Hallo, ich bin total verzweifelt weil ich nicht weiß was ich machen soll.
Folgende Situation: Mein Freund (26) und ich (24) sind seit 4,5 Jahren zusammen und wohnen seit 2 Jahren auch zusammen. Mein Freund wollte schon immer einen Hund, wohingegen ich immer eher ein „Katzentyp“ war. Vor ca. 5 Monaten hat er sich in den Kopf gesetzt dass wir uns einen Hund holen. Ich war am Anfang dagegen, zum einen weil unsere finanzielle und berufliche Situation unsicher war, aber vor allem weil ich Hunden gegenüber in der Vergangenheit schon immer vorsichtig und distanziert war. Wir befanden uns zu dem Zeitpunkt beide in einem psychischen Loch und er meinte dass ein Hund uns gut tun würde. Letztendlich habe ich ja gesagt, vielleicht auch weil ich ihn glücklich machen wollte. Wir haben uns dann viel mit Hundeerziehung beschäftigt und auch alles organisiert (Vermieter, Versicherung, Ausstattung usw.). Irgendwie habe ich mich dann doch auf den Welpen gefreut, aber gleichzeitig auch Bauchschmerzen bei dem Gedanken gehabt.
Dann ist vor 2 Wochen die Kleine bei uns eingezogen und am Anfang war auch noch alles okay. Am 2. Tag fing es an dass ich mich unwohl in ihrer Gegenwart gefühlt habe. Ich habe dann auch angefangen Angst vor ihr zu bekommen, obwohl sie wirklich lieb ist und nichts Welpen-Untypisches gemacht hat. Ich fühle mich in meiner eigenen Wohnung nicht mehr wohl, ich bin die ganze Zeit angespannt, kann nicht schlafen, habe keinen Appetit und fühle mich wie gelähmt. Weil bei mir die Uni erst in ein paar Wochen beginnt, war geplant dass während mein Freund am Tag weg ist, ich solange auf sie aufpasse. Ich hatte jedoch so panische Angst mit ihr alleine zu sein dass meine Mama jeden Tag kommen musste weil ich es sonst nicht geschafft hätte. Als ich mal für eine halbe Stunde mit ihr alleine war, habe ich mich zitternd im Badezimmer vor ihr versteckt, weil sie sich in meinem Bein verbissen und mich angeknurrt hatte. Ich fühle mich wie ein nervliches Wrack und bin jeden Tag am Weinen. Ich hab auch so Angst das die Kleine meine Ablehnung spüren kann und das möchte ich auf keinen Fall! Mein Freund ist total glücklich und bis auf die Zeit wo er nicht da ist, kümmert er sich alleine um sie. Letzte Woche hat uns die Züchterin gefragt wie die ersten Tage so waren und wir wollten ehrlich zu ihr sein und haben ihr von meinen Ängsten und Problemen erzählt. Sie war total verständlich und hat gemeint wir sollen mal mit einer Hundetrainerin sprechen, ob die uns helfen kann. Außerdem hat sie uns das Angebot gemacht, dass wir sie auch zurückbringen können, wenn es noch so früh ist sollte das kein Problem für den Welpen sein. Ihr war sehr wichtig dass das Wohl der Kleinen für uns an erster Stelle steht. Mein Freund und ich haben dann darüber geredet und er meinte er will nicht dass ich unglücklich bin und wenn’s nicht geht müssen wir sie zurückgeben, ich bin ihm da wichtiger. Seine Mutter hat mitbekommen dass ich so Angst habe und konnte es gar nicht verstehen wie man vor „so einem süßen kleinen Welpen“ Angst haben kann. Sie ist dann total sauer auf mich geworden, weil sie automatisch davon ausgegangen ist dass wir sie weggeben wollen, obwohl wir das nie zu ihr gesagt haben. Mir tut es so weh, nicht verstanden zu werden (ich verstehe mich ja selbst nicht) und mir dann auch noch Sachen anhören zu müssen wie: würdest du dein Kind auch weggeben, nur weil es unangenehm wird, der Welpe gehört zur Familie... Sie hat mittlerweile auch andere Familienmitglieder gegen mich aufgehetzt und jetzt hassen mich alle. Wenn sie vorbeikommen um den Welpen zu sehen, werde ich wie Luft behandelt und man sagt weder Hallo noch Tschüss zu mir. Jetzt setzen sie meinen Freund so unter Druck, dass sie nie wieder mit ihm sprechen würden, falls wir den Welpen zurückgeben. Ich bin einfach so unglücklich dass ich mich selbst nicht ertragen kann und weil ich gerade so angespannt und unerträglich bin, streiten mein Freund und ich auch sehr viel und langsam habe ich Angst dass auf die eine oder andere Weise unsere Beziehung dadurch zerbricht. Inzwischen ist ihm der Hund schon so ans Herz gewachsen dass er sie nicht mehr zurückgeben will, während ich die Entscheidung für den Hund zutiefst bereue.
Ich glaube auch mittlerweile dass die Kleine weiß, dass ich Angst vor ihr habe. Wenn ich mit ihr alleine in einem Raum bin bellt sie mich ununterbrochen an und knurrt, und für mich sieht das nicht mehr nach Spielen aus. Anscheinend ist es bei Australian Shepherd Hunden sehr krass wenn es darum geht unterwürfig zu sein oder zu unterwerfen, so wie ich bei mir das Gefühl habe. Eine andere Sache ist dass sie solange stubenrein ist, solange mein Freund da ist. Sobald er die Haustür verlässt und ich alleine mit ihr bin, macht sie direkt in die Wohnung obwohl sie 10 Minuten vorher draußen war. Was mir auch aufgefallen ist, dass sie immer mehr bellt und ich frage mich ob dass etwas damit zu tun hat. Während sie in der ersten Woche fast gar nicht gebellt hat, bellt sie mittlerweile fast durchgehend wenn sie nicht gerade schläft.
Jetzt ist sie seit 2 Wochen bei uns, und eigentlich würde ich mir gerne mehr Zeit geben, ob es besser wird, aber es wird gerade nur noch schlimmer anstatt besser.. Auf der anderen Seite wird es für den Welpen doch auch traumatischer je länger man wartet, falls wir sie doch zurückgeben. Mein Freund lebt gerade einfach von Tag zu Tag ohne über die ganze Problematik und die möglichen Folgen nachzudenken. Ich kann gar nicht mehr denken, weil von so vielen Seiten auf einen eingeredet wird und ich dachte vielleicht hilft mir die Meinung von jemand Außenstehenden.