ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • ? Ja, das ist doch im Grunde das hauptsächliche Training?

    Sorry, ich peils nicht.

    Wenn ich meinem Hund eine Verhaltenskette antrainiere, die mit runterfahrender Erregung einhergeht, dann trainiere ich doch genau das immer mit...?

  • Ich glaube entscheidend ist, wie ich bei kleiner Ablenkung die Verhaltenskette aufbaue, damit sie bei starker Ablenkung greift.
    Alledings weiss ich selber momentan nicht, wie ich das bei Mojito aufbauen soll :hust:

  • Das ist z.B. genau der Punkt bei dem ich denke, dass es für meinen Hund gut ist wenn ichs so mache: Der Hund ist erregt, gespannt wie ein Flitzebogen. Alles ist innerhalb kürzester Zeit auf Hetzen eingestellt, Muskeln gespannt, Adrenalin in den Adern, Blutgefäße geweitet und dann musser sich beherrschen. Sicher je nach Anlage ein Problem oder kein Problem. Wenn dann der Beutel fliegt kann die angestaute Energie (das klingt jetzt bissel pseudo) entladen werden in einer Beuteljagd. Da empfinde ich dass es bei meinem Hund befriedigend wird. Andere Hunde kommen damit sicherlich auch anders klar.
    Ich bin mir halt nur nicht ganz im Klaren, ob dieser Erregungsaufbau ein gelernter oder ein genetisch bedingter ist sodass man unter Umständen von Anfang an Einfluss auf die Erregung bei Wildsichtungen haben könnte.

  • Ich find das nachvollziehbar wie du s erklärst, ich persönlich hab aber dennoch eher ein ungutes Gefühl wenn ich den Anton z. b . Leckerchen " jagen " lasse. Ich bin davon weg und bleibe betont ruhig und belohne auch entschleunigt.
    Ich fühl mich damit besser.

  • Bei Mojito ist es so, dass er sich mit Bewegung selber pusht. Sehr schnell runter kommt er wenn er sich nicht bewegt, nicht angesprochen wird und genug Platz hat.
    Letztes Mal als ein Reh aus dem Busch davon rannte und er in heller Aufregung war hab ich ihn sehr deutlich und unmissverständlich ins Platz komplimentiert.
    Da lag er dann, gespannt wie eine Feder aberruhig. Und war nach kurzer Zeit wieder ansprechbar. Allerdings beim weitergehen immer noch auf das längst nicht mehr sichtbare Reh fixiert.
    Ob es der ideale Weg für ihn ist weiss ich noch nicht. :???:

  • Beides. Aber in meinen Augen bei vielen Hunden durch das Lernen in eine bestimmte Richtung gelenkt.

    Ich habe früher auch das Training so gemacht wie Du schreibst, weil ich auch dachte, die Hunde müssen ihre angestaute Energie loswerden können. Seit ich das Training komplett umgestellt habe, ist nicht nur bei mir und meinen Hunden, sondern auch bei den Kunden viel erfolgreicher.

    Ich gebe zu: Ich bin ein Fan von Hunden, die nicht hirnlos rumgallern. Ich kann hochgegeiferte Hunde nicht ausstehen bzw. ich kann es nicht ausstehen, dass das mit ihnen getan wird. Ich sehe da absolut nichts Brauchbares und Sinnvolles dran.

    Diesen Blick habe ich aber auch erst bekommen, seit ich mich immer mehr in echte Arbeitsbereiche reinarbeite - also Hütearbeit, jagdliche Arbeit etc... Da sind immer die Hunde langfristig leistungsfähigeren, die im mittleren Erregungslevel sind.

  • @flying-paws
    würdest du denn meinen Ansatz so weiter verfolgen?
    das Platz (kann auch sitz oder steh sein) ist momentan ein sehr energischer Befehl.
    Also noch nicht einmal im Ansatz eine Verhaltenskette.
    Belohnen ist in der Situation schwierig da er so fokussiert ist dass er nichts nimmt.

  • Nein, so arbeite ich ja gar nicht mehr. Meine Hunde kennen auch kein "ins Platz über Kommando gedonnert werden". Die würden da vermutlich aus Stress erst Recht ins Übersprungsjagen gehen...

  • mh ok, scheinbar drücke ich mich unklar aus, ich probiere es nochmal von vorne, ansonsten einfach als unverständliches Gebrabbel abstempeln :D


    Mein Ziel im Training ist es, den Erregungslevel möglichst niedrig zu halten. Also gerade so viel wie nötig. So, dass meine Hunde keine Hilfe benötigen um danach wieder runter zu kommen und sich von alleine wieder entspannen oder entspannt bleiben.
    Wenn das funktioniert, "gewöhnt" sich der Hund an die Situation und die Situationen dürfen nach und nach schwieriger werden.

    Ich denke bis da hin sind wir uns noch einig, richtig? =)


    Nun ist es im Alltag aber oft so, dass ja nicht alles nach Plan läuft. So kann es beim "Anti" Jagdtraining schnell mal zu einer ungeplanten Wildbegegnung kommen mit der der Hund überfordert ist und eben nicht mehr alleine aus dem Erregungslevel raus kommt.

    Genau an diesem Punkt würde mich interessieren, was du @flying-paws, in dieser Situation machst.

    Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass es bei meinen Hunden eben viel hilft ein Ventil zu schaffen, eben durch oben genannte Aktionen und sie dann wieder selbstständig entspannen können.

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