Medizinischen Status vor dem Kauf überprüfen?

  • Einen meiner Hunde habe ich aus Rumänien geholt. Es war bekannt, dass er Verletzungen im Po-Bereich hat (eiternde Wundkanäle), und dass er nach Ankunft in Deutschland zur weiteren Behandlung einer Uniklinik vorgestellt werden muss, mehr nicht. Die Untersuchungsmöglichkeiten vor Ort in Rumänien waren schlicht derart begrenzt, dass es nichtmal möglich war, etwa durch eine Röntgenaufnahme festzustellen, dass die Wirbelsäule dieses Hundes auf Höhe des Kreuzbeins abgerissen war.


    Solltest Du also auf eine AKU bestehen und Dich für den Auslandstierschutz entscheiden, müsste zusätzlich sichergestellt sein, dass die von Dir gewünschten Untersuchungen vor Ort auch angeboten werden können.

  • dragonwog

    Mit den von dir benannten Krankheiten kenne ich mich noch nicht aus. Es geht aber wie gesagt nur darum, ob der Hund jetzt gerade eingeschränkt ist und falls ja, was das für Anforderungen mit sich bringt. Es ist nicht das Ziel, jeden Quadratzentimeter im Hund umzukrempeln oder die Zukunft vorauszusagen. Nur, ob ich JETZT was beachten/wissen kann und muss.


    flying_phoenix

    Jain, vor einer Impfung werden ja meist nur Vitalwerte kontrolliert (-und das bei den meisten Tierärzten ja auch mehr schlecht als recht).

    Es darf daher schon allgemeine Untersucherung + sein.

    Bei Pferden gibt es die klinische AKU, bei Bedarf zuzüglich Blutbild & Röntgen. Ich hatte gehofft, dass es hierzu ein gängiges Äquivalent am Hund gibt, eine Art Standarduntersuchung (plus eventuell rassetypische Probleme).

    Das kann ich dann aber ja mit dem durchführenden Tierarzt gemeinsam absprechen, der wird mich ja auch über die Kosten informieren.

    Was du meinst, wäre im Pferdesport eine "große AKU" mit Röntgenbildern (und da gibt es auch nochmal Unterschiede, manche Leute wollen dies, manche jenes). Das macht sicherlich (auch bei Hunden) Sinn, wenn sie sportliche eingesetzt werden/eine Leistung erbringen/einen Job übernehmen sollen.

    Das soll mein Hund nicht. Dem solls nur gut gehen. Was genau untersucht wird, hängt also von mir, Hund, Verkäufer, TA etc ab. Mir reicht aber die Tatsache, dass es dem Hund gut geht (gehen wird mit Behandlung).

    Ich wollte wie gesagt nur wissen, ob es ein Standardverfahren gibt. Da dem scheinbar nicht so ist (bzw mir die allgemeine Vorkontrolle beim Impfen nicht ausreicht), werde ich das individuell absprechen.


    RafiLe1985 wie gesagt, es geht nicht drum, dass der Hund kerngesund ist. Nur dass man weiß, wo Baustellen sind. Ein Welpe kommt allerdings nicht in Frage.

  • Ich kann auch nicht verstehen was hier teilweise für Szenarien erstellt werden sogar unterstellt werden.


    Jeder, der schon einmal einen Rassehund vom Züchter gekauft hat, bekommt ein Wurfabnahmeprotokoll. Dort ist der Pflege- und Gesundheitszustand der Mutterhündin und der Welpen beschrieben. Auffälligkeiten wie Nabelbrüche, fehlende Hoden, En- o. Ektropium der Augenlider, Rutenfehler, Fehlstellungen der Gliedmaßen und mehr, festgestellt und dokumentiert. Es findet bzw. es hat eine (hoffentlich) recht gründliche Untersuchung der Welpen stattgefunden.

    Man bekommt ein zum Zeitpunkt der Übergabe gesundes Tier. Wie es sich entwickelt hängt einerseits von der Auswahl seiner Eltern (Genetik) durch den Züchter und letztendlich auch vom Käufer und der weiteren Aufzucht ab.


    Lang, lang ist es her, da habe ich meinen Idefix, Terriermix und kurze Zeit später zwei Neufundländerinnen aus dem Tierheim zu mir geholt. Alle drei Tiere sah sich der dort anwesende Tierarzt in meinem Beisein gründlich an. Eine der Hündinnen hatte ein leicht entzündetes Ohr, ich bekam ein Medikament und Pflegeanweisung. Diese Routineuntersuchungen, abhören und in Rachen und Ohren gucken, Gliedmaßen begutachten tut nicht weh, ist selbstverständlich gewesen. Ich bekam drei gesunde Tiere. Aber keine Garantie, die kann niemand geben und so wie ich HilfloseHexe verstanden habe, erwartet sie das auch nicht. Sie möchte einfach nur wissen, ob der Hund jetzt schon offensichtliche Gebrechen zeigt, die man nicht sehenden Auges "kaufen" möchte. Und das ist in meinen Augen legitim.

  • Kaum einer hat erzählt, was beim eigenen Hund zum Kauf untersucht wurde

    Wie ich bereits erwähnte: MMK und Sticker-Sarkom sind nicht unüblich.
    Parasiten allgemein, Herzwürmer, Lungenwürmer.


    Bei meinen eigenen Hunden nichts, ich habe schon länger keine Hunde mehr aus dem Tierschutz (mein Mann hat eigentlich Angst vor Hunden und Welpen vom Züchter sind unser Kompromiss weil er damit gut zurechtkommt).
    Meine Tierschutzhunde kamen alle ohne irgendwelche Orgas zu mir, die hatten auch kaum Vorbesitzer die sich interessierten.

    Da kann ich Dir leider nichts Persönliches sagen dazu.



    Preise

    Ist sehr sehr verschieden und kommt auf Deinen Tierarzt an.
    Wir haben in der Schweiz schon enorme Unterschiede, das würde Dir kaum helfen.



    Langzeitfolgen von Unterernährung

    Unterernährung oder auch Mangelernährung?

    Der ganze Verdauungsapparat ist betroffen, dazu der Bewegungsapparat. ED, HD, Rückenprobleme, Gelenkprobleme wie Arthrose. Die Nieren können anfangen zu spuken, Blasenentzündung kann vermehrt ein Problem sein, nicht so stabile Leber, Pankreasprobleme. Zahnstein kann vermehrt auftreten, Entzündungen im Maul.


    Hat ein Welpe zu lange zu viele Parasiten, können Organe verfetten (kann ich leider bestätigen, ist nicht schön).



    Ich habe bei einer AKU auch ein anderes Bild als kurz einen Tierarzt schauen und tasten lassen.

  • Ich hatte damals im Kaufvertrag stehen, dass ich Moro innerhalb einer festgelegten Zeit bei meinem TA vorstelle ... damit er ohne offenkundige "Mängel" und so wie in der Wurfabnahme beschrieben an mich übergeben wurde


    War eine meiner leichteren Übungen, er musste nämlich zeitnah begossen werden und wurde dabei veterinärmedizinisch aufmerksam gestreichelt ,... Eierchen gezählt fertig

  • Also 'ne normale Untersuchung vor Abgabe wird normalerweise in Tierheimen und von Tierschutzorgas ohnehin durchgeführt.


    Mein Rüde aus einem inländischen Tierheim wurde von der im Tierheim tätigen Tierärztin vor unseren Augen nochmal untersucht und es wurde uns erklärt, wie sein aktueller Gesundheitszustand ist. Dazz gehörte zB Abhorchem des Herzens, Zahnkontrolle, Hodenkontrolle, Überprüfung der Zähne und Augen...

    Wir wurden dann auch darauf hingewiesen, dass ein Hoden noch nicht abgestiegen war und er noch ein paar Milchzähne drin hatte.



    Bei meiner Hündin aus dem Auslandstierschutz fanden diese Untersuchungen vor ihrer Abreise aus Ungarn statt, uns wurde bei Abholung dann auch alles erklärt, sie hatte da gerade eine Ohrenentzündung und eine aus ungeklärter Ursache kahle Stelle an der Brust. Wir wurden auch informiert, dass sie eher schlechte Zähne hat.




    Bei meiner Hündin wurde ein paar Monate nach Übernahme dann leichtgradige PL festgestellt. Mein Rüde erhielt diese Diagnose erst heuer, nach seinem Kreuzbandriss. Ebenso wurde bei ihm dieses Jahr eine zurzeit zum Glück nur leichte Mitralklappeninsuffizienz festgstellt. Das sind halt Eventualitäten, die immer noch auftreten können, genauso zB wie (Beispiele aus dem persönlichen Umfeld, sowohl Züchter- als Tierschutzhunde) neurologische Probleme, IBD, Epilepsie, Bandscheibenvorfälle...

  • Ich habe bei einer Ankaufsuntersuchung auch ein anderes Bild als einmal beim Tierarzt 10min durchchecken lassen. Das tut man jedes Mal, wenn man beim Tierarzt ist, wie flying-paws schreibt.


    Eine Ankaufsuntersuchung macht eigentlich nur Sinn, wenn man einen erwachsenen Hund für eine bestimmte Aufgabe kauft, zB für die Zucht oder für einen bestimmten Sport oder Arbeit oä. Eigentlich bringt der Hund dann solche Untersuchungen aber schon mit, wenn er für diesen Zweck verkauft werden soll (dann ist der Preis eben auch deutlich teurer). Ich hatte zB zwei Anfragen, ob ich meine Hündin verkaufen möchte, nachdem sie zuchttauglich war, alle Gesundheitstests hatte und paar Titel gewonnen hat. Dann braucht der Hund aber auch spezielle Untersuchungen und nicht nur einmal anfassen und abhorchen.

    Ansonsten lassen sich Züchter eben bezahlen, wenn der Hund länger bei ihnen bleiben soll, bis man abschätzen kann, ob er sich als Zuchthund zB eignet. Aber so ein Modell ist hier nicht gewünscht, denke ich.


    Bei einem Hund, der privat als pet gekauft und der nicht für eine bestimmte Sache gekauft wird, wird in der Regel nicht mehr gemacht als eine Allgemeinuntersuchung bei einem Routinetermin. Das zeigt auch nur einen Status Quo an. Hatte ich dieses Jahr für die VDH Allgemeinuntersuchung, dauerte 10min und kostet 30-50Euro inkl Signatur vom Arzt. Ich persönlich find das ziemlich quatschig und gerade im Vergleich zu den geforderten Untersuchungen echt einen Witz.

    So eine Allgemeinuntersuchung kann man machen, sobald man den Hund besitzt. Wenn man einen Hund kaufen will, würde ich ihn mir vorher einfach wachen Auges ansehen. Hat er saubere Augen und Ohren, hat er rot geleckte Stellen, stinkt er aus dem Maul und hat Plaque, ist sein Fell gesund, stinkt er abnormal zB nach Hefe, humpelt er. Je nachdem, wo er her kommt und was er zu fressen bekommt, lässt sich aber auch alles auf den Moment reduzieren und kann später anders aussehen. Oder es kann Ursachen haben, die der Tierarzt bei einer AU auch nicht direkt sieht, weil man sich den Hund dafür genauer anschauen müsste :ka:


    Da Hunde nur einen Bruchteil von dem kosten, was ein Pferd kostet, und sie in den meisten Fällen keinen spezifischen Gebrauch erfüllen sollen, ist eine Ankaufsuntersuchung nicht üblich.

    Wie schon gesagt, der Verkauf eines Hundes wird wie der Verkauf einer Sache gehandhabt und unterliegt eben den ganz normalen Gesetzen. Der Verkäufer darf also bekannte Mängel nicht verschweigen. Er muss dann für Nachbesserung sorgen (zu seinen Konditionen) oder eine Rückgabe anbieten.


    Ansonsten lassen sich keine Pauschalaussagen darüber machen, inwiefern man Mangelernährung am Hund an einem bestimmten Merkmal erkennen kann oder zu welchen Problemen das mal führt. Für alles mehr müsste man genauer reinschauen.

  • Hmmm... also so ganz verstehe ich die Aufregung einiger hier auch nicht.


    Ich habe mich auch schon gefragt, warum beim Pferdekauf immer zur AKU geraten wird und bei Hunden scheint für einige eher "gekauft wie gesehen" zu gelten. :ka:


    Ich habe auch nirgends gelesen, dass eine Garantie für "der Hund wird NIIIIIIEEEEEMALS irgendetwas haben" gefordert wurde. :ka:


    Was spricht denn gegen eine Momentaufnahme?

    Ganz blödes Beispiel: Freundinnen von mir haben ein Dreibein aus dem Tierschutz übernommen. Tolle Hündin. Aber ich würde mich da immer dagegen entscheiden. Das würde einfach nicht in mein Leben passen. Wenn aber jetzt meinem Hund warum auch immer, ein Bein amputiert werden würde, dann würde ich ihn deshalb nicht abgeben, sondern mein Leben versuchen umzugestalten.


    Von daher wäre doch eher die Frage, welche Untersuchungen/Tests etc. wären denn sinnvoll für einen ersten Check als Momentaufnahme?

    Bei mir wären das:

    Allgemeine Gesundheitsuntersuchung durch "abtasten"/"orthopädisch dran rum noddeln" (hach... ich liebe Fachbegriffe |) ) und "abhören" (quasi das, was meistens beim Besuch in der TA-Praxis eh gemacht wird)

    Blutbild

    Kotprobe


    Und dann je nachdem wo der Hund herkommt:

    MMK bzw was halt vor Ort öfter vorkommen kann.



    Da seh ich nu wirklich nix verwerfliches dran.

  • Was spricht denn gegen eine Momentaufnahme?

    Die Frage ist halt nach der Validität. Wie stark ist eine rein palpatorische Untersuchung der Gliedmaßen im Hinblick z.B. auf eine Arthrose aussagekräftig. Wenn nicht durch massive Arthrose, die eh schon zum Lahmen führen würde, Krepitationsgeräusche zu hören sind, sieht's halt schlecht aus. Und im Untersuchungszimmer unterdrücken seeehr viele Hunde auch ihre Schmerzäußerungen Da kann der Tierarzt noch so erfahren sein. .Und das ist hier die Erwartungshaltung...

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