Der "gefährliche" Hund Teil 3
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Früher gab es definitiv deutlich weniger Hunde. In meiner Grundschulklasse war ausser mir nur noch ein Mädchen, dessen Familie auch einen Hund hatte. Wenn ich mich so an meine Kindheit zurück erinnere, hatten wir immer einen Hund, mein Opa immer (der aber mit Aufgabe, sehr aktiv im SV), die Freunde meiner Eltern (die hatten aber einen Bauernhof) und eine ältere Frau einen Kleinpudel.
Wenn ich mir heute meinen engeren Bekannten- und Freundeskreis angucke, haben alle 1 - 3 Hunde, bis auf eine Freundin, die keinen hat. Aber auch nur, weil sie ihren Rüden vor kurzem einschläfern musste.
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Ja ich finde damals wurden sich zumindest nicht blindlings lauter Viecher angeschafft und dann allen anderen die Schuld gegeben oder versucht das Problem woanders hin abzuwälzen wenn es den ein Problem gibt
So unterschiedlich ist die Wahrnehmung. Ich fand Hundeanschaffung damals viel schlimmer und der scheiß Köter war aus Prinzip Schuld. Im Gegenteil, ich finde wir sind aktuell in der Hochphase des, das andere Ende der Leine ist für alles verantwortlich, immer. Genauso wie ich Hundeanschaffung zumindest bei einem Teil der Hundekäufer schon völlig überzerdacht finde. Von Welpenblues bis zur Erwartung des perfekten Hundes treibt das genauso unschöne Blüten.
Hoffe eigentlich das ich in meinem Leben noch die Mitte erlebe. Pendelt ja immer alles.
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Naja, ich finde diese pauschalen Urteile darüber, wie früher die Menschen und wie heute die Menschen ... DIE Menschen gibt es doch gar nicht. Man findet heute genauso Menschen, die sich ein Tier aus einer Laune heraus anschaffen, ebenso wie Menschen, die alles zerdenken, Menschen, die mit Problemen und Widrigkeiten gut zurecht kommen und andere, bei denen sofort eine Welt zusammenbricht. Das gab es wahrscheinlich alles früher genauso wie heute. Ich sehe auch nicht, dass irgendein geartetes Früher jetzt irgendwie wieder angestrebt werden sollte. Es hat sich einiges heute geändert in der Einstellung zum Tier und ja, Tiere haben heute mehr Rechte als früher. Ich finde das gut und will das auch nicht zurückdrehen.
Ich mache mir über die Klagen der Tierheime einfach Gedanken und finde nicht, dass man einfach alles so weiter laufen lassen sollte. Klar ist Tierleid nicht immer zu verhindern, aber so ein wenig Grundschutz eines lebendigen Tieres vor einer spontanen und unüberlegten Anschaffung, das darf es mMn schon geben. Ebenso wie eine bessere Kontrolle des Handels.
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Und wenn man stattdessen die anzunehmenden Kosten berechnete, die z. B. sowas wie ein verpflichtender Hundeführerschein für Alle - als ein denkbares Beispiel des „Aussiebens“ ungeeigneter Halter (wie wirkungsvoll auch immer das sei) - also Trainer, Verwaltungsapparat, Überwachung … - und den Hundeschutz ausübenden Stellen eine entsprechende Summe zugute kommen ließe? Ja, dafür gibts wohl weder politischen noch privaten Willen. Obwohl es doch eigentlich logischer wäre.
Der Gedanke ist verführerisch, dass es keine Hundeschutzprobleme gäbe, würde man einfach Deppen die Hundehaltung verbieten. Im Umkehrschluss also, dass es Deppen sind, die Hundeleid verursachen. Und dafür würden manche mehr staatliche Regulierung in Kauf nehmen + erheblicher Kosten, die es verursacht - ohne hinreichende Evidenz ( und ob und wie auch immer staatliche Regulierung wirksam gegen Deppen ist, sei mal dahingestellt. Noch mehr, inwieweit die Staatsvertreter selbst frei von ihnen sind
). Die viel simplere Lösung, das entsprechende Geld dort zur Verfügung zu stellen, wo geholfen wird, wirkt hingegen unattraktiv bzw. erscheint nicht realistisch. Finde ich schade.
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Persönliche Wahrnehmung ist genau das, persönlich. Nicht allgemein. Nicht für alle gültig und ganz sicher nicht absolut.
Trotzdem mag ich es eben lieber auch die positiven Entwicklungen zu sehen. Ganz vorne dabei das Thema Maulkorb. Längst nicht mehr so stigmatisiert wie früher. Maulkorbtraining schon fast normal. Passende Maulkörbe für nahezu jeden Hund kaufbar.
Für mich ist das ein Zeichen von Hundehalter übernehmen Verantwortung.
Und ohne Bisse in irgendeiner Form zu verniedlichen, ich finde, also nochmal ich finde, heutzutage wird ein Hund viel schneller als gefährlich eingestuft als früher. Man denke an Hund vor dem Bäcker anbinden. Früher war es ein selbst Schuld, wenn man von einem angebundenen Hund gebissen wurde. Heute fängt der Shitstorm schon an, bevor der Hund überhaupt gebissen hat, weil anbinden und alleine lassen nicht mehr zeitgemäß ist. Und wehe er beißt dann auch noch, unverantwortlich sowas.
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damals
Wann ist denn dein "Damals"?
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Ach bitte.
Diese tollen Gesetze und Vorgaben bringen eh nur was bei denen die sich daran halten wollen.
Sieht man doch hervorragend bei den Listen .
Ich hab da wo ich wohne nen Stadtteil/ verschiedene Wohnviertel wo X illegal gehaltene Listenhunde sind , traut sich aufgrund des Klientels keiner hin .
Illegal eingeführte vollkupierte Kangal Welpen aus der Türkei, pfff egal. Stört bei den richtigen Namen keinen , haben alle Angst was zu tun .
Bei diversen Klein Hunden besteht nicht Mal ne Pflicht zu melden und zu versichern.
Regt mich richtig auf und dann wird hier von KV Pflicht und Solidarität geredet.
Mir sind die ganzen Vollidioten da draußen eigentlich komplett egal , die sollen zusehen wie sie klar kommen und ich würde mich bedanken und final auswandern wenn so eine , Pardon, Scheisse hier Leuten wie mir die eh schon alles machen auferlegt wird und das Hobby noch mehr erschwert wird.
Ne danke.
Vielleicht bräuchte es hier auch kill shelter damit die Leute mal aufwachen, wobei ne. Bringt in anderen Ländern auch nichts.
Ich erlebe die Leute im Real Life auch seltenst als aufgeklärt, das les ich so gut wie nur hier.
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damals
Wann ist denn dein "Damals"?
Die meiner Eltern und davor...40/ 50 Jahre
Ich weiß ja nicht von was ihr da redet aber ich werfe mal kurz ein das zumindest hier in meinem Umfeld die Leute selten was überdenken.
Wenn das so wäre, würde ich das wohl nicht so schreiben.
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Die meiner Eltern und davor...40/ 50 Jahre
Ok. Also sind es nicht deine eigenen Erfahrungen, sondern Erzählungen? Oder wie kommst du drauf, dass man vor 50 Jahren verantwortungsbewusster mit Hunden umging?
Ich finde sicher nicht alles toll, wie es heute ist, aber ich finde es gut, dass das Leben eines Tieres tatsächlich deutlich mehr zählt, als ich das aus meiner Kindheit und Jugend kenne (und vor 40 Jahren war ich schon live dabei - und kein Kind mehr).
Da gabs ne Menge, was ich echt nicht mehr so haben wollen würde...
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Und es gab auch damals schon die Idealisten, die sich den schwierigen und bissigen Hunden annahmen.
Ein Vereinskollege von mir hat in jüngeren Jahren bewusst die Hunde geholt, mit denen andere nicht klar kamen (sehr gerne auch die die ihre Besitzer krankenhausreif gebissen haben). Die wurden dann sauber gemacht, liefen im Sport oder gingen in den Dienst.
War völlig normal, aber damals hat auch kein Hahn danach gekräht WIE dieses Ziel erreicht wurde und nein, das war kein Puschieweg, da sind wir eher im Bereich der massiven Starkzwänge.
Das wird in der Diskussion auch gerne vergessen, was früher auch völlig normal war und niemanden interessiert hat. Wer will denn heute noch solche Hunde übernehmen und sauber machen? Da kommt doch schon ne Anzeige weil der Hund tagsüber im Zwinger ist.
Wir hatten den Fall jetzt die letzten Jahre im Bekanntenkreis. Der Hund konnte nur noch nachts raus, da kamen Anzeigen weil der gefährliche Hund tagsüber im Zwinger war, einschläfern wollte den niemand, im Tierschutz hat sich niemand gefunden. Einer absolute Gefahr für seine Umwelt, dazu ein viel zu netter Besitzer im Umgang. Ein Glück ist der Hund dann verstorben. Ja, klingt hart, aber es war nur noch eine Frage der Zeit bis zu einem schweren Unfall.
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