Günstige Gelegenheit nutzen oder vernünftig sein?!

  • Ich finde persönlichen Ehrgeiz und Ego im Sport mit einem Tier schon nicht gut. Aber wenn es um Menschenleben geht, ist das doch absurd.

    Leider ist das im Rettungshundebereich nichts neues. Wie gern würde ich mit meinen beiden wieder RH Arbeit machen, zum einen, weil die Hunde echt geeignet wären und zum anderen, weil ich es selbst eine sehr interessante Sparte finde. Nur die letzten Jahre haben hier gezeigte, dass diejenigen Hundeführer, die durch Rettungshundearbeit ihr Ego aufpolieren wollen, immer mehr werden und es um die eigentliche Sache gar nicht mehr vordergründig geht.

  • Ein Freund von mir wurde drei Wochen lang gesucht, auch mit Hunden und leider viel zu spät gefunden.

    Wenn es nur um Sport ginge, dann müsste man im Zweifel eben damit leben, dass der Hund die angedachte Aufgabe nur so mittelprächtig erfüllt, aber wenn es um Menschenleben und reale Einsätze, egal ob im In- oder Ausland, geht, dann würde meine Wahl auf den Hund fallen, der das größte Potenzial für die Aufgabe mitbringt. Nicht weil ich es mir besonders leicht machen will, sondern weil ich dazu beitragen möchte, dass möglichst viele Menschen rechtzeitig gefunden werden.

    Ob ein DD dafür geeignet ist, kann ich nicht beurteilen.

  • Ist die Frage nicht eher, ob es unbedingt ein Hund dieser Rasse (DD) sein muß?

    Das wurde bereits in anderen Threads schon ausführlich diskutiert, kannst ja mal im Forum nachlesen wenn es dich interessiert. Da stehen auch RafiLes Antworten auf die Fragen zu dem Thema.

    Aber klar, wenn sich jemand einen Spezialisten holen möchte für ein Feld, das diesem Spezialisten ggf. nicht wirklich entspricht, oder wo rassetypische Eigenschaften das angedachte Aufgabenfeld deutlich erschweren (zB „will andere Hunde schreddern“), dann wird das natürlich trotzdem im Forum nochmal aufgegriffen, obwohl das hier eigentlich nicht die Frage war.

    Dass alle so sachlich und nett bleiben, liegt unter anderem tatsächlich auch daran, dass RafiLe schon so lange im Forum unterwegs und damit bekannt ist. Wäre jemand Unbekanntes mit der Frage hier reingeschneit, wäre es hier wahrscheinlich schon längst eskaliert (tut es jedenfalls meistens in solchen Threads, wenn es ein Neuuser ist)…

    Daher finde ich es richtig schön, dass alle so sachlich bleiben trotz der Thematik :smile:

  • So darf er auch bei solchen Hundetypen aber m. E. eben nicht aussehen: "mal eben so im Vorbeigehen Rehkitz angebissen" :face_screaming_in_fear:

    Dann liegst Du an dieser Stelle eben gewaltig falsch.

    Dass dieser Typ Hund binnen einer Sekunde von 0 auf 100 schaltet ist absolut erwünscht. Wenn diese Hunde im Ernstfall erst einmal langsam das Betriebssystem hochfahren und überlegen müssten, bräuchtest Du nach jedem Einsatz einen neuen Hund, weil er das nicht überstehen würde.

    Und auch dass sie komplett unabhängig vom Menschen so (re)agieren ist vor dem Hintergrund des Jobs, den sie erledigen sollen, exakt so gewollt.

    Genau das habe ich in meinem letzten Beitrag mit der "kurzen Zündschnur" gemeint. Und genau das ist auch der Grund, warum viele Menschen ins Rudern geraten, wenn sie sich so einen Hund unter falschen Vorstellungen ins Haus holen. Da wird dann nämlich im Alltag stetig gegen das angekämpft, was in der gewollten Natur des Hundes liegt, weil es mit unserem Lebensraum absolut nicht kompatibel ist. Zeigt Dein Kommentar ja ganz deutlich.

    Klar kannst Du da mit Training eine Menge machen. Aber aus dem persönlichen Nähkästchen: Das schaffst Du über eine Ersatzauslastung nicht und Du musst mit der Konzentration immer zu 100% beim Hund sein (was schlichtweg nicht machbar ist).

    Meine Knalltüte läuft aus gutem Grund z.B. an Hecken und Büschen an der kurzen Leine. Der trödelt total lässig vor sich hin, hebt hier ein Bein und guckt da ein Blümchen an und *zack* hängt er in der Hecke und packt sich eine Katze, ein Kaninchen, eine Maus oder eine Ratte. So schnell kannst Du gar nicht gucken.

  • - schreiendes Rehkitz erlösen, das der Hund „im vorbeigehen“ einfach mal gefangen hat.

    Dann ist aber was Grundlegendes schiefgelaufen......! :face_screaming_in_fear:

    Verantwortung Hundeführer sag ich nur.

    Wahrscheinlich geht das halt nicht besser — kann man solche Zwischenfälle nicht verhindern.

    Gerade in der Ausbildung nicht.

    Für das Wildtier (Rehkitz oder langsam niedergekämpften Fuchs) ist das aber Qual.

    Da finde ich als Mensch mit Empathie die lachenden Emoticons die dein Beitrag bekommen hat verstörend. Was ist daran lustig?

  • Da finde ich als Mensch mit Empathie die lachenden Emoticons die dein Beitrag bekommen hat verstörend. Was ist daran lustig?

    Ich glaube das Lachen ist eher darauf bezogen dass es die Vorstellung gibt dass man das einem Hund abtrainieren könnte, bzw dass der User da so viel Erfahrung haben will. Ich glaube nicht dass das auf das Leid der Tiere bezogen ist.

  • Etwas schräg ist das Ganze schon. Sonst erzählen uns die Jäger pausenlos, dass ihr Job sich eigentlich nur darum handelt, Tierleid zu verhindern. Der Schweißhund wird doch nur losgeschickt, um dem armen, angeschossenen Tier Leid zu ersparen.

    Jetzt erfahren wir plötzlich, dass es gar nicht möglich ist, zu verhindern, dass auf dem Weg dahin noch ein paar andere Tiere sterben, auch unter Leid, weil sie verletzt fliehen. Und der Hund wird wohl auch geschützte Tiere mitnehmen, den brüstenden Kiebitz oder die junge Wildkatze?

    Nach dieser Darstellung erzeugt der Jagdhund mehr Leid, als er verhindert und eine kontrollierte Jagt ist gar nicht möglich?

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