Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 19

  • Hier gibts/gabs an der Kassa Trinkgeld weil wir auch versuchen Service anzubieten, freundlich sind, man sich nach Jahren kennt.

    Hier wird immer eingepackt ob der normale Einkauf oder als Geschenk. Wir holen gern auch mal was für den Kunden oder begleiten ihn wohin, versuchen kleine Problem auch direkt an der Kassa zu lösen, empfehlen Bücher, haben ein offenes Ohr,..

    Nur mal so Erklärung wieso manche auch gerne an der Kassa eines Filialisten Trinkgeld geben

  • Um noch mal auf das Thema Trinkgeld zu kommen - ich gebe jedem etwas.

    Sei es im Supermarkt, sei es der Lieferdienst, der Taxifahrer, der Kellner im Restaurant usw.


    Ich kenne ja "meine" Lieblingskassierer/- Mitarbeiter und dann kaufe ich zB eine Schachtel mit stückig abgepackter Schokolade, bezahle diese, lass mir das von der Info abzeichnen und gebe es dann an der Kasse oder an der Frischetheke ab.

    Das sind alles irgendwie Kollegen von mir und wenn ich müde oder traurige Augen sehe und man sich trotzdem um guten Service bemüht, kann ich vielleicht so für ein Lächeln sorgen.


    Das machen unsere Kunden auch. Obwohl wir im Einzelhandel arbeiten, bekommen wir Trinkgeld, man bedankt sich bei uns, es gibt Blumen, Kuchen, Eis und Selbstgekochtes.


    Man kann so vieles im Kleinen bewirken. ;)


    Ich rechne beim Trinkgeld in Restaurants nicht in Prozent. Es wird gegeben, was ich in dem Moment für richtig halte.

  • In sehr sehr vielen Läden gibt's für die Verkäufer ein Standardgehalt+Provision. Also unterstützt man da theoretisch mit seinem Kauf eh das Gehalt. Also wenn's eine Beratung gibt natürlich.


    Ich gebe aber auch bei sonstigen Dienstleistungen etwas. Kein Geld aber zB beim Tierarzt (wo wir ja im letzten Jahr Recht oft waren) Mal einen Korb gefüllt mit Naschzeug. Kaffee. Zur Weihnachtszeit selbstgebackene Kekse. Sowas halt. Handwerker bekommen immer eine Mahlzeit + Getränke. Das hab ich als Kind schon so mitbekommen und das wird auch in Slowenien so gemacht. Klar muss man das nicht tun aber ich hab es als "gehört sich so" gelernt.

  • Ich habe damals Geburtstag oder so Essen für mehrere die von einer Person gezahlt wurden gehasst. Mein Highlight war als Mal eine Summe in Richtung 478,80 fällig war und es hieß "machens 479".

    Sorry aber so was ist doch peinlich. Dann lässt man das "Trinkgeld" doch einfach sein.

    Auch wenn der Betrag hier 500.- kostet, wenn es ein guter Service war, das Essen super usw. dann gibt's hier bis zu 30.- Trinkgeld dazu.

  • Ich grätsche mal rein :see_no_evil_monkey: River hat ein Pflanzenteil im Auge, sieht aus wie eine kleine Granne. Ich bekomms nicht raus. Ab 11 Uhr kann ich erst meine TÄ erreichen.

    Ich tropfe jetzt alle 30 Min Euphrasia ins Auge, in der Hoffnung, es ggf rauszuschwemmen.

    Hilft das was?! Hat jemand noch irgendwelche Akut - Tipps? :see_no_evil_monkey:

    Ganz fix zum TA. Die Dinger haben wie Widerhaken mit denen sie sich immer weiter rein arbeiten. Ich hatte bisher nur einmal Glück und konnte eine selbst raus holen. Diese war aber auch noch nicht weit gekommen.

  • Monstertier


    Ja, die Menschen machen ihren Job, aber es gibt doch schon auch große Unterschiede. Ein Beispiel: Pizzaboten. Vor meinem Umzug habe ich häufig Pizza bestellt und gab immer großzügig Trinkgeld. Irgendwann erfuhr ich dass die Lieferanten sich förmlich drum prügeln wer mich beliefern darf- mein Essen war immer das schnellste von allen. Ich hatte da also auch schon was von- mein Essen war immer absolut heiß und flott und der Lieferant guter Laune. Auch bei anderen bleibt man positiv im Gedächtnis, wenn man großzügig ist. Das ist nicht der Grund warum ich gerne Trinkgeld gebe- mein nicht- rationaler Grund ist, dass ich Menschen einfach gerne ne Freude mache und ihnen abgesehen von meiner Freundlichkeit noch mehr Wertschätzung zukommen lassen will. Es fühlt sich einfach schön an, wenn jemand lächelt und einen angenehmeren Arbeitstag hat weil er sich nicht verarscht fühlt wie Avocado damals. Und manchmal hat es einfach auch praktische Gründe. Von dem 'Trinkgeld' was manche Patienten den Schwestern bei ihrer Entlassung für die Kaffeekasse geben, wird zum Beispiel das Frühstück für alle eingekauft oder mittags mal Pizza, damit man immer was zum schnellen Spachteln hat. Ohne diese Kasse wäre es halt viel komplizierter gewesen (alle einzeln bezahlen, rumrechnen, Sammlung organisieren). Muss man als Patient'in auch nicht machen. Die Schwestern tun ja nur ihren Job. Aber man kann ihn auf unterschiedliche Weise machen- stur nach Vorschrift oder darüber hinaus auch zugewandt und empathisch.

  • Mir fällt es schwer Trinkgeld zu geben, weil ich selbst auch eher wenig verdiene und es da zb bei Handwerkern, die deutlich mehr Geld haben, als ich irgendwie komisch finde.

    Ich bin schon immer sehr sparsam, da meine Eltern so absolut nicht mit Geld umgehen können und wir Kinder da durchaus von beeinträchtigt wurden früher. Mein Bruder hat sich das negative daran leider abgeguckt und ist ähnlich. Das wollte ich auf keinen Fall und das schlimmste für mich wäre es, wenn ich kein Geld mehr hätte und andere anpumpen müsste.

    Mit meinem Mann zusammen sind wir finanziell gut abgesichert, wir sind etliche Jahre zusammen, sind verheiratet, haben ein Konto zusammen - und trotzdem spreche ich alle Ausgaben immer ab, weil der Großteil einfach von ihm dazu kommt. Eigentlich albern, aber das ist so „drin“.

    Deshalb lasse ich bei Zahlungen, bei denen es um Trinkgeld geht immer gerne meinen Mann zahlen, der hat da eine „realistischere“ Einschätzung zu, was/ob es angemessen ist.


    Wir Mitarbeiter beim Tierarzt freuen uns natürlich auch über Trinkgeld. Ich persönlich aber wirklich mehr über die Geste, als über das Geld an sich. Besonders gerne bekommen wir Essen geschenkt, was man recht schnell zwischendurch in den Mund stecken kann. Offizielle Pausen abgesehen von der Mittagspause (außer es läuft sehr mies, dann fällt die auch flach) gibt es eigentlich nicht. Und bitte bitte verschenkt keine Merci-Schokolade, die hängt einem leider zum Hals raus, auch wenn die Botschaft gut ist. Muss übrigens auch nichts Süßes sein, irgendwas an Obst ist auch sehr beliebt bei uns - nach dem 10. schokoriegel hat man dann irgendwann ein schlechtes Gewissen :mute:

  • Das ist es halt. Ich finde ein „Danke“ muß nicht nur ein Wort und ein feuchter Händedruck sein. Man kann es durchaus schön materiell untermauern. Sonst ist man nämlich schnell bei „wir klatschen ja!“.

    Ich habe keinen Einfluss auf die Gehälter die gezahlt werden. Ich habe auch keinen Einfluss auf die Wertschätzung, die Mitarbeiter durch ihre Chefs entgegengebracht wird.


    Aber ich habe Einfluss aufs Trinkgeld und das nutze ich.


    Ich finde übrigens diese „ich verdiene auch wenig und mir zahlt keiner Trinkgeld“ Einstellung maximal unsympathisch und auch unempathisch.

    Denn wer möchte, kann ja gern in einen Trinkgeldberuf wechseln.


    (Ich darf übrigens keine Trinkgelder annehmen. Selbst Schoki und Werbegeschenke lehne ich im beruflichen Kontext strikt ab)

  • Ich gehe gerne und regelmässig essen, bestell was beim Lieferservice oder zum abholen. So ca. 5-7x/Woche, wenn man Lunch mitzählt.

    Und ja, ich gebe grundsätzlich Trinkgeld - auch weil ich selbst viele Jahre in der Gastronomie gejobbt habe. Allerdings glaube ich, habe ich inzwischen ein ganz gutes Gespür dafür entwickelt wieviel Trinkgeld in welcher Konstallation sich in in einem angemessenen Rahmen bewegt. Ich habe da keine fixe Prozentzahl für, aber es wird irgendwas zwischen 5-15% sein. Je größer die Rechnungssumme, deso kleiner der Prozentsatz. Bei einer 100€ Rechnung gebe ich keine 15€ Trinkgeld, eher 8-10€. Für Kaffee und Kuchen für 8€ hingegen, runde ich schon auf 10€ auf.


    Allerdings sei gesagt, dass auch ich bei einer 76,40€ Rechnung auf 77€ aufrunde, wenn der Service unterirdisch war. Damit meine ich wirklich objektiv betrachtet unterirdisch, denn viele Servicekräfte können nichts für die derzeitige Unterbesetzung in der Gastronomie. Aber man kann als Servicekraft vieles(!) auffangen mit z.B. Freundlichkeit oder paar entschuldigende Worte für die Gesamtsituation. Wer dafür kein Verständnis hat, sollte meines Erachtens nicht essen gehen. ABER wenn eine Servicekraft schlicht und ergreifend scheisse ist (Unfreundlichkeit und spitze Bemerkungen liebe ich ganz besonders), und mir das Gefühl gibt zu nerven oder als zahlender Gast Bittsteller zu sein, lasse ich auch auf den Cent genau wieder herausgeben.


    Trinkgeld ist in Deutschland eine freiwillige Gabe und ich gebe gerne - sofern der Service stimmt. Ich lasse mich jedoch von der Gesellschaft nicht zwingen Trinkgeld zu geben.

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