Also ich hatte jetzt Zeit mich hinzusetzen und alle Beiträge in Ruhe durchzulesen. Erstmal vielen Dank für eure ehrliche und offene Meinung und auch für die vielen Lösungsansätze! Ich fühle mich ein bisschen verstanden obwohl es mir darum ja gar nicht geht.
Die Idee mit dem Welpengitter finde ich gut, ich weiß bloß nicht ob das auf lange Sicht für mich und den Welpen hilfreich ist. Im Moment lege ich sie an einer langen Leine an die Couch, halt wirklich nur für die Zeit wenn mein Freund in einem anderen Raum ist und ich mich wieder mal nicht sicher fühle (wurde uns von der Züchterin gesagt dass wir das machen dürfen/sollen).
Wir haben schon darüber geredet, ob es eine Lösung wäre, die komplette Hundeverantwortung und Arbeit ihm zu übertragen, sodass es sozusagen sein Hund und Aufgabenbereich wäre. Trotzdem wäre der Hund da und ich müsste mit ihm unter einem Dach leben, also gleiche Problematik: wird es besser oder nicht? Dazu kommt dann auch noch das Thema Hundebetreuung während seiner Abwesenheit. Dafür hat sich von Anfang an seine Familie angeboten. Meiner Meinung nach ist es aber verantwortungslos einen 10-Wochen alten Welpen jeden Tag betreuen zu lassen, ich denke da auch an die Entwicklung der Kleinen. Ich weiß nicht ob ich das zu streng sehe, aber vielleicht kann mich jemand aufklären ab wann und wie oft so eine Betreuung nicht zu viel für den Hund ist.
Den Kompromiss, in ein paar Jahren sich einen (anderen) Hund zu holen, wenn die Situation eine andere ist, finde ich wirklich gut! Ich hab meinem Freund das vorgeschlagen, auch dass ich in der Zwischenzeit eine Angst-Therapie machen würde (ohne die ganze Zeit einen Hund vor Augen zu haben) und er solange im Tierheim Gassi gehen könnte. Er hat dazu gemeint, dass ihn das Gassi gehen mit anderen Hunden nur noch trauriger machen würde, weil es nicht sie ist und es ihm um genau SIE geht, was ich auch verstehen kann.
Ich kann es nachvollziehen, dass es so rüberkommt als hätten wir uns unüberlegt für einen Aussie entschieden, aber wir hätten diese Entscheidung in einem Jahr wahrscheinlich auch getroffen und das Ergebnis wäre dann vielleicht das gleiche. Wir haben beide nicht damit gerechnet, dass mich das so sehr belastet. Wir haben auch mit der Züchterin darüber geredet, weil es ja unser erster Hund ist und sie meinte es ist ein großer Unterschied ob der Aussie zur Show- oder Arbeitslinie gehört. Dazu kommt dass es sich um einen Mini Aussie handelt was im Verhalten und Umgang auch nochmal einen Unterschied macht. Im Endeffekt hatten wir beide die Motivation viel mit dem Hund zu unternehmen und uns mit ihm zu beschäftigen, was der Gedanke dahinter war. Jetzt zweifele ich natürlich daran ob ich dem Hund jemals gerecht werden kann, wenn mein größter Wunsch jeden Tag ist dass sie nur schläft (was ein Welpe ja muss) und selbst dann bin ich noch total verkrampft.
Heute waren wir das erste mal in der Welpenschule mit ihr. Ich habe auch Übungen mit ihr gemacht und das war okay. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber meine Angst ist vor allem dann da, wenn ich mit ihr zuhause in einem geschlossenem Raum bin (alleine aber auch mit meinem Freund zusammen) oder wenn ich mit ihr alleine rausgehe (traue ich mich inzwischen nicht mehr). Eigentlich weiß ich auch in der Theorie wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten muss, aber wenn es dann dazu kommt, bin ich wie versteinert. Ich komme mir selbst so blöd vor. Ich weiß nicht genau wie die Arbeit mit einer Hundetrainerin abläuft und wann ich merke ob es mir hilft oder nicht. Ich will einfach keine wertvolle Zeit für den Welpen verschwenden.
Ich finde auch seine Familie sollte sich aus Dingen, die sie nicht betreffen, raushalten. Natürlich kann man seine Meinung sagen, aber dazu gehört kein Hass und kein Druck um uns in eine bestimmte Richtung zu drängen, nur weil sie es so wollen. Ein Hausverbot oder Ähnliches will ich für sie nicht aussprechen, schließlich ist es seine Familie und ich habe mich immer gut mit allen verstanden und ich habe auch kein Problem mit ihnen, sondern sie mit mir. Aber egal das sollte hier ja nicht das Thema sein.
Mein Freund bedeutet mir wirklich sehr viel und ich liebe ihn über alles, deshalb habe ich auch hier um Rat gefragt, weil ich hoffe ich kann eine Lösung finden, die für uns alle drei passt, besonders für den Welpen. Ich finde das Beste für den Welpen und mich wäre es sie zurückzugeben, aber mein Freund will sie behalten weil er sie schon in sein Herz geschlossen hat. Ich kann seine Sicht auch total verstehen, aber es ist wie hier auch gesagt wurde, keinem gegenüber fair die Beziehung, den Familienfrieden und das persönliche Glücklichsein von einem Welpen abhängig zu machen.
Ich kann leider keine Entscheidung alleine treffen, weil wir schließlich ein Team sind, deswegen habe ich mir überlegt was ich für mich machen kann, damit die Kleine und ich uns beide wohler fühlen. Morgen werden wir nochmal mit der Züchterin telefonieren, da will ich mir noch überlegen was ich sagen möchte. Ich werde mir morgen auch ein paar Therapeuten raussuchen, wo ich am Montag mal anrufen werde.
Mir tut es einfach so unfassbar leid für die kleine Maus, weil sie nichts dafür kann dass ich Angst habe.