Hallo Liebes Dog-Forum-Team,
wir haben uns am 26.12.2022 eine am 27.10.2022 geborene Goldenretriever-Hündin geholt.
Gerade mal 8 Wochen alt und die "Züchterin" war höchst überfordert, die Mutter seit einer Woche nicht mehr bei den Welpen und sagte "sie wäre ja sehr froh, wenn Sie bald alle weg sind".
Unsere knapp 250 km Fahrt, sollte ursprünglich nur ein Kennenlernen sein. Ich hätte die Kleine unter 10-12 Wochen nicht mitgenommen, jedoch haben sich unsere Pläne schlagartig geändert als ich die Haltung sah.
Scheinbar wurden die Welpen "aufgeteilt" drei bei der Mutter der "Züchterin" (wohin die Überweisung ging), drei bei ihr, im Keller, auf Fließen, mit einer dünnen Decke drauf.
Es sah so aus, als hätte man den Welpen zwei mal Futter am Tag gegeben und sonst gar nicht um die kleinen gekümmert. Ich meine Stubenreinheit kann ich von einem acht Wochen jungen Welpen nicht erwarten, aber allgemeine soziale Punkte wie mit anderen Hunden oder das normale Gassi mit Leine gehen wurde offensichtlich komplett vernachlässigt.
Somit entschließ ich mich die vermeintlich ruhigste von den drei Mädels mitzunehmen und das große Kennenlernen mit unserer Bordeauxdogge stand uns bevor.
Sie ist nicht mein erster Welpe, vor unserer Bordeauxdogge haben wir auch einen Schäferhund von Welpen aus gehabt und ich entschied mich nun für einen Goldenretriever.
Wie erwartet, war meine 3 Jahre alte Hündin anfangs eher skeptisch, doch nach einer halben Stunde waren die beiden ineinander verliebt und teilen sich seit Tag eins den selben Schlafplatz.
Soweit so gut.
Zum Glück bin ich im Home-Office, denn seit dem 27.12. verfalle ich kaum noch in die Tiefschlafphase.
Ich gehe mit Daisy alle 2-3 Stunden (anfangs 1-2) Stunden raus in den Garten, um sich an das Umfeld, die Geräusche und die Nachbarn zu gewöhnen.
Denn seit Tag eins hatte sie einen Uringang, so häufig, wie ich es noch nie gesehen habe.
Sie ist bis heute nicht stubenrein und das ist sehr verärgernd, weil der Aufwand und die Geduld verschwendet erscheinen.
Man darf die beiden vielleicht nicht vergleichen aber unsere Dogge war nach zwei Wochen komplett stubenrein und hat sich in der ersten Woche schon mit Piepsen gemeldet, wenn es eng wurde.
Ich habe außerdem den Fehler gemacht mit beiden gleichzeitig eine "lange" Runde zu laufen, damit Sie sich an den Gassiweg gewöhnt, jedoch von Haustür bis zur Wiese lässt Sie die Dogge oder die Leine keine Sekunde in Ruhe. Ständig zieht Sie entweder an der Leine, bleibt stur Stehen (wir stehen dann auch mal fünf Minuten) oder beißt unserer Dogge ins Ohr und den Hals.
Unsere Bordeauxdogge ist wie ich ein sehr gemütliches Lebewesen, weswegen Daisy sich noch nie über Ärger seitens "Taya" sorgen musste.
Sie ist zuhause sehr wild, wodurch sie ihren Wassernapf schon 8-10 mal umgeworfen hat. Nach jedem wilden Toben, wird dann fleißig und mit einer Selbstverständlichkeit in eine Ecke ihrer Wahl uriniert.
7 von 10 Fällen erkenne ich es und schnappe Sie mir und trotzdem erkennt sie nicht, dass wir schon auf dem Weg sind und es wird in den Treppengang oder im Hausflur sich erleichtert.
Welches dann dazu führt, dass der Gartengang zum Spielen und kurzem Toben genutzt wird und in 5 von 10 Fällen gibt es keinen Toilettengang.
Ich bin ein sehr geduldiger Mensch und bin seit dem ich ein Kind bin, mit Hunden aufgewachsen.
Jedoch habe ich es mit meinen eigenen Augen noch nie so krass gesehen, wie ein Welpe keinerlei Fortschritte gemacht hat (in 14 Tagen).
Außerdem scheint Daisy sehr sturköpfig und ausdauernd zu sein, was ihr Willen angeht.
Wenn ich in der Küche bin und etwas zubereite, sei es für sie oder für mich rückt sie mir auf die Pelle, versucht an mir hochzuspringen und bellt sogar manchmal in meine Richtung.
Ich habe es seit Tag eins versucht ihr das abzugewöhnen, aber ich habe das Gefühl es wird Tag für Tag penetranter, bis ich die Tür schließe und sie dahinter schmerzverzerrt am Jaulen ist.
Mit Beißhemmungen hatte ich weder beim Schäferhund noch bei der Bordeauxdogge so ein großes Problem, wie bei diesem Goldenretriever.
Ich kann verstehen, die Zähne jucken und werden auch bald ausfallen, aber sie beißt so ausdauernd an alles was sie findet und manchmal mit einem Knurren und bellen, wo ich mich frage ob das denn noch normal ist.
Nach zwei Wochen nun kommt es ab und zu vor, dass wir morgens von einem 10 minütigen Lauftraining vom Garten heimkommen und beim Zähneputzen sie schon zwei mal im Flur und Küche Urin lässt. Ich ärgere mich und wische es weg, nach dem Umziehen fallen mir dann zwei weitere Urinpfützen auf.
Beim ersten mal als ich das sah, war ich wütend und schockiert zugleich, habe aber nach einer direkten Lösung gesucht. (denn wir gehen mindestens 10x am Tag raus...)
Nach langer Recherche, zwischen noch öfter rausgehen und noch mehr Geduld mitbringen, las ich dann die Option dass sie eine Blasenentzündung haben könnte.
Vor 10 Wochen wollte ich mit ihr eigentlich nicht zum Tierarzt, aber es war ja ein "Akuter-Notfall".
Die letzten Tage hatte sich nämlich neben dem massiven Urineskapaden, dann noch das Blut im mir große Sorgen bereitet und dachte mir es ist höchste Eisenbahn!
Die Untersuchung beim Arzt verlief sehr entspannt, wir haben gleich alles auf einmal gemacht, Chippen, Ultraschall an der Blase, Kotproben der letzten drei Tage mitgegeben, Urinprobe usw.
Der Ultraschall hat nichts gezeigt, jedoch hat die Ärztin im Urin scheinbar die Blasenentzündung (von mir diagnostiziert/vermutet) dann erkannt und uns Medikamente verschrieben.
Der Kot hatte sich seit dem zwar normalisiert, aber heute bekam ich den Anruf dass die Kotproben wohl Giardien aufweisen und dass das von der Mutter wohl übertragen wurde.
So ganz schlecht waren unsere Erfolge aber bisher dann doch nicht, wir freuen uns trotzdem gemeinsam wenn wir Nachts um 4 dann im Garten urinieren (klingt schon bisschen komisch).
Und wir können auch, wenn es ein Leckerli in der Hand gibt, jetzt schon seit einer Woche - Sitz und Platz machen.
Hat jemand von euch auch in der Welpenphase mit einem Goldenretriever ähnliche Erfahrungen gemacht?
Sollte ich eine Hunde-/Welpenschule aufsuchen?
Habe ich was falsch gemacht oder gibt es Punkte welche ich besser machen könnte?
Welche Tipps habt ihr?
Ich wäre für jeden Vorschlag sehr dankbar,
Daisy und Taya würden sich auch sehr freuen, wenn die große Schlafmatte nicht immer in der Waschmaschine ist