ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Meine Hunde dürfen das ganze Jahr nicht jagen...

    Aber noch mal was zur "Strafe" beim Thema. Ich arbeite durchaus auch mit Strafe. Ich bringe meinen Hunden zum Beispiel bei auf ein Kommando hinter mir zu bleiben. Das baue ich über Strafe auf - blockieren und wegdrängeln. Aber es wird als Kommando trainiert - also meine Hunde machen das auf Wortkommando. Belohnt wird nur am Ende, wenn es aufgelöst wird. Das nutze ich tatsächlich in der Junghundezeit recht häufig, weil es die Hunde eben auch hemmt und runterbringt. Allerdings habe ich das noch nie in bzw. nach einer Jagdsituation benutzt. Das ist eher "Vorsorge", wenn ich merke, dass mein Hund an dem Tag ziemlich hochgepuscht ist und sich durch Herumgerenne noch mehr puschen würde (Irgendwie haben meine alle den Hang zum Renn-Junkie). Also eher ein Alltagsding, weniger aufs Jagen selbst bezogen.

  • Wir hatten gestern auch ein ziemlich gutes "Reh-Erlebnis".
    Wir laufen auf dem Feldweg und plötzlich geht neben uns auf der Wiese ein Reh hoch. Paula ist kurz erstarrt und hat geschaut, ich habe "Hier!" gerufen, sie hat sich sofort umgedreht, kam zu mir und ich hab mit gutem Futter belohnt.
    Sie konnte danach direkt ohne Aufregung weitergehen und hat sich wieder ihrer Mäusesuche zugewandt. Fand ich doch recht zufriedenstellend.
    (Alles natürlich mit SL-Absicherung; die war allerdings immer locker.)

    Ich hab ja anfangs auch versucht, sie nur schauen zu lassen, aber es fällt ihr deutlich leichter, sich nach kurzer Zeit dann zu mir umzudrehen und zu mir zu rennen. Der Nachteil ist dann halt, dass sie dann sozusagen mein Abrufkommando "braucht". Von alleine abwenden wird wohl nie möglich sein, denke ich. Wenn ich das Tier zu spät sehe, gibt´s wohl ein Problem ... hm. (War aber schon länger nicht mehr der Fall.)

    Manchmal lasse ich mich drauf ein und Paula darf einer Spur folgen. Oft finden wir dann was Interessantes. Gestern hat sie mich z.B. zu einer toten Fasanenhenne (Heißt das so?) geführt. :dead:

  • Ich möchte uns eine neue Schleppleine gönnen (ich bin ja so konsequent und verwende sie eh nie, also neuer Versuch :pfeif: ) und zwar wollte ich eine Super Flex Biothane bestellen, bin mir aber unschlüssig welche Länge ich nehmen soll. Leine soll für meinen Prinz sein 50cm hoch und 15kg schwer. Ich habe schon eine 10m Leine, allerdings ist die mir viel zu schwer (Super Flex soll aber leichter sein). Außerdem kommt sie mir auch zu kurz für Prinz vor, aber 15m, 20m ist nicht wirklich leicht zu händeln, oder?


    Außerdem wollte ich fragen, was ihr macht, wenn sich euer Hund bei einem Kaninchenloch festschnüffelt? Das ist Prinz neuster Schmäh :ugly:

  • Naja, je länger die Leine desto mehr "aufwickeln" musst du halt immer, falls du sie nicht komplett schleppen lassen willst/kannst!
    Bei 15kg Hund würde ich nicht dicker als 9mm Biothan nehmen, sonst wird es zu schwer. Ich habe hier 16kg Hund die wirklich bei Wildsichtung Zugkräfte wie ein Husky an den Tag legt da reicht das absolut aus. Ich denke ich würde 15m nehmen.
    Wir haben die hier:

    1,5mm dick & 15m lang!

    Bei uns wird beim Festschnüffeln 1x gerufen, klappt das nicht dann wird abgeholt, sonst macht es mir nur mein Kommando kaputt. Klappt es dann wird natürlich je nach belohnt, meist mit nem kleinen gemeinsamen Spiel, gemeinsam Rennen, keiner Trick oder nem Leckerlie.

  • Die Länge der Schlepp kommt doch auch sehr danach, was man damit machen möchte. Training? Reine Absicherung? ...

    Ich mache das AJT ja ohne Schlepp, einfach weil ich mir ein richtiges Schlepptraining nicht zutraue und es für uns auch wenig Alltagstauglich halte.
    Falls wir dann doch mal wo sind, wo ich gern Absichern möchte, habe ich eine 7,5m und eine 10m Schleppe und find eigentlich beides absolut ausreichend.

    Festschnüffeln an Kaninchenlöchern lasse ich eigentlich zu und geh einfach weiter, wenns nicht passt hole ich i.d.R. ab, es sei denn ich bin mir sehr sicher, dass der Rückruf klappen würde und der Hund sich noch nicht absolut reingesteigert hat.

  • Ich habe schon eine 10m Leine, allerdings ist die mir viel zu schwer (Super Flex soll aber leichter sein). Außerdem kommt sie mir auch zu kurz für Prinz vor, aber 15m, 20m ist nicht wirklich leicht zu händeln, oder?

    Hallo Jumin,

    ich verwendete bei 17 Kilo auf 53cm Rückenmaß eine 10 Meter Biothane und hatte dann eine 20er gekauft. Arbeite auf jeden Fall mit Stoßdämpfer. Bei einer Fuchssichtung hatte ich damals einen doppelten Rittberger hingelegt und den Hund hat es von den Füßen gerissen. War für beide kein schönes Erlebnis. Hab dann die Leine auf 15 Meter gekürzt. Gehe damit auch Fährte. Diese Länge halte ich (für diese Masse an Hund) für perfekt.

    Beste Grüße
    Geckolina

  • Ich würde 10m Biothane mit 9mm Breite empfehlen. Die ist wirklich nicht zu schwer, ich bin da auch "empfindlich". ;)

    Wenn Hund schnüffelt und ich möchte weiter, heißt es "Weiter!". Wenn Hund nicht hört, nehm ich sie mit.

  • Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass es bei meinen Hunden eben viel hilft ein Ventil zu schaffen, eben durch oben genannte Aktionen und sie dann wieder selbstständig entspannen können.

    Interessant! Habe ich am Anfangs auch versucht. Habe ebenfalls ein "Warte" aufgebaut und dann einen Dummy an einer Kordel aus der Tasche gezogen. Das hat uns aber nicht wirklich weitergebracht. Teilweise war es sogar so, dass der Hund erst nachdem er den Dummy gesehen hat, dem Wild nachgestellt hat. Ich bin stehengeblieben, habe den Hund eng (1Meter) an mich herangeholt und habe dann belohnt, wenn er zu mir geschaut hat. Am Anfang standen wir nach einem Fuchs 15 Minuten dumm in der Gegend rum.
    Ich mache gar nichts mehr mit Action auf dem Spaziergang. Außer wir trainieren Dummy (wobei das ja keine Hetzaction ist). Damit fahre ich gerade recht gut. Der Hund läuft fast 90% offline. Wenn ich merke, dass er unruhig wird oder ich viel sprechen muss, leine ich ihn an.

    Lese gerade ein Buch zur Jagdhundausbildung. Auch da gibt's recht wenig Action. Es basiert viel auf "rumliegen" , "rumstehen", "rumlaufen und ruhig den Dummy aus dem Gebüsch holen.

  • Sooo, ich klinke mich hier auch mal mit ein, da Emma in den letzten Wochen auch das Jagen für sich entdeckt hat. (Dank Schlepp allerdings ohne Erfolg bisher!!!)

    Von Vögeln ist sie inzwischen meist gut abrufbar. Spuren findet sie zwar spannend, meist lässt sie sich aber gut davon abbringen. Gesichtetes Wild und (manche) Katzen verursachen im Hundehirn bisher aber noch ein *TILT*.

    Ich habe bei ihr auch die letzten paar Male verschiedene Taktiken nach Wildsichtung/Jagdversuch ausprobiert und die Erfahrung gemacht, dass Action (Dummy/Ball/gemeinsames Rennen/Zergeln) sie eher noch mehr aufdreht. Rumstehen dauert meist so 10 Minuten und ihr hilft ein ruhiges Sitz ganz gut. Wenn sie total aufgelöst war und sobald sie sich etwas beruhigt hatte/ansprechbar war, half auch ein Stück an der kurzen Leine.
    Gestern hab ich dann mal ruhiges Schnüffeln/Futtersuchspiel versucht und auch das machte sie merklich ruhiger.
    Bin mal gespannt, was da die nächsten Jahre noch so auf uns zu kommt.

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