Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung

  • Hm, hier ist Dexter derjenige, auf den das hauptsächlich ankommt. Wen er sofort mag, der hat bei ihm auf ewig einen Stein im Brett.

    Max mochte er sofort, aber als klar war, dass der auch hier bleibt, war kurz die Stimmung im Keller xD

    Dexter ist verdammt gerne Prinz mit Privilegien.

    Aber er hat sich schnell einbekommen. Für mich ist der erste Eindruck der wichtigste, und dann sollte es in den ersten Wochen schnell Fortschritte geben.


    Max alleine (!) verträgt sich in einem Haus oder einer Wohnung tatsächlich mit so ziemlich jedem Hund.

    Ist Dexter aber dabei, nimmt Max dessen Abneigung an, lässt sich auch von ihm schicken.

    Bei Max ist dann das Blöde, wer bei ihm einmal unten durch ist, der bleibt es auch.

    Dexters Meinung lässt sich über Zeit ändern, im Zweifelsfall steht er aber immer hinter Max.


    Daher wäre hier immer doppelte, eingeschworene Front gegen einen evtl dritten Hund, was es sehr zäh macht.


    Einmal hatte ich einen Pflegehund erwägt. Eine beeinträchtigte Hündin, von der vorher schon erkennbar war, dass Dexter nicht viel mit ihr anfangen kann.

    Ich dachte, dass es aber doch vielleicht klappen könnte, zudem es nur für eine gewisse Zeit sein sollte.

    Max hatte ursprünglich garkeine Probleme mit ihr.


    Wir hatten einen Testtag, weil es dann hieß, dass Pflege doch nicht in Frage kommt, wenn müssen wir sie komplett übernehmen.


    Da es sehr bescheiden lief, doppelte Front wie oben beschrieben, und ich ja auch eigentlich nur zur Pflege nehmen wollte, hab ich das dann abgesagt und die Hündin ging nach einigen Stunden zurück zum Tierschutz.

    Da hat einfach dann nichts gestimmt, das Bauchgefühl hat nicht gepasst und ich hatte wirklich keine Lust auf Dauerstress.

    Zuhause möchte ich Harmonie.

    Sicherlich kracht es auch mal bei den Jungs, aber das ist alles sehr im Rahmen und nichts Dauerhaftes.


    Daher ist es relativ unwahrscheinlich, dass hier ein Dritter einziehen wird.

  • Wenn Mia und Ares den Neuzugang nicht gleich mögen ist das für mich wie gesagt gar kein Problem, damit rechne ich..


    Bei wirklich heftiger Aggression (von Ares, Mia wird nicht aggressiv reagieren) würde ich das wohl recht schnell beenden. Einfach, weil ich das für den Welpen will, dass er so angegangen wird..


    Panik und sowas schließe ich bei meinen Hunden komplett aus.. die sind gut sozialisiert und Fremdhunde um sich rum gewöhnt…


    Ich rechne auch eher nicht damit, dass Ares wirklich aggressiv auf den Welpen reagieren wird..



    Den Junghund auf dem Foto kannte er erst ein paar Minuten als das Foto entstanden ist..


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    Und andere Hunde (zb Urlaubsgäste) in der Wohnung waren auch kein Problem bisher.

  • Ich muss sagen, bei allem Management ich lass die Hunde auch "testen" und "ausprobieren".

    Natürlich immer mit Handbremse und nem scharfen Auge von mir.


    Man kennt halt seine Pappenheimer. =)


    Diese zwei Punkte kann ich so nur unterschreiben :bindafür:


    Was für ein Zeitraum ist "angemessen" (mir fällt kein besserer Begriff dafür ein) um eine gute Idee zu bekommen, ob es geklappt hat mit der Vergesellschaftung? Was für ein Zeitraum wäre realistisch um zu sagen, es klappt nicht, ich gebe den Nachzügler wieder ab, zu seinem und unser aller Besten.

    Ich würde da eher den Rahmen der auszuschöpfenden Möglichkeiten betrachten. :) Was kann ich noch ausprobieren, womit kann ich leben, was muss ich sofort angehen und gehen mir langsam die Optionen aus, um an bestehenden Problemen zu arbeiten.

  • Konstellation hier: kastrierte knapp 9 jährige Hündin und 5 Monate alter Junghund.


    Einzug hier aus egoistischem Zweithundewunsch, aber es war klar, dass wir charakterlich nach etwas passendem schauen. Panna rennt gerne, mag aber nicht kabbeln, Spielsachen fand sie völlig unnötig (hat sie nie gelernt, kam erwachsen zu uns).

    Also der Züchterin gesagt was wir suchen und gefragt, ob es ihrer Einschätzung nach passt. Danach mit Ersthündin Junghund besucht und das war direkt super. Sie haben sich weitgehend ignoriert, was mir viel, viel wichtiger war, als dass die rumtollend ineinander hängen (weil ich eben weiss, dass Panna das nicht mag).

    Zusammenführung war dann im Garten auch unspektakulär. Begrüßt und dann ist jeder seiner Wege gegangen.

    Mit der Zeit hat sich das etwas geändert. Panna hat kapiert, dass Olli jetzt hierbleibt und daher auch schnell gezeigt, wenn sie etwas nicht möchte. Das hat sie bei Besuchshunden NIE gemacht! Die durften ihr am Hals hängen, die musste ich immer abpflücken.

    Meine Sorge, dass sie keine Grenzen setzen kann waren schonmal unbegründet.


    Was ich ebenfalls nicht erwartet habe: Spielsachen sind auf einmal interessant. Man kann sie sich schnappen und damit rumrennen, man kann sie zerrupfen und Zerrspiele machen :face_screaming_in_fear:

    Das bedeutet aber auch, dass es potentielle Ressourcen gibt, um die sich die beiden streiten könnten. Haben sie zu Anfang auch. Also musste ich managen, Regeln etablieren, die es vorher nicht gab, weil nicht notwendig :ka:


    Wir sind jetzt in Woche 4 des Zusammenlebens und es wird besser. Die Regeln festigen sich langsam und die Hunde kommunizieren viel feiner miteinander.

    Sie liegen schön nebeneinander, aber nicht aneinandergekuschelt. Kontaktliegen gab es schon, ging vom Junghund aus. Sie können zusammen alleine bleiben, wenn der Kleine spielen will ignoriert Panna ihn.....weil drinnen is nich :klugscheisser: Im Garten rennen sie zusammen rum, da muss ich Panna eher abbrechen, weil sie zu wild wird. Beim Gassi harmonieren sie super gut. Olli schaut sich einige Kommandos von ihr ab, was ich als ganz praktisch empfinde.

    Eigentlich so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe.


    Womit ich nicht gerechnet hatte war tatsächlich, dass ich so viel managen und eingreifen musste am Anfang. Klar, ich konnte ja auch nicht wissen was deren Themen miteinander sein werden. Seit ich die erkannt habe und selber regel funktioniert es. Und ich habe hier wohl zwei eher unkomplizierte Exemplare..... Kann mir vorstellen, dass Andere mit schwierigeren Konstellationen erstmal ganz schön desillusioniert dastehen, wenn man sich das vorher schön romantisch vorgestellt hat.


    Naja, mal sehen was hier in den nächsten Monaten noch so passiert und wie oft ich im DF verzweifelt um Hilfe bitte :pfeif:

  • Danke für all eure Erfahrungen. Ich denke ja zur Zeit auch sehr intensiv über einen Zweithund nach, das hilft mir sehr weiter, was ich hier lese.

  • An die mit Mehrhunden hier, weil ich das Thema wirklich spannend finde.

    Was für ein Zeitraum ist "angemessen" (mir fällt kein besserer Begriff dafür ein) um eine gute Idee davon zu bekommen, ob es geklappt hat mit der Vergesellschaftung? Was für ein Zeitraum wäre realistisch um zu sagen, es klappt nicht, ich gebe den Nachzügler wieder ab, zu seinem und unser aller Besten.


    Also bei euch! Das man das nicht verallgemeinern kann ist mir klar.

    Ich brauche ehrlich gesagt 1 gemeinsamen Spaziergang um zu sagen "klappt" oder klappt "niemals".

    Ich masse mir das durchaus an.

    Vielleicht greife ich damit auch mal ins Klo oder schliesse einen Hund aus, mit dem es doch geklappt hätte. Aber ist ja nicht so, als Vergesellschaftet man dauern :tropf: .

    Ich kenn ja meinen Hund. Weiss welcher Charakter passt usw.


    Aber zwischen der Entscheidung wenn man dann wirklich zu Hause ist um das ganze Abzubrechen. Puuh gute Frage....Kommt auf das Problem drauf an.

  • Ich muss sagen, beim Einzug von Nr. 3 war ich sehr viel blauäugiger als jetzt bei Nr. 4. Zudem kenne ich natürlich (mit einigen Jahren Erfahrung mehr) die zwei Erwachsenen hier noch besser als damals bei Dees Einzug. Ich hatte zum Beispiel beim ersten Mal komplett falschrum eingeschätzt, wer sich eher vom Welpi zum Spielen erweichen lassen würde.

    Momentan (wir sind bei Tag 12) entwickelt es sich recht plangemäß, was die Reaktion der Erwachsenen angeht. Dee ist der absolute Chef. Sehr sauber, vertrauenswürdig, da brauche ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Sie schützt sogar Pick bzw. moderiert, wenn Welpi es mit Spielaufforderungen an ihn übertreibt. Pick war zu Anfang sehr zurückhaltend beim Maßregeln der Kleinen, setzt aber jetzt schonmal Grenzen. Also wird auch besser. Ich mache mir gerade Gedanken, wie/ob ich den Welpen generell noch mehr eingrenzen sollte oder mehr auf mich fixieren sollte - mehr Knast (Welpenauslauf), mehr Separieren, vielleicht auch schon ein bissel allein fördern? - weil sie sich eben grundsätzlich noch sehr viel mit den anderen beiden beschäftigt. Aber da übertreibe ich vielleicht auch. Andererseits möchte ich sie nicht so "allein" hängen lassen, denn weder Dee noch Pick sind freundliche Onkel/Tante, die sind noch eher genervt. Irgendwo muss Welpi ja mit seinen Kontaktversuchen hin.

    Insgesamt bin ich zufrieden.

    Es entwickelt sich sicher noch, aber in den Anlagen ist das momentan, klopf-auf-Holz, so, wie ich es mir gedacht habe.

    -s-

  • Panini13


    Ja genau, der Moment, wo Hunde, die Hundebesuch in ihren eigenen 4 Wänden kennen und akzeptieren und dann so ein "Scheiße, der hier bleibt aber", wo sich dann nach einer Zeit der relativen Problemlosigkeit nochmal die Dynamik ändert, den Punkt werden ein paar mehr Mehrhundehalter kennen. Der kann einen aber auch kalt erwischen.

  • Wir haben mittlerweile 4 Hunde zu bestehenden Hunden integriert.


    Je nach Hund lief das komplett unterschiedlich ab. Abhängig von Herkunft, Erfahrungen, Verhalten etc.


    Welpen zu den anwesenden Hunden: "entspannt mit wachsamem Auge und klaren Regeln" würde ich das nennen.

    Erwachsene Hunde an die Regeln erinnern, dem Knirps Regeln beibringen.


    Labi 1 zu den anwesenden Hunden:

    Er kannte nicht so viele Regeln eigentlich keine und verhielt sich wie die Axt im Walde.

    Der durfte zu Beginn hier sein, mehr nicht. Das waren 32kg ungehobelter Bursche. Der ging durch ein hartes Bootcamp. Und wurde durch Türgitter getrennt wenn er mal wieder hinüber war. Der lief am Anfang nur parallel mit.

    Weil die anderen Hunde darunter gelitten hätten. Mit der Zeit lernte er und durfte sich als Gruppenmitglied ausprobieren und integrieren. Das hat aber viele Monate gedauert.


    Labi 2:

    Aufgrund der etwas speziellen Vorgeschichte zu Beginn ausschliesslich getrennt durch Gitter, ausschliesslich an der Leine zu den Anderen und die 1. Woche nur mit MK. MK war danach nicht mehr nötig zu Hause. Leine die ersten Wochen im Garten immer drauf.

    Solange, bis auch sie Regeln lernte und die soziale Interaktion normal wurde.

    Nach 2 Monaten straffem Management war auch sie in der Gruppe drin und freilaufend.


    Labi 1 blieb 2 Jahre, Labi 2 4 Monate. Die Goldis waren jeweils froh, wenn die Spezialfälle wieder gingen 😉

  • Hier lief es bisher immer tiefenentspannt, deshalb mach ich mir da fürs zukünftige Welpi auch keine großen Sorgen.


    Momo kam damals als Welpe zum damals schon mit Rüden gar nicht mit Hündinnen halbwegs verträglichem Piero.

    Beim kennenlernen von mo war Piero dabei, fand sie okay und dann ist sie halt ne Woche später eingezogen.

    Das war von Anfang an unproblematisch, es wurde sehr viel gespielt und auch nach dem Erwachsenwerden (und der endgültigen Unverträglichkeit von Piero) gabs wenig Konfliktpotenzial. Die beiden hatten sehr unterschiedliche Prioritäten und konnten beide sehr sauber kommunizieren.


    Solo zu mo lief ähnlich ab, mo war mit zum kennenlernen und hat da erst mal 2 junghunde und 2 erwachsene Hunde im gastgarten vor die Nase gesetzt bekommen.

    Hat hallo gesagt, sich nen Rüffel von einer der erwachsenen Hündinnen eingefangen und ignoriert und hätte egal wen davon einziehen lassen.

    Ein paar Wochen später wurde uns Solo dann von der Züchterin gebracht, wieder in Begleitung anderer erwachsener Hunde.

    Da Solo länger bei der Züchterin war und den Umgang mit alten Hunden kannte wusste er genau was geht und was nicht.

    Momo wurde von Anfang an angehimmelt und sie hat ihn unter die Fittiche genommen.

    Bei samus Einzug lief es ähnlich ab, treffen auf der Wiese, kurz gucken ob es eine spontane antipathie gibt, gabs nicht also den Hund ausgesucht der mir mehr zugesagt hat. Die eigenen Hunde heimgebracht, zurück auf die wiese und samu eingesackt.

    Samu war nie so eng mit mo wie Solo aber auch er war immer rücksichtsvoll und hat sie als Vorbild genutzt.

    Solo und samu (bei Zusammenführung 7 und 14 Monate) waren tatsächlich auf den ersten Blick arsch und eimer. Die haben sich am ersten Abend den Napf geteilt, mit mir zusammen kuschelnd am Sofa geschlafen,..

    Ich musste also bisher tatsächlich noch nie beim Einzug was managen gehe aber trotzdem nicht blauäugig an die Sache ran.


    Letztens hatten wir quarantänebedingt einen Besuchshund da, das war ihnen auch vollkommen egal. Die war dann halt da, wegen sowas ändern die Buben doch nicht ihren Tagesablauf 😁

    Mo und sitterhunde lief auch immer so ab.

    Aber ich achte schon sehr genau was ich zusammensetze und bin vorsichtig in der Vorauswahl.

    Ich würde nie einen Hund aussuchen der nicht grundlegend zu Solo passt weil ich den toll finde oder auch keinen großen, schweren, körperlichen Hund zu kleinteil-samu

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