Qualzuchten IV

  • Ja, diesen Sommer tun mir die Hunde tatsächlich arg leid.

    Mo wird wohl nie ein Sommerhund werden.

    Bei Manni und Siri hoffe ich, dass sie nächsten Sommer wieder fitter sind und dass es nur daran gelegen hat.

    Lani hat im ersten Sommer (letztes Jahr) auch "gelitten". Aber diesen Sommer überhaupt nicht. War bei einer Bekannten im ersten Sommer auch so. Ich drück die Daumen, dass es beim Zwerg auch so ist. :bindafür:

  • Ich habe vor ein paar Tagen einen 15 Wochen alten irischen Wolfshund mit seinem stolzen Herrchen getroffen.

    Der war so groß wie ein Schäferhund und hatte an beiden Vorderbeinen apfelgroße Beulen. Liegeschwielen, vielleicht? Ich habe mich nicht fragen getraut...

    Ich hab aber völlig neutral gefragt, ob es nicht sehr kompliziert wäre so einen Riesen aufzuziehen, weil ich da einen riesigen Respekt davor hätte (was stimmt) , immer die richtige Menge Bewegung, immer das richtige Futter Inder richtigen Zusammensetzung zu finden.

    Nein, meinte er , überhaupt kein Problem. Gutes Trockenfutter und alles wäre gut.

    Naja, ich weiß ja nicht ...

    Ehrlich, ich verstehe die Faszination die von großen Hunde ausgeht. Gerade irische Wolfshunde sind wunderschön und haben eine ganz besondere Ausstrahlung.

    Wisst ihr, wie es um diese Rasse bestellt ist?

    Früher hieß es dass sie ganz oft Herzproblemehsbrn und die Lebenserwartung etwa 6 Jahre ist...

  • Alt werden sie oft nicht.

    Sie haben auch oft Probleme mit dem Herzen oder Osteosarkomen und wir haben sie ausgesprochen oft wegen therapieresistenten Lungenentzündungen da.

    Den letzten habe ich nach monatelanger Therapie einschläfern müssen. Hatte schon alles an Reserve-AB bekommen, was man so geben kann, mit intravenöser, wochenlanger Verabreichung durch den Besitzer. Wochenlang. Aber die Entzündung ging nicht mehr weg. Die Besitzer waren irgendwann am Ende. Und über das Finanzielle braucht man da auch nicht sprechen, wenn man Antibiotikum für 500 Euro pro Woche kaufen muss.

    Da sie vom Körperbau aber nicht so "schwer" wie einige Molosser sind, haben sie dennoch weniger Probleme mit dem Bewegungsapparat.

  • Wisst ihr, wie es um diese Rasse bestellt ist?

    Ganz ehrlich - hier kann mich ja niemand an meine Eltern verpetzen: meine Eltern haben einen und so gerne ich ihn mag (der ist echt ein richtiger Sympathieträger, man muss ihn mögen) - ich finde es gesundheitlich nicht toll. Er ist jung (1,5) und man muss schon so viel beachten: extrem hitzeempfindlich, sollte nicht zu lange auf hartem Boden liegen, kann nur langsam aufstehen, hohe Gefahr für Magendrehung, man muss sehr vorsichtig sein und jetzt schon immer Gelenkverschleiß und Co im Kopf haben... Puh. Also die Lebensqualität ist sicherlich bislang im Rahmen, er ist agil und fröhlich, kein Vergleich zu Mops und Co, aber als Besitzer*in wäre mir das nichts.

  • Lebershunt dürft auch ein recht relevantes Thema sein.

    Und die genetische Diversität der Rasse ist grottig, im Durchschnitt nur gering besser als beim Deerhound, der da leider auch ein ordentliches Thema hat. Die grundeln alle als Rasse bei 25% und darunter.

    Weil ich grad Wachtel les. Is ja ganz interessant, die Überlegung, ob man nicht nur Rassen, sondern eigentlich auch die althergebrachtesten, gängigen Zuchtmethoden als Qualzucht bezeichnen kann, weil die ursächlich sind für Defekte, die in Populationen dann irgendwann auftreten. Und Übertypisierung massiv begünstigen.

  • Weil ich grad Wachtel les. Is ja ganz interessant, die Überlegung, ob man nicht nur Rassen, sondern eigentlich auch die althergebrachtesten, gängigen Zuchtmethoden als Qualzucht bezeichnen kann, weil die ursächlich sind für Defekte, die in Populationen dann irgendwann auftreten. Und Übertypisierung massiv begünstigen.

    Soweit würde ich nicht gehen, aber es sollte klar sein, dass es sich bei der typischen Rassenhundezucht (geschlossene Population, Selektion auf Einheitlichkeit) um eine unnatürliche und gefährliche Methode handelt.

    Immerhin gibt es Rassen, die genetisch vielfältig, gesund und langlebig sind. Vielleicht sollte man viel mehr schauen, was die eigentlich richtig machen. Und es wurde in den letzten Jahren endlich verstanden, wie negativ sich genetische Verarmung auswirkt. Auch hier wird mehr getestet, vielleicht hilft das ja mit. Allerdings ist es schon einfach verrückt, welch ein tiermedizinischer Aufwand betrieben wird, um die negativen Folgen der Zuchtmethoden zu bekämpfen, anstatt die Methode selber zu ändern.

  • Noch zu den Riesenrassen: vor einigen Seiten wurde hier argumentiert, dass die kurze Lebenserwartung dieser Rassen keine Qualzucht ist und die Hunde halt nur schneller altern, aber deswegen trotzdem gesund sind. Ich meine, die genannten Beispiele zeigen, dass das nicht stimmt. Das Riesenwachstum und die Körperproportionen (+Inzucht) führen zu viele schmerzhaften Erkrankungen für viele der Hunde. Daher ist mich alle Riesenrassen Qualzucht.

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