Wie viel Abwechslung braucht mein Hund?

  • Aber danach hatte ein wenig Probleme runterzukommen und war ungewohnt aufgekratzt.

    Ich denke ich muss einen Mittelweg aus Neuen und Stamm-Strecken finden

    Ja, je nach Hund, muss man wirklich ein Gleichgewicht finden.

    Molly könnte täglich eine andere Route laufen und wäre immer gleich desinteressiert an ihrer Umgebung. |)

    Yoshi schiesst sich hingegen sehr gerne ab wenn wir in unbekannter(er) Umgebung unterwegs sind. Bei ihm MUSS ich unsere Standardstrecken gehen und genau abwägen, wann wir davon abweichen. Er muss mental ausgeruht sein, damit er überhaupt etwas positives von so einem "Ausflug" hätte. Umgebungen die er nicht kennt, verunsichern ihn erstmal. Und das löst er, wenn es ihm zuviel wird und er die mentalen Kapazitäten nicht hat, mit hektischer Dynamik nach Vorne. :muede: Von den Standardstrecken abweichen, tue ich, wenn er gut drauf ist, vllt. einmal pro Woche. Darauf plane ich tatsächlich hin, indem ich die Tage zuvor sehr ruhig gestalte und er viel Schlafen kann.

    Eigentlich ist für ihn schon spannend genug, wenn wir seine bekannten Strecken ablaufen und er Zeitung liest.

  • Morgens und Abends laufen wir eigentlich immer die Straße entlang (wir wohnen in einer abgelegen Siedlung, die Straße ist nicht sooo stark befahren) und wieder zurück. Im Sommer auch mal den Feldweg bis zum Wendehammer und wieder zurück. Meine Hunde haben damit kein Problem. Die Mittagsrunde variiere ich immer, aber meist geht es ein und denselben Weg los (nur selten durch den Wald hinter dem Haus) und dann entscheide ich wo wir abbiegen und entlang gehen. Da habe ich einige Möglichkeiten, allerdings finden die leider immer an der Leine statt, da wir keine Möglichkeiten haben überhaupt abzuleinen. An den Wochenenden versuchen wir schon woanders hinzufahren. Oft aber unsere Lieblingsrunde um den Golfplatz. Oder mal um die Seen die es hier gibt. Wirklich ständig neue Gassistrecken suchen und dort hinfahren um diese zu absolvieren machen wir eher sehr sehr selten. Wir machen auch so gut wie nichts auf den Spaziergängen, einfach nur schnüffeln und erkunden lassen. Action gibt es dann im eingezäunten sicheren Garten.

    Meine Hunde sind zufrieden damit. =)

  • Ich bin anders. Ich liebe es ja, wenn meine Hunde beim Gassi total entspannt vor sich hin dödeln.

    Als wir wegen Corona drei Monate stumpf das Gleiche gemacht haben jeden Tag, waren sie total tiefenentspannt. Ja, es gibt ein Kontingent an bekannten Runden, die wir genutzt haben, aber letztendlich waren sie alle bekannt.

  • Carlo darf die Strecke so gut wie immer selbst bestimmen. Und weil er ein sehr territorialer Hund ist, laufen wir halt die Grenzen seines Reviers außen ab. Ist auch ganz spannend da zu beobachten, welche wie oft kontrolliert werden. Dort, wo mehr Hundeverkehr ist, sind wir mehrmals die Woche (die nordöstliche und die südliche Grenze) dort, wo kaum wer unterwegs ist, schauen wir vielleicht alle paar Monate mal vorbei (Westen) und der Norden ist so der Filler für zwischendurch.

    Kreuz und quer durchs Revier müssten wir laut Carlo nie - macht ja auch keinen Sinn, ne? Wer läuft schon durch *sein* Revier? Eben.

    Abends will er immer auf den einen Hügel hinterm Dorf und von dort so 20 Minuten beobachten, dann bitte wieder heim.

    Für ihn reicht das an Enrichment. Nach so einem Kontrollgang ist er immer schwer zufrieden mit der Welt im Allgemeinen und sich selbst im Speziellen.

    Wenn Zeit und Wetter passen, sind wir gern an den Wochenenden zum Wandern auswärts. Neue Strecken liebt Carlo schon sehr, da läuft er auch immer gut motiviert vorne weg und hat sein Bravheitsgen aktiviert (wie gut der in fremder Umgebung hören kann!).
    Aber nach so einem Ausflug müssen wir abends, spätestens am nächsten Morgen, bitte doch mindestens die Grenze im Nordosten kontrollieren.

    Von mir aus könnten wir deutlich mehr Abwechslung reinbringen, aber für Carlo ists halt wichtig. Und nachdem es sich nicht negativ auf Hundebegegnungen oder anderes Verhalten auswirkt, darf er gerne patrouillieren. Solange wir oft genug zum Wandern für *mein* Enrichtment raus kommen und er da fein mitmacht, lauf ich auch seine Grenzen mit ihm ab und freu mich, wenn ich erkenne, wie die sich verschieben, weil ein neuer Hund irgendwo eingezogen ist oder ein Konkurrent wegfällt.

  • Ich bin anders. Ich liebe es ja, wenn meine Hunde beim Gassi total entspannt vor sich hin dödeln.

    Woher kommt die Meinung, dass sie das auf fremden Wegen nicht können? Meine machen das überall so, zu Hause genauso wie auf fremdem Terrain.

    SchokoSaurier Naja, wenn du jetzt ein Mal woanders warst (im Gegensatz zu sonstigen Runden), ist das natürlich ein besonderes Ereignis. Auch an Abwechslung muss sich der Hund gewöhnen. Ein Mal ist da kein Mal. Da würd ich noch keine Rückschlüsse ziehen.

  • Ich habs ja echt gut, was die Abwechslung beim Gassi betrifft.

    Wir haben hier fast endlose Wälder und ich muss, wenn ich nicht möchte, in der Woche keine Strecke 2x laufen.Ich kann also sehr viel variieren, und mach das auch sehr gern.

    Im Prinzip hab ich das von Anfang an so gemacht, eben damit das für ihn kein Streß wird, wenn wir mal ganz woanders unterwegs sind.


    Wobei der "Gamechanger" das Mantrailen war, logischerweise, denn da kommts ja auch drauf an, dass der Hund sich in unbekannter Umgebung auf den Trail konzentriert und überall "arbeiten" kann. (Was ehrlicherweise am Anfang auch einer der Gründe war, warum wir beim Trailen geblieben sind. Ich bin nämlich kein "Stadtspaziergänger" aber ich wollte ihn natürlich auch mit urbanem Gelände bekannt machen, mit Autos, Menschen, Krach, Fahrrädern, Kinderwagen usw usw.....und das lief dann beim Trailen quasi ganz nebenbei mit, und mittlerweile lässt er sich auch in der Stadt von so gut wie nix mehr stressen).


    Er war ja grade am Anfang eher der vorsichtig-schüchterne und kannte nur sehr wenig, das TH in dem er in Spanien aufgewachsen ist, liegt im wahrsten Sinne des Wortes "in der Pampa" da war nicht viel mit Gewöhnung an Umweltreize. Dankenswerter Weise ist er von Natur aus unglaublich neugierig und das hat viele Vorteile, grade auch beim "entdecken" neuer Wege. Aber all das hat sich langsam so entwickelt - mehr so nebenbei, weil ich eben auch selber gern ein bisschen Abwechslung hab auf den Gassistrecken.


    Aber ich kann auch voll verstehen, wenn man lieber die gewohnten Strecken geht, wenn sich der Hund damit am wohlsten fühlt. Man macht das ja in der Regel für den Hund, ist ja kein Wettbewerb, wer nun am längsten, meisten, vielfältigsten Gassi geht. Es ist immer ganz individuell und "quality Time" für den Hund!

  • Er macht auch nicht den Eindruck als wäre er unterfordert oder ähnliches.

    Ich mache mir nur Gedanken ob ich mehr Abwechslung in die Spaziergänge bringen muss.

    Wenn der Hund zufrieden & ausgeglichen wirkt und alle Beteiligten Spaß am Spaziergang haben, würde ich mir da gar keine Sorgen machen. :smile:

    Meine Hunde gehen zum Beispiel gerne bekannte Runden (der jüngere hat gerade noch mal so eine spooky Phase, dem gibt das viel Sicherheit, wenn der Weg für ihn vorhersehbar ist), mir wär’s aber zu langweilig, zuuu häufig die selbe Strecke zu gehen :ops:, also wechseln wir im Alltag mehrere bekannte “Standard-Runden” durch und sind an freien Tagen dann in neuen Gegenden zum Wandern unterwegs – das passt für alle ganz gut.

  • Woher kommt die Meinung, dass sie das auf fremden Wegen nicht können? Meine machen das überall so, zu Hause genauso wie auf fremdem Terrain.

    Wenn das so ist, dann braucht man den Aufwand ja nicht woanders hin zu fahren.

    Und wieder: wieso sollte nur ein aufgeregter Hund ein interessierter Hund sein? Ich hab ja geschrieben, hier ist eindeutig das Fremde interessanter. Hysterisch ist deswegen aber keiner der Hunde. Keine Mehrarbeit für mich.

  • Wenn das so ist, dann braucht man den Aufwand ja nicht woanders hin zu fahren.

    Und wieder: wieso sollte nur ein aufgeregter Hund ein interessierter Hund sein? Ich hab ja geschrieben, hier ist eindeutig das Fremde interessanter. Hysterisch ist deswegen aber keiner der Hunde. Keine Mehrarbeit für mich.

    Magst mir mal zitieren, wo ich etwas von Aufregung oder Hysterie geschrieben habe?

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