Wie wird Ciri im Haus ruhiger?

  • Hallo liebes Forum


    Ich darf neu bei euch sein und wollte gerne die Gelegenheit nutzen um euch um eure Einschätzung bezüglich einer Frage zu bitten.


    Ich versuche euch möglichst genau die Lebensumstände von meiner kleinen deutscher Pinscher Dame Ciri zu beschreiben. Ciri ist mittlerweile 5 1/2 Monate alt und somit seit 2 1/2 Monaten bei mir zu hause. Da ich alleine und auch berufstätig bin unterstützen mich meine Eltern (mein Vater ist mittlerweile pensioniert) an den Tagen welche ich nicht zu hause bin (3 Tage, 2 Home office). zeitgleich mit Ciri haben sich die Eltern eine gleichaltrige Mittelpudeldame zugelegt (im folgenden die Schwester genannt).

    Ciri selbst war mit mir in der Welpenschule und wird Ende Februar in die Junghunde Schule gehen. Sie selbst ist nicht der erste Hund in der Familie, bis zu ihrem Tod und seit dem Welpenalter hatten wir in der Familie einen Jack Russel.


    Ciri selbst ist nun mittlerweile fast stubenrein, da hat ihre Pudelschwester ab und zu noch Mühe. An der Leine wird sie draussen immer besser und wir arbeiten stetig daran. Wesentliche Kommandos wie Nein, Warte und Abruf funktionieren schon sehr oft aber auch hier üben wir immer weiter, alles schön mit der Ruhe.

    Sehr gut ist Ciri auch in der Impulskontrolle wenn es um Dinge geht die Sie will. Hier kann man ein Leckerli vor die Füsse legen und sie wartet auch noch geduldig auf ihr Lösewort auch wenn man 3-4 Meter wegläuft.


    Ihre Fortschritte sind also wirklich für meine Erwartungen tiptop.


    Mittlerweile haben wir jedoch etwas Mühe bzw. sind uns nicht sicher was wir machen sollen gegen ihre Unruhe. Diese Unruhe lässt sich in drei Punkte unterteilen

    1. Bei mir zu Hause:

    Ciri findet fast nur gegen Abend Ruhe oder wenn sie tagsüber ins Bett im Schlafzimmer geschickt wird (dabei bleibt die Türe offen). Dort legt sie sich dann hin und schläft auch sehr schnell ein. Abgesehen davon bewegt sie sich jedoch immer durch das Haus uns stibitzt sich fast alles was sie finden kann (Kochlöffel, Schuhe, ihre Spielzeuge). Sie ist dabei auch sehr verfressen, uns kommt es so vor als wäre sie permanent auf Futtersuche, sie bekommt aber definitiv genug zu fressen. Möbel oder Kissen hingegen lässt sie in Ruhe, also kein Zerstörungsrausch oder so.

    2. Begenung mit mir und den Eltern:

    Ein zweiter Punkt welcher uns noch vor Probleme stellt ist ihr Überschwung wenn sie meine Eltern sieht, was täglich ist. Dort wird sie jedesmal ganz wild. Das gleiche passiert dann auch wenn ich bspw. von der Arbeit komme und sie zu mir nehme.


    3. Bei den Eltern zu Hause:

    Vor allem wenn sie bei meinem Vater ist will sie jedesmal aufs neue alles durchsuchen, rennt durchs Haus, wühlt die Recyclingtonne durch, will mit der Schwester spielen. Mein Vater muss sie deswegen jeweils immer ins Badezimmer sperren, welches mit einem Babygitter gesichert ist. Das Zimmer ist ca. 3x3 Meter gross, dort findet sie dann jeweils schnell Ruhe, liegt in ihrem Bettchen, beobachtet meinen Vater und was sonst so passiert etc. Grundsätzlich scheint es ihr dort zu gefallen. Wir alle würden uns aber wünschen dass sie sich bei ihm auch im restlichen Haus ruhig bewegen kann wie dies ihre Pudelschwester beherrscht und wir sie nicht quasi permanent im Badezimmer lassen müssen. So lange sie jedoch so "wild" unterwegs ist lässt mein Vater sie nicht unbeobachtet aus dem Zimmer (sein Haus, seine Regeln).

    Bei mir zu Hause ist sie nicht so wild aber eben wie beschrieben findet sie auch hier nur schwer Ruhe. Und sie dreht ebenfalls genauso stark auf wenn meine Eltern auf einen Kaffee oder so vorbeikommen.


    Noch zur Information, unsere beiden Häuser sind wirklich keine zwei Meter auseinander (Haus und Anbau).


    Was wir bisher immer gemacht haben gegen das aufdrehen bei der Begegnung mit den Eltern ist auf die Leine stehen damit sie nicht überall rumrennen kann bis sie etwas runterkommt, das funktioniert aber nur bedingt gut. Sie setzt sich dann schnell einmal ruhig hin, wenn man sie dann aber loslässt wird trotzdem gerannt, gesprungen und alles abgesucht.

    Meine Gedanken kreisen hier auch immer wieder über Ihre Auslastung ob die zu hoch oder tief ist. Hier habe ich sicher Fehler gemacht und zu oft mal zu viele Spielsachen gegeben, dann mal wieder fast alles entfernt. Ich habe oftmals eher das Gefühl sie schläft zu wenig und ist deshalb auch aufgedreht. Sie schläft ca. pro Nacht 7h mit mir im Bett und ca. 2x2h "Zwangsschlaf" je am Vormittag und Nachmittag. die restliche Zeit macht sie aber wirklich leider fast nie von sich aus ein Schläfchen.

    Ihre Schwester ist da ganz anders, die legt sich über den Tag verteilt jeweils sehr oft und gerne einfach in eins ihrer Körbchen und döst vor sich hin. Auch im Thema Auslastung kommt sie hier definitiv nicht mehr geboten, meine Eltern spielen nicht oft mit ihr sondern zelebrieren eher das Kuscheln und rumliegen was meine Kleine eher ablehnt. Wenn ich mit ihr kuscheln will stösst sie mich des öfteren sogar aktiv mit den Pfoten weg (da tut das Herz manchmal etwas weh aber ist okay, in der Nacht ist sie dafür umso anhänglicher^^)


    Meine Frage an euch ist deshalb ob ihr uns einen Tipp geben könnt wie wir es am besten anstellen dass sie mehr Ruhe findet oder ob das einfach mit der Zeit selbst kommt.


    Den Punkt mit der Zeit erwähne ich weil wie gesagt, die Pudelschwester kann das schon sehr gut bei gleichem Alter. Ich bin hier nicht ungeduldig, wenn es einfach mehr Zeit braucht kein Problem. Ich erbitte eure Hilfe nur um sicherzustellen dass die Abwartemethode nicht der falsche Weg ist.


    Ich bitte um Entschuldigung für den langen Text, ich dachte nur umso mehr Informationen ihr habt umso besser. Falls ihr noch weitere Infos braucht, sehr gerne.


    Ich bedanke mich ebenfalls bereits jetzt für eure Ratschläge.

    Liebe Grüsse

  • Wie sieht denn der Tagesablauf so aus? Also sowohl an deinen Home Office und freien Tagen als auhc an den Bürotagen, wenn Ciri bei deinen Eltern ist...


    Persönlich sehe ich nun kein Drama, wenn ein junger Hund eben auch mal etwas Energie hat und z.B. öfter mal rumwuselt.


    Und so wie sich das liest, braucht Ciri einfach noch etwas mehr Unterstützung dabei, gut zur Ruhe zu kommen. Du sagst ja selbst, wenn sie in einem abgetrennten Bereich wie im Badezimmer deiner Eltern ist, legt sie sich schnell hin und döst dann auch. Brauchen wird sie den Schlaf also schon und wenn das über räumliche Begrenzung gut funktioniert, sehe ich da kein Problem. Kann ja in ein paar Monaten schon ganz anders aussehen, wenn sie dann auch nochmal ein Stück älter geworden ist.


    Gerade Zwergpinscher sind schließlich durchaus wachsame kleine Hunde, die öfter mal zu Quirligkeit und Hibbeligkeit neigen.


    Ein "Auslastungsprogramm" würde ich bei einem so jungen Hund definitiv noch nicht fahren. Da sind die Kerlchen meist schon ganz gut mit Alltag, Hausregeln und grundlegenden Sachen (Stubenreinheit, Alleinebleiben, Rückruf, Ansprechbarkeit etc.) mental gut ausgelastet.

  • nachdem was sie schon alles kann wird sie wohl gut überfordert sein. Muss ja auch alles geübt worden sein. Dazu kommt: sie ist ein Pinscher! Das sind keine gechillten Hunde. das sind Hunde die hetzen, wachen und flitzen. Mach es doch mal wie deine Eltern mit ihrer Hündin und chill mal etwas. Dass Ciri nicht kuschelt ist dabei nicht tragisch, es geht darum dass du sitzt und entspannst.

  • Den Unterschied zwischen einem Hibbelhund und einem tiefenentpannten Hund kann, wenn man beide Exemplare so direkt im Vergleich hat, schon enorm sein. Ich habe das hier auch, und mit dem Hibbelchen musste (und muss) ich Dinge üben, die mir bei meiner tiefenentpannten Hündin auch in der Hochpubertät gar nicht in den Sinn kamen, weil sie sie von sich aus gemacht hat. Dazu gehört auch: sich tagsüber entspannt irgendwo hinlegen. Nicht hochzudrehen (das Wort war ihr schon immer eher fremd). Impulskontrolle. Erwachsen im Kopf war sie eigentlich schon sehr früh. All das übe ich seit fast 4 Jahren mit meinem geliebten Hibbelchen. Und so langsam wird es. Ich denke, mit 5 wird er auch im Köpfchen erwachsen sein. Er macht das super, aber er braucht eben Zeit. Dafür ist er viel mehr auf uns bezogen, die Hündin ist viel autonomer. Auch der Pudelmix von Freunden ist jetzt, mit knapp 1 Jahr, schon fast erwachsener. Ich denke, zu vergleichen ist nie gut. Jeder Hund ist anders, und jede Rasse hat nochmal andere Vorgaben.

    Ich würde tatsächlich gucken, ob ich eine/n erfahrene/n Trainer/in finde, und würde diese/n gemeinsam mit deinen Eltern zu Rate ziehen, da sie den Hund ja regelmäßig betreuen.

    Außerdem wäre für meinen Kleinen das Trainingsprogramm mit 5 1/2 Monaten schon recht happig gewesen.

  • Ich betrachte das ebenso wie weiter oben beschrieben wurde. Junghund, rassetypisch, evtl zu viel Programm


    Wollte dir aber trotzdem einen kleinen Tipp geben der bei uns persönlich sehr geholfen hat, evtl bringt es dir ja auch etwas.


    Zum Thema "dreht hoch" wenn sie deine Eltern sieht/die Wohnung betritt


    War bei Ruby auch extrem... Sie sieht meinen Vater fast jeden Tag und ist jedesmal aufs neue komplett aus dem Häuschen gewesen wenn wir seine Whg betreten. Da wurde erstmal alles angesprungen, draufgehopst, geflitzt und herumgewuselt.


    Ein vorheriges Sitz hat daran auch nichts geändert. Generell bringen Kommandos nix, die zwar ausgeführt werden aber an der Grundanspannung nichts ändern. Sie ist danach genauso losgeschossen.


    Und hat wirklich geholfen 1. Leinenführigkeit und im 2. Schritt dann mit Leine die Wohnung betreten. Sobald sie zieht, wieder raus aus der Wohnung. So nach 10 Mal probieren hat sie irgendwann selbst mitgedacht (das sind mir die liebsten Methoden, wenn der Hund selbst auf die Lösung kommt) und lief ruhig neben mir. Ich bin mit ihr weiter in die Wohnung und hab die Leine bei mir gelassen. Hund komplett ignoriert (auch mein Vater wurde Naturlich angewiesen). Sobald sie entspannt war (wirklich entspannt! Und dabei ist egal ob im Sitz oder Platz oder Steh), hab ich die Leine wortlos abgemacht.


    Das war natürlich erstmal furchtbar nervig zu Beginn aber das hat 3 Tage gebraucht und sie hat's verstanden.


    Vielleicht könnt ihr das so oder so ähnlich ja auch Mal probieren. Ihr einfach Mal ZEIGEN was überhaupt das erwünschte Verhalten ist das sie anbieten soll.

  • Ich denke es kommt auf deine Reaktion danach drauf an.

    Was machst du denn, wenn die Katze weg geht und sie los Zieht?

  • Würde nicht vergleichen, das bringt nichts. Du hast einen Hund mit mehr Energie, der zur Ruhe gezwungen werden muss oder sagen wir überredet werden sollte.


    Dieses Hochfahren bei Menschen kommt halt leider auch oft von unserem Fehlverhalten. Gerne werden süße Hunde sehr stürmisch begrüßt „Oooh du süße Maaauuuus, komm her, ja ein Feini bist du“ 🤪 zumindest bei uns hat das jetzt dazu geführt, dass der Hund von niemanden mehr gestreichelt werden darf…fürs erste. Bei uns fiddelt er und auch das wird gerne als Freude interpretiert. Eventuell kann hier konsequentes Ignorieren schon helfen.


    Gib ihr einen bestimmten Platz. Bau den mit Kauartikeln wie Rinderkopfhaut auf, dass sie diesen Platz mit Ruhe verbindet. Später begrenze sie auch und mach ihr klar, dass sie jetzt auf dem Platz bleiben soll. Belohne sie sporadisch für das ruhige Entspannen am Platz.

    So junge Hunde neigen auch gerne dazu, einen zu verfolgen. Hier kann auch eine Hausleine am Geschirr helfen. Dann kann man sie immer wieder auf den Platz zurückführen, ohne sie direkt anpacken zu müssen.

    Alles mit Ruhe und Geduld. Begrenzen ist nicht schlimm und wie du siehst, führt es auch zu Ruhe. Sie entspannt ja, wenn ihr Radius eingeschränkt wird :)

    Das wird schon, hatte genau die gleichen Themen.

    Lieber solche Ruheübungen, als Leckerlis vor die Pfoten legen.

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