Chihuahua oder Zwergpudel? Oder ganz was anderes?

  • Hallo zusammen,

    ich setze mich aktuell mit der Frage auseinander, welche Rasse bald bei mir einziehen soll. Hundeerfahrung ist vorhanden (ich hatte bisher zwei Hunde).

    Es haben sich zwei Rassen rauskristallisiert die ich mir vorstellen könnte: Chihuahua und Zwergpudel.


    Ich bin natürlich aber auch noch immer offen ggü. anderen Rassevorschlägen. Vllt. fällt ja jmd hier noch eine Rasse ein die super passt aber die ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Optisch sollte er kurzhaarig sein und bis max. 6 kg wiegen (Fürs Gewicht vllt. nicht unerheblich: ich würde eine Hündin bevorzugen).


    Wie der Alltag aussehen wird:

    - tägliche Spaziergänge

    - 2 mal die Woche joggen (ca. 5 bis auch mal max. 10 km)

    - am WE gern wandern

    - Urlaub auch gerne mehrtägige Wanderungen


    Er wird mit zur Arbeit kommen. Das ist aber keine klassische "Bürosituation" sondern er wird sich in einem Aufenthaltsraum aufhalten. Ich habe nur eine Kollegin die den Raum ab und zu betritt also es gibt keinen Kundenkontakt oder wechselnd Mitarbeiter mit denen er zurecht kommen muss. Aber er wird eben immer wieder für ein paar Stunden alleine in dem Raum bleiben und sollte mit entsprechenden Training damit zurecht kommen nicht ständig um mich zu sein.


    Ich bin keine extrem aktive Sportlerin also sollte er auch mit Phasen zurecht kommen, in denen ich kein großes Sportprogramm mache. Hundesport wie Agility ist vorerst nicht geplant. Ich will ich nicht komplett ausschließen das mal auszuprobieren aber es sollte eben nicht ein Muss für den HUnd sein. Er muss nicht hundewiesentauglich sein. Darauf lege ich keinen großen Wert und bin auch nicht so der Typ für. Bei meinem letzten Hund haben wir es mit Training gut hinbekommen dass andere Hunde, denen wir bei Spaziergängen begegnet sind, ignoriert wurden. Das würde mir auch schon reichen. :winking_face:

    Was toll wäre: Möglichst keinen oder sehr wenig Jagdtrieb. Ich habe die Erfahrung gemacht dass es den Alltag und die Erziehung doch erheblich erleichtert wenn der Hund nicht den Drang zum jagen hat und in der Nähe des Halters bleibt. Bei Spaziergängen nicht ständig danach schauen und managen müssen, erleichtert das Leben doch erheblich. Allgemein wäre es schön wenn er sich eng an seinen Halter bindet. Ich bin die Fraktion: Hund darf mit ins Bett und auf die Couch. Also “aufeinanderhocken” ist erlaubt. ;)


    Was am wichtigsten ist: Da ich alleine lebe und häufig unterwegs bin, wird mich der Hund ständig begleiten. Das beinhaltet nicht nur die Arbeit, Restaurants und Treffen mit Freunden (keine Partys!) sondern auch Flugreisen und Zugfahrten. Daher habe ich für mich eine Gewichtsgrenze von max. 6 kg gesetzt. Ein kleiner Hund ist natürlich praktisch aber er soll nicht zerbrechlich sein oder aufgrund der Größe in die Sparte Qualzucht fallen. Daher bin ich mir bzgl. des Chihuahuas auch nicht sicher ob der mir zu klein sein könnte. Mein letzter Hund hatte über 10 kg und war körperlich sehr robust. Auch beim spielen. Ich hatte nie Sorge bei Konflikten mit anderen Hunden und musste auch nicht vorsichtig im Umgang sein (Wobei wir wegen Unverträglichkeiten sowieso den meisten Hunden aus dem Weg gegangen sind.) Bei einem Chihuahua unter 3-4 kg mache ich mir da schon Gedanken... Auch wie es um die Rasse gesundheitlich steht und ob ich mit vielen Baustellen rechnen müsste. Ist es denn möglich Chihuahuas von seriösen Züchtern zu finden die erheblich über der 4 kg Grenze liegen? (Und damit meine ich nicht einfach nur dick gefüttert. ;) )


    Am Zwergpudel gefällt mir gut das er nicht nur die Charaktereigenschaften eines Begleithundes hat sondern auch nicht haart. ;) Bei mir springt der Funke bei der Rasse nur nicht so richtig über. Haben Zwergpudel Jagdtrieb? Wie würdet ihr sie charakterlich einschätzen? Eher hibbelig?


    Der Chihuahua erscheint mir sehr anpassungsfähig. Die Größe macht mir aber schon etwas Sorgen. Gibt es hier Chihuahua-Besitzer die berichten können wie sie mit ihren Chis im Alltag zurecht kommen. Also müsst ihr tatsächlich Angst haben das euer Hund von einem fallenden Gegenstand erschlagen werden könnte? Müsst ihr sie sehr vorsichtig behandeln also mit Samthandschuhen anfassen sozusagen? :winking_face: Wie sieht es gesundheitlich aus?


    Es gibt ja auch noch Zwergpinscher (die mir auch gut gefallen). Aber da schreckt mich der potentielle Jagdtrieb und die “huschige” Art. Ich habe den Eindruck da würde ein Chi eher passen.


    Ich habe eine Tendenz zum Chihuahua aber frage mich ob ein Zwergpudel nicht objektiv gesehen für mich besser passen würde. Ich bin ja schon aufgrund der Optik voreingenommen.

    Würdet ihr aus einem objektiveren Blickwinkel eher zu einem Zwergpudel raten? Z.B. weil gesünder und im Alltag aufgrund der größeren Größe besser integrierbar?

  • Es gibt ja auch noch Zwergpinscher (die mir auch gut gefallen). Aber da schreckt mich der potentielle Jagdtrieb und die “huschige” Art. Ich habe den Eindruck da würde ein Chi eher passen.

    Der Zwergpinscher erscheint mir aufgrund der Arbeitssituation auch nicht unbedingt die erste Wahl.
    Es sind/waren Hofwächter, und ein MiniPin meldet. Das heißt nicht, dass er ein Dauerkläffer wird/werden muss, aber er wird vermutlich seinen Job machen und melden.
    Kann ich mir auf Arbeit (gerade, wenn er auch mal alleine in einem Raum sein soll) eher schwierig vorstellen.

  • Ich hatte einen Chihuahua von 3,5 kg, den sogenannten Apfelkopf - süss und entzückend, mein Baby, ein Hündchen zum Verhätscheln. Entsprechend am Boden war (und bin ich immer noch) als er mit 6,5 Jahren gehen musste. Er hatte wirklich a l l e s - von Herz bis Epilepsie... Aber er war immer fröhlich und ein Sonnenschein...Und mutig! Ach ja....

    Jetzt haben wir einen Chi, der 6 kg wiegt, sicher nicht so niedlich und zum Verhätscheln und rumtragen, aber kernig und alles mitmachend. Die Wenigsten wissen, dass es auch die grösseren Chihuhahuas gibt. Sehr zu empfehlen für Deine Zwecke.

  • Ich werfe noch den Papillon ein. Der ist optisch recht nah am langhaar Chihuahua, ist aber auch in etwas größer zu finden, haart eher wenig, hat wenig Jagdtrieb. Können alles mitmachen und machen gerne was, brauchen es aber nicht zwingend.


    Chihuahua Züchter zu finden, die größere (über 3kg) Hunde züchten, wird wahrscheinlich schwer.

    Zwergpudel können durchaus Jagdtrieb haben, allerdings sind sie auch anhänglich und menschenbezogen, und ich glaube, dass es eher seltener vorkommt, dass sie ernsthaft jagen (also richtig auf Spur und Stunden weg sind). Aber wenn es nicht richtig funkt, hat das vielleicht keinen Sinn.


    Vielleicht wäre noch der Kleinspitz eine Alternative, oder der Bolonka Zwetna, oder der Havaneser?


    Hier findest du Chihuahua-Halter, die dir vielleicht einige Fragen beantworten können oder Züchter-Empfehlungen haben:

  • Ich kann zu den zwei von dir bevorzugten Rassen leider nicht viel sagen. Aber spontan ist mir noch der Papillon/ Phalene eingefallen. Zwar nicht kurzhaar, vom Fell her soll er aber soweit ich weiss relativ pflegeleicht sein.

  • Da passt ein Zwergpudel ja ganz gut =)


    Haben Zwergpudel Jagdtrieb? Wie würdet ihr sie charakterlich einschätzen? Eher hibbelig?

    Gibt welche mit Jagdtrieb und welche ohne. Mein Zwerg rannte anfangs Vögel nach und wenn ein Reh über den Weg rannte, hüpfte er auch nach. Das ist recht leicht trainierbar gewesen.

    Vom Charakter her sind sie aktiv und bewegen sich gerne. In sich ruhend sind sie eher nicht. Was nicht heißt, dass sie nicht ruhig in einem Café liegen können. War aber für meinen Pudel in jungen Jahren schon eine Herausforderung.

    Wenn Pauli aufgeregt ist, rennt er viel hin und her (zb neue Orte). Da ist er hibbelig und braucht seine Zeit, um runterzukommen.

    nicht haart

    Ja, das ist super. Ich kann mir keinen haarenden Hund mehr vorstellen. Die Pflege ist dafür schon aufwendig im Gegensatz zu haarenden Kurzhaarhunden. Alle paar Wochen baden und scheren/schneiden und föhnen. Schnauze, Pfoten, Popo ausrasieren. Das dauert seine Zeit.

    Ist es denn möglich Chihuahuas von seriösen Züchtern zu finden die erheblich über der 4 kg Grenze liegen?

    Das glaube ich ehrlich gesagt nicht.. wobei ich sagen muss, dass die Zwerge auch oft unter 4kg haben. Meiner hat 4,3kg und mit fremden, großen Hunden gibt's für gewöhnlich keinen Kontakt.

  • Mein Papillon würde sich bei dir wohlfühlen, wenn das Alleinbleiben bei der Arbeit nicht täglich 4 Stunden ist und in Ruhe trainiert wird.

    Allerdings hat er Jagdtrieb ( wer behauptet eigentlich immer, Papillons hätten keinen?)

    Zwischen ca. 1 und 5 Jahren war er nicht verlässlich, wenn Hase oder Reh auftauchten. Danach ging es dann mit Erziehung natürlich.

    und er braucht Beschäftigung für den Kopf - viel und regelmäßig.

  • Ich möchte noch den Russkiy Toy ins Rennen werfen. :smile:


    Wir haben unter anderem einen Russkiy Toy (2,8 kg) und seit einer Woche einen Chihuahua (2,4 kg) und ja, die Größe ist eine Einschränkung. Nicht für die Hunde an sich (gerade unser Toy ist unglaublich sportlich), aber im Bezug auf andere Menschen und Hunde. Der Chi war noch nicht mit uns in der Stadt oder den Öffis, der Toy natürlich schon oft. Und man muss wirklich aufpassen das keiner darauf tritt, selbst wenn nicht viel los ist, die Leute übersehen so einen kleinen Hund schon mal. Auch andere Hunde können ein Problem sein. Die müssen es nicht mal böse meinen, einmal die Pfote ungünstig auf den Rücken geknallt und es kann zu ernsten Folgen kommen.


    Ich mag die Zwerge, sie sind unheimlich praktisch und lieben ihre Menschen (selbst der Chi ist jetzt schon total anhänglich), machen alles mit und sind sehr intelligent. Wenn man mit den Einschränkungen klarkommt, tolle Hunde. :herzen1:


    Einen Zwergpudel kenne ich auch (gehört meiner Mutter, ich habe also früher mit ihm zusammen gelebt und kann mir daher ein gutes Bild von dem Hund machen), heute ist er alt (16) und krank, aber früher hat er gejagt wie irre. Er ließ sich über Erziehung lenken, aber das war schon heftig. Ob das typisch ist, weiß ich allerdings nicht.


    Was die Gesundheit angeht, der Chihuahua hat einige Baustellen. Apfelkopf, kurze Nase, große Augen. Unseren Toy empfinde ich als deutlich funktionaler vom Körperbau her. Wie es allgemein um die Gesundheit beim Pudel bestellt ist, weiß ich leider nicht.

  • Die wenigsten Zwergpudel haben einen ernstzunehmenden Jagdtrieb (sprich, etwas, woran man wirklich länger rumtrainieren muss). Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sicherlich auch nicht höher als bei einem Papillon.


    Der Zwergpudel passt insgesamt sehr gut zu dem, was du dir wünscht. Und ja, das Nichthaaren ist sehr angenehm.


    Beim Thema bedenkenlos mit anderen Hunden interagieren lassen wirst du aber bei allen genannten Rassen umdenken müssen. 5 kg sind nicht wirklich stabil, 2,5 kg noch viel weniger. Das ist mit einem 10 kg Hund nicht zu vergleichen. Du wirst also sehr wahrscheinlich mehr schützen, vorausschauender spazieren gehen und öfter eingreifen müssen. Ich für mich möchte das nach 2 Hunden in diesen Gewichtskategorien (unter 3 bzw. um die 5 kg) nicht mehr, mein nächster Hund wird größer. Auch wenn das dann bedeutet, dass ich Abstriche beim Thema Transport im Flugzeug etc. machen muss. Irgendeinen Tod muss man leider sterben.

  • Chis können unheimlich tolle Hunde sein!

    Meine beiden Jungs gehen mit joggen, wandern, in die Stadt, sind immer gern dabei.


    Aber...es ist wirklich schwer einen Chi vom seriösen Züchter jenseits der 2,5kg zu finden.

    Es gibt sie schon, die größeren Chis. Nur ab Welpe garantieren, dass der nun größer wird als andere :ka:


    Die Tendenz geht auch leider zu immer kürzeren und kleineren Schnauzen, die Beinchen werden noch kürzer, der Rücken länger.

    Ich habe die letzten Jahre tatsächlich keine einzige Zucht gefunden, wo ich mir bedenkenlos einen Welpen holen würde.


    Einzelne erwachsene Hunde, ja. Aber dann ist der Verpaarungspartner ein überzüchtetes Wesen Richtung Mops :verzweifelt:



    Meine Jungs sind SecondhandHunde, und das würde ich auch als einziges empfehlen wollen. Schon etwas ältere Chis, wo man bereits sieht wie sie da stehen von Größe und Gesundheit her!


    Meine hatten beide ab 7 1/2 Jahren Probleme mit lose gewordenen Zähnen, die dann gezogen werden mussten. Wohlgemerkt nicht wegen Zahnstein, sondern weil sich bei diesen sehr kleinen Rassen die Kieferknochen, eh schon sehr dünn, noch zurück bilden mit der Zeit.

    Dann verlieren die kleinen Zähnchen vorne den Halt.


    Ansonsten hat Max, er wiegt 2,5kg, beidseitig PL. Zum Glück nicht schlimm.

    Dexter ist bei 3,4kg und deutlich größer als die gängigen Chis.

    Sonst sind beide fit, keine Herzprobleme etc.


    Also, theoretisch tolle Hunde! Nur die Zucht geht körperlich in die falsche Richtung.

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