Ich dachte es wäre mal ein interessantes Thema, gerade auch für Neue, die sich das Leben mit Hund sehr romantisch vorstellen.
Gerade beim ersten Hund- Wie war eure Vorstellung vom Leben mit Hund und ist die eingetroffen? Was ist vielleicht jetzt ganz anders als erwartet?
Bei uns ist es gut ausgegangen, auch wenn ich mir vieles vorher nicht hätte vorstellen können
Ich wollte einen Alltagsbegleiter. Auf jeden fall kein Welpe und gerne schon einigermaßen durch die Pubertät durch.
Die Vorstellung war definitiv auf keinen Fall Hunde(sport)Verein!!! gerne so 1 mal die Woche Hundeschule für gehorsam und Spielerei.
Ansonsten einfach Spazierengehen und Tricks machen. Natürlich frei-laufend. Klar.
Im besten Fall sollte er später ein Reitbegleitund werden (wobei das bei mir nie ein "muss" war, sondern wenns passt, wär es schön).
Soll mit auf die Arbeit kommen (Musikschule, Chorproben).
Auf jeden fall abends auf der Couch kuscheln.
Theo war ein Direktimport und ich wusste nur er ist schüchtern und dass er halbtot aufgefunden wurde. Ansonsten aber total mein Beuteschema, ein mittelgroßer Wuschel, etwa anderthalb und spätestens nachdem ich 2 Videos gesehen hatte, wusste ich: der hat es auf jeden fall faustdick hinter den Ohren und ne gute Portion schalk im Nacken, wenn er mal auftaut. Ich wollte was lustiges.
2 Tage vor der Ankunft bekam ich noch geschrieben "no pipi in the house, sheepdog, likes to drive car".
Die Vorstellung ist eingetroffen:
Er IST ein super Alltagsbegleiter. Kommt mit auf die Arbeit, verhält sich ruhig, bellt nicht.
Natürlich ein groser und wichtiger Punkt.
Was ist nicht oder anders eingetroffen:
Nachdem ich mit Hundeschulen angefangen habe und manchmal auch jetzt noch den ein oder anderen Workshop mitmache, bin ich nun ein Vereinskind.
Wenn die Zeit es zulässt, stehn wir Samstags auf dem Hundeplatz.
Ich habe mit canicross angefangen- undenkbar vorher.
Wir sind aktiv in einer Rettungshundestaffel. Habe ich absolut nicht mit gerechnet.
V.a. War ja vorher am we schon nur wenig Zeit.
Nun geht halt, immer wenn es geht, der halbe Sonntag für die Staffel drauf.
Und ich habe festgestellt, dass er ein Arbeitshund ist und ohne nicht wirklich zufrieden ist.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich von ihm Abstand genommen, denn genau das wollte ich nicht.
Witzig, dass jetzt rauskam, dass ich genau das jetzt total geil finde und ein tolles neues, wenn auch zeitintensives Hobby gefunden habe.
Gott sei dank habe ich einen sehr toleranten Mann an der Seite. (Okay, vermutlich ist er froh, wenn ich beschäftigt bin...)
Er ist kein Reitbegleitund geworden, da er nicht mehr frei laufen kann wegen Jagdtrieb.
Daran arbeiten wir, aber damit habe ich nicht ernsthaft gerechnet.
Zeitlich ist es damit manchmal schwierig mit Pferd und Hund.
Er kommt nicht kuscheln (😭 das ist wohl schlimmer für mich als der Jagdtrieb 🙈) und ich bzw. wir bleiben alleine auf der Couch.
Damit habe ich definitiv nicht gerechnet.
Er ist so fixiert auf mich, dass mein LG monatelang (und manchmal immer noch) Probleme hat, mit ihm spazierenzugehen, obwohl wir zusammen wohnen- auch schwierig. Fremdbetreuung quasi nicht machbar.
Gesundheitlich war die ersten anderthalb Jahre einiges los, womit ich definitiv nicht gerechnet habe. Mit Pferd und Hund kommt da einiges zusammen.
Also auf jeden Fall ist der Hund insgesamt ein gutes Stück teurer als gedacht.
Also alles in allem hab ich verhaltens-und trainingstechnisch echt richtig Glück gehabt mit ihm und würde, jetzt, wo ich klüger bin, wohl keinen Direktimport mehr nehmen. Mir ist sehr bewusst, dass ich da viel Glück hatte.
(wobei...wer weiß 😅)