Familienhund und Kinder - Gefährlich wann und wieso?

  • umarmen

    Wenn du der nette Onkel sein willst, der fremden Kindern etwas vermittelt, dann erklär ihnen lieber, daß Hunde es nicht mögen umarmt zu werden. Viele erdulden es, aber sie mögen es nicht.

    Im Prinzip gefährdest du diese Kinder, denen du vermittelt, daß es normal ist einen Hund zu umarmen.

    Zumindest von Fremden nicht. Und das macht man einfach nicht.

    Viele Hunden lernen durchaus, eine Umarmung von vertrauten Menschen zu geniessen. Aber das setzt einfach Vertrauen und Zuneigung voraus.

    Kaya ist menschenfreundlich und mag Kinder. Aber je Kleiner die Kinder desto enger begleite ich die Kontaktaufnahme. Gestern durften zwei ältere Kinder, so 10 Jahre alt, die wir schon kennen, Kaya ein bisschen streicheln und "rumkommandieren". Sie war bei mir vor dem Haus unangeleint auf der Wiese und hat mitgemacht, solange sie Bock hatte. Das hab ich nur aus ein paar m Entfernung beobachtet. Als sie keinen Bock mehr hatte, hat sie die Kommandos ignoriert, sich entfernt und geschnüffelt. Ich hab ihnen dann auch gesagt, dass Kaya keine Lust mehr hat und sie sie in Ruhe lassen sollen. Hätten sie versucht, den Hund zu bedrängen, wäre ich sehr deutlich eingeschritten.

    Ich bin im Grunde froh, wenn Kinder frwubdliches Interesse am Hund zeigen. Und weil Kaya ist, wie sie ist, dürfen diese Kinder dann auch Kontakt aufnehmen. Ich nehme dabei die allermeisten Kinder als behutsam und vorsichtig wahr. Ich leite die Kinder da auch an. Und so gut wie alle Eltern hier mit kleinen Kindern sind eher sehr vorsichtig mit Hundekontakt. Ich musste noch nie ein übergriffiges Kind von meinem Hund pflücken.

  • Dass ich meine Hunde umarme ist für mich toll. Richtig toll finden das mein Hund nicht. Sie erdulden es.

    Aber das gehört für mich auch zur Desensibilisierung.

    Aber wenn ich schon Kindern erkläre, dass ein Hund erst an der Hand riechen soll (wo kommt das Märchen eigentlich her), damit er mich kennenlernt, dann kann ich dem Kind auch erklären, dass ein Hund eben kein Affe ist und das Umklammern blöd findet.


    Ich zeig doch Kindern kein dummes und falsches Verhalten.


    Dass mein Collie sich dennoch umarmen ließ vom Kind auf dem Markt, dem ich alles erklärt hatte, ist Absicht, weil ich den Hunden beibringe, sich auch mal was gefallen zu lassen, oder den Hund, der das nicht kann absolut NIE!!! in so eine Situation bringe.


    Dexter wurde von einem fremden Kind von hinten umarmt, dem ich vorher gesagt hatte, dass man fremde Hunde nicht streicheln darf, dass man das nur macht, wenn man den Hund kennt.


    Das fremde Kind hat mich dann aus dem Fell vom Hund strahlend angeschaut und gesagt, gut, dass wir uns kennen.


    Kinder haben einen offenen Verstand, ich hab natürlich das soooo nicht erklären wollen. :lachtot:

  • Was mich bei dem Thema noch beschäftigt: Kinder werden ja gerne über den Hund gestellt. Hunde müssen Kinder als Rudelführer akzeptieren, sich alles gefallen lassen, auf sie hören, ABER, sollen sie möglichst auch noch beschützen.


    Das finde ich derartig abstrus.


    Warum sollte ein Hund sich von einem menschlichen Zwerg, der eventuell noch nicht einmal reden kann, was sagen lassen?

    In Ruhe lassen - ja.

    Unversehrt lassen - ja.

    Aber rumkommandieren, Spielzeug abnehmen, Essen wegnehmen?

    Warum?

    Würden sich die meisten Hunde von den eigenen Welpen nicht gefallen lassen.


    Ich frag mich dabei jedes Mal, was Leute mit so einer Nummer bezwecken.

  • Naja, in diversen anderen Threads kam es ja just wieder vor - Dominanztheorien von anno dazumal, dazu ‚Hunde würden alles für Herrchen tun‘.

    Wenn man beides kombiniert, beginnt halt das Gruselige.

  • Ach so, danke…….

    So wie bei dem Untergang der Titanic?

    Kommen die Kinder ins Rettungsboot, oder die Hunde?

    Und was ist mit Lassie?

    Fragen über Fragen.

    Weil nicht genügend Lassies an Bord waren, sind so viel ertrunken.

  • Ist wirklich so, damals in meiner Kindheit war der Umgang mit Tieren im Allgemeinen für Kinder viel natürlicher. Mei, wie oft haben mich Katzen gekratzt, hat niemand geschert, hat sich auch nie was entzündet. Der Hund meiner Schwester hat mich gebissen, der war selbst noch Welpe, die kleine Narbe am Handgelenk habe ich heute noch. Da wurde nicht gleich zum Krankenhaus gefahren. Ich war selbst schuld, weil ich zu wild mit dem Foxl getobt hatte. Kleinere Hunde gingen teilweise allein durch die Stadt spazieren. Man kannte sich …

    Nur die Gebrauchshunde waren tabu. Da durften wir allerhöchsten mal zu den Zwingern, im Abstand von 1 Meter, bzw. am öffentlich zugänglichen Hundeplatz zusehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir meine Eltern dahingehend Vorschriften gemacht haben, gesagt … das darfst du nicht usw. Mein Vater kam selbst vom Bauernhof und war sehr tierlieb. Man hat vorgelebt und vermutlich vererbt sich auch Empathie für Tiere. Keiner hat je von einem „gefährlichen“ Hund geredet und komischerweise wäre nie jemand von uns Kindern auf die Idee gekommen mit den großen Hunden Blödsinn zu veranstalten. Da hatten wir gehörigen Respekt vor den Rottis und den Schäfern und den Riesenschnauzern.

    Es gab auch viel weniger Hunde und die wenigen, die als Begleithunde gehalten wurden, waren vollkommen klar im Kopf, berechenbar und großteils gut erzogen.

    Ja, hört sich rosarot an, aber ich kann bei, besten Willen kaum was Negatives berichten. Allerhöchsten von meiner ersten Hundefreundin, die ich ausgeführt habe. Eine DSH, die an der Kette vor dem Pferdestall lag (das ist daran das Negative) und wachen sollte. Sie war super lieb und gehorsam. Ein Traum. Die habe ich mit ca 11 oder 12 allein oder mit einer Freundin zusammen ausgeführt, manchmal stundenlang, viele Kilometer durch den Wald. Da ist nie was passiert und keiner hat je gesagt, also hört mal Mädels, so geht das nicht.


    Die Entwicklung, die ich heute so beobachte, geht eher in die Extreme. Entweder ist es der supergefährliche Hund, die Eltern glucken und trauen den Kindern gar nichts zu. Weil sie keine Ahnung von Hunden haben oder Helikopter sind, oder keine Ahnung.

    Oder die andere Seite, denen es schnurzegal ist, weil sie es selbst nicht besser wissen. Was traurig ist. Ich habe mit meinem Kind nie ein Gespräch gehabt, was alles erklärt. Wir hatten Meerschweinchen, einen sehr alten Hund, einen großen und kräftigen Hund und nun eine wilden Hund. Nie musste ich damit rechnen, dass mein Kind unberechenbar ist. Man kennt sich halt. Kinder sind auch nicht blöd und haben oft anderen Lebewesen gegenüber eine bessere Intuition als Erwachsene. Man muss sie nur immer im Auge habe. Beide, Hund und Kind.

    Fühlt ein Hund sich sicher in seinem „Rudel“, ist er aus einer guten Aufzucht und hat man bei der Sozialisation und der Erziehung gute Arbeit geleistet, ist die Gefahr sehr gering, dass Dramen passieren.

  • Heute hatte ich auch mal das "Glück" zwei kleinen Kindern zu begegnen... Eltern nirgends zu sehen, die ältere war höchstens Vorschulalter.


    Jimmy war gerade am Haufen machen und wollte nicht gestört werden, die Kiddies kamen trotzdem an, der jüngere auf einem Laufrad und sagte nur "Hund streicheln!"


    Ich hab gesagt, nein, er mag keine Kinder.


    Der kleine: "Hund streicheln!

    Ich: Nein!

    Der kleine: "Hund streicheln!!"

    Ich: Nein, weg jetzt sonst beißt er


    Die sind trotzdem nicht weggegangen, aber wir. Wenigstens kamen die dann nicht mehr hinterher. Weiterhin auch keine Eltern in Sicht.


    Traumbegegnung für jemanden der keine Kinder mag + einen Hund der ebenfalls keine Kinder mag und schon sehr gestresst war :unamused_face:

  • Lassie hätte die Titanic einfach an Land gezogen. So sieht das nämlich aus.

  • Der kleine: "Hund streicheln!

    Ich: Nein!

    Der kleine: "Hund streicheln!!"

    Ich: Nein, weg jetzt sonst beißt er

    Vielleicht hat der als Abbruchsignal ein PFUI?


    Und es könnte ein Leistungszuchtkind sein. Die sind so durchsetzungskraft, definitiv nichts für Anfänger!

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