Gehbehindert - trotzdem suche ich einen Hund
-
-
Ich finde es sehr schwierig zu urteilen, ob man wirklich wegen der Gehbehinderung abgelehnt wird, oder ob man dies aus emotionalen Gründen so auffasst.
Es wurde doch schon mehrfach geschrieben, dass genau die Begründung zur Ablehnung mitgeteilt wurde! Das hat absolut nichts mit emotionalen Gründen zu tun. Weißt du überhaupt, wie viel Diskriminierung behinderte Menschen ausgesetzt sind? Das denkt sich niemand aus:
Mir wurde jedoch bereits äfter am Telefon gesagt, dass über 60 schon ein kritisches Alter wäre und gehbehindert, das geht gar nicht.
Wenn ich das so den Tierschützern erkläre, was glaubt ihr, was ich da schon gehört habe? : Soll der Hund auf dem Rollstuhl fahren? Soll der Hund den Rollstuhl ziehen?
Das sind pauschale Vorurteile und Diskriminierung.
(man könnte ja auch mit normalen Rolli hin, wenn es erstmal nur um ein kennenlernen des Hundes geht) und mir dann noch erzählt, dass der Partner quasi keinen Bock auf den Hund hat und nicht bereit ist auch mal damit zu gehen.
Vielleicht will Huskey direkt mit dem Outdoor-Rollstuhl hin, damit wie so oft die Menschen im Tierheim nicht denken "Nein, Sie können sich mit dem Rollstuhl kaum bewegen, so können Sie kein Gassi gehen".
Ich wäre auch sauer, wenn ich keinen Hund bekomme, obwohl ich einen Hund will, Partner aber nicht. Partner*innen müssen nicht unbedingt etwas damit zu tun haben. Menschen können andere Netzwerke haben, es gibt Tiertaxi etc.
Wie heftig die Diskussion wäre, hätte hier User geschrieben ich bekomme keinen Hund weil ich eine Frau bin. Sexismus, Misogynie, Patriarchat. Alle wären empört. Hier wird sogar die Story hinterfragt und Diskriminierung abgesprochen
Nur ist es schlimm, wenn man bereits am Telefon gesagt bekommt, dass man grundsätzlich nicht an Behinderte oder Alte einen Hund rausgeben würde,
Hier sieht man aber schon wie emotional das Thema ist. Es wird auf die Gehbehinderung reduziert, obwohl es lt. Ursprungsbeitrag und auch einem späteren Beitrag auch um das Alter von über 60 geht.
Dann darf es erst kein Eurasier werden, weil man den in kritischen Situationen nicht halten kann:
Wir hatten einen Eurasierrüden mit dem nur ein Bekannter spazierengehen konnte, weil er die nötige Kraft hatte, ihn zu halten, wenn ein anderer Rüde kam. Es war der Deckrüde meines Mannes, denn er hatte eine Eurasierzucht. Was ich suche, ist ein Hund, etwa 40 -43 cm, 15 -21 kg, der an der Leine gut läuft und von mir auch zu händeln ist. Ich will niemanden beleidigen, aber einen Hund, den ich beim Spaziergengehen auf den Schoss nehmen muss, das ist nicht so recht mein Ding.
Klingt total vernünftig, aber kurz danach dann darf es doch ein Eurasier sein und man will Züchter kontaktieren. Was wenn der liebe Eurasier, den man vielleicht findet ebenfalls mal prollig auf andere Hunde wird? Kann z.b. durch den Angriff eines anderen Hundes passieren, dass der eigene Hund, der immer der liebste der Welt war danach auch plötzlich alle Hunde doof findet. Ein kleinerer Hund, den man jederzeit händeln könnte soll es aber auch nicht sein.
Ich an Stelle der TE würde bei einer Bewerbung mehr über meine Gehbehinderung erzählen. Ist ja z.b. ein Unterschied, ob man von Geburt an ohne weitere Verschlechterung eingeschränkt ist oder z.b. aufgrund von MS, wo absehbar ist, dass der Zustand sich weiter verschlechtern wird. Und unabhängig davon hätte ich auch meinen Plan B dabei und würde diesen erwähnen. Als meine Mutter Ü60 einen neuen Hund wollte, war ich von vorne rein der Backup Plan und war auch bei allen Gesprächen und Treffen mit der Züchterin dabei.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Gehbehindert - trotzdem suche ich einen Hund* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Das mit dem Alter verstehe ich nicht ganz. Die TE möchte einen Hund ab 5 Jahren.
Wieso sollte sie zu alt für einen erwachsenen mittelgroßen Hund sein, wenn sie die 60 überschritten hat? Mit 60 soll bzw. muss man heutzutage gut und gerne noch 7 Jahre arbeiten.
Aber für einen Hund ist man dann zu alt? Ich hoffe, das ist bei mir irgendwann nicht so gewertet.
Ich finde es aber auch recht verwirrend geschrieben, da ist so einiges durcheinander.
Übrigens muss auch ein Züchter oder ein Tierschutzverein oder sonst jemand nicht die Details der Erkrankung kennen, damit das irgendwie abgeknickt wird, das geht niemanden etwas an. Und auch eine ehrenamtliche Person aus einem Verein muss da nicht näheres wissen, das überschreitet ihre Stellung total.
Es reicht, wenn man sagt, wie man damit umgeht und welchen Hund man sich deswegen vorstellt.
-
Wobei es auch MS kranke Menschen ( als Beispiel) mit Hund gibt. Durfte da bspw mal mit einem Trainer zu einer Kundin mit, sie war betroffen von dieser Krankheit, saß im Rollstuhl und hatte zwei kleine Terrier-Mixe aus dem Tierschutz. Die beiden wurden als ihre Assistenzhunde ausgebildet. War übrigens auch kein Einzelfall dass Menschen mit bspw solchen Erkrankungen auch Hunde aus dem Tierschutz hatten. Aber die standen eben auch nicht alleine da.
Ist übrigens ein Punkt den teils auch bei Menschen die jung und gesund wirken öfter mal als wichtiges Kriterium vor finde wenn man bspw mit Züchtern spricht. Die wollen wissen dass für den Hund wenn der Mensch im worst case mal ausfallen sollte gesorgt ist ( denn im Krankenhaus landen bspw, kann jeder in egal welchem Alter, das Leben muss nur mies genug laufen).
Klar, unter bestimmten Voraussetzungen ist das natürlich wichtiger, weil da eben mehr Unterstützung absehbar ist.
Meine Mutter bspw hat sich mit über 60 auch nur deswegen wieder einen Hund geholt, weil klar war dass ich den im Zweifel dauerhaft übernehmen kann. Hab auch bei der Suche mit geholfen und war bei den Züchterbesuchen dabei.
Von Gesprächen mit Züchtern kenne ich es auch dass es bspw auch durchaus möglich ist sich als letzten Wunsch im Leben nochmal einen Hund zu erfüllen, vorausgesetzt dass jemand da ist der von Anfang an nah am Hund ist, mit zum Züchter geht und diesen zu 100 % übernehmen wird.
Nun rede ich halt auch eher von Züchtern, hat aber auch den Grund dass ich es nachvollziehen kann wie schwierig es sein kann einen Hund aus dem Tierschutz zu finden. Bei mir waren es bspw ganz andere Voraussetzungen, und entsprechend andere Gründe dagegen. Selbst bei Tierschutzvereinen wo ich einen Hund bekommen hätte ( also nicht zu jung gewesen wäre aus deren Sicht ) gab's immernoch das Problem dass man den passenden Hund unter einer Vielzahl an Hunden, die bereits so ihre Erfahrungen gemacht haben, deren Charakter bereits gefestigt ist ect auch erstmal den passenden Kandidaten finden muss. Ich brauche da das Gefühl dass sich der jeweilige Hund anfühlt wie " Das is meiner !", und das bekomme ich bei Erwachsenen Hunden nicht ebenso. Wenn man zusätzlich dann noch besondere Anforderungen hat, stell ich mir die Suche sehr schwierig und lang vor. Einfach wegen dieser Kombination aus Tierschutzverein gibt das Go + Hund passt + Gefühl sagt Ja das isser ! + Den dann auch noch zu bekommen ( denn man ist selbst halt auch nicht der einzige Interessent )
Find ich beim Züchter dahingehend entspannter. Man lernt die kennen, guckt ob alles passt, bekommt dann wenn Welpen da die Rückmeldung ob ein Kandidat für einen dabei ist, unterschreibt nen Vorvertrag und es is geregelt. Oder eben wenn man keinen Welpen mag - sagt man Bescheid dass man nach einem schon Erwachsenen Hund sucht, und wenn ein Hund mal zum Züchter zurück muss, weiter vermittelt wird weil der Hund sich mit den anderen Hunden des Züchters nicht so wohl fühlt oder dieser Züchter jemanden kennt, haben die gleich jemanden den sie kontaktieren können.
-
Vielleicht ist es nicht allein der Umstand der Behinderung sondern dass manches nicht in sich schlüssig ankommt?
Natürlich gibt es die Tierschützer wo nichts gut genug sein kann...
Aber manchmal kommt es auch auf die Kommunikation an.
Ich würde wollen dass man den Hund um den man sich bewirbt besucht werden kann, das ist für mich in der Bemühung um einen Hund die Grundvoraussetzung.
Der E-Rolli würde mich nicht stören wenn da das Handling schon in Fleisch und Blut übergegangen ist.
-
Edit by Mod
-
-
Es heißt übrigens nicht Handikap, Handycap oder Handicap sondern behinderter Mensch/Mensch mit Behinderung.
Das ist mir neu, wer hat das denn entschieden? Und warum, wenn alle Welt von Babys, Kids und best agern spricht?
Das es Diskriminierung gegen Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung gibt, ist bekannt.
Dass sich manche!!! Tierschutzmitarbeitende herablassend und verletzend gegenüber Hunde-Suchenden und ihren Lebenssituationen äußern, ist ebenfalls bekannt.
Menschen mit Behinderung haben das entschieden, denn sie wollen als Mensch mit ihren individuellen Stärken, Kompetenzen und Eigenschaften im Vordergrund stehen. Ihr Handycap ist zwar ein Teil ihres Lebens aber sollte nicht das Wichtigste oder das Einzigste sein, was man wahrnimmt. Auch die TE hat sehr gute Voraussetzungen und individuelle Kompetenzen was sie zu einem guten Kandidat für einen Hund macht, das wird (wurde) aber nicht gesehen, weil man bei "Gehbehinderung" schon abgeblockt hat. Den zweiten Satz verstehe ich nicht, tut mir leid.
Und Tierschutzmitarbeiter sind Angestellte, bei denen ich Professionalität in ihrer Arbeit erwarte. Warum wird das bei Tierheimmitarbeiter einfach so akzeptiert, während andere Angestellte bei ähnlichen Verhalten schon ein Gespräch führen müssten. Verstehe ich nicht. Auch wenn es bekannt ist, macht es das in meinen Augen nicht besser. Und ich bin in vielen Fällen auf der Seite der Tierschützer, weil weitgehends tolle Arbeit lassen, für die ich dankbar bin. Bedeutet aber nicht, dass sie dadurch frei gegenüber Kritik sind.
Das mit dem Alter verstehe ich nicht ganz. Die TE möchte einen Hund ab 5 Jahren.
Wieso sollte sie zu alt für einen erwachsenen mittelgroßen Hund sein, wenn sie die 60 überschritten hat? Mit 60 soll bzw. muss man heutzutage gut und gerne noch 7 Jahre arbeiten.
Aber für einen Hund ist man dann zu alt? Ich hoffe, das ist bei mir irgendwann nicht so gewertet.
Ich finde es aber auch recht verwirrend geschrieben, da ist so einiges durcheinander.
Übrigens muss auch ein Züchter oder ein Tierschutzverein oder sonst jemand nicht die Details der Erkrankung kennen, damit das irgendwie abgeknickt wird, das geht niemanden etwas an. Und auch eine ehrenamtliche Person aus einem Verein muss da nicht näheres wissen, das überschreitet ihre Stellung total.
Es reicht, wenn man sagt, wie man damit umgeht und welchen Hund man sich deswegen vorstellt.
Habe ich mich auch gedacht, arbeiten soll man aber bei einem Hund wird es kritisch. Da ist man schon zu alt. Ich kenne ein paar ältere Menschen (60) die einen Hund haben oder einen Hund bekommen haben. Natürlich sollte man da den gesundheitlichen Zustand des Menschen betrachten, kenne genug ältere Menschen die fitter sind als so manche 30 jährige.
Und jeder Mensch sollte einen Notfallplan haben, was mit den Hund passiert, wenn man verhindert ist. Ich habe mir letztes Jahr mein Bein gebrochen und musste operiert werden. Wenn ich einen Hund gehabt hätte, hätte er ws in die Fremdbetreuung gegeben werden müssen.
-
Ab welchem Grad der Behinderung ist eine Person eigentlich ein "Mensch mit Behinderung".
Mit einer Brille
Hörgerät, ab 50 % Behindeung oder ab: Schwerbehindertenausweiss ( oder heißt das Ausweiss für Menschen mit schwerer Behinderung"?
Solange es Vorurteile und Schranken im Kopf gibt, kann man die Begrifflichkeiten noch 10 mal umbenennen.
Und was ist mit all denen die "psychische" nicht sichtbare Behinderungen haben?
Dem Personenkreis wird ja gerne mal zur Stabilisierung der Psyche zum Hund geraten
Was ist mit Epileptiker Erkennungszeichen Hunden?
Und so weiter und so fort.
Der Vollständigkeit halber: Übergewicht
-
Und unabhängig davon hätte ich auch meinen Plan B dabei und würde diesen erwähnen. Als meine Mutter Ü60 einen neuen Hund wollte, war ich von vorne rein der Backup Plan und war auch bei allen Gesprächen und Treffen mit der Züchterin dabei.
Von dem, was ich hier so gelesen habe, gibt es aber wohl gar keinen Plan B (der Partner ist es jedenfalls nicht, der würde ja auf keinen Fall spazieren gehen).
Und wenn man dann nichtmal persönlich hinkommen kann/will und sich womöglich für einen Husky-Mix interessiert (dann würde der Nutzername und die Antwort vom TH mit „Soll der etwa den Rollstuhl ziehen?“ irgendwo passen) … sieht es nunmal schlecht aus.
-
Von dem, was ich hier so gelesen habe, gibt es aber wohl gar keinen Plan B (der Partner ist es jedenfalls nicht, der würde ja auf keinen Fall spazieren gehen).
Und wenn man dann nichtmal persönlich hinkommen kann/will und sich womöglich für einen Husky-Mix interessiert (dann würde der Nutzername und die Antwort vom TH mit „Soll der etwa den Rollstuhl ziehen?“ irgendwo passen) … sieht es nunmal schlecht aus.
Vielleichtt gibt es mehr als "den Partner" im Leben einer Frau, die im Rollstuhl sitzt.
Manchmal haben Menschen mit Behinderung Freunde, Familie oder einfach genug Geld um eine längere Betreuung sicher zustellen.
Ganz ehrlich, als ich und mein Mann beide Corona hatten und 23,5 Stunden am Tag geschlafen haben, gingen die Hunde nur in den Garten.
Ohne Garten wäre es eine Betreuung durch Verwandte geworden.
-
Ab welchem Grad der Behinderung ist eine Person eigentlich ein "Mensch mit Behinderung".
Mit einer Brille
Hörgerät, ab 50 % Behindeung oder ab: Schwerbehindertenausweiss ( oder heißt das Ausweiss für Menschen mit schwerer Behinderung"?
Solange es Vorurteile und Schranken im Kopf gibt, kann man die Begrifflichkeiten noch 10 mal umbenennen.
Und was ist mit all denen die "psychische" nicht sichtbare Behinderungen haben?
Dem Personenkreis wird ja gerne mal zur Stabilisierung der Psyche zum Hund geraten
Was ist mit Epileptiker Erkennungszeichen Hunden?
Und so weiter und so fort.
Der Vollständigkeit halber: Übergewicht
Je nach definition sind auch Menschen mit Brille Menschen mit einer Behinderung. Da diese Einschränkung nicht sehr behindert im Alltag ist, wird kaum jemand Behinderte zu einer Beillenträgerin sagen.
Und natürlich ändert sich die Sprache, hat sie schon immer und wird sie auch in Zukunft. Und dadurch drücken wir halt auch ein Weltbild und eine Einstellung aus. Und Sprache wirkt auch oft unterbewusst.
Ist es das wichtigste, nein. Ich kann politisch korrekte Sprache verwenden aber im Alltag Menschen mit Behinderung durch meine Handlungen diskriminieren. Wäre viel schlimmer als umgekehrt.
Deswegen stimme ich dir auch zu. Handlungen sind immer wichtiger als Sprache. Jemand hat gefragt, wer das "bestimmt" hat ich habe geantwortet.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!