Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • Was mich aben immer ein wenig stutzig macht, wenn man sich da teilweise so verbissen rechtfertig und offenbar so auf die Zustimmung und Wertschätzung von außen für den eigenen Seelenfrieden angewiesen zu sein scheint. :ka:

    Kann da nur für mich sprechen: Mich nervt es, wenn Leute Pseudo-Fragen stellen und dann vollkommen unabhängig von Antwort, Argumenten und Beispielen sagen "Nein, das geht nicht. Das kann nicht stimmen." und das wieder und wieder und wieder.... Nach Wiederholung Nr. 1276 oder wenn zum zigsten Mal jemand Blödfug über etwas verbreitet - einzig und allein, weil er es sich für sich selbst nicht vorstellen kann - sind meine Geduld und Freundlichkeit am Ende.

    Wenn ich versuche, einen Einblick zu geben und dann sinnloses Runtermachen kommt, um sich selbst zu erheben, dann werfe ich das Handtuch.


    Wirkliche Fragen beantworte ich gerne. Kann sich das jemand nicht vorstellen oder es interessiert einfach, wie der Alltag mit vielen Hunden aussieht, immer her damit. Wird es lediglich als Vorwand verwendet, um die eigenen Vorurteile zu wiederholen, ist das zurecht frustrierend.


    Hat für mich weder mit Zustimmung noch Wertschätzung oder Seelenfrieden irgendwas zu tun.


    Interessiert es jemanden nicht, wie es laufen kann: Stell keine Fragen und verschwende meine Zeit nicht.


    So einfach.

  • Also ich möchte nur nochmal betonen, dass ich nur für mich gesprochen habe und ich mir selbst die Frage nach dem "Warum" stelle und darauf einfach keine Antwort finde, da es für mich nur mehr Stress (so im Großen und Ganzen) bedeuten würde. Und ich finde das sogar total schade, weil ich es mega schön finde wenn man so viele Hunde hat UND das so gut managen kann. (Letzteres ist der Grund, dass ich es halt nicht mache, ich traue es mir nicht zu)

    Aber ich finde es total schön bei Fuchshexchen zu sehen wie das mit so vielen Hunden funktioniert, sie hat aber auch einfach so eine Art an sich, so eine Gelassenheit und das wirkt sich total positiv auf ihre Hunde aus. 🫶🏻 Bin da eher neidisch drauf als dass ich da jetzt schlecht drüber reden würde.

  • Also ich möchte nur nochmal betonen, dass ich nur für mich gesprochen habe und ich mir selbst die Frage nach dem "Warum" stelle und darauf einfach keine Antwort finde, da es für mich nur mehr Stress (so im Großen und Ganzen) bedeuten würde.

    Ja, das verstehe ich. Aber die größte Umstellung ist doch der erste Hund. Der steigert den Stress im Alltag doch am meisten. Und für den hast du dich doch auch entschieden. =)

  • Last but not least: die Finanzen. Die Frage danach kommt ebenso wie nach der Zeit verdammt oft.


    "Wie kann man sich das leisten?", frag ich mich genauso bei anderen Menschen. Wenn ich höre, wie viel manche für ihre Autos ausgeben. Und dann noch für den Sprit pro Monat, weil jeder Weg gefahren wird. Für Urlaube. Kleidung. Schmuck. Restaurantbesuche oder bestelltes Essen. Von der sauteuren Einbauküche, obwohl man gar nicht kocht, bis zur Kosmetik. Oder allein schon die Summen für ein Smartphone, das nächstes Jahr wieder gewechselt wird. Für noch mehr Geld. Und das alles, ohne mit der Wimper zu zucken.


    Da sind die Ausgaben für meine Hunde fast schon moderat. Was nicht daran liegt, dass ich an ihnen spare oder geringere Ansprüche an die Haltung habe oder selbst ständig verzichte. Ich hab nur insgesamt andere Prioritäten und mache mir aus manchen Sachen nichts, die für andere wichtig sind.


    In Hinblick auf die Zeit: Das Gleiche in Grün. Es gibt so viele Menschen, die schauen mehrere Filme pro Woche, verbringen täglich aus Spaß Stunden im Internet oder jedes Wochenende im Auto für Ausflüge, obwohl sie für den gleichen Effekt nicht weit gehen müssten. Die haben regelmäßig Zeit für Fitnesscenter, Kino, Maniküre, Bummeln und und und oder brauchen täglich ne Stunde im Bad.


    Auch das sind einfach andere Prioritäten. Nicht besser, nicht schlechter. Einfach anders.


    Sehe ich zumindest so. Oder, um das mal umzudrehen: Der Tag hat ganze 24 Stunden. Wie man die verbringt bzw. verbringen kann, ist ebenso individuell wie die Aufteilung des Budgets.

  • Mal Thema Rudel-Dynamik, Spaziergänge hatten wir ja schon mal als Thema hier: Wie sind bei euch mit vielen Hunden Fremdhund-Kontakte?

    Unser Gio war einige Jahre Einzelhund bei uns, bevor Bodo einzog. Gio allein war mit so gut wie allen anderen Hunden verträglich. Seit Bodo hier ist, hat sich das völlig geändert. Bodo ist ängstlich-unsicher und schickt Gio vor, um andere Hunde zu vertreiben und fernzuhalten. Und der spricht total drauf an und lässt sich bereitwillig aufstacheln.


    Ja, das war eigentlich für uns vorher nicht abzusehen. Die Dynamik zwischen den beiden ist sehr stark, und ich komm noch immer nicht recht dagegen an. Obwohl sich schon vieles sehr verbessert hat.


    Also gibt es jetzt nur noch getrennte Spaziergänge oder mein Mann geht mit.


    Zwischen Gio und Bodo ist es sehr harmonisch, und sie hängen recht aneinander. Dass sie sich so mögen, ist für die beiden toll, und das freut mich auch sehr. Für uns als Halter macht es die Sache natürlich nicht einfacher, wir sind da echt sehr gefordert. Mit viel Management geht es aber, und mit Bodo habe ich in letzter Zeit ziemliche Fortschritte erzielt. Ich glaube noch immer daran, dass ich irgendwann wieder mit beiden gemeinsam rausgehen kann, ohne dass es gefährlich wird.


    Ob ich beiden gerecht werde? Ich denke schon, ich habe nicht das Gefühl, dass derzeit einer zu kurz kommt. Eigentlich bin ich diejenige, die im Rudel zu kurz kommt :face_with_tears_of_joy: Für die Hunde ist es super, einen Artgenossen dabei zu haben. An Bodo sehe ich, wie stark er sich an einem anderen Hund orientiert.


    Was ich aus dem ganzen gelernt habe: Ein Hund zeigt im Kontakt und Zusammenleben mit Artgenossen möglicherweise ein ganz anderes Verhalten, als im alleinigen Umgang mit Menschen. Wird das Rudel erweitert, wirkt sich das auf alle Beteiligten aus und kann die Dynamik völlig durcheinander bringen. Kann sein, muss aber nicht. Bei uns war es so.

  • Die Ansprüche meiner Hunde sind auch sehr verschieden.

    Emil mag keine Fremdhunde. Er geht ihnen aus dem Weg, wird aber auch sehr deutlich, wenn die ihn nicht in ruhe lassen. Daher gehe ich lieber in hundearme Gegenden.

    Lucifer dagegen liebt ja alles was atmet. Er möchte schon noch gerne zocken. Emil macht das schon auch mal mit, aber abhängig davon wie es ihm geht. Daher soll Luci auch immer mal in Gegenden unterwegs sein, wo viele Hunde sind. Das wiederum geht mit Emil nicht.

    Mein Mann geht daher öfter mal mit Luci ins Auslauf Gebiet, oder ich treffe mich gezielt mit jemandem und habe dann nur Lucifer mit.

    Man kann super mit beiden zusammen gehen, aber Lucifer profitiert halt auch davon gelegentlich Playdates zu haben.

  • Also ich möchte nur nochmal betonen, dass ich nur für mich gesprochen habe und ich mir selbst die Frage nach dem "Warum" stelle und darauf einfach keine Antwort finde, da es für mich nur mehr Stress (so im Großen und Ganzen) bedeuten würde. Und ich finde das sogar total schade, weil ich es mega schön finde wenn man so viele Hunde hat UND das so gut managen kann. (Letzteres ist der Grund, dass ich es halt nicht mache, ich traue es mir nicht zu)

    Aber ich finde es total schön bei Fuchshexchen zu sehen wie das mit so vielen Hunden funktioniert, sie hat aber auch einfach so eine Art an sich, so eine Gelassenheit und das wirkt sich total positiv auf ihre Hunde aus. 🫶🏻 Bin da eher neidisch drauf als dass ich da jetzt schlecht drüber reden würde.

    Hatte ich bei dir auch überhaupt nicht so verstanden und ich finde deine Überlegungen/Bedenken gut. Anschaffung, weil "haben wollen" ist verdammt einfach. Das danach im Alltag alles zu deichseln liegt nicht jedem und sich zu überfordern ist weder für Menschen noch Tiere gesund.

  • 8 Stunden Schlafen/eigene Hygiene

    8 Stunden Arbeit/Büro


    Bleiben noch 8 Stunden, was viel klingt.

    Minus 1 Stunde Gesamtgassizeit. (Egal ob nur 3 kleine Löserunden oder täglich Kot von vielen Hunden aus dem Garten sammeln.)


    Bleiben 7 Stunden für:

    - Den Lebensbereich und großes Fahrzeug sauber und repariert halten.

    - Einkauf: Essen, Futter, Medikamente, Pflege/Ausrüstung

    - Kontakte zu Menschen pflegen, damit man Plan A, B, C hat: Zeit verbringen, im Verein sein, andere Tiere betreuen, dort helfen


    Und dann ist noch nicht dabei:

    — Hunde mal waschen und gründlich ausbürsten

    — gezieltes Auslasten/Arbeit für Rassen, die das brauchen

    — Sitzen im Tierarzt Wartezimmer, Hunde die nicht “funktionieren” weil neu/jung/ anders als gedacht und Einzelzeit brauchen, obwohl sie keine “Prinzessinnen” sind.


    Ich würde von der Diskussion tatsächlich Leute ausnehmen, die nur bis zu 4 Hunde haben.


    Auch würde ich Leute ausnehmen, wo sich Familie mit um Teilaufgaben (Füttern, Sport, Betreuen) kümmert oder ein Teil der Hunde regelmäßig woanders wohnt.


    Nicht, weil ich böse bin und den Leuten den Spaß nicht gönne, sich als Vielgundehalter zu sehen,

    sondern weil all das, die Frage abmildert, die im Hintergrund steht:


    Der Tag hat nur 24 Stunden.


    5 min Pflege (egal ob Zecken ziehen, Zähneputzen, Matsch abspülen, Kletten abfummeln etc)

    Mal 4 Hunde sind nur 20 min.


    Mal 8 Hunde sind das 40 min.

    Vorausgesetzt, dass sie geduldig Schlange stehen.


    Die Frage “Warum muss es nach Hund 1-4 noch Hund 5-12 sein?”

    ist eigentlich für den Vielhundehalter selbst am Interessantesten:

    “Was wird mir dieser Hund geben, dass ich zur Ruhe komme?

    Oder wird mein Hundebedürfnis wieder genauso drängend, egal wieviele Hunde zuhause rumliegen?”


    Wenn man im Verein oder im Forum unvermeidlich oft Leute trifft, die frisch in einen Tierheimhund oder tollen Züchterwelpen verliebt sein dürfen,

    dann animiert das unterbewusst sehr.

  • Wenn man im Verein oder im Forum unvermeidlich oft Leute trifft, die frisch in einen Tierheimhund oder tollen Züchterwelpen verliebt sein dürfen,

    dann animiert das unterbewusst sehr.

    Da reicht hier auch schon der "Verliebt"-Thread. :herzen1:





    Bis jetzt konnte ich mich noch zurückhalten.... :flucht:

  • Naja , es passt aber nicht jeder in das Schema..

    Alleine reine Gassi/ Bewegungszeit liegt hier z.B deutlich über insgesamt verteilt 1h tgl .

    Nicht jeder arbeitet 8 h. Manche mehr , manche weniger.

    8 h schlafen tun mEn auch eher weniger Menschen.

    Tägliche Fellpflege ist nicht überall notwendig.

    Etcpp.

    Das Thema " warum so viele" wär vlt nen eigenes Thema wert.

    Hat ja eher weniger mit dem gerecht werden zu tun .

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