Günstige Gelegenheit nutzen oder vernünftig sein?!

  • Aber um solche Einsaetze gehts ja gar nicht. Oder hab ich das falsch verstanden? Es geht 'nur' um normale Einsaetze.

    Ich weiß es nicht ... Wie klassifiziert man sowas? Was ich bisher mitbekommen habe, wurde Hunter ja auch in diversen Trümmergeländen gearbeitet .... auch teils ja im Ausland bei verschiedenen Seminaren

    Ich mache jetzt Rettungshundearbeit auf einem sehr hohen Niveau in zwei Bereichen... Einsatz und Sport.

    Ich lese SEHR HOHES Niveau .... dann wäre ich gedanklich bei den besten Hunden dieses Landes .... und zu den schwierigsten Einsätzen schicke ich das Beste raus, was ich habe ... denn nach dem Hund kommt keiner mehr ... wen der Hund nicht findet (bzw. vom HF nicht erkannt wird, dass er gefunden hat), den findet auch kein Anderer mehr

    Bei der Erzählung von Cindychill hatte ich eine Gänsehaut .... das beschreibt es so gut ....

    Moros Züchterin hat mir immer gesagt, zur Nachsuche nehme ich IMMER den besten Hund, den ich habe / kriegen kann, um Leid zu verhindern .... und ethisch steht die Suche nach verschütteten Menschen da ja noch etliche Stufen drüber .... ich schweife ab

    Ich frage mich also, ob wir sehr hohes Niveau unterschiedlich definieren ...70 deutsche Hunde waren in der Türkei

  • Seminare kann man weltweit machen. Deswegen ist man dennoch noch lange nicht im Auslandskader. Da sind besonders qualifizierte Teams drin und genau diese Teams gehen in die Katastrophengebiete.

    Und natuerlich gibt's auch ausserhalb des Auslandskaders gepruefte Truemmerhunde. Die sind aber dann eben im Inland im Einsatz. Und..es gibt auch genug Hunde die zwar in den Truemmern trainieren, aber nie geprueft werden (aus verschiedenen Gruenden. Itsys Mutter z.B. war da zu selbstmordgefaehrdet...).


    Ja es waren 70 deutsche Hunde in der Tuerkei. Ich kenne Hunde die dort waren(*) und der BRH hat z.B. fast 500 gepruefte Hunde. Aber eben nicht alle im Auslandskader. Wie gesagt: es gibt einfach auch mehr als genug HF, die das was sie da leisten muessten, nicht leisten koennen. Sei es durch den Job, die Familie, oder oder oder. Wir reden da ja nicht von einem Einsatz der 'nur' einige Stunden dauert..

    Das heisst ja aber noch lange nicht, das all die Einsatzteams fuer das Inland keine RHA auf hohem/sehr hohem Niveau betreiben. Sie sind dazu ausgebildet Menschen zu retten. Natuerlich ist das sehr hohes Niveau (wenn sie ihren Job gescheit machen).


    *das mit dem.Auslandskader ist das, was die mir bekannten HF - die mit ihren Hunden eben in Katastropheneinsaetze gehen! - erzaehlen/erklaeren.

  • Die Aufstockung von 2 auf 3 Hunde ist per se schon ein Quantensprung, denn je nach Wohnlage und Umfeld, in dem die Hunde ausgeführt werden, wird es mehr oder weniger häufiger Situationen geben, in denen man sie einfach ganz, ganz schnell unter Kontrolle bringen muss.

    Oder in denen man ihnen schlicht körperlich gewachsen sein muss, z. B. unerwünschter Fremdhundekontakt - der bei einem eher nicht artgenossenkompatiblen Hund im Trio schnell in eine Beißerei ausartet.

    Das bedeutet auch, sie alle entsprechend im Blick zu haben, um überhaupt die Chance auf eine angemessene Reaktion zu haben, und das zu 100% gewährleisten zu können, ist schlicht nicht möglich.

    Wie oft habe ich mir schon ein um 360° drehbares Gelenk auf den Schultern gewünscht ... :frowning_face:.

    Oder wahlweise Raumschiff Enterprise ("Scotty, beam me up!"), einen fliegenden Teppich oder einen Helikopter, wenn man an Formationen vorbei muss, die ähnlich breit sind wie man selber mit 3 Hunden: Reiter mit mehreren freilaufenden Hunden, E-bikende Rentnerformationen, die weder absteigen noch vernünftig bremsen können, Eltern mit Kinderwagen (gerne auch mehreren), rennenden und/oder radelnden Kleinkindern und ebenfalls mehreren Hunden, auf die niemand so recht achtet.

    Wenn man weiß, dass je nach Gelände- und Witterungsverhältnissen die Möglichkeit solcher Hindernisse - man selber ist ja auch eines für andere - steigt, kann man mit zwei gut leinenführigen Hunden, einem Koppel und einer entsprechenden Anschirrung evtl. kurz stehen bleiben, aber bei engen Wegen sind drei Hunde einfach einer zu viel.

    Steht man wegen der Geländeverhältnisse z. B. relativ plötzlich einem Fremdhund (mit Mensch) gegenüber, schafft man es bei entsprechendem Gehorsam sicherlich, alle drei mit einem Kommando sofort festzutackern ... aaaber ... erwischt man dann z. B. so ein Duo infernale, wo der Kleinhund an der Leine rumpöbelt, der Mensch direkt vor einem mit seinem randalierenden Gernegroß stehen bleibt und dann so was wie "Guck mal, wie schön die hören, da kannst Du Dir mal ein Beispiel dran nehmen" aus Herrchen oder Frauchen herausplappert, gelingt es einem bei zwei Hunden vielleicht noch, sicherheitshalber in total verrenkter Körperhaltung beide Hände in je einem Halsband zu versenken, aber bei dreien?

    Und wenn dann einer von dem Trio den Lenkdrachen als maßlose Provokation empfindet ... s. oben.

    Will sagen: Der Alltag wird ungleich aufwändiger und anstrengender als mit zwei Hunden, und "dann bringe ich meine Hunde hinter mich und blocke den Fremdhund" ist eine Lehrbuchsituation.

    Hier wurden ja schon viele kluge Dinge geschrieben, die man einfach bedenken muss, vor allem die fehlende 3. Hand.

    Auch die Wohnlage spielt eine Rolle. Was macht man bei direkten Gartennachbarn mit Hund, den die eigenen nicht abkönnen? Muss man mit allen dreien durch ein Treppenhaus? Durch einen gemeinsamen Hauseingang?

    Wir haben ja mit Border Collie (11,5), Koolie (8) und ACD (6) im Prinzip eine vergleichbare Konstellation wie die, die RafiLe1985 vorschwebt, allerdings aus der Viehhundekategorie, und ich war gleich zu Anfang gegen einen Cattle Dog als Dritthund, weil man m. E. den mental stärksten - und ein Drahthaar wäre auch körperlich überlegen - zu sehr deckeln muss, wenn er sein Mütchen an Nr. 1 und 2 kühlen will.

    Und das wird er, wenn er seiner Arbeit nicht nachgehen kann.

    Denn zur Arbeit eines Vollgebrauchsjagdhundes gehört nun mal das Aufstöbern, Verfolgen und im Notfall auch das Töten von echtem Wild, und das wird RafiLe1985 nicht bieten können.

    Das Abrufen einzelner Jagdsequenzen ist dann vielleicht für den Hund eine anspruchsvolle Beschäftigung, aber nichts, was er als Arbeit ansieht.

    Auch in dieser Hinsicht ist unsere Konstellation vergleichbar, denn unsere Hunde sind seit Aufgabe der Viehhaltung arbeitslos bis auf ein paar Gelegenheitsschmankerl bei Herrchens Cousin.

    Und dabei haben sie viel Auslauf, sind relativ wenig alleine und können übers Grundstück kläffen und toben.

    Ist der Koolie in seinem Hütebestreben recht gut deckelbar, so ist es bei der ACD-Kröte schwieriger. Sie mobbt den Border, der ihr körperlich nicht mehr viel entgegenzusetzen hat: Sie versperrt ihm z. B. im Haus den Zugang zum Wasser (natürlich außerhalb meines Sichtfeldes), steht auf dem Grundstück sofort hinter ihm, wenn er pinkeln will, hackt ihm mal eben nebenbei ins Gesicht, wenn er am Zaun mitbellen will, und beim Gassi leine ich sie gar nicht mehr ab, weil sie ihm Schnüffeln, Markieren, Mausen, einfach alles verbieten will, indem sie ihn schneidet, anrempelt oder sich einfach nur breit macht, so nach dem Motto, na, Du Memme, trau Dich doch in den Bach an mir vorbei.

    Wir haben zwar keine offenen Konflikte, aber es gärt, das kann man nicht anders sagen, und wären wir nicht zu Zweit und relativ viel zu Hause und hätten nicht relativ viel Platz, würde ich mir die Abgabe von Nr. 3 überlegen.

    Und wenn ich den Kopf mit Arbeit voll habe, nerven mich 3 Hunde einfach, denn das "Lass sie einfach da" von Herrchen löst nicht das Problem, dass der Hund keine Arbeit hat.

    Ich liebe sie alle drei, ich finde Cattle Dogs einfach prima - aber nie, nie, nie mehr als Dritthund.

  • Ähm ich denke du musst bestimmter auftreten und deine Hunde besser schützen nicht andersrum. Was denkst du wie schnell die Leute hier bei der jungen Frau mit den zwei goldigen Vizsla anleinen? Ich sage dir sehr schnell.

    Andersrum wird das eine sehr explosive Mischung, weil du laut deiner Argumentation gar nicht weißt was es heißt einen solchen Hund zu führen.

  • Ich würde einfach nicht damit rechnen das der neue Hund (egal welcher Rasse) garantiert mit den Yorkies zurechtkommt. Es gibt viele Hunde die sind mit anderen Hunden im eigenen Haushalt super verträglich, alle anderen Hunde finden sie doof. Und die Yorkies leben ja nicht im gleichen Haus.

    Und zum Thema man sieht Hunde .... Hier hat der Jäger auch Drahthaar und Jagdterrier. Das ist überhaupt kein Problem, der Drahthaar lebt in einem Zwinger, die Jagdterrier im anderen . Er würde die nie zusammenlassen :ka: Kann sie aber auf der Jagd zusammen führen. Ich mag die Rasse und finde es faszinierend sie in der Jagd zu sehen. Das soll weder ein pro und ein kontra sein, ich kenne die Hunde wirklich nur vom sehen und bei Jägern sind sie hier sehr beliebt. Ahnung habe ich keine.

    Hast Du zu der Züchterin schon Kontakt aufgenommen ? Ich bin etwas neugierig :smile:

  • - schreiendes Rehkitz erlösen, das der Hund „im vorbeigehen“ einfach mal gefangen hat.

    Dann ist aber was Grundlegendes schiefgelaufen......! :face_screaming_in_fear:

    Verantwortung Hundeführer sag ich nur.

    Nö, so kann der Alltag mit solchen Hundetypen aussehen, wenn sie alleine und selbstständig arbeiten.

    Wir sind nunmal nicht Lassiewelt, das sind keine Maschinen.

    Beim Gassigehen an der Leine ist das nunmal was anderes, als wenn Hunde selbstständig arbeiten.

  • Das ist überhaupt kein Problem, der Drahthaar lebt in einem Zwinger, die Jagdterrier im anderen

    So war es bei uns auch. Nachdem es einmal richtig eskaliert ist lebte der Drahthaar in meiner Wohnung, BGS und Brandlbracke bei meinem Bruder ein Stockwerk tiefer. Im Revier, also für die Hunde "auf Arbeit", konnten sie sich problemlos ignorieren. In der Freizeit nicht.

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