Warum darf jede/r einen Hund kaufen?

  • Kam heute, ist in der Mediathek zu sehen: https://www.ardmediathek.de/vi…ovL2hyLW9ubGluZS8xNzAwNDg


    Interessant und leider auch sehr bestürzend, traurig, entsetzlich.


    Seit meiner schon länger dauernden Hundesuche treffe ich immer wieder/fast nur auf solche Schicksale: Mixe aus unpassenden Rassen, Mehrfachabgaben, Corona-Welpen, Beißvorfälle und dann wohin so schnell mit dem Hund, der weg muß!? Ganz viele noch junge Hunde, oft noch nicht aus der Pubertät raus, teils "zwecks besserer Sozialisation oder leichterer Erziehbarkeit" aber schon kastriert usw.


    Sollte nicht ein Hundeführerschein für alle - bereits VOR der Anschaffung des Hundes - her?


    Wie ist Eure Meinung dazu?

  • Bei uns in Wien ist zum Beispiel ein Sachkunde-Kurs über Hunde(Haltung) verpflichtend.


    Bedeutet, wer in Wien einen Hund anmelden möchte, muss einen Nachweis vorlegen, dass er diesen Kurs absolviert hat.


    Der Ansatz ist gut, wenn natürlich dennoch Abgaben damit nicht verhindert werden können.

    Aber man versucht wenigstens was.


    Wen es interessiert, anbei der Link.


    Der Wiener Sachkundenachweis
    Alle Informationen zum Wiener Sachkundenachweis für Neu-HundehalterInnen sowie Themen rund um den Hund finden Sie hier.
    www.hunde-kunde.at
  • Den Tieren zulieben hätte es was. Aber nicht nur für Hunde, das stimmt. Selbst Hamster werden leider nur allzuoft auf Schuhkartongröße gehalten, um nur ein Beispiel zu nennen.

  • In Wien ist mittlerweile ein Sachkundenachweis für Neuhundehalter Pflicht, wenn diese sich ab einem bestimmten Stichdatum einen Hund holten und die letzten zwei Jahre davor keinen Hund mehr gehalten hatten:

    Zitat

    Seit dem 1. Juli 2019 muss jede Person, die in Wien einen Hund anmelden möchte und in den zwei Jahren zuvor keinen gehalten hat, einen Sachkundekurs besuchen. In diesem vermitteln die autorisierten AnbieterInnen Grundkenntnisse über die Anschaffung, Haltung, Pflege und Erziehung von Hunden sowie die rechtlichen Bestimmungen.

    Mehr Infos hier: https://www.wien.gv.at/presse/…0Sachkundekurs%20besuchen.



    Ich bin da ehrlich gesagt zwiegespalten, weil ich glaube, dass diese Maßnahme vor allem diejenigen trifft, die eh vernünftig sind und sich vorab Gedanken machen.

    Wenn wer den Hund nicht anmeldet, naja... und genau das sind die HundehalterInnen, bei denen ich am meisten Bauchschmerzen habe vermutlich... irgendwelche Halbstarken mit möglichst krassem Malinois etc.



    Zum Inhalt des Sachkundenachweises kann ich aber nix sagen, ich hab den nicht gemacht. Ich weiß also nicht, inwiefern der wirklich hilft, Hunde zu schützen und ihre Haltungsbedingungen zu verbessern.

  • In der Theorie gut.


    In der Praxis wird es schlechte Hundehaltung und unüberlegte Anschaffung ebenso wenig verhindern, wie der KFZ Führerschein verhindert, dass sich jemand stockbesoffen hinters Steuer setzt.

    Zumal eine solche Regelung nichts bringt, wenn man sie nicht ernsthaft kontrolliert und wie gut das funktioniert, hat man bereits bei den diversen Gefahrhundeverordnungen gesehen.


    Vor allem wird mir allein bei der Vorstellung Angst und Bange, welche "Experten" da wieder herangezogen werden würden, um den Führerschein zu erarbeiten.

  • In Beantwortung der Threadüberschrift:


    Grundgesetz, Artikel 2 (1) und Artikel 3 (1).


    Für gesonderte Auflagen - sei es im Sinn der Gefahrenabwehr oder des Tierschutzes - müsste erstmal klar dargelegt werden, was das Ziel ist, welche Auflagen man erreichen möchte und inwiefern die Auflagen sinnvoll und verhältnismäßig zum Erreichen dieses Ziels sind und nicht Gefahr laufen, einzelne Personengruppen unverhältnismäßig zu benachteiligen. Ohne entsprechende Infos kann die Frage nicht beantwortet werden, ob ein Hundeführerschein sinnvoll ist oder nicht.

  • Ich habe in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen mit Hund gewohnt. In Schleswig-Holstein gibt es nicht wirklich Vorgaben, in Niedersachsen den Hundeführerschein. Ich muss sagen, dass ich in Niedersachsen deutlich mehr Ärger mit anderen Hunden und deren Haltern habe, als in Schleswig-Holstein. Da war der Umgang irgendwie entspannter, aber auch respektvoller… Vielleicht, weil man nicht die Ausrede der Führerscheins hatte und dadurch auch nicht meinte, nun allwissend zu sein? Keine Ahnung… Aber ich habe den Eindruck, dass durch den Führerschein in erster Linie die Hundeschulen profitieren und die Halter eher verunsichert sind. Aber das ist natürlich ein sehr subjektives Empfinden. Es fiel mir aber mit dem Umzug massiv auf…

  • Hab den Film angeschaut.

    Also erstmal Danke fürs Einstellen.

    Ich finde allerdings, dass er für die Fragestellung nicht so besonders relevant war.

    Aber eigentlich finde ich schon die Frage falsch gestellt.

    "Warum denken so viele Menschen, sich einen Hund anschaffen zu müssen/ zu wollen?", finde ich irgendwie interessanter und zielführender.

  • Ich habe als zukünftiger Ersthundehalter erst kürzlich den Theorieteil für den Sachkundenachweis in Niedersachsen gemacht.

    Das war ziemlich billig. Die meisten Fragen kann man mit etwas nachdenken ohne Vorbereitung schaffen. Hier findet man eine Übersicht http://rundumhund-cux.de/sachkundenacheis.htm


    Ich fühle mich durch den Test kein bisschen besser auf die Hundehaltung vorbereitet. Natürlich nutze ich andere Quellen!

    Mein Eindruck ist viel mehr, dass es Geldmacherei ist. Guter Grundgedanke, aber schlechte Umsetzung.

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