Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Danke, ich glaube ich bin immer zu vorsichtig.

    Eins hab ich gelernt: Hunde sind ganz und gar nicht aus Glas und sehr, sehr zäh. Wirklich sehr. :D

    Nachtrag noch: IdR mögen sie es eh ned einfach an den heiligen Pfoten angefasst zu werden, die rappelt sich dann fix selber wieder hoch.

  • Wir hatten heut auch wieder einen Abbruch Fail :beaming_face_with_smiling_eyes: Abbrüche in nicht hohen Erregungslagen funtionieren hier ja auch wunderbar.

    Aber heut hebe ich grad ein Häufchen von Hund 1 auf, die brav neben mir steht. Hund 2 derweil 10 Meter weiter vorn entdeckt einen großen Güllefleck und schmeißt sich begeistert rein :pile_of_poo: Ich seh es, wo die grad schön längs reintaucht und lasse den absolut ernstgemeinten authentischsten Abbruchurschrei den ich je gemacht habe raus. Hund 1 die nicht gemeint ist neben mir, meint der Himmel fällt uns allen auf den Kopf, zuckt zusammen, beschwichtigt etc. Hund 2 schaut kurz auf, kalkuliert kurz meine Entfernung und kommt zu der Berechnung, dass sie sich noch ein, zweimal reinwälzen kann, bevor ich sie erreichen kann.

    Fazit: Hier wird im Hundekopf ganz genau abgewogen, was sich mehr lohnt in dem Moment.

  • Wenn ihr was nicht passt, legt sie sich hin und geht keinen Schritt mehr. Beispiele: sie sieht einen Hund von weitem und ich will in die andere Richtung. Platsch, liegt sie und geht freiwillig kein Stück mehr. Oder Rückkehr von einem Ausflug zum Auto...sie will nicht, Hund liegt.

    Das haben wir, wenn andere Hunde sich uns von vorne kommend nähern: Hinschmeißen und fixieren.

    Will ich kein Stück, daher gibt es folgende Varianten:

    Lässt Bjarni sich hinfallen, stelle ich mich sofort vor ihn (blockiere die Sicht) und verlange ein Sitz, aus dem Sitz dann ein "weiter" eng am Bein. Das Sitz habe ich generell so gut belohnt und generalisiert, dass es sich in vielen Situationen sehr zuverlässig abrufen lässt. Genaue und präzise Infos, was ich statt des Hinschmeißens und Fixierens haben möchte, waren sehr hilfreich

    Abseits davon belohne ich jedes Verhalten, dass er von sich aus als Alternative zeigt (Bogen laufen, deeskalierend schnüffelnd Distanz aufbauen, Blickkontakt zu mir etc)

  • Degurina

    Ja, das Prinzip ist uns bekannt und wird auch erfolgreich bei Vögeln angewendet. Wobei wir unterscheiden zwischen Singvögeln, die auf dem Weg rumhopsen und Wasservögeln. Bei größeren Vögeln gibt es ein eindeutiges Jagdverbot in Form von einem Nein in diversen Formen. Aber an Federvieh kann man halt auch täglich zigmal üben. (Bzw. Tun wir das schon von Welpe an) An Rehen üben klappt eher nie, Katzen mäßig. In unserem Garten frühstücken sogar manchmal die Rehe. Die sitzen da im Gras und chillen. Wenn wir dann unten durchs Tor kommen, hebt Eros die Nase, wittert und das war’s. Er weiß, die sind da. Das löst nicht dieses kopflose „ich will da jetzt hinterher“ in ihm aus. Was sich nicht bewegt, triggert ihn nicht.

    Ich glaube einfach, wir brauchen noch viiiiiiiiiele Wiederholungen, bis es sitzt. Wer also ein freilaufendes Reh zur Übung bereitstellen kann, gern her damit :ugly: |)

  • Solang ich die Katze auch vorher sehe

    Sorry noch mal kurz dazu: ich achte im Aufbau drauf, dass das keine Rolle spielt..

    also es ist nicht so, dass ich das Wild sehe, ein Signal gebe und der Hund führt das aus.

    Sondern die Wildsichtung selbst ist das Signal für die Umorientierung..

    Meine Hündin hat auch auf Spur gejagt, man hat als Mensch einfach absolut keine Chance, den Geruch zuerst wahr zu nehmen.

    Hier mal ein sehr altes, sehr pixeliges Video. Aber ich denke, man erkennt was ich meine.

    Meine Hunde sehen die Nilgänse und orientieren sich beide zu mir um, ohne das ich was gesagt habe.

    Mia, die tricolor Hündin, noch mit deutlicher Aufregung (das ist mittlerweile besser), Ares, der Mali, eher gelangweilt.

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  • miamaus2013 So ist das bei uns auch, bei Singvögeln. Da sage ich nichts. Hund wird langsamer, dreht sich zu mir, ich bestätige, der Vogel verschwindet meist währenddessen, Hund läuft cool weiter.

    Aber nochmal: wie soll ich am flüchtendem Wild üben? In den Augen meines Hundes, ist das anders, als ein hüpfender Vogel. Oder anders: wie soll ich ihm klar machen, das ein rennendes Reh genauso etwas ist wie ein Vogel?

    Er kann das Umorientieren sehr gut, bei Mensch, Radfahrer und sogar seltenen Autos auf dem Feld. Da bleibt er stehen, schaut zu mir, wartet. Vielleicht habe ich auch einen Knoten im Hirn, ich weiß es nicht. Bewegung ist hier eben hochspannend im Gegensatz zu Geruch, oder Statik. Mir fehlt der Weg das zu generalisieren, weil der Hund Unterschiede macht.

  • Sichern, damit es nicht zu Erfolgserlebnissen kommt und dann halt bestätigen, was man bestätigen kann :ka:

    Ich belohne da einfach was der Hund mir anzeigt in 90% der Fälle weiß ich nicht mal was da jetzt spannend ist. Vielleicht bin ich auch gut erzogener Belohnungsautomat. Solange es funktioniert ist mir das egal.

    Abbruch genauso. Den übe ich stets und ständig in allen möglichen und unmöglichen Situationen. Damit es im Ernstfall selbstverständlich funktioniert. Aber ich übe doch nicht am Endziel.

    Ich unterscheide aber auch nicht in Training und Alltag. Hier gibt es immer klares ja, nein. Mein Ziel ist da meistens noch nicht mal ein nie wieder, sondern ein jetzt gerade nicht. Und irgendwann, wird aus einem, durfte man noch nie, ein macht man auch gar nicht erst. Und Manches muss ich selbst dem Senior noch 3x täglich sagen, obwohl der Baby Hund es am 3. akzeptiert hat. So sind sie halt :ka:

  • Ich würde Emma auch recht pragmatisch von den Platz wegtreiben, es ihr dabei auch ruhig unangenehm machen.

    Sprich, frontal auf sie zugehen und wenn das nicht reicht zum weichen, Fuss unter den Hund und die Fussspitze hoch. Ja, darf unangenehm "pieken" bei hochlumpfen, sie soll ja hoch. Entweder das reicht, oder es wird im Anschluss noch weiter körpersprachlich zurückgetrieben.

    Auch wenn sie sich auf den Rücken dreht. Fuss unter den Hund, Fussspitze hoch.

    Klingt doof für den Hund, ist es auch und soll es auch :ka: .

    Das wäre auch mein Weg. Verhindern, dass sie sich legt und wenn man zu langsam war, dann muss sie wieder auf. Ich sage dazu dann auch das Wort "auf". Das verknüpfen die dann mit aifstehen und irgendwann wissen die dann, dass sie aufstehen sollen und man muss gar nichts anderes mehr machen.

    Meine Hunde wissen auch immer, wenn die Leine ans Halsband kommt, müssen sie laufen und zwar mit mir und bei mir. Die haben auch gelernt, dass sie dann keine Wahl haben. Ich muss da weder ziehen noch sonst was, sobald ich die Leine umlege, stehen die auf und laufen los.

    Geziehlt geübt habe ich sowas nicht, ich war nur konsequent und habe an der Stelle nichts durchgehen lassen.

    Bezüglich klauen....Nando weiß genau, er kommt damit nicht durch, entweder ich schicke ihn weg so wie miamaus2013 es beschrieben hat, oder ich nehne es ihm ab, wenn er was hat. Sobald ich mich ihm zuwende spuckt er es meist schon aus, er weiß ja, ich nehms sowieso.

    Es gibt Hunde, da ist das alles nicht notwendig, hatte ich selbst mal, und es gibt Hunde, denen darf man einfach nichts durchgehen lassen.

  • Danke, ich glaube ich bin immer zu vorsichtig. Das werde ich nachher mal ausprobieren...Okay, das an den Läufen packen und wegziehen eher nicht 😅 Aber ich mach es ihr auf jeden Fall unbequemer.

    Wir hatten ein ähnliches Problem mit dem Dackel. Sie wollte bei meinem Freund auf keinen Fall an der Leine laufen, nur bei mir.

    Also hat sie sich einfach hingesetzt.

    Er ist aber auch immer recht gemütlich mit ihr gelaufen. Wenn er dann, wenn sie sich hingesetzt hat, weiter wollte, musste er sie förmlich hinter sich her schleifen, es ist echt erstaunlich wie stark so ein kleines Persönchen sein kann.

    Wir haben es so gelöst, dass mein Freund einfach generell mit mehr Schwung läuft und sie so schon in Ansätzen des Hinsetzens hindert. Auch dieses ständige nach hinten auf den Hund gucken, sie verbal ermuntern wollen, abwarten ob sie vllt. doch mal von sich aus Laune hat, stehen bleiben,… wurde gestrichen. Er läuft jetzt einfach wie auf dem Laufsteg und Dackel muss mit. In diesem Fall war es glaub ich wirklich vorrangig eine Frage des Mindsets. Mein Freund wollte nichts falsch machen, auf sie eingehen, hat auf ihre Freiwilligkeit gebaut,… - das war bei dem Thema aber schnell ne Sackgasse.

    Ich will nicht lügen, aber das ganze hat vllt. drei resolute Spaziergänge benötigt und seitdem läuft sie in der Spur.

    Ich selbst mache das bei Sittinghunden jeglicher Größe ganz genauso. Nicht mitlaufen wollen, sich setzen/legen, einfach in eine andere Richtung gehen bedeutet bei mir, dass die einfach von mir mitgezogen werden und ich diesen zögerlichen „Ist das denn auch wirklich ok?“-Moment bei mir gar nicht erst aufkommen lasse, indem ich erstmal auf mit einer gewissen Dynamik laufe. Das klappt sehr gut und sobald die das verstanden haben, bummel ich gern auch wieder durch die Gegend. Ich bin schon recht nett (vor allem mit meinen Hunden), aber ich mag das gar nicht, von ihnen so blockiert zu werden.

    Unangeleint würde ich den Hund auch einfach sehr bestimmt aufscheuchen und im Zweifel anleinen und los gehts.

  • Wir waren gerade unterwegs und ich muss es ihr wirklich unbequem machen. Füße drunter schieben fand sie gar nicht gut. Jetzt springt sie immer auf, sobald ich nur den Fuß in ihre Richtung bewege.

    Ich war mal wieder wie so oft zu vorsichtig gewesen. Auf so leicht körperliche Korrekturen spricht sie gut an. Dafür könnte ich sie wohl anschreien und schimpfen bis ich heiser bin...das ist ihr gefühlt egal.

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