Hund möchte ständig ins Haus

  • Mein Mann und ich haben uns vor vielen Jahren kennengelernt. Damals gab es bei mir keinen Hundewunsch. Ich war nie eine Hundefanatikerin, hätte auch niemals gedacht, dass ich jemals einen Hund besitzen würde. Daher war die Einstellung meines Mannes nie ein Problem für mich.


    Das kam bei mir plötzlich und unerwartet, dieser brennende Wunsch nach einem Hund und ich bin froh, dass mein Mann überhaupt zugestimmt hat. Klar, für viele ist Außenhaltung nicht ideal, aber es ging den beiden immer gut. Chili ist immer noch glücklich. Er hatte auch keine Probleme als Echo nicht da war, er war davor lange ein Einzelhund.


    Die beiden verstehen sich übrigens sehr gut, da gab es noch nie Streitigkeiten und ich konnte auch keine Veränderungen feststellen, nachdem Echo wieder in den Garten kam.


    Das ganze unterbinden ist leider auch nicht so einfach. Echo rastet ja nur aus, wenn er draußen ist und ich drinnen. Sobald ich rauskomme und ihn anschnauzen will hört er sofort auf.


    Ich glaube er hat mich ganz gut in der Hand.


    Weil gefragt wurde. Ja, die Hunde können jederzeit in den Garten. Der Zwinger steht immer offen. Chili schläft aber immer im Zwinger und Echo hat das bis vor kurzem auch getan. Aber jetzt läuft er nur noch gestresst durch die Gegend und bellt die Nachbarschaft zusammen.


    Ich sitze gerade im Wohnzimmer, seit etwa 15 Minuten, vorher war ich draußen. Echo bellt schon wieder. Es ist zum verrückt werden.

  • Die ersten "Hunde rein, Mann raus" Kommis fand ich wirklich noch witzig, aber halt auch unrealistisch.

    Es gibt einfach Menschen, die eine große Abneigung gegen Hunde haben, oder gar Ekel ihnen gegenüber empfinden. Wird wohl ähnlich sein wie das "Igitt, eine Spinne!" vieler anderer Menschen. Dass er da überhaupt die Draußenhaltung von gleich 2 großen Hunden akzeptiert hat, ist ihm eigentlich hoch anzurechnen und auch, dass Echo rein durfte, als er so krank war.


    Klar ist das als Hundenarr - wie in unserem Fall - unverständlich oder auch unvorstellbar, aber das gibt es nun mal. Da jetzt die Beziehung zu beenden, weil der Hund plötzlich das drin sein für sich entdeckt hat fände ich unverhältnismäßig.


    Ich würde auch eher dahin tendieren, Echo abzugeben, wenn keine andere Einigung gefunden werden kann und Echo sich nicht von selbst beruhigt. Alternativ kann man natürlich auch sagen: Entscheide dich zwischen deinem Mann und deinem Hund, denn ich denke mal, der Mann wird unter der Situation ebenfalls leiden oder zumindest enormen Stress ausgesetzt sein.

  • Es war ein bisher funktionierender Kompromiss zwischen den Menschen. Die Hunde hatten keine andere Wahl. Und jetzt hat einer der Hunde gesehen, dass es auch ein anderes Leben gibt und macht sehr deutlich klar, was er will. Glücklich war er also wahrscheinlich eher nicht, eher schicksalsergeben, weil er nicht wusste, dass es anders geht.


    Man kann halt nicht alles haben, wenn der Partner partout keinen Hund will, dann muss man halt auf eines von beiden verzichten. Das dann auf den Rücken der Hund auszutragen ist unfair.

  • Wende dich an einen Hunde trainer.


    Echo bekommt deine/eure Anspannung doch mit, der kann doch gar nicht runterkommen.

    Du bist bei ihm draußen, gehst rein mit dem Gedanken das es wohl gleich wieder losgehen wird. Im Hinterkopf die Nachbarn die, verständlicherweise, genervt sind und dein Partner wird auch nicht begeistert sein. Das spürt ein Hund.


    Ich verstehe Zwingerhaltung nicht, ich verstehe auch deinen Mann nicht, ein Eckchen sollte ja irgendwo zu finden sein.

    Das geht mich aber nix an.

    Aber bedenke das deine Hunde mal alt werden, mal krank werden können und intensivere Pflege in deiner Nähe brauchen.

  • Ich finde es sehr lieb, wenn jemand so eine Abneigung hegt (dein Mann gegen Hunde), dem Wunsch des Partners - also dir (mit Kompromissen) trotzdem nachzugehen und es auch soweit in Ordnung zu finden, dass du quasi sehr viel draußen und auch weg deswegen bist. Nur auch mal soviel dazu. Viele hätten komplett nein gesagt.


    Allerdings zeigt Echo sehr gut, dass ein domestiziertes Tier eben abhängig von seinen Menschen ist. Und ja, was er nicht kennt.... ok, aber wirklich schön, ist nur das Zusammenleben auch im Haus. Ich glaube nicht, dass er das nochmal vergisst, er weiß nun, dass es ein "drinnen" gibt. Du verschwindest nicht mehr ins Schwarze.

  • Es mag nicht jeder Hunde im Haus haben und eine Beziehung lebt nun mal von Kompromissen.

    Nur, dass der Hund keinen Kompromiss eingehen kann und dass er als fühlendes Wesen absolut keine Wahl hat.

    Der hat jetzt nach vielen Jahren erlebt, was es bedeutet, im Haus zu leben und näheren Anschluss an seinen Menschen zu haben. Es mag ja Hunde geben, die im Zwinger leben können. Dieser kann oder will es offensichtlich nicht.

    Ich finde, dass es eine Sache ist, einem Hund Macken abzuerziehen. Aber hier geht es nun einmal um ein Grundbedürfnis eines hochsozialen Lebewesens nach mehr menschlicher Nähe, das genau für seine Eigenschaft gekauft worden ist, sich so eng an den Menschen zu binden.


    Zugegeben glaube ich auch, dass das Thema kein Erziehungs-, sondern Beziehungsproblem ist.

    Sofern es sich auf dieser Ebene nicht lösen lässt, würde ich für den Hund einen neuen Platz suchen, an dem sein Bedürfnis nach menschlicher Nähe erfüllt wird.

  • Offen gestanden finde ich diesen Thread total traurig. Traurig für den Hund, der in den Garten abgeschoben wird und traurig für den Menschen, der im Gartenhäuschen tw wohnt, um mit den Hunden zu sein.

    Traurig, wieviel Macht ein Mensch über den anderen hat unter dem Deckmantel eines Kompromisses und traurig, daß andere Lebewesen sich anpassen müssen und zurückstecken, weil ein Mensch sich nicht entscheiden kann und alles möchte.

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