Hund(e) und Baby - Plauderthread

  • Huhu,


    ich schnappe immer mal wieder in anderen Threads auf, dass es doch ein paar Schwangere unter uns gibt. Und vermutlich auch einige, die schon ein oder mehrere Babys bekommen haben während die Hunde schon da waren. Da das Thema momentan für mich auch sehr aktuell ist (wir erwarten unseren Nachwuchs in ca. 2,5 Monaten), dachte ich, dass es vielleicht Interesse an einem allgemeinen Austausch rund um das Thema Baby und Hundehaltung geben könnte.


    Für mich momentan stellen sich vor allem organisatorische Fragen. Meine Hunde sind beide erprobtermaßen kinderlieb. Lena hat inzwischen aufgrund ihres Alters eine Engelsgeduld und Aaron ist kleine Wirbelwinde von klein auf gewohnt. Dennoch stelle ich mir natürlich dennoch ein paar Fragen.


    Nur Beispiele:

    - Wie wird es für die beiden, wenn auf einmal ein Baby hier wohnt

    - Wie regle ich die Schlafsituation? (Bisher schlafen beide Hunde im Bett, quartiere ich nun das Baby aus oder die Hunde?)

    - Wie kann ich den Hunden ihre Ruhezeiträume mit schreiendem Baby weiterhin bieten?

    - Wie mache ich Hunde und Baby miteinander bekannt?

    - Welche Regeln stelle ich für das Zusammenleben auf und wie setze ich sie durch?

    - Wie regle ich Spaziergänge mit Baby und 2 Hunden?


    Und das sind nur so ein paar der Fragen, die man sich so im Laufe der Zeit stellt.


    Momentan bin ich dabei, Türgitter zu installieren, damit die Hunde auch mal einfach keine Möglichkeit haben, nah an das Baby ran zu kommen. Ich nutze die verbleibende Zeit quasi um den Hunden zu zeigen, dass sie auch mal nicht überall hin können, wo sie wollen. Das hätte ich natürlich vorher schon tun können. Allerdings kam mir der Gedanke zugegebenermaßen ziemlich spät.

    Auch dass es nötig sein könnte den Hunden beizubringen, dass sie auch mal nicht im Bett schlafen können, ist mir jetzt erst eingefallen... |):fear:


    Wie plant ihr das? Oder wie habt ihr das gemacht? Welche Gedanken macht ihr euch so? Welche Maßnahmen ergreift ihr?


    Das Thema soll allerdings wirklich ganz allgemein um das Thema gehen und nicht nur zur Beantwortung meiner (bisherigen.. es kommen sicher noch viel mehr!) Fragen dienen.


    Also.. Ich würde mich freuen, wenn hier ein Austausch zustande kommt. Ich denke, einige Fragen interessieren uns wohl alle. ;)

  • Wir sind erst in ca. 5,5 Monaten dran, dass hier hoffentlich Nachwuchs einzieht. Trotzdem mache auch ich mir mit zwei großen Hunden Gedanken, wie wir das lösen können.


    Mal zu deinen Fragen :)


    - Wie wird es für die beiden, wenn auf einmal ein Baby hier wohnt


    Ich habe keine Ahnung. Jule ist bei Babies und Kleinkindern bisher tiefenentspannt. Monster ist meist noch nervös, weiß nicht so recht, was zu tun ist. Da müssen wir also mehr entgegen wirken. Ich bin aber tatsächlich zuversichtlich, dass auch er das hinbekommt.


    - Wie regle ich die Schlafsituation? (Bisher schlafen beide Hunde im Bett, quartiere ich nun das Baby aus oder die Hunde?)


    Ich kann nun schon sagen, dass ich im Bett nicht stillen werden kann. Ich kann nur liegen, sitzen ist für mich im Bett schon immer blöd gewesen. Deshalb haben wir schon einen entsprechenden Sessel, der mit im Schlafzimmer steht. Das Kind wird daher ein eigenes Bett in unserem Schlafzimmer bekommen. Zudem wühlen wir beide im Schlaf sehr stark und fühlen uns wohler, wenn das Kind nicht direkt am/im Bett ist und ggfs. ein Gitter vom Bett dazwischen ist. Möchte mein Iind nicht "zerdrücken". Die Hunde schlafen wegen des Wühlens auch nicht mit im Bett, aber im Schlafzimmer. Sie werden dann einfach die Möglichkeit behalten, sich nachts in den Flur und ins Wohnzimmer zurück zu ziehen.


    - Wie kann ich den Hunden ihre Ruhezeiträume mit schreiendem Baby weiterhin bieten?


    Jule schläft durch alles, wirklich, Geschrei, Gelächter oder andere menschliche Geräusche beruhigen sie eher als dass sie stören. Da müsse wir nur die Möglichkeit des Raumwechsels ermöglichen. Monster hängt zu sehr an uns und kommt auch nur dann richtig zur Ruhe, wenn wir zur Ruhe kommen. Nachts schläft er tief, da reicht eine mögliche räumliche Trennung. Tagsüber döst er nur und findet vor allem bei Lärm sehr gut im Flur zur Ruhe. Ich mache mir daher bei diesen Punkten die wenigsten Gedanken. Turbulent geht es hier jetzt schon rund, das wird sich nicht groß ändern.



    - Wie mache ich Hunde und Baby miteinander bekannt?


    Behutsam, ähm... ja. Eine gute Freundin hat geraten, schon vorher etwas aus dem Krankenhaus mitzubringen (vom Partner), was nach dem Kind riecht, sodass der Geruch schon mal bekannt ist. Und ansonsten sehr vorsichtig. Die Hunde dürfen mal schnüffeln, mal schauen. Aber an sich ist das Baby zunächst Tabu.


    - Welche Regeln stelle ich für das Zusammenleben auf und wie setze ich sie durch?


    Baby ist Tabu. Gehört dazu und ist zu akzeptieren. Die Grenzen und Wohlfühlzonen der Hunde werden ebenso gewahrt. Positive Verhaltensweisen werden stets belohnt. (Z.B. wenn das Baby arg schreit und die Hunde dies akzeptieren würden sie hier Lob und ein Keks bekommen. Ebenso bei Einhaltung persönlicher Räume. Später wird diese Ignoranz auch hinsichtlich des Greifens und Co. des Kindes positiv belegt.)


    - Wie regle ich Spaziergänge mit Baby und 2 Hunden?


    Bei uns ist gsd. sehr wenig los. Wir werden uns einen Kinderwagen besorgen mit stabilen Reifen, bei Hundesichtung wie gewohnt verfahren und den Wagen festsetzen. Dann habe ich den Hände frei für die Hunde und weiß, dass auf dem flachen Land der Wagen nicht wegrollt. Die Hundehalter hier sind auch sehr zuvorkommend und es kommt nicht zu unerwünschten Kontakt.



    Joar, so ist das geplant. Ob es dann wirklich so wird, wird sich zeigen.

  • Schön, es gab sogar zu so später Stunde noch eine Rückmeldung :) Danke!


    Ich gehe mal auf ein paar für mich relevante Punkte ein:


    Hunde im Bett - Bei uns sind die Hunde tatsächlich beide gewohnt, im Bett zu schlafen. Ich weiß auch, dass ich nicht ohne Weiteres durchsetzen kann, dass sie das nicht tun, weil ich einen so festen Schlaf habe, dass ich es irgendwann nicht mehr merke, wenn sie reinspringen. Ich weiß aber, dass sie bei meinen Eltern nicht im Bett schlafen dürfen und das auch beide akzeptieren. Lena war eh schon häufiger dort als Urlaubsgast und Aaron jetzt kürzlich auch. Sie scheinen also nicht dran zu sterben (übertrieben gesagt) wenn sie es nicht dürfen.

    Ich hätte die Möglichkeit, sie aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Allerdings mittels Kindergitter. Sie könnten uns also sehen aber nicht ins Bett (Das Schlafzimmer ist ohnehin nicht viel größer als das Bett :ugly:). Die Planung ist auch, dass das Baby in einem extra Bett an unserem dran schläft. Allerdings mit Möglichkeit der Öffnung der Seite zu unserem Bett.


    Nun frag ich mich: Wäre es besser, das dann konsequent durchzuziehen, also die Hunde gar nicht mehr ins Schlafzimmer zu lassen oder kann ich auch eine Mischregelung durchziehen? Also gewöhnen sich Hunde daran, dass sie mal dürfen und mal nicht? Denn zugegebenermaßen mag ich die Hunde im Bett :herzen1::lol: Aber es wird bestimmt Nächte geben, wo das Baby krank ist oder ich und wir die Hunde dort eben nicht gebrauchen können. Also gilt hier "Ganz oder gar nicht" oder geht auch "manchmal ja, manchmal nein" (was ja ansonsten eher doof für Hunde ist)


    Bekanntmachung - Geht leider nicht. Also das Mitbringen eines Gegenstandes. Sofern alles gut geht entbinde ich ambulant. Gehe also ein paar Stunden nach der Geburt wieder nach Hause. :/



    Ich bin echt so gespannt, wie das alles klappen wird. Wahrscheinlich mache ich mir wieder viel zu viele Gedanken und am Ende wird sich alles von alleine fügen. Ich wusste ja als ich Aaron aufgenommen habe noch nicht, dass ich schwanger bin. Und als ich es dann wusste, hab ich die Herausforderung bewusst angenommen. Mit Lena alleine wäre es vermutlich ziemlich easy gewesen. Die ist ja mit ihrem Alter extrem genügsam inzwischen. Aber Aaron ist halt ein Jungspund und braucht meinerseits noch eine Menge Energie für die Erziehung, das Training, auch einfach körperliche Kraft. Während Lena zB einfach an Fremdhunden vorbei geht und sogar eher einen Bogen macht, will Aaron zu allem und jedem hin. Das ist natürlich schwieriger, wenn wir dann zu viert durch die Walde stapfen- ich alleine mit 2 Hunden und Baby.

    Im Notfall hätte ich sicherlich Unterstützung von Freunden und meinen Eltern. Die ersten 2 Monate ist mein Mann auch noch zu Hause.

  • Tatsächlich haben unsere beiden mit dem Bettverbot kein Problem. Weil wir kurz vor Zubettgehen noch eine Runde laufen, sind sie öfter mal nass oder dreckig, dann dürfen sie automatisch nicht ins Bett. Wenn alles tutti ist, wird noch gekuschelt. Also da mache ich mir für die beiden erstmal wenige Sorgen.

  • Ja, inzwischen wäre ich auch ganz froh, wenn ich das von Anfang an unterbunden hätte, glaub ich. Aber Hunde im Bett sind auch was ganz tolles :herzen1::ka:


    Aber solange die Bettsituation unser größtes Problem ist, kann ich ja glücklich sein, eigentlich.

  • Meine Hunde hatten anfangs Kopfschmerzen vom Babygeschrei, zumindest sahen sie so aus.


    Schwierig war aber vorallem, dass sich das Verhältnis zu ihnen geändert hat und erst wieder "fast wie vorher" wurde, als Kind so 2 oder 3.


    Sie haben im Prinzip eine Verschiebung der Bedeutungshierarchie durchgemacht. Nicht, dass ich sie weniger mochte. Aber das Baby mochte ich mehr. Und es hatte immer Vorrang.


    Wochenbett und die ersten Monate danach waren besonders schwierig. Wobei natürlich nicht jede Frau nen Notkaiserschnitt hat und dann 6 Wochen nicht aufrecht gehen kann und dann noch ein paar Monate btaucht, sich zumindest wieder zu 50% unkaputt zu fühlen.


    Schwierig für die Hunde war, dass ich immer die Hauptbezugsperson war und bin. Sie kamen in den ersten Monaten auf alle Fälle viel zu kurz.

    Gleichzeitig war ständig Babysehbesuch da, der wenig Interesse an Hunden, dafür umso mehr am milchrülpsenden Wurm hatte.


    Auch nicht so prickelnd war eine leichte postpartale Depression, wo mir hauptsächlich wichtig war, nicht den emotionalen Kontakt zum Kind zu verlieren.


    Mit beginnendem Krabbelalter ist es dann mit dem Hund, bei dem ich am Wenigsten damit gerechnet hatte, nicht zuletzt, weil mit Kindern aufgewachsen, eskaliert. Ich habe meinen Lieblingshund zum Schutz des Kindes (und des Hundes) abgegeben, auch wenn ich unter anderen Umständen daran gearbeitet hätte. Beim eigenen Kind reicht dann ein "Vielleicht kriegen wir das in 2, 3 Monaten wieder hin" nicht mehr.


    Besser wurde mein Verhältnis zu den Hunden erst, als die ersten "Mutterschutzhormone" wieder abgeflaut waren, ich nicht mehr stillte und auch mal ohne Kind weg konnte.


    Kinderwagen hat auch mit 3 Hunden gut funktioniert. Tragetuch, das mir lieber war, war vorallem mit mäßig verträglichem Hund dabei, nicht so toll. Man stürzt leichter und ist instabiler mit Umschnallbauch.


    Bei uns war schon die Anfangszeit nicht gut organisiert, bzw der Partner hat sich nicht dran gehalten. Es hätte nen Hundesitter gegeben, den sie kennen und der spontan nachts kommt und während ich im Krankenhaus bin.

    Zurück kam ich zu völlig unterforderten, verwirrten Hunden, die einen Tag völlig und 4 sehr viel allein gewesen waren und dann schlepp ich so ein Kreischding an, das alle meine Aufmerksamkeit frisst und kann wochenlang nicht mehr als 200m gekrümmt gehen.


    Dass sich grad beim Erstkind die Menschenbeziehung in den ersten Monaten gravierend verändert, haben sie sicherlich auch gespürt.


    Ich brauchte meine Energie anfangs für das Kind und um wieder ne halbwegs funktionierende Person zu werden und mit mir selbst wieder klar zu kommen, war ich doch körperlich ein völlig anderer Mensch geworden als noch vor 9 Monaten, der Partner und ich mussten uns als Eltern, aber auch als Paar wieder neu finden und überhaupt war plötzlich alles anders.

    Auch mit den Hunden und für die Hunde.


    Das erste Jahr fand ich nicht in Hundeangelegenheiten sehr mühsam, das 2. mühsam und im 3. hatte ich dann wirklich wieder Spaß an der Hundehaltung.


    Das läuft nun nicht immer exakt so wie bei uns, aber die Dinge verändern sich. Ein gutes Hundenetzwerk kann sehr hilfreich sein. Und ein Kind, das schon um 19 Uhr schläft, aber das kann man sich nicht aussuchen. Hilfe einfordern und annehmen schon.


    Man kann sehr überrollt werden, von den Veränderungen. Aber is alles nur ne Phase. Und kann auch wieder sehr gut werden.


    Anstrengend ist es aber auch für die Hunde.

  • Ich kann zur Anfangszeit mit Baby leider nichts berichten da Baldur hier einzig als der kleine schon 1 Jahr war.


    Geplant war dass der Hund nicht im Bett schläft, aber nach einigen Wochen kam es anders. Seitdem schläft der Hund entweder bei meinem Mann im Arm oder an meinen Füßen. Der kleine schläft an der Bettkante (gesichert mit einem Rausfallschutz) in meinem Arm.

    Wir hatten bei allen drei Kindern ein Beistellbett. Aber leider wollte dort kein Baby schlafen. Das klappte nur mit Körperkontakt.


    Gassi gehe ich am liebsten mit Trage oder Tragetuch. Mit kiwa finde ich umständlich besonders wenn der Hund noch nicht so gut leinenführig ist (ich bin ihm schon ein paar Mal über die Pfoten gefahren :ka: ). Auch kann man hier auf dem Land viele Wege mit Kiwa nicht nutzen und die Gassistrecke ist dadurch echt eingegrenzt.


    Wichtig finde ich auf jeden Fall eine zweit Person zu haben die aushelfen kann. Sei es weil das Kind krank ist, die Nacht Mal wieder unterirdisch war oder es Weltuntergang mäßig regnet und der Hund aber raus muss.

    Gerade als Erstmama kommt man immer wieder an seine Grenzen und ist erschöpft. Da ist Hilfe nie verkehrt.

  • Hier leben ja bekanntermaßen 4 Hunde und 3 kids (4 und fast 3 Jahre und 8 Monate).

    Hunde im bett hab ich ziemlich zu beginn der Schwangerschaft schon verboten. Auch wenn ich gerne mit denen kuschel die haare und der dreck haben mich schon immer gestört.

    Wir sind im prinzip immer mit dem kind heim, haben es als "meins" deklariert und gut wars. An "meins" dürfen die hunde nämlich nicht dran. Anfangs war das auch völlig problemlos, als der große anfing zu krabbeln fand die hündin das blöd. Wir haben jedes weggehen von ihr bestärkt, jedes hilfe suchen bei uns erwachsenen gelobt und so weis sie wenn es ihr zu viel, zu wild oder zu laut wird geht sie einfach. Grade unser Rüde ist dagegen die rihe selber, der wird mittlerweile gerne ins spiel eingebunden und freut sich :-)

    Im prinzip hat es sich hier halt eingespielt, jedes neue Kind oder Welpe hst alles ein wenig chaotisch gemacht aber schnell hatten wir unsere routine wieder.

  • Berichten kann ich nichts, da ich noch kein Kind habe, aber ich meine mehrfach gehört zu haben, dass man dem Hund nichts mitbringen soll, was nach Baby riecht. Da gab es auch mal Folge(n) vom Hundeprofi, wo so die Herangehensweise Hund und Baby erläutert wurden bzw. wie man den Hund an das Baby gewöhnt. Die fand ich eigentlich sehr logisch und klar verständlich.


    Mit Pflegehund und Baby bin ich sehr gern im Kinderwagen spazieren gegangen, allerdings war das auch nur einer, mit zwei Hunden würde ich da wohl auch eine Trage bevorzugen.

  • Trage fand ich bei größeren Hunden und wenn die nicht im Freilauf sind, teilweise zu gefährlich.

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