beunruhigen haben wir dann umgedreht, dann beruhigen sich die Hunde innerhalb von Sekunden wieder. Leider hat der Jäger das gekreische der Hunde schon gehört und kam im Auto angebrettert, er kennt ja das Jagdgeschrei von Hunden und hat wohl vermutet dass ha Hunde beim Hetzen sind. Er war dann beruhigt als ich ihm bestätigt habe dass das Geschrei von meinen Zwei angeleinten Hunden stammte.

  • @Brizo
    Reizangel geht bei Fini nicht wegen ihren kaputten Beinen, aber das mit dem ferngesteuerten Auto könnte ich echt mal ausprobieren! Das könnte vielleicht klappen. Sie findet die Teile nämlich ganz spannend, zumindest interessanter als nen Ball :D


    Wir hatten heute wieder so ein tolles Erlebnis...wahrscheinlich wars wieder unser Rehfreund von den letzten Malen, aber vielleicht gibts in dem Gebiet auch einfach noch mehr so lustige und gechillte Rehe. Keine Ahnung^^

    Wir laufen einen Weg an einem frisch eingesäten relativ großen Feld lang. In der Ferne sitzen ein paar Hasen und Vögel, aber die interessieren Fini nicht wirklich, sonst ist da nichts!
    Dann sehe ich am Boden einen Regenwurm, der schon irgendwie halb vertrocknet aussieht, den musste ich natürlich retten (Äh ja, ich mache sowas auch mit Schnecken und Käfern und keine Ahnung was alles für Viechern :ugly: ), naja jedenfalls war ich ne Weile abgelenkt. Ich hatte nur das Ende der Schleppleine in der Hand und hab Fini vorher einfach nur ein Wartekommando gegeben.
    Nach zwei Minuten oder so dreh ich mich wieder um in Richtung Fini und Feld und was sehe ich? Da steht gute 40m vor ihr das Reh und guckt sie direkt an! Fini guckt das Reh an, Reh guckt Fini an, Fini guckt das Reh an und oh mein Gott mein Hund ist einfach da gestanden und hat geguckt! :shocked:
    Die war nicht völlig gechillt, aber ansprechbar und gar nicht hochgepusht oder irgendwas. Ich war so baff, dass ich erst dachte, dass Reh ist gar nicht echt :lol:
    Dann ist es ein paar Meter weggehopst - Fini setzt sich hin, guckt weiter zu - Reh guckt nochmal zu Fini und hopst dann über das Feld davon. Fini war danach völlig ruhig, als wäre gar nichts passiert!
    Ich hab ihr immer wieder einen Keks ins Maul geschoben und sie konnte mich sogar anschauen!
    Irgendjemand hat meinen Hund umgetauscht :gott:

    Nicht nur, dass sie das Reh beim Rumstehen und Weghopsen so ruhig beobachtet hat, es muss ja auch von irgendwo gekommen sein, weil es wirklich mitten auf dem Feld gestanden ist und die nächsten Hecken und bewachsenen Felder schon ein gutes Stück weg sind - nach allen Richtungen sicher 100m.
    Wie hat sie das nur gemacht? Ich würds so gerne wissen!

  • Vor 3 Tagen sprach uns unser örtlicher Jagdpächter an.
    Erstmal, dass die Hunde bitte an der Leine bleiben sollen, was völlig okay ist. Gibt zwar keine Leinenpflicht hier, Brut und Setzzeit haben wir nicht.
    Aber Vernunft und Anstand gebietet es.


    Und dann erzählt er, dass früh morgens ein Reh tot gefunden wurde.
    Auf dem Feldweg mit hohem Tempo überfahren.
    Mit 2 Kitzen im Bauch, ca. 2 Tage vor Geburt :( :( :(


    Mit Jule läuft es gerade sehr gut,sie mutiert gerade etwas zur Streberin.

    Wir haben auf eine andere Pfeife umgestellt, die alte haben hier zu viele gehabt, das funktionierte nicht mehr, da es ständig von irgendwo pfiff.

    Dazu hat sie nun gelernt, auf Pfiff nixht nur zu kommen, sondern direkt Vor zu sitzen.
    Machen wir nun eine Woche und es klappt schon richtig gut.
    Nun heisst es dran bleiben.

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