Risiko Zuchtmiete und zweites/drittes Zuhause von Zuchthündin
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Hi!
Wir beabsichtigen, einen zweiten Hund aufzunehmen. Unser erster Hund ist ein Pudelmischling, den wir von flüchtigen Bekannten meiner Cousine übernommen haben. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir noch wenig Wissen darüber, wie verantwortungsvolle Hundezucht funktioniert. Rückblickend war es vermutlich nicht ideal, dort zu kaufen. Das ist hier jedoch nur am Rande relevant.Für den zweiten Hund stehen wir mit mehreren Züchtern in Kontakt, die wir über die VDH-Website bzw. angeschlossene Vereine gefunden haben. In dieser Woche haben wir eine Züchterin besucht, die im Ausstellungswesen sehr aktiv ist. Ihre Hunde verfügen über diverse Champion-Titel und sie war bereits mehrfach bei den Crufts. Schon im Sommer standen wir auf der Warteliste für einen Wurf. Da es schließlich nur zwei Welpen wurden, wurden wir auf den nächsten Wurf verschoben. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Mutterhündin nicht der Züchterin gehört, sondern die Hündin einer Freundin ist.
Gestern haben wir die Hündin kennengelernt, mit der für Dezember ein Wurf geplant ist. Auf die Frage, ob diese Hündin dauerhaft bei ihr lebt, antwortete die Züchterin zunächst mit Ja. Im weiteren Gespräch ergab sich jedoch, dass die Hündin vier Monate bei der Freundin war, während deren Hündin bei der Züchterin blieb (ein Tausch). Da die Züchterin im Urlaub nur drei Hunde im Wohnmobil mitnehmen kann, war die Hündin anschließend bei ihrem Sohn und mit ihm ebenfalls noch im Urlaub. Seit einer Woche ist sie wieder bei der Züchterin. Insgesamt war die Hündin damit fast fünf Monate nicht in deren Haushalt. Nach Aussage der Züchterin kennt die Hündin sowohl die Freundin als auch den Sohn seit dem Welpenalter und habe dort sozusagen ein "zweites Zuhause".
Während des Termins haben wir dem zunächst keine weitere Bedeutung beigemessen, fragten uns aber auf der Heimfahrt, warum das Thema so betont wurde. Ich habe mich also eingelesen und auch verstanden, dass die Zucht mit der Hündin einer Freundin nicht einfach ein netter Freundschaftsdienst ist, sondern "Zuchtmiete" heißt und nicht unumstritten ist. Heute Morgen sprachen wir auch kurz mit unserer Hundetrainerin. Sie meinte, sie würde selbst keinen Hund aus einer Zuchtmiete kaufen und würde auch generell vorsichtig zu sein, wenn Zuchthündinnen nicht dauerhaft beim Züchter leben. Wenn es mal für ein Wochenende wäre oder für einen Sommerurlaub ist, sieht sie kein Problem. Ein Zeitraum von fünf Monaten Abwesenheit deute ihrer Einschätzung nach eher auf eine versteckte Zuchtmiete hin. Vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse zur Epigenetik sei es nicht unproblematisch, wenn die Zuchthündin mehrmals im Jahr über längere Zeit den Wohnort zu wechseln und entsprechend während der Trächtigkeit nicht in ihrem gewohnten Umfeld ist.
Habt ihr dazu eine Meinung oder Erfahrungen?
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Rein emotional bewertet würde ich da keinen Welpen holen wollen. Allerdings kann ich es auch nicht wirklich gut beurteilen, um das komplett werten zu können/wollen. Und ich bin bei Züchtern/Zuchten sowieso sehr kritisch.
Mag ja sein, dass die Hündin tatsächlich kein Problem damit hat und die Züchterin das wirklich gut einschätzen kann. Von außen kann man das einfach schlecht real einschätzen.
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Ich lehne Zuhtmiete ab. Das ist Stress für die Hündin.
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Mein aktueller Hund stammt auch aus einer Zuchtmiete. Ob ich das positiv oder negativ bewerte hängt da tatsächlich absolut vom Einzelfall ab.
Ich hab bei dem spezielle Wurf keine Sekunde gezögert und würd es sofort wieder genau so machen.
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Kommt drauf an, wie es gemacht wird.
Die Züchterin meiner Mädels hat demnächst den zweiten Wurf mit einer Hündin, die hauptsächlich woanders lebt. Aber: diese Hündin ist trotzdem regelmäßig bei der Züchterin (für Ausstellungen, Coursings, aber auch Tages- und Urlaubsbetreuung). Die Züchterin hatte noch eine andre Hündin mit der Option zur Zuchtmiete verkauft - dies dann aber nie umgesetzt, da die Hündin weiter weg wohnt, nicht in Tages- oder Urlaubsbetreuung dort war, und somit eine Integration, so dass die Hündin entspannt im Zuchtrudel lebt, deutlich schwieriger gewesen wäre.
Ich wäre aufgrund deiner Wiedergabe der Ereignisse bei der von dir beschriebenen Züchterin etwas skeptisch. Also, so rein grundsätzlich seh ich es nicht verwerflich, dass die Züchterin eine ihrer Hündinnen im "Tausch" für eine Zuchtmiete-Hündin in den Haushalt der gemieteten Hündin gegeben hat. Dass das allerdings so kurz vor ihrem eigenen Zuchteinsatz gemacht wurde, find ich ein bisschen unschön.
Da aber bei der Zucht sehr viel Gegebenheiten Einfluss haben, würde ich halt das Gesamtkonzept anschauen. Wie ist die Hundehaltung der Züchterin? Wie sehen Spaziergänge aus? Wie verhalten sich die Hunde? Wie sind die Hunde mit fremden Menschen/Hunden? In welcher Kondition und in welchem Pflegezustand befinden sich die Hunde? usw. usf. Aber auch: wie ist die Züchterin? Habe ich das Gefühl, dass sie meine Fragen offen und ehrlich beantwortet? Wie sehr ist ihr Gesundheit wichtig? Wie wichtig ist ihr das Wesen? Wie wählt sie Deckrüden aus?
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Ich kenne mich mit dem Thema Zuchtmiete grundsätzlich gar nicht aus. Das Einzige, was mich in diesem geschilderten Fall aber irritieren und daher abschrecken würde ist, warum nicht offen kommuniziert wird. Dass jemand z. B. mit seinem Welpenkäufer abmacht, die verkaufte Hündin noch im späteren Verlauf für einen Wurf "zur Miete" nehmen zu können, finde ich erstmal nicht verwerflich und je nach dem wie die Zucht insgesamt aufgestellt ist, kann es ja vllt einfach zur Sicherung der Zucht dienen. Aber dann kann man damit doch ganz offen umgehen. Das hier beschriebene "Herumgedruckse" ist für mich wenig vertrauenserweckend. Alles rein emotional betrachtet, da, wie gesagt, nicht genug Wissen im Zuchtwesen an sich vorhanden ist.
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Da aber bei der Zucht sehr viel Gegebenheiten Einfluss haben, würde ich halt das Gesamtkonzept anschauen. Wie ist die Hundehaltung der Züchterin? Wie sehen Spaziergänge aus? Wie verhalten sich die Hunde? Wie sind die Hunde mit fremden Menschen/Hunden? In welcher Kondition und in welchem Pflegezustand befinden sich die Hunde? usw. usf. Aber auch: wie ist die Züchterin? Habe ich das Gefühl, dass sie meine Fragen offen und ehrlich beantwortet? Wie sehr ist ihr Gesundheit wichtig? Wie wichtig ist ihr das Wesen? Wie wählt sie Deckrüden aus?
Ja, das sind wirklich gute Fragen. Vom ersten Eindruck her wirkte die Züchterin sehr professionell und die Hunde waren ganz "normal". Formal gab es da absolut nichts auszusetzen. Alles andere hätte mich auch gewundert, da ihre Hunde diverse Titel auf Ausstellungen haben. Sie weiß also im Prinzip, was sie da tut und wie man sich präsentiert.
Sie hat immer schnell geantwortet, wollte im ersten Telefonat sehr viel von uns wissen und hat uns von sich aus wieder kontaktiert. Andere Züchter waren da viel weniger engagiert und bei weitem nicht so auskunftsfreudig. Wir sind eigentlich sehr glücklich dort wieder los gefahren, auch wenn das Ende sehr abrupt war, weil der nächste Interessent dann vor der Tür stand. Wir waren aber 2 Stunden dort.
Die Zweifel kamen dann erst später, unter anderem auch weil es so perfekt war. Manche Antworten klangen schon wie auswendig gelernt aber vielleicht ist das auch einfach so, wenn man jedes Jahr 2-3 Würfe hat. Ich habe dadurch etwas das Gefühl gehabt, dass sie uns etwas verkaufen will und von oben herab mit uns redet ("Ich habe 15 Jahre Erfahrung, das ist kein Problem für die Zuchthündin...").
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Ich habe 2 Hunde aus Zuchtmiete und nehme ggf. selbst eine Huendin in Zuchtmiete (zumindest waere es das fuer viele). Ob sowas gut/schlecht ist, kommt IMMER auf alle Umstaende an!
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Mein aktueller Hund stammt auch aus einer Zuchtmiete. Ob ich das positiv oder negativ bewerte hängt da tatsächlich absolut vom Einzelfall ab.
Ich hab bei dem spezielle Wurf keine Sekunde gezögert und würd es sofort wieder genau so machen.
Moro auch - alles prima, die Hunde kommen ja nicht plötzlich zu wildfremden Menschen, sondern dahin wo sie geboren wurden.
Wobei es bei ihm anders herum war - da seine Züchterin keine Zuchthündin mehr hatte, blieb die Hündin bei der neuen Besitzerin - da diese selbst DK züchtet, war der Wurf aber in genau so erfahrenen Händen
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Ich sehe nicht das Problem, wenn die Hündin sich in ihren "Zuhauses" wohl fühlt und keinen Stress hat. Anders wär es, wenn die Hündin zum Werfen in eine fast fremde Umgebung geschmissen würde.
- Vor einem Moment
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