Hund knurrt und zwickt

  • Er wacht.

    Das ist sein Job, seine Genetik.

    Der Hof ist sein Territorium, daher zeigt er, da unangeleitet und nicht in richtige Bahnen gelenkt menschengerichtete territoriale Aggression.


    Er setzt sich vor euch, um euch auszubremsen. "Bis hier hin und nicht weiter".


    Ihr setzt euch darüber hinweg, indem ihr trotzdem weitergeht, also zwickt er.


    Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er vehementer wird, wenn seine "Anweisungen" weiter übergangen werden und er nicht durch die Besitzer reglementiert wird.


    Ja, ihr könntet versuchen, durch deeskalierendes verhalten (Blickkontakt vermeiden, Bogen gehen ...) die Situation zu entschärfen. Halte ich aber für sinnfrei. Ja, man könnte es auch mit dem Gegenteil versuchen, und dem Hund den Marsch blasen (also sprich aufstampfen, blocken und ihn laut auffordern das sein zu lassen). Kann a) funktionieren, b) ihn zur nächsten Eskalationsstufe veranlassen (sprich richtig sauer werden und richtig zupacken) und kann c) Probleme mit euren Freunden geben.


    Daher würde auch ich empfehlen, das Gespräch zu suchen. Wenn man den Freunden sagt, der Hund habe zweimal (?) in eure Füße gebissen und ihr hättet Angst um euer Kind und auch selbst wieder auf den Hof zu kommen, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie nicht gewillt sind etwas zu unternehmen (sonst wurde ich die Bezeichnung "Freund" auch sehr in Frage stellen, aber das gehört hier nicht hin).

    Vielleicht könnt ihr ja vereinbaren dass ihr per WhatsApp oder so bescheid gebt, wenn ihr kommt, dass sie entweder dabei sein oder den Hund anleinen oder wegsperren können.

  • Die Besitzer sind u.a. Freunde von uns und unsere Tochter ist gerade erst angefangen und hat viel Freude an dem Hobby.

    Naja, aber gerade damit er lange Freude hat an seinem Reiterhof, ist es doch wichtig, da eine Lösung zu finden. Es werden ja möglicherweise immer wieder neue Fremde auf denHof kommen um dort ihre Zeit mit den Pferden zu verbringen...

    Wie soll das klappen, wenn man Angst vor einem Hund haben muss, Job hin oder her?

  • Wie kann man dem Hund es denn körperschaftlich beibringen?

    Du, als fremde Person,

    und ja, auch wenn es Eure Freunde sind, so seid Ihr trotzdem für den Hund nicht "Familie", "Rudel", oder wie Ihr es auch nennen wollt, da würde ich gar nichts machen wollen!! :ka:

    Es kann sogar gründlicher in die Hose gehen, der Hund eskalieren, indem er Euch zeigen will, wie Ihr Euch richtig zu benehmen habt.

    Ihr seid für den Hund Eindringlinge.


    Und was Du da beschreibst, klingt es schon so, als ob der Hund seinen Job ernst meint.


    Da liegt es am Halter, da richtig vorzugehen, bzw. den Hund zu erziehen, oder dafür zu sorgen, daß er nicht zu anderen Leuten hin kann.


    Kann man davon ausgehen, dass solch ein Hund auch mal zubeißen würde?

    Nun, das kann niemand so sagen.

    Er zwickt doch schon. Also kann die nächste Stufe, ernsthafter Biß, nicht mehr so weit weg sein.

    Ich persönlich würde ganz stark davon ausgehen, daß die Möglichkeit sehr wohl besteht.


    Auf diesem Hof gibt es einen Hund (Apenzeller Sennenhund).

    Nun, die meisten dieser Hunde die ich auf Höfen gesehen habe, waren alle im Zwinger gewesen.

    Die funktionieren als "Alarmanlagen" sowas von gut.

    Da Sennenhunde auch als Treibhunde genutzt werden können, diese Anlagen also sehr wohl haben, ist es nicht so ungewöhnlich, daß der "zwickt".

  • Ich tu mich etwas schwer mit der Formulierung.

    Er zwickt doch schon.

    Da sind Hundezähne in Mensch oder was genau ist zwicken?


    Ich denke, wie auch immer, führt kein Weg a Gespräch mit den Freunden vorbei. Da muss das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen.


    Die beden Appis, die ich bisher kennenlernen durfte, waren keine besonders freundlichen, harmlosen, netten Hunde, sondern meinten Dinge durchaus ernst.

  • Da sind Hundezähne in Mensch oder was genau ist zwicken?

    Das ist rassetypisch beim Appenzeller, wie schon Beeblebrox so schön erklärt hat.

    In der Schweiz werden die Appenzeller gerne als "Wadenbeisser", bzw. Wadenzwicker bezeichnet, denn genau das tun sie. Sie helfen dem Bauern beim Treiben des Viehs, indem sie den Kühen folgen und diese, wenn sie nicht spuren oder trödeln, mit den Zähnen leicht in die Waden zwicken, d.h. nicht zubeissen.


    Wenn ein Appenzeller auf einem Reiterhof einfach so frei herumlaufen darf, so war das ein "Fehlentscheid" der Betreiber, ausgerechnet einen Appenzeller anzuschaffen, denn dann müssen sie damit rechnen, dass dieser seinen ihm angeborenen und angezüchteten Job ausübt, nämlich die Kontrolle übernimmt und Menschen zurecht weist, die sich in seinen Augen nicht "korrekt" benehmen.

    Für einen Reiterhof mit Publikumsverkehr wäre sicher ein Berner Sennenhund besser geeignet, wenn es denn schon ein Sennenhund sein soll.


    Es bleibt der TE sicher nichts anderes übrig, als mit den Besitzern zu reden, denn die Situation eskaliert sonst bestimmt immer weiter. Entweder wird der Appenzeller hinter einem Zaun sicher vor Besuchern des Reiterhofs abgeschirmt oder sie müssen ihm eine Laufkette einrichten, d.h. ein Draht wird oben z.B. unter einem Vordach befestigt. Darin eingehängt bewegt sich ein Ring hin und her, woran die Kette des Hundes befestigt ist. Somit wäre er nicht ein armer Kettenhund, sondern könnte sich noch rel. frei bewegen, nur kann man seinen Bewegungsspielraum so begrenzen, dass Besucher angstfrei kommen und gehen können. Das hängt halt von den Örtlichkeiten ab, wie man das lösen könnte.

  • Da sind Hundezähne in Mensch oder was genau ist zwicken?

    Das ist rassetypisch beim Appenzeller, wie schon Beeblebrox so schön erklärt hat.

    In der Schweiz werden die Appenzeller gerne als "Wadenbeisser", bzw. Wadenzwicker bezeichnet, denn genau das tun sie. Sie helfen dem Bauern beim Treiben des Viehs, indem sie den Kühen folgen und diese, wenn sie nicht spuren oder trödeln, mit den Zähnen leicht in die Waden zwicken, d.h. nicht zubeissen.

    Genau so. Im Normalfall eskalieren die auch nicht komplett dabei. Deshalb weiter vorne auch meine Einschätzung, dass er vermutlich eher nicht richtig heftig beissen, so richtig mit verbeissen, wird. Ziel ist ja nicht, dass die Kuh nachher ein zerfetztes Bein hat. Aber auch hier, Ausnahmen gibt es immer.

  • oder sie müssen ihm eine Laufkette einrichten, d.h. ein Draht wird oben z.B. unter einem Vordach befestigt. Darin eingehängt bewegt sich ein Ring hin und her, woran die Kette des Hundes befestigt ist. Somit wäre er nicht ein armer Kettenhund, sondern könnte sich noch rel. frei bewegen,

    Die Anbindehaltung von Hunden ist in Deutschland verboten.


    Ansonsten ist hier eigentlich schon alles gesagt. Ihr müsst mit den Haltern des Hundes reden. Sollte der Hund euch nochmal anknurren, dann würde ich das keinesfalls ignorieren oder den Hund gar versuchen zurechtzuweisen. Stehenbleiben, deeskalieren und darauf warten, dass der Besitzer seinen Hund zurück ruft, erst dann weitergehen.

    Ganz sicher ist das so keine befriedigende Lösung für einen Hof mit Publikumsverkehr, aber so richtig viel Handhabe habt ihr da auch nicht, solange ihr die Gefährdung/Bisse nicht beim OA anzeigen wollt und davon gehe ich jetzt erstmal nicht aus, da es sich um Freunde handelt. Also mehr Möglichkeiten als ins Gewissen reden und im Zweifel eben fernbleiben sehe ich da nicht.

  • Die Anbindehaltung von Hunden ist in Deutschland verboten

    Ich schrieb nicht von Anbindehaltung, sondern von einer Laufkette, die erlaubt ist, soviel ich weiss. Das würde sich ja sowieso nur auf bestimmte Zeiten beschränken, wenn fremde Leute auf den Hof kommen, um zu reiten.


    Aber ich kenne das Deutsche TS-Gesetz nicht, komme aus der Schweiz. Da ist das genau geregelt.

    e88ec63b9343.png


    Quelle: https://static1.squarespace.co…S0011MB1TierschutzHde.pdf

  • Ich würde das anders handhaben.


    In Absprache mit den Besitzern eine Tüte Frolic oder ähnliches Hundejunkfood kaufen und jedes Mal, wenn ihr hinfahrt, den Hund freundlich-neutral ansprechen und paar Frolic vor ihn hinwerfen.


    Am Ende sollen ja alle miteinander auskommen und ich persönlich hätte keine Lust auf einen Konflikt mit den Freunden.


    Der Hund kann durchaus lernen, dass es gut ist, wenn ihr da herumlauft.

  • Ich schrieb nicht von Anbindehaltung, sondern von einer Laufkette, die erlaubt ist, soviel ich weiss

    Auf dem Foto (und in der Quelle) steht sogar 'Anbindehaltung' ;) Die ist in DE verboten. Es gibt eine Ausnahme, aber die trifft mAn hier nicht zu.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!