PLATZ/SITZ auf die Entfernung - wir trainieren?

  • Thema siehe Überschrift, bei uns ist das eines der Hauptziele in der Erziehung, gerade auch, weil ich immer ein Auge auf ein eventuelles Jagdverhalten haben muss und gern meinen Hund notfallstoppen will.


    Nur wie baue ich dieses Kommando auf? Habe Videos gesehen, da schmeißen sie ständig Kekse und gehen immer weiter zurück. Aber da steht der Hund ja auf. Das will ich eigentlich nicht. Da ich auch kein Hundesportler bin, gibt es vielleicht aus dieser Ecke andere Methoden?

    Also ich habe nichts gegen Belohnung, das darf und soll schon sein, nur halt nicht kontraproduktiv.


    Eros ist so weit, dass er auf meinen STOPP-Befehl stehen bleibt. Aber gehe ich näher, bewegt er sich. Allerdings auf mich zu, was okay ist. Hauptsache er geht nicht weiter nach vorn. Optimal ist das aber auch nicht. Ein SITZ und sitzenbleiben wäre mir lieber. Aber wie, ohne Keksregen? Habe ich probiert, steht er natürlich auf.

    Wie habt ihr das aufgebaut? Ab welchem Alter ist es machbar, dass er auch mal länger bleibt. Er ist halt schon auch sehr ein Patexhund, der gern um mich rum läuft, bzw. Darauf bedacht ist, mich nicht aus den Augen zu verlieren. Allein die Vorstellung, dass ich ihn mal wo ablege und die Dummys zum suchen auslege, ist im Moment Utopie. Geht nur, wenn ich ihn wo anbinde. Dann wartet er brav. Soll ich es darüber probieren? Das Ziel wäre, dass der Hund verharrt, bis ich zurück komme. Wohl eher im SITZ als im PLATZ, weil er sich nicht so gern hinlegt (weil nackte Brust und iiiiihhhh und Ridgeback-Mimimi eben :woozy_face:).

  • Mit Keksen aufgebaut und dann die Kekse natürlich irgendwann wieder abgebaut. Wenn Kasper ein laut gebrülltes Stop hört, bleibt er wie angetackert stehen. Bekommt er nur ein warte, dann darf er sich noch bewegen. Er ist jetzt 3 und seit ca. einem Jahr klappt das stop sehr zuverlässig. Am Anfang hatte ich noch ein Handzeichen dazu. Die flache Hand nach vorne gestreckt

  • Bei Dino hab ich das so aufgebaut, dass er an der Schleppleine in meinem Dunstkreis rumlief... wenn ich dann seine Aufmerksamkeit hatte, gab es ganz normal ein Sitz UND das Handzeichen für Sitz auf Distanz (bei uns einfach nur die erhobene Hand, quasi ein Stop). Hat er sich daraufhin dann hingesetzt, flog ein Keks zu ihm.


    Das haben wir solange trainiert, bis das Handsignal selbst ausgereicht hat, damit er sich hinsetzt. Natürlich wurde auch das akustische Signal weiter trainiert und mit Distanz verknüpft...


    Im Endeffekt hab ich nur die Distanz immer weiter ausgebaut. Belohnt wird er, indem ich ihn abhole und ihm dann Kekse gebe oder indem er auf Zuruf zu mir kommen darf. Oder er wird mit "Weiter" belohnt, darf dann also weiterlaufen und schnüffeln.

  • Meinem Hund fällt ein Stop/Steh viel leichter als Sitz oder Platz oder auch als der RR in einer brenzligen Situation. Wenn's nicht für den Hundesport ist nimm doch das Verhalten das der Hund anbietet und baue das aus. Also wenn er stehen bleibt dann schau dass ihr darauf baut

  • Ich hab nicht verstanden, was an Keksregen so schlimm ist, ich trainiere sowas auch über viel Belohnung.


    Sitz auf Entfernung machen und sitzen bleiben erst mal getrennt üben und die Schwierigkeit langsam steigern. Also Sitz erst in deiner Nähe, dann wenn der Hund ein Stück weiter weg ist. Sofort belohnen, am besten mit einem Markersignal arbeiten, dann ist es auch egal, wenn er aufsteht, um an ein zugeworfenes Leckerli zu kommen. Beim Sitzenbleiben genauso, ganz langsam aufbauen, anfangs hohe Belohnungsrate, Schwierigkeiten steigern indem du dich zuerst mal langsam bewegst, später kannst du anfangen wegzugehen, um den Hund herumzulaufen, zu hüpfen etc. Kräftig belohnen, wenn der Hund sitzen bleibt. Man kann auch akitves Sitzenbleiben fördern, indem man leicht an der Leine zieht und der Hund sich dem quasi entgegen stemmen muss.


    Und viel Geduld, bis der Hund z. B. sicher liegen bleibt, während man was wirft, dauert das schon eine Weile.

  • nur halt nicht kontraproduktiv.

    Das passiert halt nur, wenn der Mensch nicht genügend konsequent ist!



    Wir machen es so Kommando, Entfernung, erst der Klick, oder Markerwort, zurück zum Hund und DANN erst Keks raus!

    Steht der Hund (gerade am Anfang passiert es ja doch oft) dann doch auf, ist es weiter nicht schlimm, weil ja IN der RICHTIGEN Position bereits bestätigt wurde.

    Also Keks in aller Ruhe raus, OHNE weiteres Kommando den Hund wieder dahin bringen, wo er vorher war, und dann erst den Keks geben.


    Wird das öfters gemacht, steht der Hund nicht mehr auf, weil er ja auf seine versprochene Belohnung ja noch länger warten muß.

  • Meinem Hund fällt ein Stop/Steh viel leichter als Sitz oder Platz oder auch als der RR in einer brenzligen Situation. Wenn's nicht für den Hundesport ist nimm doch das Verhalten das der Hund anbietet und baue das aus. Also wenn er stehen bleibt dann schau dass ihr darauf baut

    Ich finde ein Sitz "sicherer" als ein Stehenbleiben und auch praktischer z.B. fürs Dummytraining, wo man den Hund ja mal absetzen und sich recht weit entfernen möchte um was auszulegen/zu werfen, daher wär das schon mein Ziel.

    Meine Große setzt sich (zu mir gedreht) auf den Sitzpfiff (oder Handzeichen, das bei mir die geöffnete, aufrecht erhobene Hand ist) auch auf große Entfernungen, das ist schon sehr praktisch auch im Freilauf zum Beispiel. Und beim Dummy brauche ich es halt auch.


    Aufgebaut habe ich das aus dem Sitz, wo ich die Entfernung immer weiter ausgebaut habe. Also Hund sitzen lassen und erstmal üben, das man einen oder ein paar Schritte weggehen oder um ihn herum gehen kann. Also einfach sitzen üben, egal was ich mache/wohin ich gehe. Da dann immer wieder zum Hund hingehen zum Belohnen und das Kommando auflösen. Entfernung und Ablenkung schrittweise weiter ausdehnen.
    Dann muss man auch üben, dass der Hund das Kommando nicht nur auf Distanz halten kann, sondern auch auf Distanz ausführen kann. Dafür halt Schrittweise Abstand aufbauen beim Kommando geben. Erst Sitz bei mir, dann wenn ich ein paar Schritte entfernt bin und das ganze ebenfalls schrittweise ausdehnen.
    Je nach Hund muss man das schon recht kleinschrittig üben.
    Meine Große konnte den Sitzpfiff auf größere Distanz recht schnell sehr gut, aber dass sie sich dabei zu mir gewandt hinsetzen soll, fiel ihr je nach Ablenkung manchmal echt schwer. Da musste ich dann wirklich auf die Details achten.

  • Danke schon mal für eure Antworten.


    Ja, ich könnte einfach das Stehenbleiben nehmen, aber ich möchte mindestens das SITZ, weil a) sicherer und b) weil ich das eben für die Dummyarbeit brauche. So im normalen Alltag nutze ich das STOPP recht häufig, eigentlich vor jeder unübersichtlichen Kurve, an Kreuzungen usw. Aber da ist halt nicht dasselbe wie ein SITZ, am liebsten wäre mir PLATZ - aber nun ja 😁


    Gegen Belohnung, auch hochfrequente, habe ich nichts. Aber ich will halt nicht, dass der Hund dabei aufsteht. Das mit dem Marker ist allerdings ne Idee. Werde ich clickern.

    So habe ich ihm auch das Sitzenbleiben beigebracht. Da kann ich nun schon mehrere Meter weit weggehen. Aber das habe ich eben nicht auf die Distanz aufgebaut, sondern indem ich vor ihm stehe. Das klappt schon gut.

    Ich werde nun auch das Handzeichen mit aufbauen, zusätzlich zum Rufen.

    Wäre ein Sitzpfiff auch eine Idee? Bisher benutze ich die Pfeife ausschließlich für den Superrückruf.

  • Klar kannst du auch den Sitzpfiff aufbauen, würde ich anfangs mit dem Handzeichen verbinden, das ändert aber ja nichts am grundsätzlichen Aufbau. Du musst halt versuchen, die Schwierigkeit schrittweise für ihn zu erhöhen. Wenn er bisher Sitz nur kann, wenn du neben/vor ihm stehst, fängst du erstmal mit einem Schritt Abstand an und baust das langsam weiter aus.
    (ich persönlich finde das Handzeichen mit der geöffneten Hand da für den Hund körpersprachlich recht hilfreich, das hat eine andere Wirkung als dieser typische Hundeschul-Zeigefinger beim Sitz)

  • Einen Sitzpfiff wollten wir auch aufbauen, hab von unserer Trainerin extra eine Doppelton-Pfeife bekommen... aaaaber die Pfeife wohnt seit gefühlt einem Jahr in meiner Westentasche und fristet da ihr Dasein |)


    Mir reicht das Handzeichen und das akustische Signal. Aber ein Sitzpfiff kann definitiv nicht schaden.

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