ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ich hab hier echt das Gefühl wir sind an einem Punkt an dem ich nicht mehr weiterkommen.
    Emma ist zwar im Moment topp, sie lässt sich im Moment wirklich so gut kontrollieren dass sie selbst bei Wildsichtung ERSTMAL nicht in die Leine donnert sondern auf Pfiff umdreht weil sie weiß dass die Belohnung kommt. Teileise sieht sie Wild (gestern eine Katze) fixiert, dreht sich zu mir um und wenn ich sie dann abrufe kommt sie angeflitzt.
    UND genau dann beginnen unsere Probleme. Sobald wir in die Richtung weitergehen in der das Wild sichtbar (im schlechtesten Fall auf dem Weg) davongelaufen ist habe ich hier kreischenden, frustbellende und zerrende Hunde an der Leine. Ich kann Emma immer wieder zu mir rufen, aber sobald es dann weitergeht ist Ende.
    Solange wir uns in richtig des flüchtenden Wildes oder auf der frischen Wildspur befinden bekomme ich in die Hunde keine Ruhe. Drehe ich um und gehe in die andere Richtung habe ich total schnell (keine 50m) wieder ruhige Hunde die nicht mehr aufgedreht sind. Das Selbe auch wenn ich weitergehe und die Wildspur dann endet weil das Wild vom Weg in den Wald abgebogen ist. Keine 20Meter später sind die Hunde wieder ruhig und entspannt.
    Mich macht das echt wahnsinnig weil ich wirklich nicht weiter weiß, gerade mit Lotte. Die legt mit ihren 16kg eine Zugkraft an den Tag das ist unglaublich.
    Ich habe auch schon versucht das Ganze auszusitzen, d.h. bei Wildsichtung stehen zu bleiben und die Hunde einfach an der 2m Leine zu halten. Keine Chance, die zwei haben 30min Terror gemacht, ich hab mich sogar schon auf den Weg gesetzt, gekreischt, frustgebellt usw. Lotte hat sich dann zwar irgendwann mal hingelegt und ich dachte OK, versuchen wir nochmal in die Richtung weiterzugehen . . . Pustekuchen . . . beim 1. Schritt waren Beide wieder auf 180, dabei war das Wild ja schon vor 30min verschwunden.
    Hat irgendjemand noch Ideen?

  • Mac ist gestern das 1. Mal einer Schwalbe hinterher gelaufen :muede:
    Zum Glück hat er irgendwann abgelassen. Ob es mein hysterisches rumgekreische war, oder dass er von selbst aufgehört hat, weiß ich nicht :verzweifelt:

  • Wenn ich das richtig lese, verhält sich Emma gut und Lotte bringt dann alles durcheinander?Hast du bestimmt schon gemacht, aber: Hast du mal mit Lotte einzeln trainiert?

    Ja, die Gruppendynamik ist hier auf jeden Fall mit ein Problem. Getrennt sind Beide Hunde nicht mal halb so schlimm. Emma könnte vermutlich ohne Lotte sogar recht annehmbar offline laufen (zwar nicht in den Wild-Hochburgen, aber auf "normalen" Strecken bestimmt).
    Lotte ist aber auch wenn ich alleine mit ihr unterwegs bin in diesen Situationen genauso. Mir fehlt bei ihr in diesen Situationen einfach jede Idee für ein sinnvolles Training. Aber da uns solche Situationen hier täglich mindestens 2-3 Mal passieren würde ich gerne daran arbeiten, weiß aber wirklich nicht wie & bin inzwischen echt am überlegen mir einen Trainer dazu zu holen. Aber auch da muss man erst mal jemanden finden der sich mit so einem Extremjäger wie Lotte auskennt & bei dem ich mit den Methoden leben kann.

  • Lotte ist aber auch wenn ich alleine mit ihr unterwegs bin in diesen Situationen genauso. Mir fehlt bei ihr in diesen Situationen einfach jede Idee für ein sinnvolles Training. Aber da uns solche Situationen hier täglich mindestens 2-3 Mal passieren würde ich gerne daran arbeiten, weiß aber wirklich nicht wie & bin inzwischen echt am überlegen mir einen Trainer dazu zu holen.

    Sorry, bin heute schwer von Begriff. Heißt das, Lotte zeigt auch gar keine Ansätze von diesem Verhalten?

  • Hab endlich meinen Hund, wie ich ihn wollte und das wollte ich mit euch teilen :cuinlove:



    - Vom Garten vorm offenen Tor warten können
    - schnüffeln, ohne ab durch die Mitte abzuhauen
    - auf Rufen wieder zu kommen


    :herzen1:


    für viele nix besonderes, aber für mich (uns) ein ganzes Stück Erfolg und vor allem mehr Freiheit


    *schwärm*

  • Super Maanu! Ich kann es richtig nachvollziehen wie du dich freust.


    Hier gibt es eine Wiese mit hohem Gras, auf der viele Mäuse leben. Niemand konnte verstehen, als ich fleißig Videos gemailt habe, die gezeigt haben, wie die schlaue Bracke sich trotz fehlenden Sichtkontakts ( hohes Gras) vom Mauseln abrufen ließ.

  • Sorry, bin heute schwer von Begriff. Heißt das, Lotte zeigt auch gar keine Ansätze von diesem Verhalten?

    Ich drück mich heute wohl auch etwas bescheiden aus :)
    Wollte sagen, auch wenn Lotte mit mir alleine ist habe ich in solchen Situationen einen kreischenden und zerrenden Hund an der Leine. Sie ist zwar im allgemeinen wenn ich mit ihr alleine unterwegs ist nicht so extrem auf "jagen" ausgerichtet wie wenn wir zu dritt unterwegs sind, aber in den oben beschriebenen Situationen knallen ihr auch alleine die Sicherungen raus. Und genau hier fehlt mir der Trainingsansatz. Entweder ich drehe sofort um (was ja keine wirkliche Lösung ist) oder ich lasse mir einfach bis zum Ende der Spur den Arm ausreißen (auch keine Lösung). Ablenkung für Lotte nicht möglich oder mir fehlt die Idee wie. Für Lotte gibt es in diesem Moment nichts geileres als diesen Sichtreiz gepaart mit dem Geruchsreiz. Und ich glaube dass in dem Moment der Geruchsreiz das Schlimmere ist, denn das Wild ist ja wenn wir weitergehen längst verschwunden und trotzdem dreht Lotte noch durch.

  • SweetEmma:


    Ich würde auf jeden Fall mit Lotte einzeln trainieren.


    Brainstormingmäßig hätte ich folgende Ideen:


    - Immer die gleichen Strecken gehen.
    - Futter über längere Zeit nur draußen und gegen kooperatives Verhalten geben. Das muss auf so niedrigem Niveau beginnen, dass sie auf jeden Fall am Ende des Spaziergangs alles an Futter bekommen kann. Ich würde bei der Umorienterung zu mir beginnen (Klick für Blick).Langsam mit Ablenkung beginnen, aber nicht draußen. Zum Beispiel Blick einfordern, wenn der andere Hund was leckeres frisst.
    - Rumstehen und schauen grundsätzlich belohnen.
    - Rumstehen und schauen irgendwann an eine Belohnung koppeln die man abholen muss.
    - Impulskontrolltraining an der Reizangel (wobei mein alter Podenco die Reizangel überhaupt nicht spannend fand, die Bracke aber sehr)
    - Ruhesignal erarbeiten.
    - Vielleicht Desensibilisierung ausprobieren: Im Jagdshop Wildgeruch-Fläschchen kaufen und dann ans Halsband machen oder so. Oder mit dem Geruch ein Spieli aufwerten (als Belohnung).
    - Wenn sie völlig geifrig ist, versuchen, sich vor sie stellen (nicht vorbeilassen, evtl. ruhig energisch werden) und sofort belohnen, wenn sie akzeptiert, dass du vorne bist. Wenn das im Stand klappt, versuchen, so ein paar Schritte zu gehen.


    Aber wahrscheinlich hast du das alles schon in irgendeiner Form ausprobiert. Das waren die Ideen, die mir jetzt spontan eingefallen sind.

  • Ich kann hier auch keine schlaueren Tipps geben, zumal ich da eine ähnliche Frage/ein ähnliches Problem habe.


    Was mach ich denn, wenn die Impulskontrolle bereits "verbraucht" ist?


    Beispielsituation heute:
    Hase hoppelt, Paula erstarrt, schafft es, ne Zeitlang zu verharren, wird dann durch meinen Rückruf "erlöst" (sie erwartet das meiner Meinung nach schon richtig), rennt zu mir, wird gut mit Futter belohnt und kann relativ schnell wieder ruhig werden.
    2. Hase, ähnliches Spiel.
    Ab dem 3./4. Hasen ging nur noch wenig, d.h., es sah dann so aus, wie SweetEmma auch schon beschrieben hat. Sie hängt in der SL (was sonst nie mehr vorkommt) und verfolgt aufgeregt die Spur. Sie ist zwar ansprechbar, aber was hab ich denn noch dagegenzusetzen?


    Kann ich dann wirklich nur noch Management betreiben? :hilfe:

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