Preisanstieg in Hundeschulen aufgrund der Energiekrise

  • Ich kann die Qualität der besagten Hundeschule ja nicht beurteilen, von daher kann ich da auch nichts zu sagen. Allerdings ist Papier geduldig und ich würde da keine Qualität dran festmachen.

    Letztlich ist die Frage ob jemand eine machbare (für den HH), tiergerechte Lösung hat.

    Ich persönlich orientiere mich inzwischen an Handwerkerstundenlöhnen, brutto. Und wer lieber weiter mit seinem hündischen Wasserrohrbruch leben will oder mit Panzertape Löcher kleben... bitteschön, nicht mein Problem.

    Kürzlich hatte ich eine Anfrage bzgl Sitten, als Gegenleistung könnte ich ja in der tollen Villa leben, während die Familie urlaubt, sind auch nur drei Stunden Arbeit täglich bei den Tieren... Achso, das Haus darf ich dann auch noch putzen :lol:

    Auf mein Nein, ich arbeite professionell und suche nicht Urlaub gegen Hand, wurde man recht ungehalten und man bekäme an jeder Ecke jemand der dankbar wäre. Nun denn, lasst auf eure Tiere doch los wen ihr wollt... Ihr nehmt die Dankbaren, Unversicherten die Tiere mögen, ich nehme die zahlende Kundschaft die ihre Tiere sicher und professionell versorgt wissen will.

    Und so verhält es sich auch beim Training, ja, ich mag Hunde und sogar (engagierte) Menschen, aber davon kann ich nicht leben.

  • Also unserer ist auch weitestgehend bei seinen Preisen geblieben. Er hat nur die Preise der Einzelstunden am Wochenende und zu den sehr späten Zeiten erhöht, was ich aber sowieso für angebracht halte.


    So ganz verstehe ich aber das Problem nicht. Du selbst sagst doch, dass die anderen Schulen in deiner Umgebung gleich geblieben sind, außer diese eine. Da versteh ich diesen verallgemeinerten Titel irgendwie nicht.... :ka:



    Nach weiterem lesen denke ich mir jetzt: Das Problem sind nicht die Preise, sondern dass jeder Furz ohne Ahnung Trainer werden kann... (heißt nicht das alle blöd sind!!)

  • Ehrlich gesagt wüsste ich gar nicht wo ich heutzutage anfangen sollte mich über Preisanpassungen und erhöhte Preise zu beschweren.

    Es geht nun mal überall bergauf mit den Preisen. Weil jeder einfach höhere Grundkosten hat. Das ist nun mal die derzeitige Preisspirale, die macht auch nicht vor den Hundeschulen halt.


    Letztendlich kann der einzelne da kaum was für, der ganze Mittelstand kämpft grade ums Überleben.

    Dazu gehören auch so Kleinunternehmen wie eben Hundeschulen.


    Viel mehr aufregen sollten man sich über Preiserhöhungen der Großunternehmen, die grade auf den Zug aufspringen und mit Preiserhöhungen daherkommen, die ausschließlich der Gewinnmaximierung dienen. Wird ja eh grade alles teurer, da fällt es nicht auf, wenn wir auch draufhauen.


    Ich feiere ja zur Zeit die Edeka- und REWE-Gruppe, die immer wieder dagegen kämpfen.


    Ich denke mal reich wirst du als Hundetrainer nicht, das ist schon eher Passion als gewinnbringender Beruf.



    Viel schlimmer finde ich es da, dass sich manch einer seinen Hund bald nicht mehr leisten kann, weil Futter- und Tierarztkosten so in die Höhe schnellen.

    Da ist die Hundeschule noch das geringste Übel.

  • Ich erhöhe zum November die Preise um 20%.

    Ist zwar nicht so, als ob die Mehrkosten erst ab November kommen, aber ich wollte tatsächlich erstmal gucken, wie hoch die Differenzen werden und ob sich da ggf. beim Sprit vielleicht wieder was tut. Sprich: seit Februar trage ich die Mehrausgaben allein durch den Spritpreis.


    Bei meinen Kunden meckert da keiner. :ka:

  • Unsere Hundetrainerin ist Einzelkämpferin ohne festen Platz….wir treffen uns mal hier und mal dort….sie ist deshalb viel mit dem Auto unterwegs…..das für die Gruppenstunden die Preise erhöht wurden, ist für mich durchaus nachvollziehbar und soweit ich das mitbekommen habe, hat keiner/kaum jemand gemeckert

  • Ich besuche zurzeit nur einen Hundeschulkurs bei meiner Vereinstrainerin, die noch in der Ausbildung zur gewerblichen Hundetrainerin steckt, aber halt schon viele Jahre im Verein als Kursleiterin aktiv ist. Die sammelt jetzt wohl Praxisstunden oder so für ihre Ausbildung und ich zahle für den Hallenkurs "Hundeturnen", welcher ca. 12x stattfinden wird, gerade mal 70 Euro dadurch.

    Ich gehe aber davon aus, dass fertig ausgebildete Hundetrainer bei den Hallenkursen mit den Preisen werden hochgehen müssen, unsere Halle (hatte dort früher schon einige Kurse) kann im Winter beheizt werden, hinzu kommen die Kosten für Miete, Strom etc....


    Dann bin ich gerade noch in zwei Hundesportvereinen.


    1x die Woche habe ich einen Funkurs mit vielen Beschäftigungsideen, der Verein nimmt dafür für ein Semester 90 Euro. Das finde ich sehr günstig, da man für den Kurs nicht Vereinsmitglied werden muss und der Kurs ja über mehrere Monate lang stattfindet. Komme ich z.B. 9 Mal pro Semester hin, zahle ich ja nur 10 Euro pro Einheit. Inklusive all dem Equipment, was im Kurs so verwendet wird - es wurden schon mal Clicker verteilt, ein andermal gab es Schnüffel-Intelligenzspiele, auch die Geräte benutzen wir öfters mal...



    1x die Woche bin ich noch in einem anderen Hundeverein, wo ich Rally Obedience mache. Ich glaube, man zahlt einen Jahresbeitrag in Höhe von ca. 40 Euro. Die Kurse selbst kosten dann jeweils 50 Euro für ein Semester. Früher war der Kursbetrag noch geringer, aber da der Verein sich z.B. seine Geräte selber finanzieren muss, haben sie leicht erhöht. Ich finde es immer noch total günstig.


    In den Vereinen arbeiten ja keine gewerblichen Trainer, Kosten entstehen aber trotzdem - Strom für Beleuchtung und Vereinsheim, Anschaffung neuer Geräte/Instandhaltungsarbeiten, evt. Platzmiete etc.

  • Ich verstehe deine Frage schon. Die in deinen Augen schlechtere Hundeschule erhöht ihre Preise mehr als diejenige mit dem besseren Angebot. Aber das kann jede Person, der eine Firma hat, selbst entscheiden. Um zu bestehen, muss sie sich neben den eigenen Ausgaben auch am ortsüblichen Niveau orientieren. Ansonsten ist sie aber frei in ihrer Preisgestaltung.


    Zwei Ausnahmen:

    Es liegt eine übergeordnete Gebührenordnung vor. An die muss man sich halten.

    Es dürfen keine Preisabsprachen getroffen werden, also zB dürften sich die Hundeschulen in deiner Umgebung nicht absprechen, um unliebsame Konkurrenz aus dem Weg zu schaffen.


    Wie viel du bereit bist, für eine Leistung auszugeben, musst du dann wiederum entscheiden.



    Ich habe vor knapp 10 Jahren mal ausgerechnet, wie viel Umsatz eine hauptsächlich selbständige Person machen muss, um auf ein Nettogehalt von 1.500,- € zu kommen. Das waren damals 4.500,- €!

    Ich denke, mittlerweile sind es sicherlich 5.500,- € Umsatz. Das sollte man nie vergessen! Das kann man entweder über Quantität oder Qualität abdecken.

  • Dann geh halt zu der auf dem Papier besser ausgebildeten Hundeschule die auch noch günstiger ist.


    Es zwingt Einen doch niemand in eine bestimmte Hundeschule zu gehen und wenn es woanders besser ist oder man das Preisleistungsverhältnis unangemessen findet wechselt man halt. Oder streicht Hundeschule ganz. oder steigt auf Kurse um. Darf man als Kunde alles.


    Das ist der Unterschied zwischen Konsumgütern und Dienstleistungen. Beim Einen geht es um ein bestimmtes, vergleichbares Produkt und beim Anderen immer auch um den Menschen der sie anbietet. Neben harten Fakten entscheidet bei Letzterem auch immer der Nasenfaktor und gegenseitige Sympathie. Da kann man nicht einfach Preise vergleichen und im Zweifelsfall im Internet bestellen.


    Nein ich habe mir bei Dienstleistern noch nie Gedanken darüber gemacht, ob ein Preis angemessen ist oder wie er sich zusammensetzt, sondern immer nur, ob es mir das Wert ist.

  • ich gehe mal von einer ganz anderen rechnung aus. einnahmen ca 700.-€ die woche(nach angebot,für eine person )... da sieht das schon ein bischen anders aus.


    Meinst Du damit 700,- Euro Umsatz für eine Person? Als einzige (Vollzeit-)tägigkeit?

    Das ist nichts.


    Ich bin seit 25 Jahren selbständig, in verschiedenen Bereichen. Preiskalkulation kenne ich wirklich gut.

    Flying Paws hatte natürlich recht, dass in meiner Rechnung weiter oben sogar noch einige Komponenten gefehlt haben. Da ich mich in dem Business nicht auskenne, habe ich es wirklich stark vereinfacht.


    700,-- für eine Person, das sind 2.800,-- Umsatz im Monat. Damit wäre die Person bereits umsatzsteuerpflichtig, d.h. netto bleiben ca. €2.350,--

    Davon gehen bei einem einzelnen Selbständigen ganz normal Krankenkassenbeiträge ab, und zwar ohne AG-Anteil.

    Minus Altersvorsorge, ebenfalls ohne AG-Anteil.

    Minus Haftpflicht.

    Minus Arbeitslosenversicherung (freiwillig, aber man sollte da natürlich vorsorgen).

    Minus eventuelle weitere Versicherungen.

    Minus Ausgaben für Weiterbildungen, Materialien, Auto, etc.


    Was am Ende rauskommt, muss versteuert werden (Einkommenssteuer).

    Ist eine Gewerbeanmeldung für die Tätigkeit nötig (weiß ich in dem Bereich nicht), geht noch Gewerbesteuer ab.

    Und vom Rest müssen Rücklagen für Krankheitstage und Urlaub sowie einkommensfreie Zeiten (siehe Corona...) gebildet werden.


    Von den 700,-- pro Woche bleibt echt nicht mehr viel zum Leben übrig.



    Das ist kein Angriff meinerseits, ich führe diese Unterhaltungen ständig, weil die meisten, der noch nie selbständig waren (als einziges Einkommen), das verständlicherweise nicht nachvollziehen können.

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