Gassiservice für schwierige Hunde eröffnen

  • Ach, gibt genug Leute die Schicht arbeiten und zB erst mittags anfangen. Nicht jeder beginnt um 8 zu arbeiten.


    Klar - da muß man sich natürlich absprechen, macht keinen Sinn, zu gehen, wenn der Halter grad war und der Hund dann 7 Stunden dort wieder daheim rumhockt, aber dafür vorher 2mal war *ggg


    Denke aber, da muß man mit dem Halter zusammen ne Lösung suchen, der weiß am ehesten, was bei seinem Hund geht und was nicht, was Abholen betrifft, wenn er selbst nicht dabei ist. Abgesehn davon gibts ja auch "Hundebesitzer daheim, aber grad handlungsunfähig mit gebrochenem Bein" oder so.... Da wär die Zeit dann auch relativ gut verhandelbar. Hauptsache, der Hund kriegt einmal am Tag Bewegung, egal, wann, und macht den Rest im Garten.


    Ich seh schon, das wär kein Job für mich. Ich käm im Leben nicht auf die Idee, um 5.30 woanders zu sein, um nen Hund entgegenzunehmen - um die nachtschlafende Zeit penn ich und wäre sicher noch nicht zurechnungsfähig *gg! :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: und wahrscheinlich würd ich, wenn ich doch da sein müßte, den Hund dann SO begeistert angucken, daß der sich netmal trauen würde, aufzumucken, weil er Angst hätte, gefressen zu werden *gggg (gottseidank arbeit ich im Büro - arme Hunde, die mich um die Zeit ertragen müßten! :rolling_on_the_floor_laughing: ). Ich mach dafür dann den Gassigänger so ab 13 bis 23 Uhr, ok? *gggg Dann bin ich nämlich wach.

  • Ich mag nochmal den finanziellen Aspekt aufgreifen: bitte plan deine Selbstständigkeit nicht auf “Geld ist nicht so wichtig”.

    Du wirst allein wegen dem ganzen Verwaltungskram etc. etliche Stunden neben dem eigentlichen Gassi gehen verbringen und Weiterbildungen gibt’s auch nicht umsonst.

    Natürlich muss sowas regional angepasst sein. Die Preise hier bei uns in der Region liegen auch bei Hundetrainern höher als in ländlicheren Gegenden.

    Aber wenn am Ende kein Gewinn dabei rauskommt hast du dir ein in Teilen ätzendes Hobby angeschafft mit viel Verantwortung.

    (Es sei denn du stehst auf Verwaltungskram und Last Minute Anrufe von Kunden usw).

  • Ich war vor vielen Jahren mal Gassigänger für schwierige Hunde. Nicht als Hauptberuf, nicht regelmäßig und nur auf Empfehlung. Das war eher etwas für Leute die jemanden für den Notfall suchten , Dienstreise und Krankheit. Die meisten Hunde brauchten Einzelspaziergänge , bei einigen konnte meine Hündin mitlaufen. Das waren eben Hunde die nicht für normalen Gassi Service oder Pension geeignet waren.


    Das war viel Fahrerei und hat sich finanziell nicht gelohnt. War aber eine gute Vorbereitung für meine Arbeit als Pflegestelle.

  • BieBoss

    Schicht ist sauschwer zu takten, weil du entweder wen brauchst, der in der Gegenläufigen Schicht arbeitet oder du solltest den Platz freihalten können, sonst verliert man nen Stammi.

    7:00 war für mich ne ganze Weile mal der frühste Kunde und danach kam 8:30 etc.


    Aber die Kunden musst du erstmal haben.

    ;)

  • bei angepeilt 3h am Tag müsstest du dir auch ausrechnen ob sich das finanziell lohnt.


    Hier zB würden die Abgaben, Steuer, Kranken und Sozialversicherung mehr kosten als man realistisch in 3 Std am Tag einnehmen kann. Und dabei hast noch nichtmal getankt.

  • ok - da muß man echt gucken, ob sich das überhaupt lohnen soll, oder man das macht, weil man s gerne tut, oder weil ein kleines Zubrot, während man die Kids großzieht, nett wäre. Oder weil man gern spazierengeht, und damit was nebenbei dazuverdienen kann. Bin ja eh der Meinung, als Trainer kannste zumindest als Alleinstehender schwer von leben, es sei denn, Du kannst aus irgendeinem Grund horrende Preise pro Stunde verlangen.... (zB entsprechede Klientel in der Großstadt, reiche Kundschaft durch persönliche Bekanntschaft, entsprechendes eigenes Renommee,...)


    Auf das Gehalt, das ich im Hauptjob verdiene, käm ich im Leben nicht, v.a. wenn man nicht wie am Fließband Termine macht. Trainer ist ja kein Job, wo man einen nach dem andren einfach so abhaken kann, man braucht doch da auch n bissel Luft, um sich auf den nächsten Hund und Halter einzustellen, hat Fahrzeiten dazwischen etc. Und diese Zeiten müssen ja auch bezahlt werden... Und man quatscht ja auch einfach mal mit dem Halter, wenn die Stunde vorbei ist, und gibt noch nen Tip oder so. Alles schwierig, wenn exakt zur nächsten Stunde schon der nächste Halter mit den Hufen scharrt.... Oder als Sitter, dann müßte man halt mit 10 Hunden gleichzeitig gehen, um auf die benötigte Kohle zu kommen. Was sich bei schwierigen Hunden ja wiederum von alleine verbietet. Da müßte man daher (um echt Geld für den Lebensunterhalt reinzukriegen) wieder Stundensätze verlangen, bei denen der Halter dann besser dran ist, wenn er in der Zeit NICHT arbeitet und selbst den Hund sittet *gggg Weil der Sitter für die Zeit teurer wäre als das, was er in der Zeit verdienen kann...

  • Ich mag die Idee übrigens nicht madig machen mit meinem Einwand und ich glaube es gehört ja das Herzblut dazu.

    Aber wenn eben der ganze Aufwand noch obendrauf kommt UND es ggf dann nix anwirft, frustriert das total.


    Meine Vermutung ist auch, dass es wirklich eine Marktlücke ist. Auch deshalb, weil niemand den echten Preis dafür bezahlen will und es deshalb niemand anbietet. Mal abgesehen von Qualifikation.


    Randnotiz:

    Wir hatten kürzlich die Debatte Hundepension oder HuTa aufmachen, da ich gerne eine gute Pension genutzt hätte in der Vergangenheit statt meinen Hund 400km zur Verwandtschaft zu fahren.

    Haben viel recherchiert und Erfahrungen eingeholt etc..

    Aber Problem ist hier erstmal nicht die Nachfrage sondern überhaupt die Erlaubnis und in erster Linie das Gelände etc.

  • Weil es eine Marktlücke ist. Ich finds nicht schlecht.

    Ich glaube die Nachfrage ist so groß, da braucht es nicht unbedingt eine Lücke.


    Mehr Geld ließe sich sehr wahrscheinlich mit einem normalen Service machen. Denn so viele schwierige Hunde gibt es nicht (zumindest nicht von Menschen, die das auch sehen), du müsstest also weiter fahren (das kostet Zeit und Geld).

    Und dann sind sicherlich etliche Leute dabei, die die Verantwortung für einen schwierigen Hund nicht abgeben wollen - und den dann lieber ohne Gassiservice länger allein lassen.


    Hast du dann schwierige Hunde, kannst du sicherlich oft nicht andere gleichzeitig betreuen, denn selbst die schwierigen, die kein Problem mit Artgenossen haben, brauchen evtl. deine ganze Aufmerksamkeit (Angsthunde, Probleme mit Menschen etc..)

  • So ausm Nähkästchen geplaudert:

    Nach 365Tagen MUSS es sich irgendwie lohnen.

    Irgendwie. Nur weil man Hunde mag und gerne spazieren geht, wird einen nicht lange durchhalten lassen.

    Dann kommen nämlich bei solchen Sachen wie "nö, heute Migräne", "ach bei Orkanwarnung fahr ich kein Auto", "bin nen bissl erkältet, da mag ich keine 3 Stunden durch den Gegend laufen" das Teufelchen durch.


    Avocado hatte es ja schon angesprochen- es ist ein Knochenjob.

    Es macht Spaß, keine Frage, aber wenn man über Jahre jeden Tag seine 20-30km geht (nur beruflich!), viel mit dem Auto durch die Gegend gurkt, dann ändert sich definitiv auch das Freizeitverhalten, da muss es am Wochenende nicht mehr die 20km Wanderung sein. Ich hab vor einigen Jahren nicht ohne Grund massiv runter geschraubt.


    Service ausfallen lassen, weil Fußlahm oder fetten Bluterguss an Hüfte/Bein ist einfach nicht- zumindest nicht, wenn man ne gute Kundenbindung haben will. Da braucht es schon nen bissl mehr Grund.

    Die Leute zahlen Geld dafür, dass sie sich darauf verlassen können, dass man kommt. Immer. Egal bei welchem Wetter.

    Egal, was sonst in deinem Leben so passiert. Weil du es professionell machst.

    Ich hatte auch schon Kunden, die mal so gar kein Verständnis dafür hatten, dass man mit Lungenentzündung vielleicht nicht arbeiten gehen sollte.

    Oder direkt nachm schweren Autounfall.

    Von Urlaub oder gar sowas wie an "Feiertagen bitte keine Anrufe" fangen wir gar nicht erst an.


    Es liegen Welten dazwischen, ob man gern Gassi geht, seine Runden dem Wetter nen bissl anpassen kann und da flexibel ist oder ob man 3 Stunden durch strömenden Regen oder 3 Stunden bei -5Grad und Eisregen durch die Gegend latscht und anschließend die eigenen Hunde auch noch bespaßt werden wollen oder noch mal 3 Stunden HuPla anstehen, wo man sich die Beine in den Bauch steht.

    =)


    Praktikanten nehme ich übrigens vorzugsweise an den SchlechtWetter -Tagen mit und das nicht ohne Grund.

    :sweet:

  • Danke für den Einblick :-) Ja, das Argument mit dem "professionell" ist halt immer das, warum ich Anfängern erzähle, sie sollen sich net auf die Familie oder Freunde und Nachbarn verlassen. Weil heut kann ich, morgen grad net, und übermorgen is ganz schlecht, am Donnerstag aber erst ab 12, und Freitagnachmittag hätt ich gern meine Ruhe - und schon steht man da mit Plan B und C, die nicht geklappt haben. Wenn jemand das hauptberuflich macht, der macht das mit dem nötigen Ernst (eben weil er drauf angewiesen ist, und eben auch weiß, daß auch seine Kunden auf IHN angewiesen sind), da steht man dann eher selten "im Regen", ist doch klar....


    Daß das kein Zuckerschlecken ist, grad wenn man als Einzelunternehmer unterwegs ist und somit keinen Vertreter hat, ist eh klar. Und das Wetter wird ja hierzulande auch immer unberechenbarer, und wenn der Halter in den Vertrag schreibt "3 Stunden am Tag", und man hat gegengezeichnet, dann "güldet" halt "heut is aber windig" net als Ausrede.... (auch wenn der Hund wahrscheinlich nach ner halben Stunde naß bis auf die Haut ist, oder gar friert..... ) Schließlich hängt der Verdienst dran. Und es ist da genauso wie überall: wenn man was, das man gern tut, TÄGLICH und 8 Stunden lang machen MUß, ist es oft ganz schnell kein Hobby mehr, sondern ne ziemlich lästige Pflicht......

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