Hannoveraner Erklärung

  • Fragen über Fragen




    Die Hannoveraner Erklärung soll seit 1.7.2023 umgesetzt werden. Der VDH möchte das für alle seine Veranstaltungen und nicht nur auf die Ausstellungen anwenden. „Der VDH hat entschieden, die in der Erklärung aufgeführten erblich bedingten Merkmale gemäß des rechtlichen Rahmens, den die Tierschutz-Hundeverordnung vorgibt, für alle termingeschützten Veranstaltungen (Ausstellungen, Prüfungen und Wettbewerbe im Hundesport) als verbindliche Ausschlussmerkmale festzulegen. Der Beschluss ist gültig für Veranstaltungen, für die ab dem 1.7.2023 Anmeldungen möglich sind.“ (Quelle: https://www.vdh.de/news/artike…erklaerung-merkmalsliste/)




    Darin gibt es den Punkt zu den Vibrissen „Fehlende oder gekürzte Vibrissen, auch nach Schur“ (Quelle: Hannoveraner Erklärung) führen zum Ausschluss.




    Dann in der Erklärung des VDH: „Die Ausschlussmerkmale müssen erblich bedingt sein.“ (Quelle: Rundschreiben 16/23)




    So und nun hab ich da einige Fragen.


    Ich habe es schon mal geschafft eine Vibrisse meines Zwergpudels auf 13cm heranzuzüchten. Nun ist diese abgebrochen, somit gekürzt. Der Hund schubbelt sich nämlich gerne mal durch die Betten. Der hier lebende Großpudel hat sehr viele sehr sehr feine Vibrissen, die brechen freistehend, also wenn ich die anderen Haare kürze damit die Vibrissen tun können was sie sollen bei einer Länge von 2cm ab. Diese Beschreibungen beziehen sich auf die an der oberen Schnauzenseite. Es gibt aber auch noch Vibrissen am Kinn. Von Hund zu Hund ebenfalls in Menge und Beschaffenheit sehr sehr verschieden.


    Wer entscheidet wann, ob meine Hunde an einer Prüfung starten dürfen? Muss ich jetzt immer mit der Angst im Nacken melden, dass der Prüfungsleiter oder der Richter oder der Amtsvet spontan entscheidet, dass meine Zwergin zu wenige Vibrissen hat weil gerade 2 abgeschubbelt wurden oder weil der Große seine so im Bart eingewuchert sitzen hat, dass man sie nicht wirklich vom Rest unterscheiden kann? Oder ist diese Erklärung einfach mit dem Ziel verfasst, dass Pudel nicht mehr im Hundesport geführt werden dürfen?


    Auf welchen wissenschaftlichen Studien am Hund (nicht an Ratten, Katzen, Robben oder sonstigen Säugern sondern an domestizierten Hunden, inklusive Kontrollgruppen und angemessener Zahl der Versuchstiere) beruht dieser Punkt in der Erklärung?


    Sollte es keine geben, wie kommt es, dass der Punkt in der Erklärung steht, wie kommt es, dass der VDH diesen dann auch noch auf Sportveranstaltungen ausdehnt?


    Wie kann es sein, dass gekürzte Vibrissen in den Augen des VDH scheinbar erblich bedingt sind? Denn das müssen sie ja sein sonst wäre der Vibrissenpunkt ausgegliedert wurden.


    Warum tut der VDH nichts für die Gesundheit, der durch ihn betreuten Rassen? Warum gewinnen weiterhin deutsche Schäferhunde aus der Hochzucht auf Shows, die kaum laufen können? Warum, wird die Zucht mit Rassen die nicht atmen können nicht verboten? Und nein ein Fitnesstest der beinhaltet, dass der Hund eine Minimaldistanz in jungen Jahren in einem Schneckentempo bewältigen kann ist kein Beleg für die Gesundheut dieser Tiere. Hunde sind Lauftiere, Beutegreifer, die müssen laufen und atmen können! Seit Jahren wird auf die Züchter dieser Rassen eingeredet wie auf ne kranke Kuh und nichts passiert. Warum werden denn da keine Konsequenzen gezogen? Warum müssen jetzt gesunde Hunde darunter leiden, dass die Menschen nicht in der Lage sind die kranken Rassen zu verbieten?


    Warum darf ich mit meinen Pudeln nicht weiter am Sport teilnehmen? Schauen sie in ihre Statistiken da tauchen immer wieder Pudel auf, die zwar selten sportlich geführt werden aber wenn dann doch auch in vielen Fällen erfogreich. Wie kann es sein, dass Hunde mit gekürzten Vibrissen (ausfrisierten Gesichtern) vor Schäferhunden und Bordercollies platziert werden, wenn sie doch aufgrund der gekürzten Vibrissen eigentlich leiden müssten? Ich versteh diesen Scheiß einfach nicht mehr!




    Der VDH enttäuscht mich durch und durch. Vielleicht hat sich das Konzept eines Dachverbades in Deutschland einfach überlebt. Eine einfache Registrierungsstelle damit man fci Papiere bekommen kann würde komplett reichen. Das Wohl der Hunde steht doch schon lange nicht mehr im Mittelpunkt. Und auch hinter den Züchtern und RZVs wird nicht gestanden, nebenbei wird auch nicht kontrolliert ob die ZOS mit den Zos des VDH konform gehen. Wozu also?




    Raus aus dem VDH? Bei meiner Rasse nicht wirklich sinnvoll, weil die Zucht auf fci-Hunden besteht und man diese Papiere braucht um international am zuchtgeschehen teilhaben zu können und nicht nur im eigenem Brei zu schmoren. Was bleibt sonst? Einfach machen was die wollen? Zucht hinschmeissen, Ausstellungen hinschmeissen, Sport hinschmeissen? Dann ist der VDH auch bald tot. Vielleicht ist das ja der Plan. Der Plan der Politik in Deutschland mit Sicherheit aber warum macht der VDH da mit? Eine Alternative wäre eine Reorganisation des VDH und Neubesetzung der Stellen aber wer macht diesen Job? Es hieße sich sehr unbeliebt zu machen. Die Wahrheit zu sagen und auch sehr brutale Entscheidungen zu treffen. Wenn Kurznasen nicht atmen können hat es ein Zuchtverbot zu geben, wenn Hunde nicht laufen können hat es ein Zuchtverbot zu geben. Wenn Richter nicht sehen was sie da richten muss ihnen die Lizenz entzogen werden.




    Was denkt ihr? Wie seht ihr eure Hundezukunft? Mein sportlich geführter Hund ist in Rente. Wie geht es nach ihm weiter? Bin ich dann noch Hundesportler oder verstecke ich mich weil ich Pudel habe? Zuchtwart bin ich schon nicht mehr, Obfrau für meinen Sport im Landesverband bin ich auch nicht mehr weil ich nicht weiß wofür.


    Was ist mit euch?

  • Ich habe weder Ausstellungs- noch Sport- noch Zuchtambitionen, deshalb tangiert mich diese Frage nicht in dem Ausmaß wie Dich. Treffen könnte es mich bei frisch frisierter Momo als Messe- oder Ausstellungsbesucherin oder weil ich angesprochen werde. Letzteres interessiert mich nicht besonders und bei Ersterem: So what - verzichte ich halt. Gut fürs Portemonnaie


    Mir liegt die Tierschutz Hundeverordnung am Herzen, deshalb trifft es mich. Ich hab versucht, die Vibrissen wachsen zu lassen. Keine Chance, die sind so fein, dass ich sie kaum gegriffen bekomme. Und wenn, dann brechen sie. Und an den Backen unterm Ohr (wo auch Vibrissen sind) lasse ich nichts stehen, Momo hat gut bepelzte Ohren, die auf einem Fellbett ruhen zu lassen fände ich im Sinn des Tierwohls als kontraproduktiv. Auch die Brauen werden beim Frisieren mitgekürzt, die Locken dort kringeln sich nämlich zackig ins Auge.


    Schnurrbärtchen habe ich auch versucht, aber da hat sie auch mit frischem Spot On in Nullkommanix Zecken. Jetzt wird halt gekürzt an der Schnauze, aber nicht komplett ausrasiert. Aus meiner Sicht das Beste für meinen Hund.


    Ich würde mir für mein persönliches Abwägen genauere Studien wünschen, weil ich zwar denke, im besten Interesse meines Hunds zu handeln, aber natürluch eine restliche Unsicherheit bleibt. Aber Pudel sind halt ein „Sonderfall“ und es ist das Vorurteil zu Pudelfrisuren da, da wird, denke ich, auf absehbare Zeit keine Kosten-Nutzen-Relation gesehen werden.

  • Du willst nicht ernsthaft logische Erklärungen, oder? Das wird nix.


    Ich mit meiner kleinen Qualzucht sehe mich auch schon einen Gentest zahlen nur um zu beweisen, dass er hören könnte wenn er wollte

  • Tja, ich fürchte wir werden da noch lang auf irgendwelche sinnvollen Regelungen warten.

    Auch im Hundefriseurbereich wird das Vibrissenthema eher tot geschwiegen und ich bekomm für jedes Video, welches ich darüber mache, mindestens eine Nachricht, das ich doch bitte besser die Klappe halten sollte.

    Das wird uns noch ordentlich auf die Füße fallen.

  • Mich wundert dass hier nicht mehr Reaktionen kommen. Ich war gestern einfach nur ziemlich ko und etwas runter weil ich über meine Hundezukunft nachgedacht habe.


    Dazu kommt ja auch noch dass man dabei ist den Züchtern zu verbieten mit Anlageträgern zu züchten. Mit Merkmalsträgern von Deformationen und Erkrankungen nicht zu züchten ist sinnvoll. Jeder Züchter freut sich über neue genetische tests um herauszubekommen wo man gefahrlos verpaaren kann. Bei den meisten Erbgängen handelt es sich dabei um rezessive Vererbungen. Man braucht also von beiden Seiten das Gen um zu erkranken. Ein Anlageträger ist also nicht gefährlich und trägt auch nicht zur Verbreitung einer Krankheit bei. Vielmehr wird der Genpool nicht noch zusätzlich verkleinert. Nun gibt es immer mehr genetische Tests und somit auch immer mal wieder Anlageträger irgendeines Defektgenes. Mit keinem dieser HUnde darf dann mehr gezüchtet werden. Keine Ahnung auf wie viele Defekte man inzwischen testen lassen kann. Es werden hunderte sein. und das ist auch gut so aber mit steigender Testzahl steigt natürlich auch die Möglichkeit das jeder Hund irgendwo was hat. Jedes Lebewesen trägt Defektgene mit sich und ist somit Anlageträger. Wenn das durchgeht und die Hundezucht betrifft. Wird niemand hier im Forum in 10 Jahren noch einen Hund bei einem Züchter erwerben können.

    Quelle:

    Gutachtenzur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen) kann man sich bei der Bundestierärztekammer runterladen


    Ich wollte doch immer einer Oma mit Pudeln werden nun werd ich ne traurige Oma mit Pudelbildern...

  • Dann kauf ihn dir im Zweifelsfall im Ausland. Ich mach mich da garnicht verrückt. Gibt noch mehr Länder die Hunde züchten.

  • Dann kauf ihn dir im Zweifelsfall im Ausland. Ich mach mich da garnicht verrückt. Gibt noch mehr Länder die Hunde züchten.

    du glaubst doch wohl etwa nicht dass man dann noch Hunde einführen darf?

  • Das Thema Vibrissen spielt außerhalb von Sport, Zucht und Ausstellung einfach keine Rolle. Daher hat mich dieses Thema Anfangs noch sehr bewegt aber mittlerweile denke ich da kaum noch drüber nach.

    Auch dieses ganze Thema Zucht. Das betrifft und trifft nur den vdh/fci. Fallen hier dann Rassen weg dann gibt es die aber noch überall sonst.

    Der vdh schafft sich gerade selber ab.

  • Das Thema Vibrissen spielt außerhalb von Sport, Zucht und Ausstellung einfach keine Rolle.

    das stimmt so einfach nicht.

    Aktuell macht sich JEDER der auch nur einen Millimeter Vibrisse abschneidet, strafbar.

    Jeder. Egal ob Bart, Augenbraue, Kinn.

    Und ja, es wird geahndet und angezeigt. Ich weiß von Kollegen, die einen vierstelligen Betrag zahlen mussten.

    Und ich weiß, das es ******** gibt, die social Media Profile beim VetAmt melden, wenn dort ausgeschorene Schnauzen oder "schaut Mal, so frisiere ich meinem Hund das Gesicht" Videos sind.

    Es IST ein Thema und nur weil es aktuell noch nicht vollkommen hoch geholt wird, heißt das noch nicht, das es nicht eines Tages explodiert.

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