Hündin (9) mit Arthrose soll keine langen Wanderungen mehr machen?

  • Guten Morgen zusammen,

    meine Hündin Enya ist jetzt 9. Vor 2 Jahren haben wir das erste Mal festgestellt, dass sie plötzlich total lustlos wurde, bei Spaziergängen nicht mehr wie sonst gefühlt kilometerweit vorausbretterte, sondern nur noch hinter uns herschlich und auch kein Interesse mehr am Spielen hatte.
    Kurzum, der TA stellte dann die Diagnose Arthrose (Hinterbeine und Hüfte), sie bekam daraufhin Rimadyltabletten und war schon nach den ersten Tabletten wie ausgewechselt.

    Inzwischen bekommt sie seit gut einem Jahr monatlich die Librelaspritze, damit kommen wir gut klar. Sie hatte letztes Jahr eine OP, bei der ihr die Milz aufgrund eines Tumors entfernt wurde, die sie super weggesteckt hat. Sie hat für ihre 9 Jahre und ihre 27 kg, ergo ist sie kein kleiner Hund, noch ordentlich Power und liebt lange Wanderungen über alles. Ich muss sie auch beim Spielen mit anderen Hunden ständig bremsen, weil sie einfach so wild ist und gefühlt endlos Energie hat.

    Gestern haben wir es leider etwas übertrieben (2,5h wandern, steile Auf- und Abstiege, teilweise Treppen) und das rächt sich heute. Sie stöhnt immer mal wieder, wechselt oft die Liegeposition, leckt sich die Hinterbeine und lief auch etwas staksig bei der Morgenrunde. :frowning_face: Mir tut das total leid, sie hatte einfach so eine Freude gestern und wir dachten naiverweise, dass sie den Ausflug gut wegstecken wird, da sie so superfit wirkte und wendig wie eine Gemse die Felsen hochsprang.

    Mein TA meinte schon, lange Wanderungen seien ab jetzt tabu, sie würden dem Hund nicht gut tun. Dass wir sowas wie gestern nicht mehr machen, ist natürlich klar. Aber stimmt es generell, dass Hunde mit Arthrose nicht mehr so lang laufen sollen? Oder richtet sich das individuell nach dem Hund?

    Sie ist einfach ein komplett anderer Hund, wenn wir richtig wandern gehen in neuer Umgebung, im Gegensatz zur obligatorischen Runde irgendwo bei uns ums Dorf. Habt ihr vielleicht ein paar Ratschläge für mich, ob und wie ich trotzdem noch mit ihr wandern gehen kann, ohne dass sie am nächsten Tag Schmerzen hat?

  • Meiner Meinung nach richtet sich das komplett individuell nach dem Hund. Bewegung tut den meisten gut. Würde vielleicht eher flacher laufen oder mit nur leichter Steigung. Ggf. Hat sie von gestern auch starken muskelkater?

  • Sie ist einfach ein komplett anderer Hund, wenn wir richtig wandern gehen in neuer Umgebung, im Gegensatz zur obligatorischen Runde irgendwo bei uns ums Dorf.

    Auch wenn dann die Anreise nicht ganz so lohnend ist, würde ich da trotzdem auch für ne Stunde Gassi dann ab und zu in andere neue Gebiete fahren.

  • Vielleicht hilft es Deiner Hündin, wenn Du einen Buggy mitnimmst und sie versteht, dass sie da ab und zu drin Pause machen kann? Dann können die Runden immer noch groß bleiben, nur die Wege müssen Buggy-geeignet sein.


    Meine erste Hündin, ca 25kg, wurde fast 17 Jahre alt und hatte im Alter auch Schmerzen in der Hüfte, die hatte in den letzten zwei Jahren ihres Lebens einen Rollstuhl, was ihr sehr gut gefallen hat. Der hat einfach etwas Gewicht von der Hüfte weggenommen, sie ist dabei aber trotzdem mit allen vier Beinen gelaufen. Das ist vielleicht jetzt noch zu früh, nur mal eine Idee möglicherweise für später. =)

  • Abgesehen davon, dass ich flying-paws‘ Frage wichtig finde - man muss ja nicht lange laufen für neue Reize. Man kann zu Routen hinfahren und so Neuland erkunden.

    Meiner Hündin wäre ‚immer ums Dorf rum‘ die nächsten sechs Jahre auch nix - ganz zu schweigen von mir selbst.

  • Wenn ich mich richtig erinnere, dann wird Arthrose ja nicht besser, die Gelenkprobleme verursachen unter dem Medikamenteneinfluss nur keine Schmerzen mehr.

    Deswegen würde ich eigentlich nichts machen, was die Arthrose deutlich voranschreiten lässt.

    Ich würde eher kürzere Spaziergänge/Wanderungen in flachem Gelände machen, dafür vielleicht öfters.

  • Ich habe selber seit Jahren diverse Arthrosen und kann dir, aus meiner Sicht, sagen, dass Bewegung zwar hilfreich ist, aber ein zuviel davon die Beschwerden verschlimmert. Spaziergänge sind auf jeden Fall sinnvoll, aber nicht unbedingt über Stock und Stein. Die Gelenke sind nun mal geschädigt und das wird auch nicht mehr besser, eher im Gegenteil. Die Schmerzmittel helfen zwar und sind auch wichtig, ohne die ist Bewegung halt schmerzhaft, aber sie sind nicht dazu da den Hund zu überlasten. Wenn dein Hund, wegen der Schmerzmittel und vielleicht auch wegen zuviel Spaß an der Bewegung, nicht selbst in der Lage ist sich zurückzunehmen, dann ist es deine Aufgabe dafür zu sorgen dass er sich nicht überlastet.

  • Wanderungen ja, wenn es dem Hund gefällt, aber dann ohne Steigungen oder gar Treppen. Gibt ja genug sanfte Steigungen oder ebenes Gelände.


    Männlein hatte auch Arthrose und war dauerhaft auf Schmerzmitteln, damit konnte er durchaus mehrere km laufen auf ebener Fläche.

  • Natuerlich haengt das vom einzelnen Hund ab und es gibt ja noch etwas zw. 'nur die Dorfrunde' und 'Hund massiv ueberbelasten'...

    Ich wuerd einfach an andere Orte fahren (wenn es um neue Umgebungen geht) und da halt an den Hund angepasst laufen. Also keine Treppen, steile Aufstiege, usw. An den Hund angepasst heisst nicht, dass man wartet bis der Schmerzen oder Erschoepfung zeigt.


    Und nur weil der Hund etwas mitmacht, tut es ihm nicht gut. Mein Ruede (massive Arthrose in einem Hueftgelenk durch einen Unfall) wuerde auch heute noch ewig im Schutzdienst arbeiten...und danach extreme Schmerzen haben.

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