Welcher soll es werden? Mittelspitz oder Cavalier King Charles Spaniel

  • Hallo Leute,

    meine Frau und ich möchten uns gerne einen Hund für unsere Familie zulegen.

    Wir sind 34 und 32 Jahre Alt. Wir haben einen Sohn der gerade 2 1/2 Jahre alt ist. Mit bei uns im Hause leben auch noch die Oma und der Opa.

    Wir leben in unserem Eigenheim, was ein Mittelreihenhaus mit ca. 120-150 qm² Garten.

    Wir sind im Sachen Hundehaltung komplette Anfänger, bisher hatten wir nur Wellensittiche gehabt.

    Wir wollten erst einen Shiba Inu oder Deutschen Schäferhund haben, aber diese sind wohl absolut keine Anfänger Hunde.

    Wir haben daraufhin weitergesucht, nach Hunden die für uns dann in Frage kämen. Daraufhin sind wir auf den Mittelspitz und dem Cavalier King Charles Spaniel.

    Falls ihr noch andere Hunderassen hättet die evtl. besser für uns wären. Nehmen wir gerne eure Ratschläge an.

    Wir möchten gerne das der Hund in unser Familien leben passt. Wir sind oft draußen, schon alleine wegen unseres Sohnes, aber möchten jetzt auch nicht jeden Tag mehrere Stunden gezwungen sein unterwegs zu sein, sondern auch mal nur für 30 Minuten. Dadurch das wir einen Garten haben, hätte der Hund die Möglichkeit jeden Tag raus zu gehen, da der Garten komplett eingezäunt ist.

    Wir gehen gerne Bogenschießen und würden gerne den Hund dabei mitnehmen. Beim Bogenschießen gibt es verschiedene Längen von Bogen Parcouren, von 2 Stunden bis 6 Stunden ist alles dabei, auch höhen unterschiede mit Berghängen und Wald.

    Wir sind aber auch gerne zuhause und Spielen gerne Brettspiele und haben dadurch auch viele Ruhige Wochenenden.

    Der Hund darf zwar ruhig Bellen, aber beim Mittelspitz soll es ja angeblich so sein, das diese Sehr viel Bellen. Ist dieses wirklich so schlimm? Möchten ungern das der Hund bei jeder kleinigkeit Bellt.

    Das größte Problem kommt jetzt. Die Oma und Opa sind mit einem Wohnwagen auf einem Campingplatz, der keine Hunde erlaubt. Wir sind aber auch dort ein paarmal im Jahr. Mal nur von Samstag bis Sonntag, aber auch von Freitag bis Sonntag, ggf. auch im Sommer 2 Wochen. Bei den Wochenenden würden wir den Hund natürlich nicht alleine lassen. Wir würden ihn bei meinem Bruder oder Schwester lassen können, oder zur Not in eine Hunde Pension.


    Hoffe ich konnte euch ein bisschen erklären wie es bei uns so ist.


    Welcher der beiden oder evtl. eine komplett andere Rasse, würdet Ihr uns empfehlen können, oder sogar abraten von allen, weil keine Ahnung gerade.


    Mit freundlichen Grüßen


    Roland und Jacqueline

  • Spitze sind sehr wachsam, der Cavalier King Charles Spaniel hat starke gesundheitliche Probleme.



    Da jedoch beide Rassen von sich aus auch sehr unterschiedlich sind, wäre es gut zu wissen was für einen Hund ihr genau gern hättet.


    Wachsam ja oder Nein? Wenn ja wie viel?

    Verhalten ggü Fremden?

    Jagdtrieb?

    Sensibel oder kerniger?

    Welche Größe?

    Hundesport ja oder nein?

    Was für einen Charakter wünscht ihr?


    Je nachdem kann prinzipiell alles Mögliche passen.

    Von dem was ich bisher lese, würde ich erstmal bei gesprächigen und wachsamen Rassen ein Fragezeichen anhängen.

    Gibt die Art wachsam die gern meldet was ihnen komisch vor kommt, Lage checkt, Fremdem ggü desinteressiert bis ablehnend ist.

    Und es gibt die Art wachsam in Form eines Hundes der einfach nur meldefreudig ist.

  • Also wachsam darf er Ruhig schon sein, ich weiß jetzt nicht, ob Hunde direkt los bellen wenn man Schläft und Nachbarn mal etwas lauter reden auf der Terrasse oder vor dem Haus, das wäre auf dauer dann sehr Nervig.


    Verhalten ggü Fremden, am besten erst skeptisch.

    Jagdtrieb, meinst du das er andere Tiere hinterher jagen soll?

    Sensibel oder Kerniger, was genau ist damit gemeint?

    Bei der größe hätte ich am liebsten eher ein großen Hund von 50-60 cm gehabt. Aber 30-40 cm reichen auch, da ja die beiden genannten rassen eher klein sind.

    Hundesport war bisher nicht so das Thema bei uns.

    Charakter, hätten wir gerne eine Famiilien lieben Hund, der gerne Spaß daran hat, auch mit dem Söhnchen zu Spielen, aber abends dann aber auch eher entspannt ist, damit wir und er hund auch mal abschalten könnten.

  • Nach welchen Kriterien habt ihr denn eure Wunschrassen ausgewählt? Denn die sind körperlich und charakterlich so stark unterschiedlich, dass man ohne weitere Info echt nicht viel dazu sagen kann.


    Kein Hund muss täglich mehrere Stunden unterwegs sein, auch sehr aktive sollten Ruhetage mit nur Löserunde wegstecken können. Andererseits braucht ihr für den Bogenschiessparcours eine gewisse Ausdauer, sowie einen Hund, der unterwegs auch abschalten kann. Und sonst einen, der mit Fremdbetreuung klar kommt. Vieles davon ist Erziehungssache/Gewöhnung, aber man kann sich das Leben mit der Rassewahl leichter oder schwerer machen. Ich würde euch raten, sortiert da erst mal eure Prioritäten!

  • Ah okay.



    Wachsame/Meldefreudige Hunde werden bei allem laut was sie für Meldewürdig oder seltsam halten. Das kann also prinzipiell erstmal alles oder nichts sein.

    Es kann sein dass Nachbarn auf der Terrasse angekündigt werden, es kann aber auch sein dass der Hund es normal findet und erst meldet wenn bspw ein fremder Hund am Grundstück vorbei läuft.

    Es kann sein, dass der Hund den Nachbarn auf der Terrasse einmal ankündigt weil er draußen ist, es kann sein dass er ihn massiv stört und immer wieder laut wird.

    Prinzipiell eine Sache der Gewöhnung, des Individuums, der Rasse und der Erziehung.

    Bei meiner Hündin ist es bspw so, dass sie sich abgespeichert hat was alles so normal ist, und entsprechend dosiert meldet.

    Bei fremden Menschen im Treppenhaus bspw wird gegrummelt bis 2-3 Mal Wau gemacht, bei dazu gehörigen Menschen nur kurz gegrummelt.

    Trampelt jemand mitten in der Nacht durchs Haus, schlägt sie deutlicher an.

    Klingt schön, da sie allerdings zur ernsteren Sorte gehört, ist das ein Thema das sich auf den kompletten Alltag auswirkt.

    Sprich - Wachen ist nicht nur Bellen. Bellen ist ein kleiner Teil des Wach Verhaltens, und der Rest Bedarf je nach Hund entweder strikte Führung oder zumindest ein Auge drauf.


    Der vorige Hund war nur sehr bellfreudig. Ja, war nervig, denn sie hat bei quasi allem angeschlagen und sich - wenn man es nicht reguliert - in Rage gekläfft. Mit Erziehung ist das machbar und im Gegensatz zum oben genannten Hund ist das im Alltag wesentlich unkomplizierter gewesen. Mit fremden Menschen hatte sie bspw prinzipiell erstmal kein Problem, die war halt nur schnell laut. ^^


    Weil ihr anscheinend Anfänger seid, würde ich euch daher von einem ernst wachsamen Hund, bzw einem der Fremden Menschen ggü skeptisch-misstrauisch ist abraten.



    Ich würde also nach Rassen schauen die wenig bis keinen Wachtrieb haben und fremden Menschen ggü desinteressiert bis freundlich sind.

    Das könnten bspw sein :

    Labrador Retriever , Golden Retriever, Cocker Spaniel, Bolonka Zwetna, Havaneser, Pudel ( gibts in verschiedenen Größen),...



    Unter kernig versteht man Hunde die eigenständiger sind und ein bestimmtes Temperament haben. Bspw Terrier, Dackel, Schnauzer, Pinscher sind allesamt eher Kernige Hundetypen. Rassen mit robustem Nervenkostüm, dafür aber eigenständiger im Handeln und hier und da mit einer Neigung den eigenen Kopf durchzusetzen.


    Unter sensibler ( wobei das zugegeben etwas irreführend ist), meine ich weichere Hundetypen. Hunde die reibungsloser mit den Menschen zusammen arbeiten, nicht so doll zum aus diskutieren neigen, weniger eigenständig sind.

    Also bspw eher Pudel, Collie, Bichonrassen.



    Jagdtrieb bezieht sich auf den Wille zur Jagd.

    Wie der oben angesprochene Wachtrieb ist das genetisch veranlagt. Also eine stark verankerte Eigenschaft die man regeln, aber nicht weg erziehen kann.

    Wild nachjagen, auf Bewegungsreize reagieren, Gerüche wittern und verfolgen, andere Tiere jagen, ect. Also die Bereitschaft und der Wille zur Jagd.

    Fast alle Hunde haben mehr oder weniger Jagdtrieb, jedoch variiert es in der Form und dessen, wie es sich im Alltag zeigt.

    Es gibt Hunde die aktiv auf Suche gehen, Hunde die bei Witterung reagieren, Hunde die erst reagieren wenn sie das entsprechende Objekt sehen. Es gibt Hunde die dann total out of Order sind, und Hunde die man leichter vom Wild abbringen kann.


    Hunde mit wenig Jagdtrieb ( händelbar betont auf entsprechende Erziehung) sind bspw Bichonrassen. Händelbar in der Regel bspw beim Pudel, stark bspw beim Beagle.


    Einen Hund mit starkem Jagdtrieb kann man uU sein ganzes Leben nie ableinen. Das ist ein Aspekt über den man nachdenken sollte, da dies eine große Einschränkung darstellen kann.



    Von dem was ich aktuell lese, sucht ihr einen netten, unkomplizierten Begleithund. Keinen nennenswerten Wach- und Jagdtrieb und insgesamt happy wenn er einfach nur dabei sein kann.


    Da lohnt sich ein Blick in die FCI Gruppe 9 ( abzüglich der Kurzschnäuzigen Rassen).

  • Cavaliere sind charakterlich klasse, aber leider oft sehr krank, würde ich daher nicht nehmen (kann auch extrem teuer werden, abgesehen vom Leid des Hundes).


    Einen Cocker Spaniel kann ich mir vorstellen, wenn es größer sein darf auch einen Dalmatiner. Beim Spitz könnte Fremdbetreuung ein Problem sein, ansonsten kann das passen. Ein netter Mix aus dem Tierheim kann auch gut passen, ich finde erwachsene Hunde viel einfacher als Welpen/Teenager 😅


    Ansonsten würde ich in eurem Fall mal versuchen ein paar Hunde kennenzulernen. Sonst kann man das gar nicht einschätzen was zu einem passt! Fahrt Züchter besuchen, fragt (zB hier im Forum, oder in den Kleinanzeigen -> NUR zum Verabreden, kaufen nur beim VDH Züchter oder im Tierschutz!!) ob ihr mal mit Spazierengehen dürft, oder schaut im Tierheim vorbei. Dee Hund ist ja dann viele Jahre da und das ist viel schöner für alle, wenn es zusammenpasst. Ich bin zB Gassigänger und habe schon Rassen kennengelernt die auf dem Papier super klangen, dann aber gar nicht gepasst haben und umgekehrt…muss man einfach live erleben!


    Und ich finde es klasse, dass ihr euch vorher informiert! Hundezucht macht so viel Spaß, ich wünsche euch ganz viel Freude bei der Vorfreude 🤗

  • Abgesehen von der Fremdbetreuung fände ich den Spitz prima bei euch.



    Cavalieren wurde oft ein zu kleiner Kopf fürs Gehirn gezüchetet, weswegen in großer Teil davon stark leidet sein Leben lang - das gehört zu den sogenannten Qualzuchten leider.


    Ich wüde euch einen Havaneser ans Herz legen. Das sind sehr freundliche Gesellen, die als Familienhunde geradezu geschaffen wurden. Sprich: Wenig bis gar kein Jagdtrieb, freundlich und offen mit Menschen, gefallen gern, sind auch mal mit Couch-Tagen zufrieden, können aber ebenso lebendige Begleiter unterwegs sein, sind keine expliziten Kläffer.


    Aber: Jeder Hund - egal welche Rasse - muss erzogen werden. Das ist aber sicherlich ohnehin klar. Selbsterziehend gibts nicht - und wenn man das nicht macht, kann auch der liebste Hund einer Begleithunderasse ein nervener Ätz-Zwerg werden in vielerleich Belangen.

  • Bitte keinen CVKC!

    Auch wenn das wundervolle Tiere sind, so sind sie dermaßen überzüchtet dass es eigentlich keine gesunden Tiere gibt! Epilepsie, Herzprobleme, Nierenprobleme, Probleme beim Atmen, Probleme mit der Wirbelsäule und dem Gangapparat, Neigung zu Allergien uvm Deswegen werden diese Tiere in der Regel nicht sehr alt und sterben auch früh.


    Unsere CVKC hatte einige schwerwiegende Krankheiten (angeschafft vor über 20 Jahren, da waren die Infos leider nicht so einfach zu bekommen wie heutzutage). Ab etwa 4 Jahren konnte sie deswegen nicht mehr als 2-3 km laufen. Wir waren fast wöchentlich beim TA und sie bekam täglich Medikamente, gegen Ende sogar mehrere Tabletten am Tag. Die Kosten für den TA beliefen sich im Laufe ihres Lebens auf über 20.000€.



    Da gibt's einige andere Rassen aus der FCI Gruppe 9 die eine bessere Gesundheit haben und genauso gut passen würden

  • Zum Thema spitz & Fremdbetreuung, das ist aus meiner Erfahrung raus kein großes Problem, sofern sie den Ort und die Personen gut kennen und sich dort wohl fühlen. Haben wir zwar noch nie wirklich gebraucht, aber die paar Mal waren sie einfach bei guten Freunden die sie kannten und bei denen sie schon oft waren. Kein Problem.


    Zum bellen, ich hab hier Stella, die ist quasi stumm. Sie meldet die Nachbarskatze wenn sie sie sieht weil sie die Abgrundtief hasst, schlägt an wenn es bei uns klingelt oder draußen Mal ein Hund bellt. Djini ist da deutlich gesprächiger, kläfft gern aus Langeweile oder meldet auch Nachbarn im Hausflur.

  • Hallo Frostfury,


    ich finde es prima, daß Ihr Euch hier im DF-Forum Ratschläge holt.

    Es wurde ja schon viel zu den beiden Rassen und gewissen Eigenschaften/Verhalten geschrieben. Auch, daß ein Hund erzogen werden muß und das ist schon eine Aufgabe.

    Was ich noch hervor heben möchte: einer Eurer Wünsche ist, daß der Hund mit Eurem Sohn spielen soll. Da habt Ihr bestimmt Bilder im Kopf, die nicht der Realität entsprechen. Auch da seid Ihr stark gefordert und das Zusammensein von Kind und Hund müßt Ihr im Auge haben und moderieren. Sprache und Ausdrucksform von Mensch, insbesondere kleinen Kindern, und Hund unterscheiden sich erheblich und es gibt sehr viele Missverständnisse die zu Konflikten führen.


    Manche Hundeschulen/Hundetrainer bieten "Beratung vor dem Hundekauf" an. Vielleicht ist das für Euch eine zusätzliche Möglichkeit das Rassethema vor Ort und im persönlichen Kennenlernen zu besprechen.

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