Ich bin verzweifelt. Neuer Hund und nichts klappt!

  • Ein Husky Mischling. Ja, er kam direkt mit dem Kleinbus von Rumänien. Nein, man hat ihn auf der Straße gefunden, zusammen mit zwei anderen Hunden, die ihm sehr ähnlich sahen, also vielleicht seine Geschwister. Danach war er 1 Monat im Tierheim in Rumänien und dann kam er zu mir.


    Ich habe gelesen, dass man Hunde gleich von Beginn an alleine lassen soll, damit sie lernen, dass nicht immer jemand verfügbar ist. Aber ich war am Anfang vielleicht 3 Minuten weg und er ist ausgerastet. Und es wird nicht besser.


    Ich soll nicht schimpfen wenn er reinpisst? Dann lernt er es ja nie...


    Natürlich will ich nicht, dass er heimlich in die Wohnung pisst, aber so provokant direkt vor meinen Augen. Ok, in der ersten Woche. Aber nach tausend Mal schimpfen, muss er es doch checken??


    Ich gehe nicht viel mit ihm raus. Täglich verteilt vielleicht eine Stunde. Der Verein hat mir erklärt, dass mehr am Anfang nicht nötig ist.


    Er mag kein Geschirr. Außer Halsband bekomme ich nichts angezogen! Er läuft weg wenn er das Geschirr sieht.


    Ich wohne in Frankfurt und hier ist leider recht viel los. Es ist schwer ein ruhiges Fleckchen zu finden und gerade jetzt wo es so schön ist sind die Parks auch voll.


    Er weiß was nein bedeutet. Das merkt man, sobald er Mist baut will er sich verstecken. Aber trotz Konsequenzen hört er nicht auf!


    Ich kann ihm in der Wohnung keine Leine ranmachen, weil ich Angst habe dass er sich weh tut oder sich würgt.


    Ich will ja nicht so viel schimpfen und schreien, aber er bringt mich zur Weißglut. Ich habe mir das alles ganz anders vorgestellt.


    Warum ein Rumäne? Ich habe mich einfach in ihn verliebt. Seine Beschreibung klang perfekt aber war im Endeffekt gelogen, leider. Manchmal möchte ich ihn wieder zurückgeben. Aber der Verein hat aktuell keine Pflegestellen frei und sie schicken mir eine Trainerin nächste Woche die mir helfen soll. Mal sehen.


    Ich bin an seinem Napf dran, weil er lernen muss, dass in erster Linie alles mir gehört und er nichts vor mir zu verteidigen hat. Wenn ich ihn jetzt einfach machen lasse denkt er dass das mit allem was er bekommt so ist. Was wenn er draußen etwas frisst? Das muss ich ihm ja auch abnehmen können.

  • Wann wird es besser?

    Wenn du das alles lange genug, organisiert und fachlich kompetent trainiert hast.


    Das hört nicht von alleine auf, das bedarf konsequenten Trainings über einen langen Zeitraum.


    Ich bin an seinem Napf dran, weil er lernen muss, dass in erster Linie alles mir gehört und er nichts vor mir zu verteidigen hat

    Das ist übrigens der perfekte Trainingsansatz, wenn man den Hund dazu bringen will, dass er dich beißt.

    Lass das arme Tier in Ruhe fressen.

  • Es macht mich traurig, wie du über Storm schreibst.


    Er ist verunsichert, möglicherweise ängstlich und alles was er hat bist du. Eine Person, die ihn anschreit, Erwartungen stellt, die er nicht erfüllen kann und ihm dann nicht einmal in Ruhe fressen lässt.


    Ich hoffe das ist eine vernünftige Trainerin, du brauchst dringend eine Anleitung!


    Ich weiß gar nicht was ich dazu noch sagen soll.


    Ich wünsche Storm wirklich alles Gute und hoffe, dass du entweder ganz schnell die Kurve kriegst oder, dass er ein besseres Zuhause findet!

  • Sei mir nicht böse: Ein Husky-Mix, der in Rumänien auf der Strasse gelebt hat ist jetzt bei einer Hundeanfängerin mittenin Frankfurt. Das klingt wirklich nicht optimal.

    Bis das alles rund läuft - wenn überhaupt- kann das Monate oder noch viel länger dauern. Bist du dazu bereit, wenn er dich jetzt schon zur Weißglut bringt, obwohl er sich völlig normal benimmt!?

    Alles Gute für euch.

  • weil er lernen muss

    er muss wirklich viel lernen. Aber zuerst einmal: dass er in Sicherheit ist!

    Gerade das lernt er bei dir aber nicht, er erhält nur Stress und neuen Druck.


    Und was das "alles meins und da wird nix verteidigt vom Hund!" angeht: das schafft NOCH mehr Unsicherheit und Stress. Und wieso soll sich der Hund nicht seinem Futter im Napf sicher sein? Er kann doch lernen: das, was im Napf landet ist safe. Geprüft und sicher, ich kann es fressen, niemand macht es mir streitig. DU kannst doch BEVOR du dem Hund das Futter gibst prüfen, ob alles drin ist, was rein soll und dann kriegt er es. Warum wegnehmen? Warum dran gehen? Und vor allem: Warum JETZT?


    Ich glaube, diese Vermittlung ist echt schief gegangen. Hübscher Hund blumig beschrieben und in ein völlig unpassendes Umfeld verschifft. Das Tier tut mir nur Leid.

  • Er weiß was nein bedeutet. Das merkt man, sobald er Mist baut will er sich verstecken. Aber trotz Konsequenzen hört er nicht auf!

    Nein. Er reagiert da auf deine Körpersprache. Und ja, da reicht es schon, wenn dich nervt, was er tut. Denn alleine dadurch verändert sich deine Haltung, dein Blick, deine Körperspannung etc. Da Hund Meister der Körpersprache sind (denn so kommunizieren sie primär) bekommt er das alles sofort mit und beschwichtigt, wenn du wütend bist.

    Natürlich will ich nicht, dass er heimlich in die Wohnung pisst, aber so provokant direkt vor meinen Augen. Ok, in der ersten Woche. Aber nach tausend Mal schimpfen, muss er es doch checken??

    "Provokant" - auch hier unterstellst du ihm wieder eine böse Intention. Warum denkst du so negativ von deinem Hund? Draußen hat er vermutlich viel zu viel Stress, um sich zu lösen. Dass er drinnen nicht soll hat er sicher noch nicht verstanden. Also macht er rein, ja auch vor deinen Augen. Nicht, weil das provokant sein soll. Sondern weil er irgendwann halt muss.

    Warum sollte er es mit Absicht machen, nur um dann Ärger zu bekommen? Hunde sind keine Masochisten. Die versuchen eigentlich, Stress aus dem Weg zu gehen, wenn sie denn wissen, wie das geht.

    Ich bin an seinem Napf dran, weil er lernen muss, dass in erster Linie alles mir gehört und er nichts vor mir zu verteidigen hat. Wenn ich ihn jetzt einfach machen lasse denkt er dass das mit allem was er bekommt so ist. Was wenn er draußen etwas frisst? Das muss ich ihm ja auch abnehmen können.

    Im Moment lernt er genau eine Sache: Dass er absolut Recht damit hat, sein Futter gegen dich zu verteidigen. Denn offensichtlich störst du ihn ja immer wieder.

    Meine Hunde werden nie beim Fressen genervt und ich kann ihnen trotzdem alles abnehmen. Das geht, gerade weil sie nicht unnötig genervt werden.



    Ich will ja nicht so viel schimpfen und schreien, aber er bringt mich zur Weißglut. Ich habe mir das alles ganz anders vorgestellt.

    Ich wohne in Frankfurt und hier ist leider recht viel los. Es ist schwer ein ruhiges Fleckchen zu finden und gerade jetzt wo es so schön ist sind die Parks auch voll.

    Das sind beides Sachen, die dein Problem sind. Diese Sachen den Hund ausbaden zu lassen ist unfair.

    Such euch eine Möglichkeit, möglichst reizarme Spaziergänge zu machen. Steht dort auch mal am Fleck, schaut die Welt an. Er braucht Zeit, um alle Reize zu verarbeiten. Dass ihr nicht viel unterwegs seid ist gut. Nun musst du noch das Setting anpassen und ihm während der Spaziergänge mehr Luft verschaffen, damit er lernen kann. Nochmal: Unter Dauerstress kann er nicht lernen, das kann kein Lebewesen.

    Für deinen eigenen Stress, versuche, irgendwie runterzufahren. Hör Musik, nimm ein Bad, trink einen Tee... Was auch immer dir hilft. Aber lass deinen Ärger nicht an deinem Hund aus. Das ist a) unfair, denn er ist dir ausgeliefert und will dir nichts Böses und b) verschlimmert das eure Situation dauerhaft nur. Denn er wird dich immer mehr mit Stress verbinden und das ganze wird sich nur weiter hochschaukeln.


    Und es fehlt mir noch immer die Perspektive des Hundes in deiner Erzählung. Auch wenn du Stress hast ist es wichtig, dass du dich in ihn reinversetzt. Und das empathisch und wohlwollend. Nicht, indem du ihm unterstellst, dass er dich ärgern will.

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