Gassiservice für schwierige Hunde eröffnen

  • Ich hab auch kein Problem damit, vorher noch Seminare zu besuchen oder ähnliches. Ich lerne immer gerne dazu. Hast du da Empfehlungen?

    Müsste ich raussuchen, gibt nen paar Sachen, die ich empfehlen würde, bin aber derzeit noch unterwegs.



    Sei dir einfach im Klaren darüber, dass Gassiservice mitnichten "ich geh mit Hunden spazieren". ;)

    Du wirst feststellen, manche Gebiete sind heiße Pflaster, sei es aufgrund von Giftködern, ne "lustige" Freilaufgruppe quer über den Acker brettert, um sich deinen Hund zu Krallen, du mit nem Gefahrguttransporter erst mal quer über die Freilaufwiesen musst, bis du deine Ruhe hast und es kann durchaus sein - hatte ich vor nen paar Wochen erst, dass du dann so nen Giftzwerg im Schuh hängen hast, dein Schuh anschließend Löcher hat, weil der sich auf deinen Servicehund stürzen wollte.

  • Ich kann dir Mal paar Überlegungen dalassen


    Schwierige Hunde benötigen deine 100%-ige Aufmerksamkeit. Sowas schlaucht einen total. Mit dem eigenen Hund, auch wenn er schwierig ist, hat man schon eine gewisse Beziehung. Klar wird man die auch mit einem Gassihund aufbauen, aber das dauert.

    Ich kann bei meinem Staff genau abschätzen was ihn an welchen Tagen wie beeinflusst weil ich mit ihm zusammen lebe und ihn kenne. Ich weiß an welchen Tagen ich ihm eine Tutnix Begegnung zumuten kann und an welchen ich schauen muss dass ich Land gewinne und der Tutnix nicht in unsere Nähe kommt. Und trotzdem, auch hier in der absoluten Pampa, passiert es ca 3x im Jahr dass ein herrenloser Hund in unsere Gruppe kracht. Weil eben Pampa. Ich weiß mein Hund dreht sich niemals um. Nichtmal wenn er in einer Beisserei verwickelt ist und ich trenne. Nichtmal wenn er gerade den anderen Hund fressen will oder die Nachbarskatz im Maul hat. Aber bei einem fremden Hund kann ich das nicht abschätzen. Was passiert wenn ein Hund in euch Kracht und sich nicht vertreiben lässt? Je nach Kandidat musst du auf sowas vorbereitet sein und wissen wie du handeln musst.

    Bei zwei Hunden kannst du es je nach Trigger haben dass die entweder gemeinsame Sache machen und einander pushen, oder aber - genauso blöd - der eine den anderen deckeln will und du dann dazwischen stehst. Genauso, nicht deine Hunde, du kennst nicht alle Trigger.

    Mit Versicherungen und co kenne ich mich nicht aus. Aber du bist selbstständig also im Krankheitsfall musst du ein Polster haben.

    Dann den körperlichen Stress bei JEDEM Wetter raus zu müssen (dazu kann dir Die Swiffer sicher genug erzählen). Also auch bei Dauerregen oder noch schlimmer mit schwierigen ggf reaktiven Hunden - Matsch.


    Bei uns stand Mal etwas ähnliches im Raum (mit vorheriger "Ausbildung" bei einer Trainerin), nach langer Recherche, Gesprächen und Rechnerei haben wir uns aber dagegen entschieden. Wir haben einige Gassiservices, HuTas und Pensionen im Freundes und Bekanntenkreis und ich kann sagen dass alle so mit ca. 40 umschwenken. Weil es sich körperlich und psychisch nicht mehr lohnt. Sie nehmen alle nurmehr nette Hunde und vielleicht ein oder zwei Stammkunden die schwieriger sind. Meine Trainerin sagte Mal dass ihr ein schwieriger (gefährlicher) Hund ca soviele Ressourcen verbraucht wie 4 "normale" Hunde. Und das 4fache an Preis kannst aber nicht verlangen. Da nimmt sie lieber 4 normale und muss nicht immer zu 200% bei der Sache sein.

  • Was meinst du mit JWD? Und was meinst du mit "brauchbarem Revier"

    Janz weit Draußen und geeignete Wege, wo du ggf. weder Wild, Artgenossen, Radlern oder sonstigen Triggern begegnest.


    Je weiter Draußen, desto größere Fahrtwege und Wild ist zumindest hier bei uns gerade dort anzutreffen. Feldhasen, Fasane, Rebhühner,... oft auch Rotten in den Feldern...

  • Das ist naturlich auch ein interessanter Gedanke. Wobei es ja schon sinnvoller ist, wenn die HH selber mit ihren Hunden trainieren, aber wenn sie sowieso wen brauchen, der spazieren geht... hmm...

    Man erzieht den Hund ja automatisch, wenn man mit ihm ernsthaft spazierengeht. Ob das durchgeht als freiberufliche Arbeit ist halt die Frage.


    Ein Gewerbe ist viel umständlicher schon wegen der doppelten Buchführung und der Vorsteuer. (also für mich der Horror und ich habe als Freiberuflerin gearbeitet)


    Ganz davon abgesehen, verstehe ich nicht, warum du deinen Fokus auf schwierige Hunde setzt. Das muss ja teurer bezahlt werden, damit es sich lohnt. Hast du da denn wirklich genug Leute?

  • Ceri05

    Kurz mal gegrübelt, was sinnig wäre, auch wenn du es nicht anbietest, wäre der Betreuungselfer, also die Zulassung zur Führung eines THs oder ähnlicher Einrichtung. Da nimmst zumindest schon recht viel an Theorie mit.

    Musst halt schauen, was dein örtlichen Vetamt anerkennt, sprich von welchem Veranstalter. Sind meistens 3 Wochenenden mit Prüfung.


    Praktisch: würd ich mich nen bissl an der Seminarliste vom LTVH orientieren, die sind für TS Mitarbeiter bzw. Mitglieder, also schon auch für beruflichen Kontakt mit Hund.


    seminare | ltvh3


    Überaus nützlich natürlich Perdita:

    Lehrgang „Aggression“ › Hunde-Akademie Perdita Lübbe


    Thomas Baumann müsste auch noch Workshops in dem Bereich anbieten.


    Ansonsten sinnvoll, weil kommt durchaus vor:

    Erste Hilfe am Hund (falls mal nachm Service nen Verbandswechsel nötig ist, du Insulin oder andere Medis spritzen musst oder nen Einlauf geben).


    Es gibt sogar recht fundierte Lehrgänge mit Schwerpunkt Dogwalker, ist ja kein Ausbildungsberuf, aber vielleicht macht das für dich in dem Fall auch Sinn.


    Du musst halt für dich gucken, was überhaupt für dich machbar ist, vieles am WE, teilweise gute Strecken zu fahren, manchmal auch ganze Seminarwochen, weil Blockunterricht.

    =)

  • Mal ne blöde Frage - warum denn unbedingt schwierige Hunde?


    Es gibt ja massenhaft potentielle Kunden mit unkomplizierten Hunden. Und es lohnt sich ja auch extrem viel mehr, wenn man mit 2 oder 3 Hunden gleichzeitig gehen kann.


    Ich würde einen wirklich schwierigen Hund jedenfalls ungern einem Gassiservice mitgeben, glaube ich.

  • Ich würde einen wirklich schwierigen Hund jedenfalls ungern einem Gassiservice mitgeben, glaube ich

    Den Menschen bleibt manchmal aber einfach keine Wahl.

    Weil sich die Lebensumstände geändert haben (Partner Gestorben, Trennung), Krankheit (MS, Schlaganfall), Risikoschwangerschaft etc. pp auf den Plan treten, die Pläne A-Z plötzlich nimmer greifen und das, was sich Leben nennt, einfach dazwischen kommt.

    Kaum eine HuP nimmt

    - Hunde, die Menschen beißen

    - geschweige denn Paniker

    Manche nehmen nicht mal unkastrierte Hunde.


    Nicht jeder kann sofort Umziehen/neuen Job finden/geeigneteres Zuhause für den Hund finden.


    Und da bin ich zB so, dass bei mir jeder Hund gleich kostet (Mehrhundegruppen mal abgesehen, da kostet es dann mehr), egal wie schwierig oder leicht der ist. Ich bin nicht die Wohlfahrt, dennoch sollte Gassiservice- egal ob aus der Not heraus gebraucht oder weil es Plan ZZ ist, bezahlbar sein und bleiben.

    Da geht schon teilweise genug Kohle monatlich für die Betreuung drauf, da braucht es -in meinen Augen - weder Gefahrenzuschlag, noch Sonderpauschale, weil ich hab mir ja den Job so ausgesucht und mich spezialisiert. Die HH haben sich in den allerwenigsten Fällen gezielt nen Gefahrgutttransporter geholt, sondern wollten einfach nur nen Hund.

    =)

  • Ja schon klar, die Frage ging ja auch an die TE.


    Wenn man neu mit sowas anfängt, warum dann gezielt die schwierigen Kunden suchen?

  • Ja schon klar, die Frage ging ja auch an die TE.


    Wenn man neu mit sowas anfängt, warum dann gezielt die schwierigen Kunden suchen?

    Ich würde natürlich auch einfache Hunde nehmen. Aber ich möchte die schwierigen Hunde nicht ausschließen. Ich weiß wie schwierig es ist, eine Betreuung für einen nicht einfachen Hund zu finden.

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