Silver kann nicht mehr ohne mich sein.

  • Ich habe keine Ahnung, ob ihr mir helfen könnt. Silver ist ja jetzt seit mehreren Jahren in unserer Familie, und in der Zeit sind viele Dinge geschehen, u.a. ist meine Tochter 2021 psychisch erkrankt. Ich glaube, dass das wichtig ist für die Thematik.


    Wir haben im Grunde glaub ich einfach sauviel mit Silver nicht richtig. So richtig halbgar. Halbgar Alleinbleiben (paarmal gefilmt, aber nicht vertieft, klappte auch, auf den Filmen, die wir vom Anfang haben, hat sie sich immer einfach abgelegt. Später dann mit Blick zur Tür leider). Halbgar im Auto Alleinbleiben (legt sich hin, guckt nicht nach uns, wird schon passen), halbgar Signale, wenig Routine (unterschiedliche Arbeitszeiten an unterschiedlichen Tagen etc).

    Dadurch dass J (Tochter) schulabstinent war und Silver eigentlich gern bei ihr, haben wir sie immer ruhigen Gewissens dort lassen können.


    Silvester 2021/22 war es glaub ich, als Silver plötzlich (winziger Knall) Angst bekam. Sie verknüpfte ein bestimmtes Wetter mit der Geräuschangst. Nicht gut.



    Seitdem war sie bei meiner Tochter und wir haben versucht sie weniger allein zu lassen. Sie zeigte immer verlangsamte Bewegungen, wenn ich ihr das "alleinbleib" Signal gab, so dass wir sie jetzt gar nicht mehr allein lassen.


    Seit ein paar Wochen kann sie jedoch auch nicht mehr bei meiner Tochter bleiben. Sie fiept, weint, hat Angst, nimmt kein Futter.


    Ich habe mit meiner Trainerin darüber gesprochen und eine glaub ich ziemlich gute Anleitung bekommen. Diese setzt aber bestimmte Faktoren voraus:


    Dass keine Stressoren in der Whg sind und der Hund grundsätzlich keine anderen Stressoren hat wie zB Geräuschangst. Die hat sie ja. Alternativ könnte ich sie theoretisch ja auch im Auto lassen, z.B. beim Einkaufen o.ä. - ABER: Das hab ich ja auch nicht wirklich aufgebaut. Es sieht aus, als müsste ich Silver in Zukunft einfach immer bei mir haben.

    Ich kann sie schon oft mit zur Arbeit nehmen, aber eben nicht immer.

    Mir raucht der Kopf, weil ich nicht weiß wie ich anfangen soll. Wir haben schon mit "am selben Ort ignorieren mit Entspannungsmusik und Wohlfühlort" gemacht. Aber irgendwie stellen sich mir immer neue Fragen. Und ja - ich frag auch die Trainerin, aber für mich stellt sich das momentan wie ein riesiges Knäuel in meinem Kopf dar. Was mache ich wie zuerst?

    Ich bin diese Woche krank geschrieben, weiß auch natürlich dass das viel länger dauert (Lebensaufgabe?), aber was kann ich in der Zeit schon anbieten?


    Ich schäm mich.

  • Schämen musst Du Dich überhaupt kein bisschen! Du nimmst wahr, dass es Deinem Hund in bestimmten Situationen nicht so gut geht, Du willst was dran ändern, Du holst Dir Hilfe bei einer Trainerin, und Du fragst hier nach weiteren Anregungen. Und weil man es möglichst gut machen will, kann der Kopf da schonmal rauchen! Das ist alles normal und wirklich gar kein Grund zum Schämen. :nicken:

    "Früher", also in den guten alten Zeiten :lol: , hat doch auch niemand was mit Kamera und Filmen aufgebaut, weils das einfach nicht gab. Ging auch. Halbgare Signale - davon kann ich ein ganz aktuelles Lied singen! Halbgar kann ich gut! :lol: Aber ich kann Dich auch beruhigen: man kann selber ganz schnell lernen, für den Hund viel klarer zu sein. :nicken:

    Vielleicht noch ein winziger Gedanke wegen der Angst, und weil ich von Silver zu wenig weiß: habt Ihr die Schilddrüse im Blick?

    Ich drück die Daumen, dass Ihr ganz schnell einen guten Weg für Euch findet! :nicken:

  • Ist es denn wirklich das Alleine bleiben, oder ist es der Vorgang des Weggehens?
    Hab das mal in einer Victoria Stillwell Folge gesehen, da hatte sich ein Hund ganz eng an den anderen Hund im Haushalt gebunden. Der konnte es nicht ertragen, wenn der andere Hund von ihm wegging. Ging aber jemand mit ihm raus und in der Zeit "verschwand" der andere Hund, war alles ok. Also nicht das Alleine bleiben als Problem, sonder das "du verlässt mich".


    Falls es letzteres ist, kann deine Tochter (oder jemand anderes) mit Silver das Haus verlassen zB zum Gassi gehen? Falls ja würde ich versuchen, dass jemand mit ihr Gassi geht und du in der Zeit zur Arbeit oder deinem Termin losgehst. Dann kommt sie wieder rein und bekommt nicht mit, wie du von ihr weggehst. Hier ist zB auch das eigentliche Alleine sein kein Drama, aber manchmal findet er das Weggehen von uns richtig schlimm. Kenne ich von ein paar Hunden.

    Und falls es das ist, kannst du das prima ganz kleinschrittig üben, rein raus mit Blickkontakt, raus und Tür ganz langsam schließen und das Schließen immer weiter ausbauen, Tür schließen und dahinter stehen bis sie ruhig ist und dann wieder reinkommen, usw. Oder einfach das Weggehen üben indem sie bei jemand anderem an der Leine ist und du auf sie zu und weg läufst, immer wieder, und sie dabei ignorierst. Oder eben weggehst wenn sie weint, mit Rücken zur Person und zum Hund, und langsam auf sie zugehst (ohne sie zu beachten) wenn sie ruhig ist. Beschwert sie sich wieder, gehst du wieder weg. Dann aufbauen bis sie wirklich entspannt ist und nicht nur angespannt leise ist.
    Da kann man schon viel machen.

    Hier die Folge (bzw der relevante Teil davon):


  • Deine Geschichte hat so viele Parallelen zu unserer, dass es schon fast beängstigend ist... Falls du magst, können wir gerne mal über PN schreiben.

    Jacky kann aus eben diesen Gründen fast nicht mehr alleine bleiben, habe mir Adaptil besorgt und Kameras. Oft klappt es jetzt wieder, wenn einige Faktoren stimmen ( z.B. räumliches Eingrenzen auf weniger Zimmer, die Uhrzeit am Vormittag in der Woche ( am Wochenende ist es sehr schwierig) und wenn jemand anderes, z.B. mein Sohn nach mir geht. Eigentlich ist es also das Gehen von mir, was ihn triggert. Ich nehme ihn jetzt öfter mit in die Schule und lasse ihn auch mal im Auto. Das klappt jetzt alles besser.

    Insgesamt, da muss ich dir wirklich Recht geben, ist es eine sehr stressige Situation.

    Jacky frisst eigentlich auch nicht, wenn ich nicht da bin. Aber das regeln wir vorher oder hinterher.

    Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen Weg findet.

    Wegen der " halbgaren" Sachen ... Das ist bei uns genau so. Neben dem gelebten Alltag mit all seinen Herausforderungen muss der Hund halt oft mitlaufen. Da fehlt mir oft die Zeit für konsequentes Training. Seit ich allerdings etwas mehr Zeit investiere, klappt es auch besser. :relieved_face:

  • Lass auch mal die Schilddrüse angucken......... kranke SD kann je nach Ausprägung diffuse Ängste beim Hund hervorrufen / verstärken. Sowas kann die Alleinebleibensache auch erschweren....

  • Noch ne Stimme pro Schilddrüse abklären lassen.


    Silver ist doch n Schnauzer-Mix, bei Schnauzern ist es durchaus ne rassespezifische Erkrankung die durchaus ab und an mal vor kommt.

  • ....Gibt es bestimmte Werte, die da genommen werden müssen?

    Am besten das große Schilddrüsenprofil von Laboklin ( klick ) - da ist alles drin was ein TA wissen muss um die SD zu beurteilen. Der TA sollte aber schon bissi Ahnung davon haben, einige haben immer noch Schwierigkeiten die Werte und Symptome in Zusammenhang zu bringen.

  • meine Hündin ist eher unruhiger und leicht erregbar.


    Ich habe mir einen Relaxopet gekauft und bin gerade in der Aufbauphase/ Konditionierungsphase.

    Der Relaxopet läuft hier nachts.


    Meine Hündin ist unsicher in der Wohnung wenn es draußen stürmisch ist.

    Und sucht dann Nähe.

    Sie darf mit im Bett schlafen.

    Bei Sturm hat sie sich bisher immer an einen Menschen dran gequetscht nachts.


    Mit dem Relaxopet hat sie bei der letzten stürmischen Nacht tiefenentspannt in ihrer normalen Ecke im Bett geschlafen.


    Bei meinem Rüden merk ich keinen Unterschied, der ist aber generell entspannter.


    Ggf wäre Entspannungstraining auch was für euch?

    Kann man ja auch mit normaler Musik machen.

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