Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Lara004 :


    Ich kenne diese Zeit ja bislang auch nicht, weil unser Sohn eben viel Aufmerksamkeit und Nähe verlangt. Tatsächlich wäre es mir lieber, er wäre ähnlich mobil wie euer Sohn. Dann müsste ich nicht mit ihm zur Physiotherapie und mir Sorgen machen, wie es in der Kita wohl laufen wird. Auch könnte ich mit ihm dann wohl längst schon mehr anfangen. Manchmal ist das eigene Leid der Traum eines anderen. :tropf: Wobei eine Freundin von mir es toll findet, dass Nicki so kuschelig ist und sich wünscht, dass ihr Sohn das auch mehr wäre. Unser Sohn ist im übrigen auch mega aktiv, aber braucht halt länger, um Bewegungsabläufe zu verstehen. Gestern ist er auf den Kopf gefallen, da er sich am Couchtisch auf die Knie hochgezogen und daran festgehalten hatte, obwohl er beide Hände mit Spielzeug voll hatte. Kurz darauf hat er den Halt verloren und ist eben gestürzt, gewiss nicht das letzte Mal. Nun ja, dass ist eben ein Lernprozess. Dafür habt ihr das dann hinter euch, wenn andere diesen Prozess begleiten. Der Sohn einer Freundin fing mit 6 Monaten an, aus dem Vierfüßlerstand heraus aufzustehen und kurz danach machte er seine ersten Schritte. Für sie war das auch sehr anstrengend. Mit 8 Monaten konnte er frei laufen. Natürlich musste sie mehr auf ihn achten, aber immerhin nicht mehr ständig umher tragen. Vielleicht kannst du ja auch etwas gutes daran entdecken? Im übrigen glaube ich dir gerne, dass du auch diese ruhigen entspannten Zeiten gerne gehabt hättest. Da bin ich total bei dir!

    Hmm…vielleicht kannst du deinen Sohn auch anderweitig beschäftigen, so dass du doch in seiner Nähe etwas abschalten kannst? Ihm z. B. eine Schublade frei räumen und darin Sachen rein tun, die er fleißig rein und raus nehmen darf? Wir haben im Kinderzimmer eine Kiste mit Holzspielzeug, die er gerne leert und bestaunt. Dann kann ich im Kinderzimmer auf dem Boden sitzend Kartoffeln schälen (wirklich!).

  • Diese Zeit in der das Baby glücklich und zufrieden auf einer Decke liegt und man selbst nebenbei nen Buch liest oder einfach die Aufmerksamkeit mal weg gleiten

    Das war hier bei K1 auch so. Während andere aus meiner Mum Group damals nähten, renovierten und Bücher lasen konnte ich das Kind keine 5min irgendwo lassen weil ich immer irgendwie in Interaktion sein musste mit ihm. Als er mobil war ging es dann besser.

    K2 konnte man auf eine Decke ins Gras legen oder in den Kinderwagen (der bei K1 nur Deko war) und Blätter gucken lassen und sie war zufrieden.


    ich bin trotzdem als sie Babys waren duschen oder auf Klo gegangen, hab das Kind halt - gefüttert, gewickelt usw, kurz in den Laufstall gelegt. Fand Kind zwar uncool aber ich wollte in Ruhe duschen ohne Angst dass ihm was zustösst und in unser kleines Bad ging mitnehmen nicht weil am Boden einfach kein Platz ist.


    das muss aber für die Zukunft nix heißen. Als Kleinkind war dafür K1 viel leichter zu händeln als K2. Die Kleine macht Sachen da wäre ihr Bruder nie drauf gekommen.


    Ich denke da auch an mich. Absolut unkompliziertes Baby. Trotzphase gab es wohl auch nicht. Auch später zur Einschulung war alles top. Bis ich 13 wurde und die Pubertät meine Eltern voll unvorbereitet erwischte und das bravste Kind überhaupt zum kleinen Monster mutierte :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Das ist einfach extrem anstrengend und aufwändig, ihn nie irgendwo wirklich in Sicherheit zu wissen, um mal kurz auf Toilette zu gehen oder so.

    Ich hab jetzt gerade nicht im Kopf, wie alt dein Kind ist. Aber ich kann's voll nachvollziehen. Meine Tochter ist mit 9 1/2 Monaten gelaufen und mit einem Jahr ist sie überall drauf geklettert. Kaum hatte man ihr mal den Rücken zugedreht saß sie auf dem Tisch, auf möbeln oder im Waschbecken.. ich fand es auch sooo nervig. Ihr Kamikaze-Dasein hörte mit 2,5 Jahren plötzlich auf. Seitdem ist sie übervorsichtig. 😂😂

    Ich glaube, für jeden ist die Fremdbestimmung ein Problem. Ich knabbere da auch ganz schön dran.

    Tatsächlich nicht. Oder zumindest nicht in dem Ausmaß. Die Muttis in meinem Umfeld waren dann eher so: "ach naja, es kommt ja wieder". Während ich eher so dachte, dass ich augenblicklich platze, wenn ich nicht sofort aus dieser Situation raus komme. für mich war "es kommt ja wieder" leider auch nie eine Perspektive. Wann denn? Wenn das Kind 18 ist? 🙈 Ich hab inzwischen einigermaßen gelernt, damit umzugehen. Fertig bin ich damit noch nicht. Und das Kind ist fast 4.

    Dafür hab ich andere Themen, mit denen andere gut zu tun haben, ziemlich gut weggesteckt. Aber diese Fremdbestimmung.. wow. Das hab ich unterschätzt.

  • Das habe ich vielleicht blöd ausgedrückt. Also ich „leide“ da jetzt nicht drunter oder finde es negativ. Ich habe es mir im Vorfeld nur anders vorgestellt, da ich es so nicht wirklich vorher irgendwo miterlebt habe.


    Wir haben für uns auch überwiegend gute Lösungen gefunden, wie wir beide uns so durch den Tag schlagen.


    Einerseits möchte er viel selbst machen, sich bewegen, Dinge erleben und entdecken, aber andererseits braucht er doch viel Nähe. Das ist manchmal schwer zu vereinen.


    Einen Laufstall haben wir auch. Da drin hat er bisher aber immer die schlimmsten Unfälle und Stürze gehabt. Daher lasse ich ihn darin nicht unbeaufsichtigt und nehme ihn lieber mit und lasse ihn in dem Raum, in dem ich auch bin.


    Er ist jetzt 8,5 Monate alt und in unserer Spielgruppe mit der jüngste. Die anderen Kinder sind ca 4-8 Wochen älter und einfach komplett anders. Die anderen Muttis klönen entspannt, während ich hinterher krabbeln und beim Spielen begleite.

  • Natürlich entwickeln die Kinder sich unterschiedlich. Ich hätte nur absolut nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet unser Kind so ist.


    Diese Zeit in der das Baby glücklich und zufrieden auf einer Decke liegt und man selbst nebenbei nen Buch liest oder einfach die Aufmerksamkeit mal weg gleiten lassen kann, die gab es hier einfach nie so wirklich. Der Kleine war schon immer „auf dem Sprung“ und hat sich gedreht, gerollt, abgestoßen etc, sodass ich ihn entweder an mich binden muss oder ziemlich gut aufpassen muss.


    Das ist einfach extrem anstrengend und aufwändig, ihn nie irgendwo wirklich in Sicherheit zu wissen, um mal kurz auf Toilette zu gehen oder so.

    Kenne ich |)

    Aber sobald er krabbeln und dann laufen konnte, wurde er immer zufriedener. Und heute mit zwei Jahren ist er echt klasse. Wenn die Nächte nicht wären… :ugly:

  • Das ist einfach extrem anstrengend und aufwändig, ihn nie irgendwo wirklich in Sicherheit zu wissen,

    Das wollte ich auch gar nicht abstreiten, falls mein Beitrag so klang.


    Bei mir kommt es immer etwas auf die Tagesform an wie entspannt Kinderturnen oder Spielkreis werden. Gerade beim Spielkreis gibt es Tage, da beschäftigen sich beide Kinder schön alleine mit den anderen Kindern und andere Tage, da brauchen am besten beide die Nähe zu mir. (Oft sind sie aber zumindest eine Zeit lang mit den mitgebrachten Snacks beschäftigt und ich kann mich tatsächlich mal unterhalten |).) Beim Turnen muss ich gerade die Kleine natürlich immer relativ eng begleiten. Sie klettert mit Begeisterung überall hoch und stürzt sich auch überall runter. Mama (oder Papa) wird schon da sein und sie auffangen. Wie wir das machen ist natürlich unser Problem :ka: (Noch ist sie mir einfach etwas zu klein um alleine vom großen Kasten auf die Matte zu „springen“, das dauert noch etwas.)

    Sie kommt aber auch zuhause auf interessante Ideen und saß vor ein paar Wochen plötzlich auf dem Esstisch zb. Den Abend vorher ist sie das erste Mal alleine auf den Hochstuhl vom Bruder geklettert, deshalb stand der eigentlich extra dicht am Tisch. Tja, als sie ihn alleine nicht weggeschoben bekam hat sie offenbar ihren Bruder dazu gebracht ihr zu helfen. Und dann ging es auf den Stuhl, auf den Tisch, an den Muffin, den man eine Viertelstunde vorher nicht wollte. :pfeif: Sie war sehr stolz und zufrieden.

  • Sie war sehr stolz und zufrieden.

    Und in 17 Jahren - die sich im Nachhinein wie ein Wimpernschlag anfühlen - erzählt dir das Kind ebenfalls sehr stolz und zufrieden, dass es schafft, die scharfe Kurve auf der Landstraße schneller als du selbst zu fahren. :verzweifelt: :ugly:

  • Das könnte natürlich passieren Eni46, da denke ich jetzt mal noch nicht drüber nach, sondern lasse mich erstmal von den kreativen Ideen der nächsten Zeit überraschen. Kann natürlich auch sein, dass sie für kreative Ideen aktuell keine Zeit hat, weil sie laufen muss. :denker:


    Auf jeden Fall macht sie mehr Blödsinn als der große Bruder und hat auch schon wesentlich deutlichere Wutanfälle. |) Weil was nicht klappt oder wir etwas verhindern. (Verbieten interessiert sie nicht so wahnsinnig, meistens guckt sie dann kurz, grinst… und macht weiter.)

  • Sie war sehr stolz und zufrieden.

    Und in 17 Jahren - die sich im Nachhinein wie ein Wimpernschlag anfühlen - erzählt dir das Kind ebenfalls sehr stolz und zufrieden, dass es schafft, die scharfe Kurve auf der Landstraße schneller als du selbst zu fahren. :verzweifelt: :ugly:

    Mach mir keine Angst. :face_screaming_in_fear:


    Aber mein Großer wird jetzt 10, in 8 Jahren ist der erwachsen und wo sind denn die letzten 10 Jahre bitte hin. Der Kleine war gerade noch ein Baby, jetzt wird er Vorschulkind und buchstabiert schon und lernt englisch, weil er da bock drauf hat. Und heute morgen hat er mir gesagt, er sieht meinen dicken Hintern und sich darüber gefreut. Mein Hintern ist nicht dick, aber er findet es gerad irre lustig mit solchen Sachen um sich zu werfen. Das nervt manchmal, aber die Zeiten sind echt so schnell rum. Der Große ist eine Woche mit den Pfadfindern unterwegs, der Kleine will morgen bei Oma schlafen...diese Fremdbestimmung wird besser, man bekommt wieder mehr Freiheit und das deutlich früher als mit 18 Jahren. Andere Sachen werden anstrengender, wenn ich da an die Diskussionen denke, die wir hier teilweise führen. :face_with_rolling_eyes:

  • Ja Fremdbestimmung…

    Das war schon ein Problem für mich als der Hund noch ein Welpe war, mit Baby ist das nochmal echt anders intensiv belastend, weil es nicht absehbar ist wann man sie mit viel Training auch mal ein paar Stunden alleine lassen kann. |)


    Ich würde gerne so früh wie möglich anfangen mit ihr mobiler zu werden, sei es Trage, Kinderwagen oder Auto. Bisher ist das Wetter so dermaßen schlecht, das erspare ich uns lieber noch etwas. Aber Ausflüge machen zu meinen Eltern oder zu Freunden wäre toll.


    Meine Eltern und Schwiegereltern reißen sich eh darum wer wann das Kind haben darf, also hoffe ich sie machen das auch wahr und wir werden hier und da mal Wochenenden und Abende für uns haben. Bei uns ist es aber tatsächlich noch so dass ein Dorf ein Baby aufzieht. Eltern, Großeltern, Paten, Urgroßeltern, alle beteiligen sich noch.

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