Aggressionsproblem uns gegenüber bei 8 Monate alter Berner Sennenhündin

  • Ganz schön viel Programm, da scheint jemand absolut drüber zu sein.

    Gleichzeitig lässt sich ohne das Gesamtbild natürlich einiges schwer beurteilen aber neben den Hund nicht überfordern gehören auch Grenzen im Leben dazu und auch wenn man drüber ist geht das nicht.


    Was bedeutet lässt sich alles weg nehmen?

    Wo hat sie ihren Liegeplatz (Sofa würde ich auch mal lassen)?

  • Wenn die Ursache Stress ist, wird man mit Grenzen setzen nur bedingt weiterkommen, irgendwo muss er hin.


    Inwieweit ihr neue Hausregeln etablieren müsst weiß ich nicht, aber auf jeden Fall das Programm runterfahren.


    Den Begriff der Aggression würde ich direkt aus euren Köpfen streichen.

    Sie ist völlig drüber und weiß nicht wohin damit.

  • joa, bei dem Programm wundert mich das nicht. Wie lange macht Ihr das schon so?


    Aufreiten, Rammeln etc.pp. sind deutsche Signale dafür.


    Der Hund ist einfach drüber.

  • Hat man die angeschrien oder ist laut oder körperlich geworden, haben die umso mehr nachgelegt.

    Kann passieren, gerade wenn der Hund sehr selbstbewusst ist.

    Kann bei jedem Hund passieren wenn sie gar nicht versteht was jetzt plötzlich los ist. Bzw den Zusammenhang gar nicht herstellen können.


    Manchmal sind sie auch so im Film dass man gar nicht ankommt beim Hund.

  • habt ihr mal über einen anderen Trainer nachgedacht?


    Warum soo viel Programm für einen so jungen Hund? Warum nicht Hundewiese statt Spaziergang?

    Ich gehe regelmäßig auf die Hundewiese bei uns mit bekannten Hunden und Menschen. Zum Training der Begegnung mit großen Hunden für meine Hündin.

    Selbst ohne viel Spiel sind meine beiden erwachsenen Hunde nach 1 Stunde platt - quasi "nur" vom Zuschauen, das ersetzt an dem Tag den langen Spaziergang.



    Mit Futter und Spielzeug geben belohnt ihr sie, bzw pusht sie eher hoch denke ich.

    Da gibt es ja auch eine Erwartungshaltung.


    Ist es immer eine ähnliche Situation?

    Ihr auf dem Sofa?


    Mein erster Gedanke dazu:

    Warum verhindert ihr nicht die Situation, bevor  sie entsteht?

    Also zB Hund darf nicht mehr ran an euch auf dem Sofa, sondern wird auf seinem Platz zB angebunden, bevor er so hochdreht (nur stundenweise und mit Training).


    Ob das oder Ähnliches hilfreich ist, kann jemand Erfahreneres besser beurteilen. Und ein (anderer) Trainer vor Ort.

  • Klingt für mich auch nach massivem Stress. Als Henning ungefähr in dem Alter war, hatte ich ihn auch öfter am Arm hängen. Es war bei mir eine Mischung aus zu hoher Erwartungshaltung und zu wenig entspanntem Stressabbau (einfach Spaziergänge ohne Leine oder nur an der Schlepp und ohne Kommandos).

    Ihr habt ja heftige Spaziergänge jeden Tag für das Alter. Läuft die Kleine (nenn ich mal so :smirking_face: ) denn dann frei oder an der kurzen Leine? Habt ihr viele Kommandos unterwegs? Je nachdem wie eure Spaziergänge aussehen denkt bitte daran, dass man auf die Knochen und Gelenke von so einem schweren Hund Rücksicht nehmen muss!


    Was bei mir noch dazu gekommen war: Meine Gestik war viel zu unruhig. Ich habe damit den Hund noch immer weiter aufgeputscht. Achtet mal bei euch darauf: Habt ihr eine klare, ruhige Gestik oder wedelt ihr viel mit den Armen? Ich habe eine Zeitlang beim Spaziergang meine Hände soweit möglich in der Jackentasche gehalten, bis wir aus dem Kreislauf raus waren.

  • Das ist viel zu viel Programm.

    Berner Sennenhunde sind im Allgemeinen echt sensibel und bei zu viel Stress, kann das schnell kippen.

    Ich gehe mal davon aus, dass Ihr mit dieser ganzen Action nicht erst vor 5 Wochen begonnen habt? Als allererstes würde ich die Hundewiese streichen. Das pusht so richtig schön, wenn da eine Hundegruppe rumbolzt, während die Besitzer verzückt daneben stehen und vielleicht nicht mal lesen können, was da in dieser Gruppe gerade wirklich passiert. Wenn Ihr jeden Abend dahin geht, haltet Ihr konstant einen hohen Adrenalinspiegel aufrecht und "nach müde kommt blöd" ist nicht nur ein Spruch.

    Nun ist das aber was anderes, wenn 35kg Hund den Frust abbauen, als wenn das 5kg tun.


    Ich würde auch den Trainer wechseln.

    Bei keinem meiner Berner war "ausgrenzen aus der sozialen Gruppe" (in ein anderes Zimmer sperren, Auszeit, Anbinden, ...) die Lösung. Das war Frust. Und der hat sich dann umso heftiger entladen, sobald sie die Möglichkeit wieder hatten.

    Habt Ihr Euch mit den Charaktereigenschaften mal auseinander gesetzt? Gerade beim Berner braucht man die richtige Mischung aus Konsequenz, Grenzen und Fingerspitzengefühl. Mit harten Strafen kommst Du nicht weit. Je aufgedrehter Deine Hündin ist, desto ruhiger musst Du sein, wie Henning&Me schreibt.


    Aber erstmal das ganze Programm runter fahren. Kein Hund braucht jeden Abend Rumbolzen mit anderen Hunden. Verabredet Euch lieber mit souveränen (älteren) Hunden zu ruhigen Spaziergängen.

  • Ich kenne das mit Nando ja durchaus auch. Und auch da war es in Situationen, wenn es ihm zu viel war. Meist zu viele andere Hundebegnungen und Menschen/Radfahrer. Da musste ich ihn ran nehmen, er musste warten oder bei mir an der kurzen Leine laufen, und das war manchmal einfach zu viel. Geholfen hat da am besten ruhig bleiben und ab und an festhalten, damit er nicht mehr springt. Ich habe aber auch deutlich gemacht, dass ich das "kacke" finde. Wir haben in der Zeit viele ruhige Spaziergänge an der langen Leine eingebaut. Das hat sich dann auch schnell gebessert.


    Er war allerdings schon immer sehr aktiv mit seinen Zähnen. Jetzt ist er zwei und beisst gar nicht mehr, aber er spielt immer noch sehr wild und setzt seine Schnauze ein, auch wenn er da nicht mehr zubeisst. Man merkt bei ihm auch sehr gut, dass er die Menschen stark unterscheidet. Meine Mutter z.B. lässt er nicht in Ruhe, die kann sich nicht durchsetzen. Das muss ich regeln, dann klappts auch.

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