Zitat von LysaraSolche Tipps finde ich - aus persönlicher Erfahrung - ziemlich unsinnig bis gefährlich.
Nein, es muss eben nicht passieren, dass der Hund jeden Tag (!) drüber ist. Das kann mal passieren, dann gönnt man ihm etwas Ruhe, macht am nächsten Tag Schongang und bei normalen Hunden läuft es dann auch wieder. Hier ist ein Hund, der jeden Tag drüber ist, der jetzt schon schnappt und sich an die Beine klammert, "zwickt". Ein Hund, der jeden Abend drüber ist und so ausflippt, dem passiert das nicht "mal". Der braucht Hilfe und ganz sicher keine Machtspielchen, indem ich ihn solange festhalte, bis er tut, was ich will (und das ist nur ein Machtspiel, egal, wie freundlich Du Dein Signal wiederholst).
Okay, und wo hast du das gelesen, dass der Hund jeden Tag drüber sein soll. Ich jedenfalls schrieb. Dass dein Tipp zu Hund ist niemals wieder drüber führt, cooles versprechen, ich erwarte das nicht.
Und du hast keine persönliche Erfahrung mit meinem Tipp, du hast ihn nur in deinem Sinne missverstanden.
Zu vermeiden, dass der Hund drüber ist, ja wichtig, aber passiert nunmal und da sollte man dann nicht hilflos dem gegenüber sein, sondern trainieren, zum Beispiel, wenn sie so ist, nehme ich sie mit beiden Händen am Halsband so dass sie mich nicht schnappen kann, und wiederhole stumpf freundlich so lange ein Sitz oder ein Pausesignal, bis der (da fehlt ein H)und wieder mit dem Verstand anwesend ist. Schwer schriftlich zu erklären, da muss man für Jeden Hund die Methode für diesen Hund finden, zwischen annehmen, nachgeben und trotzdem weiter begrenzen Selber cool bleiben, hartnäckig, nicht hart!
Erstmal schrieb ich, das es wichtig ist zu vermeiden, dass der Hund drüber ist, es aber immer mal wieder vorkommen wird und man dann damit umgehen können sollte, finde ich. Kannst du ja anders sehen und ich kuck jetzt nicht nach was dein Rat dazu ist, auf den letzten Seiten, war nach meinem empfinden das anleinen und festbinden. Ich denke, dass bei einem acht Monate alten Hund mit der Vorgeschichte, halt eher nochmal was kommt. Ich müsste jetzt alles nochmal zitieren, was ja Unsinn ist aber erstmal das, für jeden Hund die Methode für diesen Hund finden. (Das ist echt ien fast peinlicher Gummiratschlag, weshalb auch leider ein konkrets Beispiel kam, dass du dir entsprechend interpretiert hast)
Ihn davon abzuhalten einen zu beißen und darauf hinzuwirken, dass er sich beruhigt. "wieder mit dem Verstand anwesend ist" Was übrigens witziger weise keinesfalls beinhaltet, dass der Hund sich setzen muss, es geht um eben den Verstand. Sitz ist ein gutes Kommando dafür, weil die meisten Menschen sitz noch eindeutig hinbekommen haben und es in der Welpenzeit oft das erste war, das bewusst beigebracht wurde, viel belohnt und ganz verzückt gelobt wurde. Deshalb ist sitz oder ein Pausesignal, etwas, das noch ganz gut den Verstand erreicht, wenn Hund drüber ist.
Ja gut, du setzt das mit meinem Beispiel gleich. Oh und das ist eine Machtdemonstration, egal wie freundlich. ja nun .. was sind denn. Anleinen, Box, Sozialkontakte drastisch beschneiden, freie Bewegung einschränken, Draußenzeit verkürzen. Funfakt. "Machtdemonstrationen". Der Mensch trifft nunmal alle Entscheidungen im Leben des Hundes.
Ich finde den Trend bedenklich, dass Menschen immer weniger ihren Hund selber beruhigen können, ohne Box, Gitter, Leine und sich überhaupt nichts mehr drunter vorstellen können, außer Gewalt. Oder eben sowas wie niederstarren, weil Hund sich nicht ins nasse Gras setzen will.
Zitat von LysaraIch kann Dir sagen, was Iwan gemacht hätte: Er hätte sich nicht hingesetzt und getestet, wie lange ich das aushalte.
Kleine Geschichte am Rande: In der Hundeschule hatte Iwan (damals etwas über ein Jahr) eine Übung verweigert und die Trainerin hatte mir einen ähnlichen Tipp gegeben, wie Du gerade. Sie meinte, ich müsste ihm jetzt so lange in die Augen gucken, bis er "aufgibt und weg guckt". Ich stand also 10 Minuten im Regen, starrte meinem Berner in die Augen. Ich könnte schwören, er hat nicht mal geblinzelt. Die Pointe dieser Übung sollte wohl sein: wer zuerst weg guckt, der verliert. Und er sollte verlieren. Aufgelöst hat diese "Übung" dann das Leckerchen einer anderen Hundehalterin und nicht meine tolle Ausstrahlung.
Ja nun, so ist das mit der Interpretation, bei dir gings nicht um einen Hund, der völlig drüber war, sondern um einen Befehl, im Regen und sich durchsetzen. Ganz andere Situation.
Wenn er mich ankuckt, ist doch das Ziel erreicht, da ist jemand zuhause, da ist keiner am kämpfen und knappen und er sagt was er möchte, in dem Augenblick nein, ich setz mich nicht (was für mich okay ist, solange er bei mir bleibt und keinen belästigt oder wehtut), kein Problem vorhanden.
Also nein, das ist überhaupt kein ähnlicher Tipp. Das ist deine Verknüpfung, freundlich ein Sitz oder Pausesignal wiederholen, impliziert für mich nicht! niederstarren wollen. (oder schlagen, niederringen oder sonstiges, was ich nicht erwähnt habe) Dass dein Fokus beim Lesen auf dem Befehl liegt und nicht auf dem Beruhigen. Und ich würde wollen, dass der und mich ankuckt und nicht wegkuckt. Und ankucken, bis einer weggkuckt, ist ja nun ...
Bei mir muss sich auch kein Hund im Regen hinsetzen. Ich mache auch nichts 10 Minuten, nur weil ein Trainer mir das sagt. Aber wenn ich möchte, dass mein Hund sich beruhigt, dann bleibe ich dran, bis er sich beruhigt und finde eben den Weg, der für diesen Hund/dieses Tier passt. Denn ja, ich sollte die Macht und die Verantwortung haben. Zu jeder Zeit, nicht nur wenn der Hund perfekt ausgeschlafen und brav ist oder halt angeleint. Und ja, das geht auch in nett und geduldig, in freundlich. mit annehmen und nachgeben, aber eben dranbleiben. Das ist viel leichter, wenn man das im Welpenalter etabliert, und ja es gibt immer wieder hunde, wo es wesentlich schwerer ist, ich hab hier ne klebengebliebene Pflegehündin sitzen, wo dem so ist. Und mag sein, dass das ich aus dem Pferdebereich komme, dass mir das um so wichtiger ist. Im Konflikt klarzukommen, aber klar in einer perfekten Welt vermeidet man das einfach und es gibt keine Probleme. Und das ist ja auch der heutige Mainstream.
ZitatErst sehr viel später hab ich verstanden, was das für ein Vertrauen von ihm in mich gewesen sein muss, dass er sich so lange hat anstarren lassen. Mit dem falschen Hund hätte das sowas von nach hinten losgehen können. Wir haben so einen Quatsch nie wieder gemacht, aber noch sehr oft tief in die Augen gesehen
Ja nun mit dem falschen Hund kann vieles schiefgehen oder dem falschen Trainer oder oder ...
ZitatZu der Bewegung: natürlich braucht der Hund ausreichend Bewegung - auch Freilauf. Muskeln bauen sich nicht vom Liegen auf und auch die Gelenke benötigen Bewegung für den Stoffwechsel. Zu Deiner Quelle kann ich jetzt nichts sagen, ich kenne die Vorraussetzungen für Tierphysios in der Schweiz nicht. In Deutschland nennen sich sehr viele Leute so, die keine Ahnung haben und dahingehend sehr viel Blödsinn vom Stapel lassen.
Aber einen jungen Hund in dem Ausmaß zu bewegen, rät eigentlich keiner. Es ist erwiesen, dass HD/ED/OCD nicht nur eine genetische Komponente haben, sondern es auch von der Bewegung in den ersten Lebensmonaten abhängt. Diese "Gassi in Minuten je nach Lebensmonat"-Regel hat ja einen Sinn.
Tja nun, in welchem Ausmaß? Ach so, stunden unterwegs an schönen Orten, ja, es ist grauenvoll für die Gelenke. Mein Border Welpe leidet da jetzt schon drunter.
Ich meine, es ist ein Haus!hund und öfter mal weniger als 22 Stunden im Haus
Du sagst, dass Gassigehen in Minuten nach Lebensmonat einen Sinn hat. Hier gibts mehrfach threads wo gerätselt wurde, wo das denn herkam. Quelle wurde nicht gefunden. Also wo ist die seriöse Studie, die den wisschenschaftlichen Hintergrund der Minutenregel nachweist? Nur weil es alle wiederholen, macht es das nicht richtiger. Nur so zum nachdenken, wo du meine Quelle so kritisch (und kritisch ist gut!) hinterfragst.
Nur weil es alle voneinander abschreiben und es so griffig ist, weil Minutenangabe! macht es das nicht automatisch richtig, nur zu einem gesellschaftlichen Phänomen. Wie eben, du musst der rüdelführer sein oder oder oder .... Der langen Rede kurzer Sinn mit fehlt da wie dir der Nachweis, irgendeiner Sinnhaftigkeit.
Aber ja, es wird heute wahrscheinlich öfter wiederholt als DU musst der Rudelführer sein .., oder kuck ihm in die Augen, bis er weggkuckt, sonst respektiert er dich nicht!
Zitat von LysaraIch finde den verlinkten Artikel da zu einseitig, dass Hunde toben sollen, bis sie selbst nicht mehr wollen, dass man sie nicht wie zerbrechliche Wesen behandeln soll, dass wildes Rumbolzen die Gelenke und Muskeln fördert, ...
Klar, man kann einen Welpen nicht in Watte packen und ja, toben muss mal sein. Aber jeder Muskel und jedes Gelenk braucht zur Regeneration Erholung. Das ist also nicht jeden Tag sinnvoll.
Ich hab hier einen anderen Artikel von einem Tierarzt, der mir differenzierter zu sein scheint: https://www.hundeherz.ch/fachb…-den-heranwachsenden-hund
Scheinbar, jede Menge Allgemeinplätze. Meine Quelle hatte wenigstens Quellenangaben zum studien. Aber gut, da steht Tierarzt drauf.
Und ich frage mich dann immer wie Hunde es überleben bei Züchtern aufzuwachsen, die mehrere Hunde haben, werden die auch nach 15 Minuten auseinandergesperrt? Für dich ist das logisch, für mich ist dieses zweimal die Woche das Problem, die Hunde sind dann ausgehungert nach Aktivität, überreizt und schlecht trainiert. Dann passieren Überlastungen und Verletzungen, dann gibts Muskelkater und Zerrungen, dann weiß der Hund nicht, wann er seine Grenze erreicht hat. Weil es was besonderes ist, was das der Mensch jederzeit plötzlich abbrechen kann. Daneben, dass der Welpe acht Monate alt ist...Und eben, dass so dieses reinballern geradezu provoziert wird, weil endlich mal Kontakt! Bämm.