(Hunde)Mama/Papa - nutzt ihr das?

  • Als Tierärztin kann ich sagen ... wir bezeichnen die Besitzer tatsächlich ganz oft so xD

    Kann ich bestätigen. In meiner Hunde- und Katzenpraxis nicht, aber als ich früher noch Pferde hatte wurde ich von damaligen Pferde-TA "Blondie Mutter" genannt, weil ich eine Haffistute namens Blondie hatte. Selbst als ich nach Jahren andere Pferde hatte, blieb ich bei ihr noch immer aus alten Zeiten die Blondie Mutter.

  • Der Hund der "Hundemama", die ich meinte, sitzt mit am Essenstisch und hat dort einen eigenen Stuhl (auch, wenn sie woanders zu Besuch sind). Außerdem ist er notg*** und schwul, weil er andere Rüden rammelt.

    Sowas meinte ich. Ich hab im weiteren Umfeld auch jemanden, der den Hund nach dem Füttern auf den Arm nimmt, damit er sein "Bäuerchen" machen kann, der die Hände vor die Augen nimmt und entzückt ruft: Wo ist denn mein Schnucki-wucki-wutzi-butzi, die Hände wegnimmt und erfreut ruft: Daaaaaaaaa ist mein Schnucki-wucki-wutzi-butzi, der auch mit am Tisch sitzt, für den der Speiseplan geändert wird, weil er ja Spaghetti lieber mag als Gemüserisotto, dem abends vorgelesen wird und der "seinen Schnuller" (immerhin ein Hundespielzeig) bekommt.

    Vllt ist mein Unbehagen bei "Hundemama" daher auch einfach vorbelastet :tropf:

    Hmh - aber jetzt mal ganz sachlich auseinander gepackt:

    - Hund auf den Arm nehmen wegen Bäuerchen. Jo, fänden meine Hunde doof und ich hatte auch noch keinen, der es gut gefunden hätte. Dem Hörensagen nach gibt es allerdings Hunde, die kommen gerne auf den Arm. Ich kenne da aber tatsächlich keinen näher. Hätte ich Grund zur Annahme, dass der Hund immer nach dem Essen rülpsen muss, würde ich die Fütterung anpassen.

    - Schnutzibutzidutzi … - Die Pudeline fände das richtig groß, die badet in jeder Form von Aufmerksamkeit und genießt es auch, dabei hochzufahren. Und sogar Lilly, die das nicht mag, empfände es vermutlich eher weniger störend als Manns grobmotorisches Gepoltere durch die Wohnung. Oder Diablo Swing Orchestra oder Panzerballet aus den Boxen.

    - Platz am Tisch: Solange es nicht mein Tisch ist, wüsste ich nicht, was mich daran stören sollte. Platz am Esstisch gibts bei uns zwar nicht, aber meistens essen wir im Wohnzimmer auf der Couch und da dürfen die Hunde drauf. Haben wir wohl auch irgendwie.

    - Speiseplan: Spaghetti lieber als Gemüserisotto, das nicken hier alle Vierbeiner und Zweibeiner ab. Aber wir mögen auch alle Gemüserisotto.

    - Hundespielzeug als Schnuller: Gibts hier permanent zur freien Verfügung. Und Kauzeug gibts gelegentlich mal.

    Unterm Strich fände ich persönlich da nichts so völlig abwegig. Außer Punkt 1. Und da bin ich auch offen dafür, dass es da ggf. auch andere Typen Hund gibt als die mir Bekannten.

    Da würde ich nicht zwangsweise Handeln konträr zu Hundebedürfnissen sehen. Vorausgesetzt halt, der Hund ist hinreichend gepflegt, gut und nicht im Übermaß ernährt und medizinisch versorgt, ausreichend bewegt und gefordert, hat Zeit und Gelegenheit für seine eigenen Interessen, kann sich hinreichend mit seinem Menschen verständigen und wird nicht grob behandelt, ist so erzogen oder gesichert, dass er sich gut und ohne Gefährdung anderer in seinem Umfeld bewegen kann und kennt seinen Platz in dem Gefüge, in dem er ist, und fühllt sich wohl darin.

    Und ich kenne etliche Schnuckel-Liebchen-Herzchen, auf die das alles zutrifft und die trotz aller Verniedlichung nach Herzenslust durch Schlammpfützen toben dürfen.

    Das Beispiel mit dem Rammeln aus dem anderen Beitrag hingegen: Die Bezeichnung würde mich auch nerven. Aber mehr noch, dass da jemand nicht erkennt, dass der Hund Stress hat und anderen Hunden Stress macht.

  • Der junge Tierarzt im Assistentenstatus hat mich jüngst auch "Mama" genannt.

    Das war das erste Mal, dass ich das erlebt habe und es gefiel mir nicht.

    Finde ich schon beim Lesen befremdlich.

    Ich finde das auch übergriffig.

    Beim der Junghunduntersuchung letztens, wo 4 Fachtierärzte meinen Hund nacheinander betreut haben und was dann knapp 700 € gekostet hat, wär ich mich (Ich bin ja Krankenschwester) veraxxxt vorgekommen.

    Ich habe dort absolute Professionalität erwartet und bekommen und weiß auch zu schätzen, dass sie dort wirklich sehr liebevoll mit den Tieren umgehen.

    Wäre einfach "im Ton vergriffen".

    Ich finds ja auch lustig mal die Rolle des Hundes einzunehmen und quasi die Sprechblase rüberzuschreiben, was ich meine, was Hund grad denkt und fühlt.

    Aber ehrlich gesagt stört mich so eine Fremdinterpretation.

    Und hätte der Junge Assistensarzt das auch zum Prof. Dr. Xxx gesagt?

    "Geh zum Papa."

  • Bei meiner Tierärztin spricht auch niemand von Mama oder Papa.

    Wenn man dran kommt wird ins Wartezimmer "für Frau mülller" oder "Frau Müller und bello" gerufen.

    Bei der interaktion selbst heißt es dann "jetzt mal Nova am Kopf festhalten!" Oder "ja jetzt hast du es geschafft, darf Nova einen keks haben? Ja du warst tapfer".

    Also die bekommen es sehr gut hin so Worte wie Mama oder papa zu vermeiden. Dass fühlt sich für mich professionell an. Ich bin nicht beleidigt oder sauer wenn mich jemand als mama bezeichnet, aber es ist nicht meine Rolle, es fühlt sich befremdlich "cringe" an und finde es daher umso schöner dass es meine Tierärztin hin bekommt. Im tierladen passiert es dagegen öfters dass ich als mama oder ähnliches bezeichnet werde, nicht schlimm für mich aber unnötig.

  • Beim Tierarzt kommt vielleicht hinzu, dass man mit der passiven Ansprache "die Mama" / "der Papa" die Wahl zwischen Duzen und Siezen umschifft. Gerade bei langjährigen Patientenbesitzern oder solchen im gleichen Alter könnte das ein Thema sein.

  • Ich bin bekennende Hundemama. Ich rufe meine Hunde mit "Kinder", wenn ich alle meine, sagen ihnen "der Papa ist wieder da", wenn mein Mann von der Arbeit nachhause kommt und manchmal entschuldige ich mich für mein frühes Nachhausegehen von einer Party mit "Ich gehe jetzt, die Kinder sind schon seit ... Stunden alleine."

    Vermenschliche ich sie? Vielleicht. Aber die Tatsache, dass mein Tierschutzverein mich immer mal wieder anruft und als Pflegestelle (vor allem für bissige Kandidaten) anfragt, sagt mir, dass meine Art mit den Hunden umzugehen gar nicht soooo schlecht sein kann.

    Ich habe vor vielen Jahren an Fasching (Karneval) mal eine Büttenrede gehalten mit dem Titel "Ich brauch kein Kind, ich hab nen Hund". Das war etwas überspitzt genau das, was ich auch heute noch sagen würde.


  • Beim Tierarzt kommt vielleicht hinzu, dass man mit der passiven Ansprache "die Mama" / "der Papa" die Wahl zwischen Duzen und Siezen umschifft. Gerade bei langjährigen Patientenbesitzern oder solchen im gleichen Alter könnte das ein Thema sein.

    Seit wann muss man beim Arzt das Sietzen umschiffen?

    Und auch als "Du" bin ich immer noch nicht die Muddi.

    Aber das ist ja noch mal eine gänzlich andere Betrachtung, ob man sich und die Partnerin oderPartner als Mama und Papa anspricht, Oder ob es jemand tud, den ich nach Gebührenordnung und auf Rechnung für einen Dienst bezahle.

  • Ich bin bekennende Hundemama. Ich rufe meine Hunde mit "Kinder", wenn ich alle meine, sagen ihnen "der Papa ist wieder da", wenn mein Mann von der Arbeit nachhause kommt und manchmal entschuldige ich mich für mein frühes Nachhausegehen von einer Party mit "Ich gehe jetzt, die Kinder sind schon seit ... Stunden alleine."

    Vermenschliche ich sie? Vielleicht. Aber die Tatsache, dass mein Tierschutzverein mich immer mal wieder anruft und als Pflegestelle (vor allem für bissige Kandidaten) anfragt, sagt mir, dass meine Art mit den Hunden umzugehen gar nicht soooo schlecht sein kann.

    Ich habe vor vielen Jahren an Fasching (Karneval) mal eine Büttenrede gehalten mit dem Titel "Ich brauch kein Kind, ich hab nen Hund". Das war etwas überspitzt genau das, was ich auch heute noch sagen würde.


    Ich finde es völlig in Ordnung, dass du das so machst. Ehrlich.

    Aber bitte was und warum die Frage, ob dein Umgang nun schlecht nicht sein kann.

    Lasst uns alle uns so nennen, wie es passt und gut ist.

  • Haha, ich hab letztens Lucifer angeknurrt, weil er die Nase auf den Tisch neben meinen Teller gelegt hat. Der Kopf schoss zurück und er hat mich angeglotzt, als hätte er eine Erscheinung. :rolling_on_the_floor_laughing: Ich fürchte nur, für einen Hund hält er mich trotzdem nicht :shushing_face:

    mir fällt grad ein hab auch mal meinen Hund angeknurrt😂. Mein erster Hund, in der Pubertät und dabei die Weltherrschaft an sich zu reißen. Er saß auf meinen Bett und hat mich angeknurrt als ich mich dazusetzen wollte. Also hab ich reflexartig zurückgeknurrt, wusste gar nicht dass ich das kann, das klang echt bedrohlich😂😅. Ui hat der kleine Mann sich erschrocken, er ist dann demütigst auf meinen Schoß gekrochen und hat mich in seinem Leben niemals wieder angeknurrt.

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