Qualzuchten IV

  • Die FAZ stellt sich heute anlässlich des 100. Geburtstags von Loriot im Wissenschaftsteil die Frage, ob der Mops noch eine Zukunft hat (leider hinter Bezahlschranke): https://m.faz.net/aktuell/wiss…helfen-kann-19304889.html


    Sehr ambivalenter Eindruck - die Fakten werden superdeutlich benannt („Das Leben deines Mopses ist möglich, aber qualvoll.“), andererseits werden Einkreuzungen wie beim Retromops als gangbarer Ausweg beschrieben, ohne die Schwierigkeiten hierbei zu benennen, und der Züchterin, die behauptet, total fitnessgetestete Möpse zu ziehen, wird nicht wirklich widersprochen. Hm.

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    Hi


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    • So viele Jahre (ich habe bewusst eine Schätzung vermieden) Freundschaft würde ich wegen eines wahrscheinlich kurzen Mopslebens nicht wegwerfen. Am Ende wird vermutlich nicht nur der Mops leiden, sondern auch sie. Für sowas braucht man Freunde.


      Ich bin so froh, dass es diese Social-Media-Scheiße noch nicht so lange gibt. Dieser Mist macht die Welt nicht einfacher, Freundschaften und Beziehungen erst Recht nicht.


      Wenn meine Freundschaften immer dann beendet worden wären, als irgendwer eine Entscheidung des Anderen abgelehnt hat, hätte ich keine Freunde, die ich länger als 2 Wochen kenne.


      (Ja, ich lehne Qualzuchten auch ab, aber es gibt nur sehr wenige Themen, die bei mir zu einem Ende der Freundschaft führen, eben weil mir Freundschaften fast das Wichtigste sind.)

    • Das ist doch kein Social Media-Problem, sondern ein ganz reales, mit dem man selbst immer wieder konfrontiert wird. Man muss sich ständig mit dem Leid dieses armen Geschöpfes auseinandersetzen, was die Besitzerin so lange wie möglich nicht realisieren und schönreden wird.


      Und joa, die Freundin braucht dann sicher jemanden zum Ausweinen, wenn die EB ernste Gesundheitsprobleme bekommt und - und das trifft sie vielleichthärter - richtig, richtig Kohle kostet, aber die Frage ist auch die, ob das ausgerechnet Momo sein muss.


      Ich persönlich habe recht hohe ethische Grundsätze, die ich nicht 1:1 auf andere übertrage, aber für jemanden, der sich wissentlich und ohne Rücksicht auf Verluste eine Qualzucht vom Züchter oder Vermehrer holt, wäre in meinem engsten Kreis kein Platz.

    • Das ist doch kein Social Media-Problem, sondern ein ganz reales, mit dem man selbst immer wieder konfrontiert wird. Man muss sich ständig mit dem Leid dieses armen Geschöpfes auseinandersetzen, was die Besitzerin so lange wie möglich nicht realisieren und schönreden wird.

      OT, weil eben nicht speziell QZ-bezogen:

      Mit dem Social-Media-Scheiß meine ich die Tatsache, dass Interaktionen in Freundschaften heute nicht mehr nur direkt (sich treffen, telefonieren, meinetwegen noch direkt gerichtete Nachrichten) stattfinden, meinetwegen noch ergänzt durch Klatsch/Tratsch/Erzählungen von Dritten über den/die Freund/in, sondern jetzt auch noch dieses riesige Feld "der/die Freund/in veröffentlicht Dinge auf Social Media Plattformen".


      Gerade wenn man zu einem Thema nicht einer Meinung ist, kann jeder Post eine Freundschaft zusätzlich belasten, obwohl man eigentlich gerade keinen direkten Kontakt - und keinen Zwang zum direkten Dialog - hat.


      Ich finde das sehr schade, diese Entwicklung lässt sich aber wohl nicht aufhalten.

    • Es ist einfach schwierig. Ich hab einen sehr kleinen Freundeskreis und schon auch Grundsätze in meinem Leben, die - wie Shalea sagte - schwer auf meine Mitmenschen zu übertragen sind. Es gibt Menschen, die ich mag, die nicht links sind, nicht vegan leben, nicht versuchen, möglichst wenig Schaden anzurichten, blablabla - voll okay. Aber in meinem engen Kreis ist mir schon wichtig, dass da die Richtung stimmt, weil ich Konflikte auch schlecht aushalten kann.

      Ich bin garantiert niemand, der zu jemandem sagt ‚ich hab’s dir ja gesagt!‘ sondern ich bin dann ohne wenn und aber trotzdem da. Und ich finde nach wie vor, alle Menschen haben das Recht auf Unperfektheit und auch auf wissentlich gemachte Fehler mit der Hoffnung, dass es vielleicht irgendwie gut geht.

      Aber ich kann mich der Sache gerade nicht erwehren, dass zu meinem Bild von ihr ja doch gehört hat, dass ich dachte, dass sie im Sinne von anderen Lebewesen auch mal zurückstecken kann, dass sie sich kritisch und offen informiert, dass es für sie um mehr geht als Bedürfniserfüllung.

      Und jetzt ist einfach auch mein Bild von ihr irgendwie kaputt.

      Das macht mich natürlich total traurig. Dieses ‚ich hab mich irgendwie in dir getäuscht‘-Gefühl.


      Dass sie mir davon nichts erzählt hat, sondern ich es über Insta mitbekomme, zeigt schon ein wenig, dass sie ahnt, dass das Gespräch mit mir darüber nicht einfach ‚oh wie süß, ich freue mich für dich!‘ verlaufen wäre. Ich glaube, ihr ist klar, dass das zwischen uns steht, muss es ja, sie kann das nicht nicht wissen. Sie würde mich sonst sicher angerufen haben und mich schon tausend mal nach Hundedingen gefragt haben.


      Bisher hab ich jedenfalls kein Bedürfnis, mich bei ihr zu melden. Und dabei geht es ja nicht um ‚Strafe‘ sondern darum, dass ich einfach schwer damit umgehen kann und das mit dem Bild der Person schwer vereinbart kriege. Als würde meine beste Freundin plötzlich Fleisch aus MTH essen und einen Account über Lidl-Fleisch-Hauls starten. Oder als würde mein Partner plötzlich AFD wählen. Alles nicht illegal - passt aber eben nicht zu meinem Bild über die Menschen, die mir nahe sind. Es ist einfach dieser ‚hä? Sowas machst du?‘-Moment, der sich schwer integrieren lässt. Vielleicht geht das irgendwann, ich weiß es nicht.

      Ich bin aber auch leider niemand, der in den Konflikt geht, wenn die Eier schon gelegt sind. Ich fress das dann in mich hinein (das unausgesprochene ‚ich hab’s dir ja gesagt‘) oder ich gehe langsam rückwärts weg.


      Den Bezug zu Social Media sehe ich übrigens auch nicht so richtig, es wäre das Gleiche gewesen, wenn ich von der EB über eine gemeinsame Bekannte erfahren hätte.


      Ach, schwierig alles.

      Ich hab immer noch keine Entscheidung und keinen Umgang gefunden und lass mir damit auch noch Zeit.

    • ach man echt ne super schwere Situation finde ich. Kann ich jedenfalls total nachvollziehen das man da jetzt erstmal im Zwiespalt ist.
      Ich kann dir leider keinen Rat geben, denn ich wüsste jetzt selber nicht was ich genau tun würde.

    • Gerade wenn man zu einem Thema nicht einer Meinung ist, kann jeder Post eine Freundschaft zusätzlich belasten, obwohl man eigentlich gerade keinen direkten Kontakt - und keinen Zwang zum direkten Dialog - hat.

      Also im Umkehrschluss wünscht du dir mehr Geheimnisse und Lügen. Nach dem Motto: Was ich nicht weiß, interessiert mich 'nen Scheiß.


      Nur weil man es früher nicht mitgekriegt hat, waren Beziehungen, da zähle ich Freundschaften dazu, früher doch nicht echter. Im Gegenteil.


      Jeder hat seine Trigger und ich muss das auch nicht rational erklären können, es gibt halt Dinge, mit denen kann und will ich nicht umgehen. Wohingegen es Anderes gibt, so ich gerne blinde Flecken habe.

    • Mein bester Freund mag keine Hunde. Ich würde nicht so weit gehen das er ein Hundehasser ist, aber er hat eine ausgeprägte Abneigung gegen Hunde.

      Gleichzeitig ist er seit 1998 einer der wichtigen Menschen in meinem Leben. Freund, Mentor, Vertrauensperson, Verlassmensch. Einer der wenigen der mich auffangen würde, wenn etwas wäre (inkl. Hund).

      Wir klammern das Thema Hund aus. Es spielt in unserer zwischenmenschlichen Beziehung keine Rolle. Das kann er und das kann ich. Und ich kann ehrlich sagen, es belastet unsere Beziehung nicht.


      Ich will damit sagen, ja ich könnte mit jemanden befreundet sein der trotz besseren Wissens einem Mops ein Zuhause gibt. Offenen Auges und egoistischerweise. Keine Ahnung was es über mich aussagt, aber ich kann es und ich würde diesen Part ausklammern aus unserer Freundschaft. Und ich bin auch bereit meine Schulter zum weinen anzubieten wenn es schlimm wird. Freundschaften sind mir lieb und teuer. Es ist für mich auch Liebe und ich wende mich auch nicht von Menschen ab, die ich liebe, weil sie sich eine QZ holen. Freundschaft ist wie eine Beziehung, es gibt Höhen und Tiefen über die vielen Jahre. Menschen die ich liebe, die gebe ich nicht wegen "sowas" auf.


      Viele sehen auch den Boxer als QZ. Nun, ich habe einen. Ich bin froh das keiner meiner Freunde und auch keine Bekannten, sich von mir abgewandt haben.

    • Na ja, ich denke, jede*r hat für sich da eben andere Grenzen bzw, Werte deren Verletzung eine wie auch immer geartete zwischenmenschliche Beziehung nicht verkraftet. Ich weiß auch nicht, ob es bei mir eine Qualzucht wäre. Aber auch ich habe schon Beziehungen aufgrund von für mich unvereinbaren Wertekonflikten beendet und denke nicht, dass das für ein Geringschätzen von Freundschaft oder für Social-Media-Probleme oder sonstwie spricht. Daher habe ich persönlich durchaus Verständnis für die Überlegungen von Momo und Lotte

    • Na ja, ich denke, jede*r hat für sich da eben andere Grenzen bzw, Werte deren Verletzung eine wie auch immer geartete zwischenmenschliche Beziehung nicht verkraftet. Ich weiß auch nicht, ob es bei mir eine Qualzucht wäre. Aber auch ich habe schon Beziehungen aufgrund von für mich unvereinbaren Wertekonflikten beendet und denke nicht, dass das für ein Geringschätzen von Freundschaft oder für Social-Media-Probleme oder sonstwie spricht. Daher habe ich persönlich durchaus Verständnis für die Überlegungen von Momo und Lotte

      Verstehe ich auch. Jeder kann da nur für sich sprechen. Problematisch wird es doch erst wenn man versucht seine eigenen "Moral-Vorstellungen" über andere zu stülpen. In dem Sinne.. wie kann man nur mit so einem Menschen befreundet sein.. (was hier keiner getan hat, sofern ich es nicht überlesen habe)

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