Gruppendynamik- Hündin überfordert und jagt

  • Ich würde diese Hunde meiden, die ihr Streß machen und lieber mit den ruhigen Vertretern gehen, die du so wie ich das jetzt verstanden hast ansonsten regelmäßig triffst

    Da bin ich ganz bei Dir.

    Wir haben im Bekanntenkreis auch eine Hündin, die im Großen und Ganzen total nett ist, aber sie bringt sehr viel Unruhe in jeden Spaziergang, d.h. meine Hunde sind dann völlig drüber, sie jagen nicht, aber ihr Verhalten ist anders als sonst (sie spielen doof) und diese Spaziergänge meide ich jetzt. Für Mensch und Hund nicht wirklich schön

  • Mit Hunden, die meinen Hunden nicht gut tun, gehe ich nicht spazieren. Also maximal mit großem Abstand zu einem Social Walk zum üben gewisser Dinge, wo dann aber nichts ist mit Pläuschchen halten. Mein Rüde kippt verstärkt in Jagdverhalten, wenn er Stress hat. Und er macht zusätzlich seinen Radius riesig oder zieht sehr an der Leine, egal wie lang sie ist. Sowas mache ich deswegen nicht mehr mit ihm, wir haben genug Baustellen und Spaziergehen soll ihm Spaß machen und kein Stress sein.

  • Und er macht zusätzlich seinen Radius riesig oder zieht sehr an der Leine, egal wie lang sie ist.

    Genau das habe ich, je nach Hundegesellschaft, leider bei Looney auch beobachtet. Und das gefällt mir natürlich nicht, weil das normalerweise nicht so läuft.

    Es ist gut zu wissen, dass meine Hündin da nicht die Einzige ist und ich werde entsprechend Konsequenzen für mich draus ziehen.

  • Donna verhält sich auch anders, wenn wir zusammen mit anderen Leuten und Hunden gehen. Ihr Radius ist erheblich größer, sie machte viel mehr ihr eigenes Ding, geht auch gerne mäuseln.. Bin ich mit ihr alleine unterwegs, ist sie viel mehr bei mir.


    Ich persönlich fand es bis jetzt allerdings nicht schlimm, wenn Donna innerhalb unseres gewohnten Reviers in so einem Fall Distanz sucht. Ich bemerke, dass sie trotzdem ganz genau weiß, wo wir lange gehen und mich gut im Blick hat. Sie hört auch gut auf meinen Rückruf.

    Für mich ist der weitere Radius ihre Strategie, um ihre Ruhe vor anderen Hunden zu haben und das ist mir lieber, als wenn sie sie mobben würde. Es ist ein Kompromiss: ich möchte gerne mit meinen Bekannten zusammen laufen und sie hat ihre Ruhe.

    Aber vielleicht müsste ich da umdenken? Mmmh..

  • Aber vielleicht müsste ich da umdenken? Mmmh..

    Ich weis nicht...


    Wenn mir die Freundschaft wichtig ist, finde ich es auch zumutbar, dass der Hund sich mal zurück nimmt oder ein Alternativverhalten lernt. Also es ist ja nun nicht abgrundtiefer Hass, auch bei Looney nicht, sondern vielleicht nur nicht die totale Harmonie, wie mit manch anderen Hunden.


    Also da kann auch ein Hund mal zurück stecken, wenn mir als Mensch der andere Mensch wichtig ist. Zur Not halt Leine. (Ganz allgemein, nicht auf Donna bezogen. Die scheint ja mit ihrer Strategie zurecht zu kommen)

  • Ich kenn das auch- Theo kippt bei Stressoder großer Aufregung auch in den Jagdmodus.

    Ich würde auch gerne mit den Hupla-Leuten Spazierengehen, die sich öfter treffen. Aber da ist so viel Dynamik in der Gruppe und die Hunde teilweise so drüber, dass ich das nicht mache. Theo würde sich zwar irgendwie freuen, aber eigentlich völlig überfordert sein und ich hab keine lust auf einen anfangs kreischbellenden Hund, der dann auch noch ins jagen kippt, v.a. im Freilauf und irgendwie versucht, sich in der Gruppe zurechtzufinden und nur am rumfiddeln ist

  • Aber vielleicht müsste ich da umdenken? Mmmh..

    Ich glaube, das kommt auf den Hund an. Hat er Stress? Und falls ja: Ist es schlimm, dass er Stress hat?

    Ich finde Stress nicht per se problematisch sondern etwas, das zum Leben gehört.


    Nastro mag wildes Toben und Rennen um ihn herum auch nicht, würde gerne den Kontrolletti spielen, traut er sich nicht, also Übersprungshandlungen. (Wenn ich ihn denn lassen würde.)


    Ich käme jetzt nicht auf die Idee mit drei Leute und fünf Junghunden drei Wochen in ein Ferienhaus zu fahren und Nastro hätte keine Ruhe.


    Aber 1-2x im Monat? Für ein oder zwei Stunden? Das kann er aushalten - und ich möchte auch dass er damit konfrontiert wird. Er lernt (langsam) immer mehr zu entspannen, weil ihn das nichts angeht. Er lernt, dass er auch bei Stress bestimmte Dinge nicht darf.


    Außerdem: Die dynamischen Hunde werden älter und sind irgendwann weniger dynamisch und *ich* mag diese Gänge auch wenn die Hunde nicht perfekt passen.

  • Für mich ist der weitere Radius ihre Strategie, um ihre Ruhe vor anderen Hunden zu haben und das ist mir lieber, als wenn sie sie mobben würde. Es ist ein Kompromiss: ich möchte gerne mit meinen Bekannten zusammen laufen und sie hat ihre Ruhe.

    Aber vielleicht müsste ich da umdenken? Mmmh..

    Angela, nein, musst Du nicht. Ich kenne ja Donna, weiß wie sie sich auf unseren Spaziergängen verhalten hat und mir persönlich würde es nichts ausmachen, wäre mein Hund so. Donna ist abrufbar, trotz des manchmal etwas sehr großen Radius', aber sie hat Dich auch im Blick. Also lass es wie es ist

  • Sowas hängt ja auch ganz stark vom Hund ab. Und ich pflege Freundschaften dann ohne Hunde, klappt wunderbar.


    Der Hund lernt ja nicht automatisch zu entspannen, nur weil man ihm immer wieder der Situation aussetzt. Und mir macht das auch keinen Spaß mit einem Hund Gassi zu gehen, der entweder dauernd zieht und weg will oder ohne Leine dann einfach jagen geht. Wie lernt der denn sich "zurück zu nehmen"? Mit Rückruf ist da bei uns auch nix mehr, er schätzt die Nähe der Gruppe ja nicht. Ich kann da nicht entspannt Gassi gehen, wenn ich sehe, dass es meinem Hund nicht gut geht. Da hat unsere Freundschaft mehr davon, wenn ich getrennt Gassi gehe und wir danach gemeinsam was machen und meine volle Aufmerksamkeit ihnen gehört.


    Aber hätte ich einen Hund, der das ganz gut weg steckt und gut ansprechbar bleibt, dann würde ich das sicher auch ab und zu machen.

    Aber bei meinem kleinen Stresskeks, der beim kleinsten Pups Gassi gehen verweigert, den tue ich das nicht an.

    Ein Bekannter von mir hat einen Border Collie, der sich in der Gruppe ganz und gar nicht wohl fühlt. Der zeigt schon an der Leine kein Erkundungverhalten mehr und ohne Leine rennt der einfach ohne Ziel mit Vollspeed los. Dafür wird er dann auch noch jedes Mal mit lautem Schreien oder Leine hinterher werfen gestraft. Es tut mir jedes Mal leid, wenn ich ihn so gestresst auf Gruppenspaziergängen sehe, weil Herrchen eben mit anderen Hundemenschen spazieren gehen möchte.


    So geht es natürlich nicht jedem Hund und da muss man seinen Hund selbst einschätzen und auch gucken, was der Hund sonst so im Alltag noch verknusen muss.


    Aber so ganz pauschal zu sagen, das muss der Hund wegen meinem Bedürfnis nach Sozialkontakten abkönnen, ist nicht mein Weg.

  • Aber so ganz pauschal zu sagen, das muss der Hund wegen meinem Bedürfnis nach Sozialkontakten abkönnen, ist nicht mein Weg.

    Aber das hat doch wirklich keiner geschrieben? Eigentlich sind wir hier doch sehr zurückhaltend und differenziert?


    BorderPfoten bezog sich konkret auf Donna, Oleniv unterscheidet beim Stresslevel und schreibt dann "mal zurücknehmen", ich selbst schrieb "kommt auf den Hund an" bzw. "kenne mich mit Bordern nicht aus... aber bei Nastro..."


    Und ich finde das ein sehr spannendes Thema - gerade wenn nicht pauschalisiert wird.

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