Ist das der richtige Wurf für uns?

  • Guten Morgen liebes DF,


    Ich bin absoluter Welpen-Laie und mein Mann, der zwar viel Hundeerfahrung hat, hat bisher auch nur als Kind einen Welpen begleitet. Daher stehen mir/uns viele Fragen um Kopf und wir wissen auch nicht, ob wir als Laien auf unser Bauchgefühl vertrauen können.


    Aber worum geht es eigentlich?

    Wir möchten einen Großpudel -Welpen adoptieren. Die Züchterin ist im VDH und hat langjährige Zuchterfahrung, hat aber die letzten fünf Jahre ausgesetzt und jetzt ihren ersten Wurf mit der Hündin.

    Wir waren Anfang der Woche zum Welpen gucken dort und haben eigentlich auch unseren Welpen gefunden. Aber wir sind hin und her gerissen, ob dort alles so in Ordnung ist. Ich würde mich über Meinungen und Gedanken freuen!


    Die Welpen sind vier Wochen alt. Sie leben in einem eigenen beheizten Zimmer, in dem auch die Züchterin schläft. Es sind insgesamt sieben Welpen.

    Die Mutterhündin ist sehr entspannt und neugierig, hat uns aber völlig in Ruhe gucken lassen und sich daneben gelegt.

    Die Welpen hatten gerade Futterpaste bekommen waren ziemlich müde und schläfrig. Sie lagen quer in der ganzen Box verteilt, meistens aneinander gekuschelt.

    Einer der zwei Welpen, die für uns in Frage kämen, gefiel uns besonders und die Züchterin hat ihn auf den Arm genommen und uns gezeigt. Anfassen durften wir ihn nicht. Sie hat Mal schlechte Erfahrungen gemacht, deswegen dürfen ihr unbekannte Personen die Hunde erst ab sechs Wochen anfassen. Sie hat es mit einem stärkeren Immunsystem zu dem Zeitpunkt begründet.

    Danach war der Welpe auch etwas aktiver und ist durch die Box gehoppelt, hat ein Kuscheltier geschüttelt und hat sich vorne an die Box gesetzt und uns beobachtet. Oder zumindest sah es so aus. Vielleicht hat er auch eher geschnuppert. Dann hat er sich vorne in die Ecke (30cm von uns) hingelegt und geschlafen.


    Laut der Züchterin ist er Wurf extrem ruhig. Eigentlich sind sie nur am futtern und schlafen. So ruhig kennt sie das aus all ihren Jahren nicht.

    Die Mutter ist eher eine kleine hibbelige. Deswegen hat sie bewusst einen sehr ruhigen, gefestigten Rüden gesucht. Kann das daran liegen? Ist das etwas schlechtes oder besorgniserregendes, dass die Welpen so ruhig sind? Sie machten jedenfalls keinen ängstlichen Eindruck.


    Der zweite Welpe, der prinzipiell für uns in Frage gekommen wäre ist ein sehr kleiner, nicht so gut entwickelter wie die anderen. Der musste immer zuerst an die Zitze gesetzt werden, verschmäht die Futterpaste und ist vom Körperbau und auch vom Wesen eher noch nicht ganz so weit wie die anderen. Diesen würde die Züchterin vermutlich auch erst etwas später abgeben als die anderen.

    Nun habe ich von Frustrationstoleranz und Co gelesen und habe bedenken, dass ein Welpe, der sich sein Futter nie selbst suchen/erkämpfen musste, immer etwas weniger stabil ist und er scheint ja jetzt schon sehr mäkelig zu sein. Die Züchterin beschrieb ihn übrigens als den Frechesten aus dem Wurf.


    Der Welpe, der für uns den besseren Eindruck machte (den ich oben zuerst beschrieb), ist ein kleines dickerchen. Er und ein anderer Rüde arbeiteten sich immer durch alle Zitzen und schubsten auch die Geschwister weg. Sie sind sehr gut genährt.


    Entschuldigt bitte diesen langen Text. Mir schwirrt noch der Kopf.


    Meine Fragen also:

    Wir wollen einen entspannten Begleithund der uns in allen Lebenslagen begleiten mag.

    Aus meiner Laiensicht ist also ein ruhiger Wurf erstmal positiv zu bewerten. Aber die Züchterin ist selbst irritiert. Ist es also was schlimmes?

    Passt das kleine dickerchen zu uns? Oder entwickelt so ein selbstbewusster kleiner Welpe sich zu einem Rowdy? Wir sind bereit viel in die Erziehung zu stecken und konsequent grenzen zu setzen. Einen Dauerkampf möchten wir nicht!

    Wie merkwürdig ist es, dass wir die Welpen nicht anfassen durften?

    Und dass die Züchterin sich wenig für uns/unsere Situation interessiert hat?


    Vielen Dank an alle, die das gelesen haben!

    Ich hoffe, bei uns darf bald der passende kleine schwarze Flausch einziehen! :smiling_face_with_heart_eyes:

  • Hi! :winken:

    Wir wollen einen entspannten Begleithund der uns in allen Lebenslagen begleiten mag.

    Aus meiner Laiensicht ist also ein ruhiger Wurf erstmal positiv zu bewerten. Aber die Züchterin ist selbst irritiert. Ist es also was schlimmes?

    Ich denke, die Züchterin trägt ihr Herz vielleicht ein bisschen auf der Zunge xD

    Wenn die Welpen und die Mutter saubere Augen, saubere Popos haben, glänzendes Fell, die Kleinen satt und zufrieden schlafen, dann kann ich da nichts schlechtes daran erkennen.

    Für euch wäre ein tiefenentspannter Hund genau das richtige. Allerdings kann man das mit 4 Wochen mMn noch nicht abschließend beurteilen.


    Passt das kleine dickerchen zu uns? Oder entwickelt so ein selbstbewusster kleiner Welpe sich zu einem Rowdy? Wir sind bereit viel in die Erziehung zu stecken und konsequent grenzen zu setzen. Einen Dauerkampf möchten wir nicht!

    Der Hund ist offensichtlich gut genährt und gesund. Ob er sich zum Rowdy entwickelt, kann man mMn noch nicht sagen, das hängt auch von eurer Erziehung ab. Ein gefestigter Hund, der selbstbewusst durchs Leben geht, hat sicherlich auch Vorteile.


    Wie merkwürdig ist es, dass wir die Welpen nicht anfassen durften?

    Das ist gar nicht merkwürdig, sondern finde ich sehr gut. In dem Alter sind Welpen noch sehr anfällig für alles mögliche.

    Ich finde 4 Wochen für Welpen gucken fast etwas früh. Bei uns war es frühestens mit 5 Wochen der Fall. Insofern finde ich den Ablauf, dass ihr nur guckt und nicht anfasst, ganz gut. Auch das Verhalten der Mutterhündin war ja offensichtlich entspannt, obwohl ihr Wurf noch so klein ist.


    Und dass die Züchterin sich wenig für uns/unsere Situation interessiert hat?

    Vielleicht kommt das noch, dass sie mehr wissen will. Oder ihr habt auf sie so einen guten Eindruck gemacht, dass sie nicht mehr wissen wollte.



    Zum Kümmerling im Wurf, ich hatte eine Hündin, die musste ab 5 Wochen mit der Flasche aufgezogen werden, weil die Mutterhündin nicht genug Milch hatte. Also kein "Kampf" um die Zitze etc., sie entwickelte sich aber zu einem tollen, tiefenentspannten Familienhund (Leonberger).

    Meine Eltern hatten die Wurfschwester meiner Schäferhündin damals, deren Hund war der kleinste, kümmerlichste im Wurf. Sie entwickelte sich zu einem sehr ruhigen, entspannten, extrem unauffälligen Hund, der ohne Hundeschule oder Training sehr gut hörte. Mir war sie manchmal zu ruhig und langweilig, meine Hündin hatte ein bisschen mehr Pfeffer xD

    Aber wenn ihr das sucht und der Kleine ist gesund... so langsam sollte er aber auch anfangen zu fressen. Ansonsten würde ich auch an Unverträglichkeiten etc denken.


    Die Entscheidung kann euch natürlich niemand abnehmen , das waren nun meine Gedanken, die mir durch den Kopf gegangen sind... viel Glück! 🍀

  • Also seitens der Züchterin klingt das erstmal positiv finde ich. Ihr könntet mal noch nachfragen, wie denn die Begleitung ihrerseits nach Abgabe aussieht. Könnt ihr euch bei Fragen an sie wenden und etwas Hilfestellung bekommen? Gerade wenn ihr etwas unsicher seid ist das oft viel wert.


    Welcher der beiden besser zu eurem Leben passt kann man jetzt schwer abschätzen, da kristallisiert sich bestimmt in den nächsten Wochen noch etwas mehr raus.

    Wir haben den kleinsten und leichtesten Welpen aus dem Wurf bekommen (da musste aber nicht nachgeholfen werden bei Futter oä) und der kann sich wunderbar durchsetzen bei allem und jedem. Er ist nach wie vor der zierlichste aus dem ganzen Wurf, aber das ist ja letztlich egal.

  • Ich finde das klingt gut.


    Bzgl dessen welcher Welpe es wird :

    Abwarten, da wird sich noch wahnsinnig viel ändern.

    Kann sein dass euch diese Entscheidung in 3 Wochen bspw ganz einfach fallen wird :)

  • Der dickste, verfressenste Hund muss nicht zwangsweise auch der coolste sein. Oft sind die lautesten, scheinbar am dominantesten Welpen am Ende die unsichersten. So eine war meine letzte Hündin. Die größte und dickste, als erstes und letztes am Napf, trotzdem war sie tief im Innersten sehr unsicher und ängstlich. Da kann man sich wirklich täuschen. Mein jetziger Hund war weder der Kleinste noch der Größte oder Lauteste. So ist er auch, sehr ausgeglichen und tiefenentspannt. Ich würde wohl auch eher zum „Kümmerling“ tendieren, aber auch nur, weil ich weiß, dass ich mit eventueller Ängstlichkeit besser umgehen könnte, als mit Weltherrschaftsansprüchen.

    Sonst finde ich auch, dass es nicht schlecht klingt. Wir mussten uns bis zur 7. Woche die Hände desinfizieren, bevor wir zu den Welpen durften, bzw. Zu unserem.

  • Wir hatten uns den kleinsten und leichtesten und auch den ruhigsten ausgesucht. Wir wollten diesmal unbedingt eine "Schlaftablette".

    Nix ist davon geblieben. :crying_face: (wir lieben ihn trotzdem, oder gerade deswegen)

    In dem Alter sagt das alles noch nicht viel aus.

    Anfassen durften wir ihn nicht.

    find ich gut. Wir durften auch erst mit guten 6 Wochen rein. Da aber auch nur mit vorheriger "Reinigung und Desinfektion um die Welpen nicht mit irgendetwas zu infizieren.


    Und dass die Züchterin sich wenig für uns/unsere Situation interessiert hat?

    Kann auch sein, das die Chemie einfach gestimmt hat, oder die Fragen kommen, wenn ihr euch fest entscheidet.


    Höre auf alle Fälle einfach auch auf dein Baugefühl

  • Vielen Dank euch allen für eure Worte!

    Das beruhigt schon mal extrem!


    Das mit dem Anfassen klingt ja echt ganz logisch. Meine Freundin, die ihren Welpen mit vier Wochen bereits anfassen und auf den Arm nehmen durfte, war davon sehr irritiert.

    Alle Hunde sagen sehr gesund und gepflegt aus. Die Welpen waren sauber, hatten glänzendes Fell, klare Augen, nichts verklebt oder ähnliches.


    Der ganz kleine frisst schon, auch die Futterpaste. Nur eben nicht aus der Schale, sondern vom Finger lutschend.

    Eure positiven Erfahrungen mit den kleinen Nachzüglern beruhigen mich. Natürlich kann man jetzt bei keinem der beiden den Charakter erkennen. Da habe ich wohl etwas zu viel Hellseherei erwartet :)


    Ich denke schon, dass wir uns auch im Nachhinein bei der Züchterin melden können. Gefragt hatte ich aber noch nicht. Sie hatte von sich aus angeboten, dass die Welpen erst Januar (also nach der Silvesterknallerei) abgegeben werden. Dann können sie die Zeit noch in der gewohnten Umgebung verbringen. Dann würden wir ihn mit ca. 11 Wochen kriegen. Zwar eher spät, aber ich finde das okay. Die acht Wochen fallen ziemlich auf Weihnachten und die Feiertage. Also sie macht sich echt Gedanken würde die Welpen auch noch später abgeben, wenn das gewünscht wäre. Sozialisieren würde sie dann natürlich. Von daher denke ich schon, dass sie für Fragen erreichbar wäre.


    Vielen Dank, dass ihr meine Sorgen etwas einordnen und entkräften konntet. Ich kenne kaum jemanden, der seinen Hund als Welpen bekommen hat. Oder es wurde nicht so drauf geachtet, woher sie kamen. Super, dass es dieses Forum hier gibt. Ich bin wirklich begeistert! :)

  • Ich würde bei Pudeln, die jetzt nicht dafür bekannt sind, aufmüpfige, dominante Bestien zu sein, dann eher den Erstgenannten nehmen.


    Klar kann sich immer noch alles ändern, u.a. durch Umwelteinflüsse, aber unserer ist zum Beispiel genau so geblieben, wie er auch schon mit wenigen Wochen war: Eher schüchtern, gerne mal für sich alleine, nicht in der Mitte des Rudels.

    Das ist auf der einen Seite angenehm, aber er wäre jetzt kein Hund, der Freude daran hätte, uns überallhin zu begleiten.

  • Du wirst überrascht sein wieviel aktiver die mit 8+ Wochen sind. 😅 Mir ging es zumindest so.

    Wir haben unseren Großpudel mit 3, 5 und 9 Wochen besucht und dazwischen immer Videos bekommen. Die explodieren quasi vor Energie und Leben. 😁

    Toni war von Welpe an immer ein Hund der 2ten Reihe, der lieber keine Welherrschaft möchte aber gerne unterstützt wenn wer anders Chef sein mag. Das ist auch so geblieben. Seine Schwestern haben deutlich mehr Feuer.


    Vertrau ruhig der Züchterin wenn diese die Charaktere beschreibt. Du selber siehst immer nur Momentaufnahmen. Das kann so täuschen!

    Bei meinem ersten Welpen habe ich den ruhigen moppeligen ausgewählt.... Die Züchterin lachte aber ich wusste es besser. 😬

  • Ich habe 1x gute und 1x sehr schlechte Erfahrungen mit einem Kümmerling gemacht.

    Mein 1. Kümmerling war eine Schäferhündin und die Kleinste aus dem Wurf. Der Züchter hat nach ein paar Wochen nachgefragt, wie es ihr geht und ob sie überhaupt noch lebt.

    Sie hat alles nachgeholt und wurde gesunde 14 Jahre alt.


    Meine letzte Dackelhündin war auch die Kleinste aus dem Wurf, sie hat nichts nachgeholt und musste mit 2,5 Jahren eingeschläfert werden weil sie kein Immunsystem mehr hatte.

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